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vom Zweckvermögen von Brinz selbst ausführlich und gründlich entwickelt in dessen Lehrb. 1. Aufl. S. 979.. 1150. [Neuestens meint Bolze a. a. D. die juristische Person „getrost zu den Todten legen" zu können.] Indessen hat diese neue Lehre eine Reihe von Erörterungen hervorgerufen, welche theils die bisher herrschende Auffassung im Wesentlichen vertheidigten namentlich Unger in der frit. Ueberschau VI. 9. vgl. dessen Erbr. §. 7. Anm. 5.. 14. Arndts in d. krit. Vischr. I. S. 93 fg. civilist. Schriften I. S. 16.. 26. [vgl. auch Windscheid §. 49. A. 5. Dernburg §. 49. A. 2, Źródłowski I. S. 126 fg., Baron 3. Aufl. S. 53., Roth Syst. I. S. 335., Wächter I. S. 238 fg., Bierling 3. Kritik der jur. Grundbegriffe II. S. 75 fg., bes. 6.91 fg. 113 fg.] theils verschiedene andere Auffassungen darlegten Bekker 3. L. vom Rechtssubject, Genuß und Verfügung, Zwedsatzungen, Zwedvermögen und jur. Personen, in d. dogm. Jahrb. XII. 1., Böhlau Rechtssubject und Personenrolle (Weimar 1871) u. im civ. Arch. LVI. 10., vgl. 3itelmann a. a. D. In der That ist die sog. „juristische Person" oder wie man das „Ding“ sonst nennen mag, nicht ein erkünftelter Begriff, ein „fachmännisches Kunstprodukt", eine unwissenschaftliche Fiktion", sondern wissenschaftlicher Ausdruck dessen, was sich im Rechtsleben mit einer Art von Nothwendigkeit gestaltet hat. Wenn man von Rechten und Verbindlichkeiten, von Gütern, Vermögen, Vermögensfähigkeit des Staates, der Gemeinden u. f. w. spricht, so personificirt man, und das so personificirte nur im Begriff (aufzufassende Wesen ist nichts anderes als unsere juristische Person. Auch Brinz hat denn schon in der 1. Aufl. S. 994 fg. anerkannt, daß solche Personification im röm. Recht im weitesten Umfang geübt worden ist, daß auch unter uns das „Zweckvermögen“ stets so behandelt worden sei, als ob es einem bewußt oder unbewußt zum Subject und damit zur Person erhobenen unpersönlichen Dinge" gehöre, mit dem Zusaß: „hieran braucht auch nichts geändert zu werden“, und in d. 2. Aufl. I. §. 59..63. auch schon in der allgemeinen Lehre von den Personen die Personificationen ausführlich besprochen, und damit die sog. jur. Personen als eine Art von gedachten Rechtssubjecten gegenüber den (allein Personen seienden) einzelnen Menschen selbst wieder halb in's Leben gerufen. Vgl. darüber Arndts in d. Wiener Zeitschr. I. S. 494 bis 503. Auch die neueste Gesetzgebung gibt die juristischen oder moralischen Personen nicht auf. [Vgl. insbes. die einschlagenden Bestimmungen der neuen Reichsgeseze bei Mandry Reichsgesetze S. 113.. 124. (2. Aufl. S. 142.. 183.)] Eine andere Ansicht über die juristische Person stellt Jhering auf, Geist des R. R. III. S. 209 fg. 314 fg. 330 fg.: die wahren Subjecte der Rechte, als deren Trägerin nach Außen hin jene erscheint, sollen die einzelnen Menschen sein, zu deren Genusse jene bestimmt find, sofern dieses ihr Interesse rechtlich geschüßt ist. Dagegen Randa [in Siebenhaar's] Arch. f. deutsches Wechsel- und Handelsrecht XV. S. 339 fg. Brinz S. 984 fg. [Vgl. hier überhaupt noch Gierke Genoff. R. III. bes. §. 6.]

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4 „Die juristische Person... kann nie Subject solcher Rechte sein, welche leibliche Individualität... voraussetzen, z. B. fie kann keine Familiengewalt über Freie haben, nicht Ehe eingehen.... Dagegen konnte die jur. Person solche Familienrechte haben, welche bloß Folgen von Vermögensrechten waren, wie z. B. die potestas in servum und folgeweise den Patronat“. Böcking Inst. I. §. 30. A. 7. Allerdings aber können juristische Personen „auch Träger von Gewalten und Befugnissen“ (eben so auch von Verpflichtungen) sein, welche dem öffentlichen Rechte angehören. Für das öffentliche Recht ist der Begriff der jur. Person nicht minder wichtig, als für das Privatrecht". Windscheid §. 57. A. 1. vgl. Roth Civ. R. §. 32 [2. Aufl. §. 34.] a. A.

