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weder die Blüthen zu raschem Triebe, noch führt es die Früchte zu schneller Reife. Es grünt und blüht hier das ganze Jahr durch immer so ein wenig fort. Das Getreide wächst so langfam, daß die Ernte beinahe sechs Wochen spåter ist als in den europäischen Continentalländern, welche mit ihm unter gleichem Grade der Breite liegen, obgleich man das Sommergetreide sechs Wochen früher säen kann. Es giebt im Norden Länder, in denen das Leben der Natur im Sommer zu hellen Flammen aufflackert (und dann wieder zu Asche, und Staub zerfällt. In Irland glimmt dieß Leben immer so ein Bißchen hin, wie hinglimmender. Torf, und wird auch nie recht zu Staub und Asche.

Bald darnach erblickten wir das Thal des Suir, das hohe malerische Felfenufer auf beiden Seiten des Flusses hat, und dann die schön gelegene Stadt Waterford, die er wie eine Perle im Munde trägt.c... bon mar

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Waterford und Werford sind Städte, welche die Dánen im Lande gründeten und deren Umgegend fie am långsten besaßen. Daher sind auch die Namen dieser Städte nicht celtisch, sondern germanisch. Es giebt in der Geographie Irlands eine Menge solcher germanischer Namen, die von den Dänen oder Engländern ins Land gebracht wurden. Man erkennt sie leicht an ihren Endungen: ford, town, borough, berry wc Beispiele solcher englischer oder germanischer Namen von irischen Städten sind noch folgende: Maryborough, Mitchelstown, Thomastown, Castle= townend, Roscarberry, Bearhaven.

Ja es giebt nicht nur solche künstliche menschliche Stife tungen, sondern auch, was bemerkenswerther ist, einige natürliche Schöpfungen, die ihren alten celtischen Namen, den sie ohne Zweifel ursprünglich hatten, abgelegt und einen englischen angenommen haben, wie z. B. der Fluß Blackwater (Schwarzwasser), die Hungry-Hills (die hungrigen Hügel) bei Bantry, der Berg Keeper (der Wächter) bei

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Englische und irische Ortsnamen.

Limerick, die Mourne - Mountains (die Trauerberge) bei Newry und viele andere. Besonders sind die Namen der Sandbänke, vieler Inseln und Vorgebirge um Irland herum englisch geworden. Doch ist dabei zu bemerken, daß diese englischen Namen oft weiter nichts sind als corrumpirte und auf englische Weise umgebildete celtische Worte.

Im Ganzen aber überwiegen in Irland doch die alten celtischen Namen sowohl bei den Kunst-, als bei den Naturgegenständen, und sie sind auch überall, selbst in demjenigen Theile des Landes geblieben, der innerhalb des „Pale's,“ d. h. innerhalb desjenigen Theiles von Irland, den die Engländer mit einem Palisadenwerk umgeben hatten, und innerhalb dessen sie fast Alles englisch machtend, h, in der Provinz Leinster *). Solche alte irische Namen von Flüssen sind: der Suir, der Shannon, der Bandon, der Kenmare. Alte celtische Gebirgsnamen sind diese: Inchiquin - Mountains, Commeragh - Mountains, Slievh Bernagh, Croagh-patrick und unzählige andere. Merkwürdig ist es, daß man auch hier bemerken kann, wie die höch sten Bergspigen auch in Irland gewöhnlich am längsten den alten celtischen Volksnamen beibehalten haben....

Wie man die englischen Städtenamen an ihren Endungen: town, ford 2c. erkennt, so erkennt man die eigentlichen ächten irischen ebenfalls in einer Menge solcher Vor- oder Nachfylben, die bei ihnen sehr gewöhnlich sind. Einige der

Der Pale, der später auch ohne Palisadirung_existirte, way bekanntlich zu verschiedenen Zeiten von sehr verschiedener Größe...

Bally, Dun, Rath, Glen, Kil, Ennis.

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gewöhnlichsten dieser Sylben sind Bally, Dun, Rath, Glen, Kil, Ennis und andere. Bally bedeutet so viel als Stadt; Dun ist das alte berühmte Wort, welches sich bei so unendlich vielen Orten in ehemals celtischen Låndørn von Dunkerk an bis nach Lugdunum an der Rhone und bis nach Italien hinein wiederfindet und so viel bedeutet als Hügel. Rath hat ungefähr dieselbe Bedeutung, und Glen heißt so viel als Thal, Ennis so viel als Insel und Kil so viel als Kirche.

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Mit Bally giebt es entschieden die meisten Compositio nen, z. B. Ballynasloe, Ballyporeen, Ballyshannon, Ballymahon. Nicht viel weniger giebt es mit Dun, z. B. Dundrum, Dundalk, Dunmore, Dunkerrin, Dungarvan.

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Mit Rath giebt es nicht so viel, z. B. Rathdrum, Rathdowny, Rathcormuck, Rathkeale, Rathvilly, Rath

ronang **

Mit Kil giebt es wieder unzählig viele, z. B. Kilkenny; Kilbaha, Killarney, Killaloe, Kildare, Killala, Kilbegs. Mit Ennis: die Stadt Ennis, Enniscorthey, Enniscaltra, Ennistogue.

Das Studium dieser alten irischen Namen, die meis stens in die Druidenzeit hinaufreichen, und ihre Verglei chung mit den zahlreichen celtischen Namen von Schottland, Wales und mit denen, die noch in Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland vorkommen, würde vom größten Interesse sein, und doch' besißen wir hierüber noch keine tüchtige und vollständige Untersuchung.

Waterford ist jest die sechste Stadt in Irland. Es hat

Ab- und Zunahme der Städte-Bevölkerung.

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etwa 30,000 Einwohner. Auch schon vor 20 Jahren hatte es beinahe eben so viele Bewohner, nåmlich 28,700. Es ist seitdem also ziemlich stationär geblieben. Es ist bemerkenswerth, daß dieselbe Erscheinung sich fast bei allen südlichen Städten Irlands zeigt. Einige von ihnen bleiben beinahe völlig bei ihrer alten Einwohnerzahl stehen, so Was terford, das 1821 28,679 Einwohner hatte und. 1831 28,821, for Werford, das 1821 10,580 Einwohner zählte und 1831 10,673. Andere schreiten äußerst lang= sam, fast unmerklich vor, so Cork 1821 mit 100,658 Einwohnern und 1831, mit 107,016, mithin nur mit einer Vermehrung der Einwohner von 6 Procent. Kilkenny hatte 1821 23,230 und 1831 23,741 Einwohner, also eine Vermehrung innerhalb 10 Jahren von etwa 2 Procent. Youghal und Cove: hatten in demselben Zeitraum eine Vermehrung von 7 Procent. Ja einige südliche. Städte Irlands scheinen sogar mit ihrer Einwohnerzahl in einer rückschreitenden Bewegung begriffen zu sein, so Clonmel, das 1821 15,590 Einwohner hatte und 1831 15,134, fo Bandon 1821 mit 10,179 und 1831 mit 9,917 Einwohnern. In demselben Zeitraum war der allgemeine Fortschritt der Bevölkerung Irlands, 144 Procent, und fast alle Städte des südlichen Irlands blieben, weit hinter diesem allgemeinen Fortschritt zurück, mit alleiniger Ausnahme von Tralee, Thurles und einigen noch unbedeutenderen,

Die größte Bewegung in der Bevölkerung der Städte fand im Norden der Insel statt. Und hier steht an der Spiße von allen die Stadt Belfast,, die in den lehten Jahrzehenden mit einer Vermehrung von 42 Procent fortgeschritten

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