Page images
PDF
EPUB

66

necesse erit, dicat possessione superficiei temporibus de mobilibus statutis locum esse, solum se capturum esse ampliori: quod absurdum, et minime juri civili conveniens est, ut una res diversis temporibus capiatur: ut puta cum aedes ex duabus rebus constant, ex solo et superficie, et universitas earum possessionem temporis immobilium rerum omnium mutet. (§. 1. gehört, als von theilweiser Eviction handelnd, nicht hieher.) §. 2. ,,Si autem demolita domus est, ex integro res mobiles possidendae sunt, ut tempore, quod in usucapione rerum mobilium constitutum est, usucapiantur: et non potest recte uti eo tempore, quo in aedificio fuerunt: nam quemadmodum eas solas et separatas ab aedificio non possedisti, sic nec penes te singulae, aut separatae fuerunt et cohaerentibus his in aedificio, depositis aedibus, quae hoc quoque ipsum continent: neque enim recipi potest, ut eadem res et ut res soli et tamquam mobilis sit possessa." Diese Stelle geben die Bafilicen

[ocr errors]

L. 50. tit. 3. fr. 22. (in Meerm. Thes. J. C. et C.
Tom. V. p. 53.)

auf folgende Weise:
,,Qui aedes possidet,
singulas materias non pos
sidet etc. Si vero aedes
dirutae fuerint, materias
tamquam mobiles ex tem-
pore demolitionis usuca-
pit: ut ne idem eodem
tempore et ut mobile et
ut immobile, usucapia-

tur. "

[ocr errors]

99

Ὁ οἶκον νεμόμενος, τὰς καθ' ἕκαστον ὕλας οὐ νέμε ται x. T. λ. Εἰ δὲ κατα λυθῇ ὁ οἶκος, τὰς ὕλας ὡς κινητὰς ἀπὸ τοῦ χρόνου τῆς καταλύσεως διὰ τῆς χρονίας νομής δεσπόζει· ἵνα μὴ τὸ αὐτὸ κατὰ τὸν αὐτὸν χρόνον, nai wc nivntòy, nai we an!καὶ ὡς κινητὸν, ἀκί νητού, διὰ χρονίας νομῆς δεσπόζηται.

66

Javolen behauptet nämlich, daß, wenn eine bewegs liche Sache mit einer unbeweglichen verbunden, und in dies ser Verbindung zu usucapiren angefangen worden, durch die Auflösung des Ganzen die Usucapion unterbrochen werde, und diese in Beziehung auf die einzelnen, früher verbun denen und nachher getrennten Sachen erst begonnen werden müffe, als Grund hiefür führt er aber an, weil dieselbe

Sache nicht während der Usucapions - Frist theilweise als dewegliche und theilweise als unbewegliche Sache usucapirt werden könne, worin Ulpian

Fr. 26. D. de usurp. et usuc. (41, 3.) ,,Nunquam superficies sine solo capi longo tempore potest", mit ihm übereinstimmt. Auf die Frage aber: ob, wenn eine bewegliche Sache mit einer andern bewegs lichen verbunden, und nachher wieder von derselben getrennt worden, die Usucapion durch die Trennung unterbrochen werde? läßt sich Javolen nicht ein; allein demunerachtet kann uns seine Ansicht im mindesten nicht zweifelhaft seyn, denn der Grund, aus welchem durch die Trennung einer beweglichen mit einer unbeweglichen verbundenen Sache die Usucapion des Ganzen unterbrochen wird, paßt offenbar auf die Trennung einer beweglichen mit einer beweglichen verbundenen Sache nicht, da hier die Usucapions - Frist vor und nach der Trennung die nämliche ist.

§. 83.

Von dem Einflusse der Litis-Contestation auf den Lauf der Usucapion, und insbesondere, ob dieser durch die Litis-Contestation unterbrochen werde?