3 L. 22. D. de fideius. 46. 1. Hereditas personae vice fungitur, sicuti municipium et decuria et societas. L. 16. D. de V. S. 50. 16. „civitates enim privatorum loco habentur", was hier zwar zur Erklärung des Sages: „bona civitatis abusive publica dicta sunt" (L. 15. ibid.) gesagt wird, aber doch zugleich ausspricht, daß Städte, insofern sie bona haben, gleich Privatpersonen zu achten sind. Streitfrage: ob auch Grundstücke, insofern ihnen Dienstbarkeiten zustehen oder darauf haften, Privilegien damit verbunden sind oder Reallasten darauf ruhen, als jur. Personen anzusehen sind? Heise Grdr. I. §. 98. Böding Inst. §. 62. d. Pand. I. §. 38. Dagegen mit Recht Savigny §. 103. Puchta §. 27. not. m. „Diese schon ihrem Resultat nach höchst widernatürliche Ansicht bedarf kaum einer Widerlegung"; wogegen freilich Böding: Unbegründete Aburtheilung ist gewig kaum eine Widerlegung". Vgl. 3. B. a) L. 12. D. de serv. 8. 1. „Fundo... servitus adquiritur", L. 31. D. de s. p. r. 8. 3. „num imus fundus id ius aquae amisisset“, u. a.; L. 30 (31). §. 7. D. de neg. gest. 3. 5. „,sententia praedio datur"; L. 7. pr. D. de publican. 39. 4. „in vectigalibus ipsa praedia non personas conveniri", dagegen b) L. 17. §. 3. D. de s. p. u. 8. 2. „hoc igitur pollicetur venditor, sibi quidem stillicidiorum servitutem deberi, se autem nulli debere"; L. 5. §. 9. D. de op. n. nunt. 39. 1. „ius suum diminuit, alterius auxit, hoc est, servitutem aedibus suis imposuit"; L. 86. D. de V. S. Quid aliud sunt iura praediorum quam praedia qualiter se habentia, ut bonitas, salubritas, amplitudo? und L. 4. §. 5. D. fin. reg. 10. 1. „magis fundo quam personis fines adiudicari intelliguntur“. Auch der Ausdrud „pecori debetur appulsus" findet sich in L. 1. §. 18. D. 43. 20., und „ager itineri servit“ in L. 13. §. 1. D. 8. 3. Wer den Ausdruck „praedium serviens" urgirt, müßte consequent auch die bewegliche Sache, quae personae servit, zu den jur. Personen zählen. Vgl. noch Elvers röm. Servitutenlehre I. S. 95 fg. und Kunze in der Heidelb. krit. Ztschr. I. S. 549 fg. Windscheid §. 57. A. 10. 6 Ueber den Umfang der Rechtsfähigkeit juristischer Personen vgl. Savigny II. §. 90..95. Keller §. 37.

...

7 [Vgl. nun in Beziehung auf das deutsche Reich z. B. das Gesetz v. 25. Mai 1873 und dazu Mandry a. a. D. S. 114. (2. Aufl. S. 144) fg. und Dernburg 2. Aufl. §. 57 a. E.] Streitig: ob im Privatrecht als besondere juristische Personen in Betracht kommen a) die (successiven) Inhaber der Staats- oder Kirchengewalt? L. 56. D. de legat. II. (31). Quod principi relictum est, qui, antequam dies legati cedat, ab hominibus ereptus est,... successori eius debetur. cf. L. 57. eod. Si Augustae legaveris et ea inter homines esse desierit, deficit quod ei relictum est. cap. 5. de rescript. in 6to. Sedes ipsa (apostolica) non moritur. b) die (gleichzeitigen oder successiven) Inhaber sonst einer obrigkeitlichen Gewalt, Aemter? L. 25. D. ad municip. 50. 1. Magistratus municipales, quum unum magistratum administrent, etiam unius hominis vicem sustinent. cf. L. 20. §. 1. D. de ann. leg. 33. 1. Mühlenbruch §. 196. A. 1. Göschen I. S. 201. Böding Inst. §. 62. h. k. Dagegen Savigny §. 103. Vgl. Winds cheid §. 57. A. 3. Seuffert's Arch. XXII. 211. 246. XXIV. 106.

