sparsisse nocturno cruore hospitis; ille venena Colcha et quidquid usquam concipitur nefas 10 tractavit, agro qui statuit meo te triste lignum, te caducum in domini caput immerentis. quid quisque vitet, numquam homini satis cautum est in horas. navita Bosporum 15 Poenus perhorrescit neque ultra caeca timet aliunde fata, miles sagittas et celerem fugam Parthi, catenas Parthus et Italum robur: sed improvisa leti 20 vis rapuit rapietque gentes. mische Soldat. sagittas] Übers. zieht sich auf das bekannte Manöver quam paene furvae regna Proserpinae et iudicantem vidimus Aeacum sedesque discretas piorum et Aeoliis fidibus querentem 25 Sappho puellis de popularibus, et te sonantem plenius aureo, Alcaee, plectro dura navis, dura fugae mala, dura belli! utrumque sacro digna silentio 30 mirantur umbrae dicere, sed magis pugnas et exactos tyrannos densum umeris bibit aure volgus. quid mirum, ubi illis carminibus stupens 35 aures et intorti capillis Eumenidum recreantur angues? einer leichten Enallage äolisch" genannt werden, weil es in den äolischen Kolonieen, bzw. in Lesbos, in eigenartiger Weise gehandhabt wurde. querentem de popularibus puellis] wohl, weil sie von ihnen mifsverstanden oder wenigstens in ihrem Streben, die Stellung des Weibes zu heben, nicht verstanden wurde. 26. plenius quam Sappho] weil er auch carmina politica dichaureo plectro] wie es sonst nur Apoll hatte. Konstr.: sonantem dura mala navis, fugae, belli; mala ist schön in die Mitte gestellt; die Anaphora mit dura malt das harte Verhängnis des Alkäus und die Fülle tete. ех 30. Konstr.: umbrae mirantur utrum- belua tur],, sich laben". 37. et] vor Prometheus = etiam Prometheus wird also von H. noch in der Unterwelt gedacht, nicht als von Herkules befreit. - Pelopis parens] Tantalus. 38. laborum decipitur],, täuscht sich hinweg über seine Leiden", nach Analogie der griechischen Konstr.: κλέπτεσθαι τῶν πόνων. 39. Orion] setzt in der Unterwelt fort, wodurch er sich auf der Erde einen Namen erworben. Auch der wilde Jäger" der deutschen Sage findet nicht Ruhe. 40. lyncas] der Erde hindert den Tod (1-12). Vergeblich ist die Vorsicht (13—16). Da wir also scheiden müssen, wird der Erbe den Wein vergeuden! (17-28). Nicht ausgesprochen ist der Gedanke: Warum wollen wir dieser Vergeudung nicht vorbeugen? 12. 4. 12. 1-12. 2. labuntur] von der unmerklichen Bewegung: „, gleiten“. nec pietas] Der pius will etwas erreichen, vgl. I, 24. moram adferet] ,, verzögern“. 3. senecta] wird als eine verfolgte Reiterin gedacht. 5. treceni tauri] Drei Hekatomben (ἑκατὸν βόες). 6. places inlacrimabilem] mit Absicht zusammengestellt. 7. qui] prosaisch: „, denn er umschränkt ja auch". 8. Geryonen] τρισώματος wohnte auf der Insel Eurytheia im äussersten Westen. Herakles erschlug ihn, als er ihm die Rinder raubte. Tityonque Sohn Gaias, wurde, weil er sich an Leto vergreifen wollte, von Artemis und Apollo bestraft. tristi unda] compescit unda, scilicet omnibus, 10 quicumque terrae munere vescimur, sive inopes erimus coloni. - fractisque rauci fluctibus Hadriae, 15 frustra per autumnos nocentem corporibus metuemus austrum. visendus ater flumine languido 20 Sisyphus Aeolides laboris. linquenda tellus et domus et placens ulla brevem dominum sequetur. 25 absumet heres Caecuba dignior servata centum clavibus et mero ernste Woge". Das sagt schon der Name Styx", denn er hat den gleichen Stamm wie στυγερός u. a. 9. scilicet... coloni] parenthetische Ausführung des Gedankens. In colonus liegt der Begriff der Armut eingeschlossen. Vgl. I, 35, 6. 10. ter rae munere vescimur] οἱ ἀρούρης καρπὸν ἔδουσιν. 11. reges] wie der Gegensatz lehrt, reiche Leute. = 17-28. Man beachte die Voranstellung des Verbums in allen drei Strophen. Diese enthalten den Gegensatz zu dem vorangegangenen carebimus und metuemus: Nein, dennoch mufs". 17. ater] stumpfschwarz, niger glänzendschwarz, ersteres häfslich, dies schön. Der Cocytus durch die Wüste weinet" (Schiller). 19. longi laboris damnatus] damn. als Verb. des Abschätzens" konstruiert, ist wie capitis damnare vulgär. placens],, geliebt, wonnig“. tu mihi sola places = ich liebe dich. 23. invisas] weil sie vor Trauerhäusern und an Gräbern, steht, Wozu sie mit ihrem düsteren Grün recht wohl geeignet erscheint. 24. brevem],, kurz lebend". 25. dignior] scherzhaft: er verdient ihn mehr, weil er ihn trinkt. 26. mero] trank tinguet pavimentum superbo, pontificum potiore cenis. XV. Iam pauca aratro iugera regiae moles relinquent, undique latius extenta visentur Lucrino stagna lacu platanusque caelebs 5 evincet ulmos. tum violaria et myrtus et omnis copia narium Carm. II, 15. Ihr baut und verschwendet für euer Vergnügen übermäfsig (1-10). Den Alten war Vergnügen die geringste Sorge, da sie nur auf Verchönerung der Staatsgebäude und Tempel bedacht waren (11—20). Zwei gleiche, dem Inhalt nach entgegengesetzte Teile. Eine Art Staatsode, wie 3, 1-6, welche auf dem Boden der Ideen des Augustus und seiner Freunde steht, die die Landwirtschaft wieder heben (Virgils Georgika) und die Tempel wieder erneuern wollten (vom J. 28 v. C. an). Hadriani (Engelsburg) = fürstliche Paläste. Ganz Italien hatte gegen die Kaiserzeit hin einen Gartencharakter angenommen. 2. undique] asyndetisch an das erste Glied angeschlossen, das dritte folgt mit que in plantanusque. Konstr.: undique stagna (latius extenta Lucrino lacu) visentur. visere = videre. 3. Lucrino lacu] Abl. compar. zu latius. Er liegt bei Bajä und ist vom Meere nur durch einen Damm getrennt. Dort lagen Roms Austern (conchylium)-Bänke. 4. stagna],, Weiher",,, Fischbehälter". Damals beschäftigten sich viele Vornehme mit Fischzucht (piscinarii oft Millionäre). Doch betrieben sie es als Sport, nicht um zu nützen. caelebs],, jungfräulich". Die praktischen Römer verschmähten die Platanen für die Rebenkultur, weil ihr dichtes Blätterdach dem Gedeihen des Weines viel Sonne entzogen hätte. 5. ulmos] welche auch Viehfutter gewährten. violaria] violae sind Levkoje und Goldlack. 6. myrtus] Myrten büsche; myrtus et omnis copia narium eine Art Hendiadyoin mit"; narium meton. für Ge = zu |