Durch die Litis - Contestation wird der Lauf der Verjährung nicht unterbrochen; denn wollte man dißfalls dem Zeugnisse des Marcellus

Fr. 2. D. pro donato (41, 6.) ,,Si is, qui alienam rem donaverit, revocare constituerit donationem, etiam si judicium ediderit, remque coeperit vindicare, curret usucapio"

[ocr errors]

nicht vollen Glauben schenken, so müßte jedoch die Stelle des Paulus

Fr. 2. S. 21. D. pro emtore (41, 4.)

,,Si rem alienam emero, et cum usucaperem, eandem rem dominus à me petierit, non interpellari usucapionem meam litis contestatione" entscheiden. Dem Sahe aber: daß die Usucapion durch die Litis - Contestation nicht unterbrochen werde, dürfen wir nicht den Sinn unterlegen, als ob, wenn die UsucapionsFrist erst nach der Litis - Contestation abgelaufen, jezt der beklagte Usucapient von der Klage zu entbinden wäre, denn

[ocr errors]

er wird, der erst nach der Litis - Contestation vollendeten Usucapion unerachtet, verurtheilt, nach Gajus

Fr. 18. D. de R. V. (6, 1.)

,,Si post acceptum judicium possessor usu hominem cepit, debet eum tradere, eoque nomine de dolo cavere: periculum est enim, ne eum vel pigneraverit, vel amiserit." Besonders bemerkenswerth ist hier folgende Stelle des Paraphrasten Theophilus:

[ocr errors]

§. 3. J. de officio judicis (4, 17.) Ed. Reitz. Tom. II. P. 912 et 913. ,Instituta ad exhiben- ,,Τῆς δὲ ad exhibendum dum actione, non satis κινουμένης, οὐκ ἀρκεῖ τῷ ῥέω est reo ad condemnatio- | πρὸς τὸ διαφυγεῖν τὴν κατα nem evitandam, si rem in δίκην, ἐὰν εἰς μέσον ἀγάγη medium protulerit, sed τὸ πρᾶγμα, ἀλλὰ καὶ τὴν et causam rei praestare καὖσαν τοῦ πράγματος ὀφεί debet, id est, omnia illa λει παρασχεῖν, τουτέστιν, actori restituere, quae αποκαταστῆσαι πάντα ταῦτα habiturus erat, si in prin- τῷ ἐνάγοντι, ἅπερ ἔμελλεν cipio litis rem agenti re- ἔχειν, εἰ ἐν προοιμίοις τῆς stituisset: unde, etsi in- δίκης αποκατέστησε τὸ πρᾶτ ter protrahendum de γμα τῷ ἐνάγοντι· ὅθεν, εἰ actione ad exhibendum | καὶ ἐν τῷ παρέλκεσθαι τὸ judicium reus rem usu- της ad exhibendum δικαcepit, nihilominus con- στήριον, οὐσουκαπέτευσεν ὁ demnabitur, nec dicere εναγόμενος τὸ πρᾶγμα, οὐδὲν potest, per usucapionem | ἧττον καταδικασθήσεται, οὐ dominus factus sum, nec δυνάμενος λέγειν, ὅτι δεσπό me condemnari oportet, της γέγονα διὰ τῆς οὐσουκα et quod meum factum est, πίωνος, καὶ οὐ δεῖ με καταreddere: quoniam insti- δικασθῆναι, καὶ ἀποδοῦναι τὸ tutae ad exhibendum γεγονὸς ἐμόν· ἐπειδὴ ἐν τῷ actionis tempore usuca- καιρῷ τῆς προκατάρξεως τῆς pio nondum erat consum- | ad exhibendum οὔπω ἦν mata, etiamsi intra factam | περαιωθεῖσα ἡ οὐσουκαπιών, moram tempus ejus exiit. εἰ καὶ μεταξὺ παρολκῆς γε Verum, quoniam ad litis | νομένης ὁ χρόνος αὐτῆς παρ. contestationem recurri ήλθε. Πλὴν ἐπειδὴ ἀνατρέ