83. B. der Staat als Gesammtheit der Staatsbürger (populus) oder Fiscus (aerarium), die Kirche oder Kirchengemeinde, eine Universität als universitas personarum oder als Anstalt. Windscheid §. 57.

9 Ueber die Frage, ob die Erbschaft (sog. hereditas iacens) als jur. Person anzusehen sei, s. unten §. 465. Anm. 1.

B. Von einzelnen Arten juristischer Personen insbesondere.

1) Gemeinheiten. Universitates'.

§. 42.

a) Wesen derselben.

Eine Gemeinheit, universitas, Corporation', ist eine juristische Person, welche durch Vereinigung einer Mehrheit natürlicher Personen zu einem idealen Rechtssubject gebildet wird, z. B. Städte, Dörfer, d. i. Gemeinden im vorzüglichen Sinn2, Zünfte und manchfaltige andre Vereine, Collegia. Die Corporation aber ist ein von ihren einzelnen Mitgliedern verschiedenes und ungeachtet des Wechsels derselben stets ein und dasselbe Rechtssubject'. Die Mitglieder sind nicht pro parte Subjecte der Vermögensverhältnisse der Gesammtheit; vielmehr können sie wie fremde Personen zu dieser selbst in besondere Rechtsverhältnisse treten wie zu andern Privatpersonen". Welche Verpflichtungen aber und welche Vortheile die Mitglieder der Corporation als solche haben, darüber gibt es keine allgemeine Regel; innerhalb des Begriffs der Corporation ist die größte Manchfaltigkeit der Verhältnisse möglich; es ist insbesondere mit dem Wesen der Corporation auch wohl vereinbar, nicht nur, daß dieselbe allein oder vorzugsweise den Privatvortheil der Mitglieder bezwecke (daher man wohl Privat corporationen und öffentliche Corporationen unterscheiden mag), sondern auch, daß den Mitgliedern bestimmte Theilansprüche an den Nugungen oder dem Gewinn des Corporationsvermögens und im Falle der Auflösung an diesem selbst zu= stehen 3. Auch kann in Ansehung des Umfangs der Rechtsfähigkeit 4 unter Corporationen verschiedener Art ein Unterschied bestehen.

Anm. 1 Der Ausdruck corporatio findet sich in Nov. Severi Il. (corp. iur. anteiust. vol. II. p. 339. „publicae corporationis"); corpus aber als Bezeichnung der Gesammtheit kommt schon im klassischen Sprachgebrauch und corporati für die Mitglieder in den spätern Rechtsquellen häufig vor. Vgl. not. a. L. 1. §. 7. D. de quaest. 48. 18. L. 1. pr. §. 1. D. h. t. 3. 4. „Collegia,.... quorum corpus senatusconsultis atque constitutionibus principalibus confirmatum est," ..

Dig. quod cuiuscunque universitatis nomine vel contra eam agatur. 3. 4. ad municipalem. 50. 1. et sqq., de collegiis et corporibus. 47. 22. cf. Cod. de iure reipublicae. 11. 30 (29). de privilegiis corporatorum. 11. 15 (14). b L. 1. §. 3. L. 2. D. h. t. 3. 4. cf. L. 1. Cod. de iudaeis. 1. 9. © L. 1. §. 1. L. 2. D. h. t. L. 16. D. de V. S. L. 27. 28 (26. 27). pr. D. ad Sc. Trebell. 36. 1. L. 2. D. de poss. 41. 2. L. 73. §. 1. D. de legat. I. (30). L. 2. §. 5. Cod. de iureiur. propt. cal. 2. 58 (59). cf. L. 30. D. ad municip. 50. 1. L. 1. pr. D. h. t. L. 10. §. 4. D. de in ius voc. 2. 4. L. 17. §. 3. L. 41. §. 3. D. de excus. 27. 1. L. 7. §. 2. D. h. t. cf. L. 76. D. de iud. 5. 4. L. 1. §. 1. L. 2. 7. pr. §. 1. D. h. t. L. 27. D. de reb. cred. 12. 1. L. 1. pr. L. 6. §. 1. D. de div. rer. 1. 8. L. 10. §. 4. D. de in ius voc. 2. 4. L. 1. §. 7. D. de quaest. 48. 18. L. 1. §. 15. D. ad Sc. Trebell. 36 1.

b L. 9. D. h. t.

„quibus .... permissum est corpus habere, collegii, societatis, sive cuiusque alterius eorum nomine."

