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greci e de' romani pittori, 1787. RIEM, Ueber die Malerei der Alten, 1787. GRUND, Ueber die Malerei der Griechen, 1840 fg. BÖTTIGER, Ideen zur Archäologie der Malerei, 1844. 2 Ueber die Kunstlehre und Kunstgeschichte finden sich Beiträge in CENNINI'S, LEONARDO DA VINCI's und MENGS' Werken; von ALGAROTTI, DE PILES, WATELET, DUBOS, RICHARDSON, REYNOLDS, DN. WEBB, HAGEDORN, LESSING (Laokoon), WINCKELMANN, FÜSSLI, FIORILLO, FALK, FERNow, GOETHE, Vasari, Mander, Houbraken, KUGLER, SCHNAASE, KINKEL, WAAGEN, MICHIELS. BOUVIER, Manuel des artistes et amateurs en peinture, 1827. DESCAMPS, Vies des peintres flamands, allemands et hollandais etc., 1753. LANGI, Storia pittorica d'Italia da risorgimento delle belle arti (4. A. 1815, deutsch von Wagner, mit Anmerk. von QUANDT, 1830-33). RUMOHR, Italienische Forschungen, 1827-34. WACKERNAGEL, Die deutsche Glasmalerei, 1855. HOTHO, Geschichte der deutschen und niederländischen Malerei, 1840-43. Ders., Geschichte der deutschen Malerei bis 1450, 1855. Rio, Leonard de Vinci et son école, 1855.

§. 692. Die Kupferstecherkunst wird, als eine Tochter der Zeichenkunst, gleichfalls für eine freie Kunst gehalten. Sie stammt aus der Mitte des 15. Jahrh., namentlich die mit dem Grabstichel. Der 1820 von Charles Heath in England erfundene Stahlstich.

QUANDT, Entwurf zu einer Geschichte der Kupferstechkunst, 1826. HUBER, ROST und MARTINI, Handbuch für Kunstliebhaber, 1796-1804. BARTSCH, Peintre graveur, 1802-21, und Anleitung zur Kupferstichkunde, 1821. JOUBERT, Manuel d'amateurs d'estampes, 1821. HELLER, Praktisches Handbuch für Kupferstichsammler, 1824.

Fünfundfunfzigstes Capitel.

Plastik.

§. 693. Die Bildhauerkunst liefert die Bosse und das Relief und wird nach dem verbrauchten Material eingetheilt in Plastik, Bildgiesserei, Toreutik, Bildschnitzerei, Steinund Stempelschneidekunst. Fast gleichbedeutend sind die Ausdrücke Sculptur, Plastik und Toreutik. Den letztern Ausdruck nimmt Ernesti in seiner ,Archaeologia literaria' in so weiter Bedeutung, dass er dem Begriff der Bildnerei beinahe gleichkommt, nur dass er als Nebenart derselben noch die Plastik im eigentlichen Sinne anführt. Er rechnet zur Toreutik die Bildhauerkunst in Stein, die Bildnerei in Edelstein, Metallen und Elfenbein und die in Holz. Winckelmann behauptet, dass Toreutik die erhabene Arbeit in Silber und Erz genannt sei. Eschenburg und Heyne verstehen darunter die Bildgiesserei. Neuere Forschungen haben erwiesen, dass das griechische Wort, wovon Toreutik abgeleitet ist, nur von halb oder ganz erhabener Arbeit in

Metall gebraucht wird, welche durch Formen und Giessen, nicht durch Graben oder Graviren, gemacht wird. Von einigen Schriftstellern wird es auch von erhabenen Figuren auf irdenen und gläsernen Gefässen und geschnittenen Steinen gebraucht. Die spätern Griechen, wie Pausanias, brauchten es sogar von ganz runden Figuren; Plinius aber hat unter Toreutik überhaupt Bildnerei in Bronze verstanden. Endlich hat man angenommen, dass es auch von dem Ueberarbeiten und Vollenden der gegossenen Bilder mit dem Meissel gebraucht sei. Otfr. Müller versteht darunter die Sculptur in Metallen (die Kunst des Ciseleurs), aber auch die Combination von Metall mit andern Stoffen.

§. 694. Die Hermen der Griechen und ähnliche Denkmäler auf mehren Inseln des grossen Oceans, namentlich auf den Sandwichinseln, erscheinen als die einfachsten Darstellungen göttlicher oder menschlicher Individualität. Mehr Entwickelung zeigt sich schon an den Bildwerken der alten Völker im südlichen und besonders im mittlern Amerika. Ausgebildete Technik bei den Aegyptern mit Vorwalten eines architektonisch-starren Gesetzes. In der Kunst des ostindischen Alterthums erscheint mehr geistige Bewegung, besonders in den Sculpturen der dortigen Felsentempel. Das westliche Asien hatte im Alterthum einen reichen Betrieb an bildnerischen Arbeiten in kostbaren Metallen, wovon die Sculpturen an den Ruinen des persischen Reichspalastes von Persepolis noch erhalten sind.

