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anscheinende Reichthum schrumpft aber sehr zusammen, wie der aller chin. Compilationen, wenn man sie analysirt; so hat er z. B. B. 86 Abth. 2 fol. 2 32 den ganzen Commentar des Confucius zum J-king; Abth. 3 fol. 3-37 seinen ganzen Tschhünthsieu, der über sein Leben nichts enthält, aufgenommen; nimmt man dazu, dass er ebenso den Li-ki, z. B. Abth. 4 fol. 4-15 drei ganze Capitel, Abth. 1 fol. 30-31 v. das ganze Capitel Yü-hing (Li-ki cap. 41) und B. 95, 3 fol. 12 v. 18 das ganze Cap. Li-yün; 95, 1 fol. 20 v. 23 v. den ganzen Hiao-king mit aufnimmt, dann auch den Sse-ki und Kia-iü fast ganz ausschreibt, so bleibt nicht allzuviel Raum übrig. Doch habe ich an 70 Werke verzeichnet, aus welchen er Stellen, die den Confucius und seine Schüler betreffen, auszieht oder abschreibt; es sind darunter die obengenannten Werke. Das Bemerkenswertheste möchte ausser diesen noch sein der oft citirte Kung-tschhung-tseu, ein Nachkomme des Confucius, der unter Thsin Schi-hoang-ti Confucius Bücher in der Mauer des Hauses verbarg und in die Wüste floh. S. P. Premare 1. c. p. CIV und Amiot Mém. T. XII p. 457. Beide stimmen aber nicht zusammen. Dieser nennt ihn Kungfu-kia; er barg nach ihm in der Mauer seines Hauses den Schang-schu, Lün-iü, Hiao-king, Kia-iü und andere Werke und floh in die Berge Hu-kuang's und Kung-tsung-tseu ist nach P. Amiot der Titel eines seiner Werke in 20 Artikeln, welches die Haupt-Begebenheiten seiner Ahnen bis auf seine Zeit, ihn mit inbegriffen, enthält. P. Premare dagegen nimmt letzteres für den Namen des Autors. Aus den Pe-hu-thung, welcher dem Geschichtschreiber der Ost-Han Pan-ku zugeschrieben wird, und dem Fung-su-tung, von Yng-tschao, aus der Zeit der Han, werden nur einige Stellen angeführt. Mehrere der angezogenen Werke, wie den schon erwähnten Schueyuan, kennen wir weiter nicht. Die Sammlung wird aber dadurch um so schätzbarer, dass viele dieser Werke wenigstens in Deutschland uns fehlen. Sonst geht man besser auf

die Werke selber zurück, da hier alle Erläuterungen dazu fehlen. Auch die Eintheilung des Werks ist nicht besonders. Auf die chronologischen Tafeln über Confucius' Leben folgt die Nachricht über die Abstammung seiner Familie (Pen-seng), seine Geburt, das Begräbniss seines Vaters; dann folgt gleich der Besuch im Kaiserlande (Kuan-Tscheu); dann seine Reise nach Thsi (Ti-Thsi), nun erst sein (wenigstens zum Theil früherer) Aufenthalt in Lu (Yung-Lu), dann der Abschnitt Li-phing. Dann werden die Fragen, die ihm Ngai-kung that, aus denCapiteln desLi-ki Ngai-kung wen, Yü-hing u. a. zusammengestellt. P. 2 beginnt mit dem Abschnitte Schanschu, er corrigiert und ordnet die King (oberster oder erster Abschnitt); den Rest nehmen Confucius' Commentare zum J-king (J) ein. P. 3 folgt der gleichnamige 2te Abschnitt (hia) und dann der ganze Tschhün-thsieu mit ein paar kleineren Auszügen. P. 4 hat den Titel Tschui-hiün d. i. Herablassung der Instruction, eine Sammlung einzelner Lehren und Aussprüche des Confucius aus dem Li-ki u. a. Ein folgender Abschnitt heisst J-sse, übersehene Sachen, etwa Nachtrag; der folgende To-wen, d. i. viele Fragen, die an Confucius noch gethan wurden. Zuletzt ist noch ein Abschnitt Uai-ki, äussere Berichte, und dann der Abschnitt Tschung-ki, Bericht vom Ende (des Confucius); die Anlage, sieht man, ist ziemlich ungeschickt.

Dazu kommt nun noch im J-sse B. 95 von den Schülern des Confucius, ihren Reden und Thaten Kung-men tchsutseu yen hing in vier Abschnitten von 51, 20, 29 u. 25 Bl. Es handelt von

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B. 106: aber Tseu-sse, Meng-tseu Yen hing, enthält Tseu-sse's und Meng-tseu's Reden (Aussprüche) und Thaten.