2 Die Gemeinden werden als personae, publicae personae bezeichnet, z. B. persona coloniae bei den röm. Feldmessern (Ausg. von Lachmann I. S. 16, 54.). Die Stadtgemeinden heißen gewöhnlich respublicae, civitates, und am häufigsten municipes, d. i. die Gesammtheit der Bürger respublica, sowohl in Colonien als in Municipien. Dörfer, vici, obwohl nach römischer Verfassung Bestandtheile eines Stadtgebietes, kommen doch zugleich auch als eigene jur. Personen vor (not. c. d.). Savigny §. 86.

3 Corporationen dieser Art waren nach R. R. z. B. die societates publicanorum oder vectigalium publicorum, societates aurifodinarum, argentifodinarum, salinarum. L. 1. pr. D. h. t. 3. 4. L. 59. pr. D. pro soc. 17. 2. L. 60. (59). §. 1. D. de hered. instit. 28. 5. L. 1. §. 1. L. 9. §. 4. L. 13. pr. D. de publican. 39. 4. cf. L. 3. §. 4. D. de bon. poss. 37. 1. L. 31. §. 1. D. de furt. 47. 2. Vgl. R. Schmid im civ. Arch. XXXVI. S. 166 fg. Doch sind die Ansichten über das innere Wesen jener römischen Vereine vielfach abweichend. Rösler in Goldschmidt's Ztschr. f. Handelsrecht IV. S. 274 fg. Salkowski a. a. O. S. 29 fg. Brinz S. 1009 fg. M. Cohn zum röm. Vereinsrecht (1873) S. 155 fg. Pernice Labeo I. S. 295 fg. [Voigt die XII Tafeln II. §. 166 fg.] Gleich jenen können auch manchfaltige verwandte Gesellschaften heutiger Zeit, z. B. Handels- und Actiengesellschaften, Kunstund Lefevereine u. dgl. m. unter den römischen Begriff der Universitas subsumirt werden. Man wollte darin eine ganz neue Art von juristischen Personen finden, die man durch den Namen „Genossenschaften“ zu der römischen Universitas in Gegensat stellte, und von dieser dadurch unterschied, daß man den Mitgliedern ein sog. Gesammteigenthum, ein Theileigenthum, das aber doch nicht Miteigenthum und bei welchem das Recht auf Theilung ausgeschlossen sei, beilegte (z. B. Bluntschli deutsches Privatrecht §. 33 fg.). Aber die Idee dieses Gesammteigenthums beruht auf derselben noch unvollendeten Begriffsentwicklung, von der sich auch bei den Römern noch eine Spur zeigt, wenn sie die universi cives oder municipes als Subject des Volks- oder GemeindeEigenthums nennen (vgl. dazu Gerber in Linde's Ztschr. n. F. XII. 7. = Gesammelte jurist. Abhandlungen I. Nr. 6. S. 188 fg.). Es ist ferner unnöthig (mit Unger I. §. 43.), zu der Idee von Collectivgesellschaften oder Gesellschaften mit collectiver (formeller) Personeneinheit seine Zuflucht zu nehmen, welche uneigentliche juristische Personen genannt werden, in der That aber genau besehen eigentliche sind, und Unger selbst hat denn auch dieses Zwitterwesen wieder aufgegeben in der krit. Ueberschau VI. S. 171 fg. 180. Doch vgl. wieder Salkowski a. a. O., auch Gerber deutsches Privatr. 8. Aufl. §. 198., und darüber Kunze in d. krit. Vischr. VI. S. 66 fg. [Neuestens findet Römheld im pract. Archiv N. F. XIII. 17. S. 362 fg. gemischte Vereinigungen oder Gesellschaften mit Corporationsrechten in den Ortsviehversicherungsgesellschaften, den Bezirkssparkassen mit Haftbarkeit der Gemeinden und den vor dem Eintrag in das Register in Thätigkeit getretenen Genossenschaften.] Andere glauben, um die eigenthümlichen Rechtsverhältnisse jener modernen Vereine zu construiren, mit einer Modification der Grundsäße über den Gesellschaftsvertrag auszureichen (Schmid im civ. Arch. XXXVI. 8. Thöl Handelsrecht I. §. 44 fg. 5. Aufl. 1875 §. 121 fg.). [Von diesem Gedanken geht auch aus Wächter Pand. I. S. 245 fg., so lange der Verein nicht geradezu als jur. Person constituirt sei.] Aber nicht nur ist die Annahme einer jur. Person an sich einfacher und zugleich einer sehr geläufigen Vorstellung entsprechend,