Doch wurden alle Völker in dieser Beziehung von den Griechen übertroffen. Aus der mythischen Zeit stammt das Steinrelief der beiden Löwen an dem von ihnen benannten Löwenthor zu Mykenä. Seit dem 7. Jahrh. v. Chr. Anfertigung von Weihgeschenken (Gefässen und Geräthen) für die Tempel. Die Künstlerschulen von Samos und Chios bildeten die Technik der Metallarbeiten aus. Die Lade der Kypseliden und Bathykles' Thron des Apollon zu Amyklä. Ehrenstatuen der Sieger in den Nationalspielen. Schulen zu Aegina, Argos, Sikyon, Athen u. s. w. Künstler: Dipönos und Skyllis, Onatas, Kanachos, Ageladas. Im 6. und 5. Jahrh. v. Chr. die Sculpturen der Tempel zu Selinus in Sicilien, auf Aegina (jetzt in der Glyptothek in München). Im Zeitalter des Perikles (469-429) Feststellung der ersten künstlerischen Typen für alle Folgezeit. Phidias und seine

Pallasbilder (im Parthenon, Pallas Promachos; Zeus Olympios). Seine Schüler: Alkamenes `und Agorakritos. Die Sculpturen des Parthenon sind noch erhalten. Im Peloponnes Polykleitos von Argos oder Sikyon, Myron, Ktesilaos und Naukydes. Bildwerke des Apollotempels von Bassä, geringe Reste des Zeustempels zu Olympia. Im 4. Jahrh. tritt an die Stelle jener ruhigen Erhabenheit die Darstellung einer stärkern Leidenschaft, eines lebhaftern sinnlichen Reizes. Skopas von Paros. Die Gruppe der Niobiden. Praxiteles von Athen (Aphrodite, Eros, der bacchische Kreis). Lysippos (Porträtstatuen Alexander's d. Gr., Ideal des Herakles). Später rhodische Künstler: die Kolosse. Gruppe des Laokoon im Vatican, der Farnese'sche Stier zu Neapel. Die Statuen sogenannter Fechter aus kleinasiatischen Künstlerschulen.

Einfluss der Etrusker und Griechen auf Rom. Im 1. Jahrh. der römischen Kaiserherrschaft Nachahmung griechischen Geistes. Apollon von Belvedere. Entwickelung eines eigenthümlichen römischen Stils in Darstellung des historischen Lebens. Titusbogen, Trajanssäule. Die letzte Glanzzeit der antiken Sculptur fällt in die Zeit Trajan's; dann Sinken; zu Konstantin's Zeit völlige Roheit.

Die byzantinische Kunst und die christliche Bildnerei: Sarkophagsculpturen. Den geistigen Adel der Form verdrängt der materielle Adel des Stoffs. Technik der Metallarbeit in Byzanz. Nachahmung der byzantinischen Bildnerei im Abendlande.

In Deutschland im 11. Jahrh. der heilige Bernward zu Hildesheim. Im 12. und 13. Jahrh. Arbeiten in Stucco und Stein; Sculpturen von Wechselburg und Freiberg im sächsischen Erzgebirge. In der Periode des gothischen Baustils entwickelt sich eine mehr schwärmerische Auffassungsweise auch im Fache der Bildhauerei. Die Gebrüder Schonhofer in Nürnberg. Zu Anfange des 16. Jahrh. Ad. Kraft und Pt. Vischer in Nürnberg. Holzschnitzer Veit Stoss und Hs. Brüggemann. Der Schnitzaltar in der Kirche von Tribsees in Pommern. Im Anfange des 16. Jahrh. der berühmte Bildschnitzer Kr. Schwartz von Augsburg. Die Kunst Bildnisse in Gyps abzugiessen soll Lysistratos, ein Zeitgenosse Alexander's d. Gr., erfunden haben; auf ihren höchsten Gipfel brachte sie Mengs.

In Italien um die Mitte des 43. Jahrh. Nicola Pisano; im 14. Jahrh. Giovanni Pisano und Andrea Pisano. Grosser Fortschritt in der Sculptur im 45. Jahrh. durch Ghiberti und Donatello. Ihren Höhepunkt gewannen diese Bestrebungen im Anfange des 16. Jahrh.: Sansovino, Michel Angelo Buonarotti, Benvenuto Cellini; im 17. Jahrh. Bernini, Algardi u. A.