mus, quando res nondum | erat usucapta, merito re

χομεν εἰς τὴν προκάταρξιν, ὅτε οὔπω ἦν ούσουκαπιτευ

stituitur, ut quae non vi- | 9èv, Elnorac άтonadiorαTαS, θὲν, εἰκότως αποκαθίσταται, ὡς μὴ δόξαν γεγενῆσθαι τοῦ ῥέου διὰ τῆς οὐσουκαπίωνος, διὰ τὸ (κατὰ εἴρηται) ἕλκειν ἡμᾶς τὴν καταδίκην πρὸς μίμησιν τῆς προκατάρξεως καὶ τοὺς καρποὺς δὲ τοῦ μέσ σου χρόνου, τουτεστι τοὺς μετὰ προκάταρξιν μέχρι δια

detur reo adquisita esse
per usucapionem, quia
(ut dictum est) condemna-
tionem ad exemplum litis |
contestatae trahimus: sed
et fructus medii tempo-
ris, id est post condemna-
tionem usque ad con-
demnationem perceptos | δήκης, ὁ ῥέος διδότω.“
reus reddat."

[ocr errors]
[ocr errors]

Hier bestätigt nåmlich Theophilus nicht nur dasjenige, was die obige Stelle des Gajus enthält, sondern er führt auch noch den Grund an, warum der beklagte Usucapient der während des Rechtsstreits umflossenen Usucapions-Frist unerachtet verürtheilt werden müsse, und dies fer Grund liegt nach Theophilus darin, weil die Zeit der Verurtheilung auf die Zeit der Litis-Contestation zurückgeführt werde, d. h. offenbar, weil man annehme, daß die Verurtheilung des Beklagten schon rückwärts und zur Zeit der Litis-Contesta= tion, also zu einer Zeit, wo die Usucapions-Frist noch nicht umflossen war, erfolgt seye. Aber fragt man nach dem Grund: warum die Zeit der Litis- Contestation entscheide? so muß man auf die ursprüngliche Beschaffenheit derselben zurückgehen, dieß würde mich aber viel zu weit führen, denn ich müßte hier in eine Prüfung von

M. S. Mayer, die Litis-Contestation geschichtlich dargestellt, iste Abth. Stuttgart 1830.

(eine Recension hierüber von Rudorff findet sich in der Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissenschaft von Savigny, 7r Bd. 26 Heft, S. 231-242.)

eingehen. Ich gestehe aber aufrichtig, daß ich mir erst dann, wenn die Mayer'sche Abhandlung vollendet ist, ein Urtheil hierüber erlauben möchte; nur eine Andeutung aber sey mir hier erlaubt, die nåmlich, daß in einer Geschichte der Litis-Contestation die Frage: ob und in wie weit diese auf die späteren Satisdationen wirkte? worüber Gajus

[blocks in formation]

184

Neunter Abschnitt. Von der usurpatio.

und der Paraphraft Theophilus

ad hunc tit. Ed. Reitz. Tom. II. p. 864-869. nicht zu übergehen seyn dürfte. Ich glaube nun allerdings, daß die ursprüngliche förmliche Litis-Contestation in Beziehung auf welche Mayer's Grundansicht als richtig erscheinen dürfte, spåter in die Satisdationen überge= gangen, und nachdem auch diese sehr beschränkt wurden, nur noch die formlose Litis-Contestation, aber mit allen Wirkungen der früheren förmlichen, zurückblieb. Eben deßwegen nennt sie auch Theophilus in unserer Stelle und für seine Zeit richtig bloß πponárapğı, den ersten Anfang des Streits, und sieht die zwischen dem ersten Anfang und dem Ende desselben, - nämlich der Entscheidung - umflossene Zeit, bloß als rechtswidrigen Verzug an. - Doch kehren wir zu unserem Saße zurück, so ergibt sich, daß der= selbe keinen andern Sinn als den hat, daß, wenn der bes klagte usucapient von der Eigenthums- Klage entbunden worden, die während des Rechtsstreits vollendete oder laus fende Usucapion durch die Litis-Contestation nicht in der Art unterbrochen werde, daß der Usucapient nach erfolgter, für ihn günstigen, Entscheidung erst die Usncapion wieder begin= nen müßte.

« PreviousContinue »