sondern auch in einigen Beziehungen fast unabweislich, z. B. in Ansehung der Eintragung des Grundeigenthums der Gesellschaft in öffentlichen Büchern, der Theilnahme solcher Personen, welche im Erwerb von Grundbesit beschränkt sind, der Bestellung von Servituten für die Mitglieder an Sachen der Gesellschaft und umgekehrt. Unger §. 43. A. 18. und in d. krit. Ueberschau VI. S. 179 fg. H. Witte in Goldschmidt's Ztschr. VIII. S. 2 fg., und vorzüglich Renaud das Recht der Actiengesellschaften 1863 (2. Aufl. 1875) und darüber Kunze a. a. D. S. 53 fg. [Grünhut in d. Wiener Zeitschr. III. S. 352 fg. und Laband krit. Vjschr. XVIII. S. 133 fg.] Windscheid §. 58. A. 3. 5. Roth Tiv.R. 1. Aufl. §. 45. u. z. L. v. d. Genossenschaft, 1876. [(darüber H. M. Schuster in d. Wiener 3tschr. IV. S. 547 fg. 769 fg.) Bierling 3. Krit. d. jur. Grundbegr. II. S. 108 fg.] Derselben Ansicht neigen sich auch vom Standpunkt des Zweckvermögens" zu Demelius in d. dogm. Jahrb. IV. S. 130 fg. Bekker in Goldschmidt's Zeitschr. IV. S. 557 fg., dagegen aber Brinz S. 1036.. 1041., mit dem merkwürdigen Schlusse: „daß der Actionär nun gegen die Eisenbahn keine Servituten mehr erwerben kann“ (auch die Eisenbahn nicht gegen den Actionär?) „ist wahr, aber kein Unglück". Vgl. insbes. über Handelsgesellschaften und nicht kaufmännische sog. Collectivgesellschaften“ Randa im Arch. f. Wechselrecht XV. S. 1 fg. S. 337 fg. [G. Lehmann über das Rechtsgewand d. offenen Handelsgesellsch. 1882.] · und überhaupt Stobbe §. 58..61. [Ueber eine Classe von Corporationen, welche fich an einzelne Rechtsinstitute anschließen und deren Einrichtungen im Einzelnen durch Gesetz (z. B. die Reichsgewerbeordnung v. 21. Juni 1869, das Reichsges. v. 7. April 1876 u. s. f.) geregelt sind, nach welchem ihre Rechtsverhältnisse ausschließlich sich richten“ (3. B. Innungen, Hilfskaffen) vgl. Roth Civ.R. 2. Aufl. §. 45 (vgl. auch §. 43. Note 10), Mandry Reichsges. 2. Aufl. S. 146.. 162; über Wirthschafts- und Erwerbsgenossenschaften ebda. S. 162 fg. Ueberhaupt endlich Gierke das deutsche Genossenschaftsrecht. Bd. I. Rechtsgeschichte der deutschen Genossenschaft. 1868. Bd. II. Geschichte des deutschen Körperschaftsbegriffes. 1873. Bd. III. Die Staats- und Corporations, lehre des Alterthums und des Mittelalters und ihre Aufnahme in Deutschland. 1881. Darüber Lewis krit. Vjschr. XVI. S. 561 fg. XVII. S. 87 fg. Landsberg Ztschr. f. Rechtsgesch. XVII. Germ. Abth. S. 244 fg.]

4 Vgl. Savigny §. 90..95. Pfeifer S. 98.. 112. Unger I. S. 340 fg. Brinz §. 235. 236.

§. 43.

b) Vertretung der Gemeinheiten.

Damit die Corporation, die keinen natürlichen Willen hat", juristischer Handlungen fähig werde, bedarf es einer Vertretung derselben durch natürliche Personen, so daß, was diese als Repräsentanten jener beschließen und thun, als Beschluß und Handlung der Corporation gilt". Die Art und Weise dieser Vertretung wird zunächst durch die Verfassung der Corporation bestimmt, worüber das gemeine Civilrecht keine allge meine Normen enthält 2. Das Recht, Beschlüsse zu fassen, und Geschäftsführer zu wählen, soll aber jeder Corporation zustehen °; man muß daher,

L. 1. §. ult. D. de poss. 41. 2. L. un. §. 1. D. de libertis univ. 38. 3. b L. un. §. 1. cit. L. 97. D. de cond. et dem. 35. 1. L. 14. D. ad munic. 50. 1. L. 1. §. 1. D. h. t. L. 4. D. de colleg. et corp. 47. 22.

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