In Frankreich unter Ludwig XIV.: Girardon, Coysevox. Unter den Niederländern Fr. du Quesnoy, genannt il Fiammingo, Zeitgenosse des Bernini, Arthur Quellinus (Sculpturen am Rathhause zu Amsterdam). Der Deutsche And. Schlüter, 1700 (Reiterstatue des Grossen Kurfürsten zu Berlin).

Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrh. erfolgreicher Wiederaufschwung durch Winckelmann: Studien in Griechenland, bildliche Aufnahme der dortigen Ueberreste, Entdeckung neuer und Entführung derselben in die Museen des civilisirten Europa; ihre Verbreitung durch Gypsabgüsse. Sergel aus Schweden und Canova in Italien, der Franzose Chaudet, der Spanier Alvarez, der Deutsche Dannecker, der Däne Thorwaldsen, in München Schwanthaler, in Berlin Schadow, Rauch und seine Schüler Rietschel in Dresden und Dracke in Berlin, Kiss, der Franzose David.

Schriften von WINCKELMANN, LANZI, MEYER, HIRT, K. O. Müller, CICOGNARA, MEMES (Memoirs of A. CANOVA), KUGLER (Handbuch der Kunstgeschichte), BÜSCHING, Geschichte und Grundsätze der schönen Künste und Wissenschaften im Grundriss; erstes Stück, 1772: die Geschichte und Grundsätze der Bildhauerkunst enthaltend.

§. 695. Die Glyptik oder Lithoglyptik fand ihren Ursprung in Indien oder Babylonien (Amulete) und ging von da zu den Hebräern über. Die Aegypter schnitten in die härtesten Steine vertiefte Arbeit ein. Bei den Griechen gab es schon zu Solon's Zeiten geschnittene Steine als Siegelringe. Der Samier Theodoros schnitt den berühmten Ring des Polykrates. Tiefschnitte (Intaglios). Scarabäen. Höchste Blüte im Zeitalter Alexander's d. Gr. Pyrgoteles, Apollonides, Kronios. Der Hochschnitt oder die Camee. Unter den römischen Kaisern allgemeine Verbreitung dieser Kunst: Dioskorides, Aulos, Hyllos, Cnejus und Solon. Die Daktyliotheken und Gemmensammlungen schon von Scaurus begonnen, dem Stiefsohne des Sulla. Abraxassteine der spätern römischen Kaiser. Der älteste Steinschneider der neuern Zeit war Victor Pisano. Die ersten

Spuren deutscher Steinschneidekunst finden sich im 14. und 15. Jahrh. in Nürnberg (Dn. Engelhard) und Strasburg; aber erst Natter, 1755, Pichler und Marchant gelten als die Hersteller dieser Kunst.

FRISCHHOLZ, Lehrbuch der Steinschneidekunst, 1820.

§. 696. Stempelglyptik der Lyder. Aelteste Proben geben die griechischen Münzen (numi incusi, numi quadratorum incusorum). Anfänge der Prägekunst auf Aegina (Pheidon, 960 v. Chr.). Römische Numi servati. Denare der Karolinger. Erzmünzen. Bracteaten. Denkmünzen. Loos in Berlin scheint seine Vorgänger übertroffen zu haben.

Sechsundfunfzigstes Capitel.

Architektonik.

§. 697. Die Architektur bezeichnet F. Schlegel als gefrorene Musik. Die Denkmäler der Baukunst sind recht eigentlich die Denkmäler der Culturgeschichte des menschlichen Geschlechts.

§. 698. Auf den niedrigsten Stufen der Cultur haben die architektonischen Denkmäler das einfachste Gepräge: aufgeworfene Erdhügel, aufgerichtete Steine, Steinkreise. So besonders in den nordeuropäischen Ländern. Grossartiges Denkmal von Stonehenge bei Salisbury in England.

Eine zweite Stufe der Entwickelung zeigt das architektonische Denkmal in genauer Massbestimmung, Theilung und Gliederung, namentlich in den Monumenten der Südseeinseln, des südlichen und centralen Amerika. Die Teocallis und Denkmäler des alten Mexico. Pyramidalform 1.

Es folgt die Stufe, welche die ältesten Bauweisen der sogenannten alten Welt ausserhalb Europas einnehmen. Düster, strenger Charakter der ägyptischen Baukunst: Pyramiden und Säulen; Blütezeit das zweite Jahrtausend v. Chr. unter Ramses oder Sesostris und unter seinen nächsten Vorgängern und Nachfolgern; Denkmäler von Theben. Indische Höhlenbauten mit dem Streben nach lebensvoller Gliederung; die von Ellora und die Pagoden auf der östlichen Küste; Pyramidalform. Die religiösen Baudenkmäler der Buddhisten sind über die östlichen Länder Asiens verbreitet. Die Topes von Kabulistan (K. Ritter). Die Aus

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