Ueberblicken wir nun das ganze Material der Nachrichten über Confucius, so zeigt sich bei allem anscheinenden Reichthum doch ein vielfacher Mangel. Ueber Confucius' ganze Jugend erfahren wir so gut wie nichts; die chronologische Tafel im J-sse lässt diese Jahre fast ganz leer. Wir wissen zwar die verschiedenen Aufenthaltsorte des Confucius, aber da die ältesten und zuverlässigsten Quellen nur einzelne abgerissene Nachrichten, höchstens eine Angabe der Regierung geben, ohne alle genaueren chronologischen Data, so lässt sich eine sichere und genaue chronologische Darstellung seines Lebens kaum geben. Ebenso grosse Schwierigkeiten bietet die Darstellung seiner Grundsätze und Lehrmeinungen. Da sich nicht absprechen lässt, dass die späteren Chinesen ihm allerlei Meinungen untergeschoben und ganze Gespräche wohl erdichtet haben, so ist schwer zu sagen, was nun eigentlich ächt confuceisch ist und was nicht. Wollten wir bloss das Wenige in seinen Schriften enthaltene und die kurzen Sprüche im Lün-iü als ächt zum Grunde legen, so würden wir offenbar von seiner Wirksamkeit eine viel zu beschränkte Ansicht erhalten, da er die Sitten, Gebräuche, Einrichtungen seines Volkes auch nach diesen Quellen lange und gründlich studirte und solche rituelle Responsa, wie der Li-ki und

Kia-iü vielfach sie enthalten, ihm im Allgemeinen nicht abgesprochen werden können, wohl aber die Philosopheme im Anhange des J-king und im Kia-iü 25. Es scheint unter diesen Umständen nichts anders übrig zu bleiben, als die HauptData mit Angabe der Quelle mitzutheilen, das Maass der Glaubwürdigkeit, welches jedenfalls zunächst seine eigenen Schriften dann die Aeusserungen von ihm bei seinen Schülern und zuletzt die im Li-ki, Kia-iü u. s. w. ihm zugeschriebenen Aussprüche bilden, kann Jeder dann im Einzelnen anlegen. Die Philosopheme, die ihm beigelegt werden, möchten den letzten Grad der Glaubwürdigkeit an sich tragen. Indem wir alle Aussprüche des Confucius und seiner Schüler nach den Materien, von der Regierung, von der Pietät u. s. w. zusammenstellen und zwar die ältesten und authentischsten voran, wird sich ergeben, in wie ferne die späteren damit übereinstimmen oder doch wenigstens in Confucius' Geiste sind.

Eine grosse Schwierigkeit bieten seine rituellen Responsa, wie ich sie kurz bezeichnen will, noch dadurch, dass sie eine sehr genaue Kenntniss der einzelnen Sitten und Gebräuche seiner und der frühern Zeit bis in's kleinste Detail voraussetzen.

[1863. I. 4.]

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Mathematisch-physikalische Classe.

Sitzung vom 16. Mai 1863.

Herr Vogel jun. hielt einen Vortrag:

,,Ueber das Verhältniss der Rohöle zu raf finirten Oelen."

Die Wichtigkeit der Reinigung der fetten Oele von allen fremden Beimengungen, namentlich der schleimigen und eiweissartigen Substanzen, wie sie durch die natürliche Feuchtigkeit der Oelsamen dem ausgepressten Oele zugeführt werden, ist von jeher in der Technik gebührend erkannt worden. Herr Professor Dr. Kaiser hat schon vor Jahren in einer vortrefflichen Arbeit 1) auf den Unterschied des Consums in einer bestimmten Zeit zwischen raffinirten und rohen Oelen aufmerksam gemacht. Da durch das Reinigen die Oele wie bekannt dünnflüssiger werden, so steigen sie desshalb leichter in den Dochten in die Höhe und brennen, wenn auch mit weniger Russabsatz, doch auch schneller, als die ungereinigten. Es ist somit der Name „,,Sparöl," welchen man den raffinirten Oelen gegeben, wie Professor Kaiser schon richtig bemerkt, in diesem Sinne wenigstens keine ganz entsprechende Bezeichnung.

Ueber den Consum der Oele in einer bestimmten Zeit giebt offenbar deren Verbrennung in einer Lampe ohne Docht, von bekannter Construktion, am besten Aufschluss, indem hier eine Gewichtsveränderung durch Verbrennen oder Abfallen der verkohlten Theile des Dochtes gänzlich wegfällt. Die Kaiser'schen Versuche sind daher auch vollkommen sach

(1) Kunst- und Gewerbe-Blatt B. 15 S. 68.

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