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befindlichen Höhle der Dziura Wietrzna (Windloch) bemerkenswerth, welche ein 7 Fuss tiefes, 51/2 Fuss breites Felsenbecken in sich fasst, in welches sich das von der Decke herabträufelnde Wasser sammelt.

Die Bystra (schroffe Höhe) schon auf galizischem Boden, als Ursprungsort des Grenzflusses Biala nennenswerth, der diesen Namen von dem weissen Schaume des stark über Felsen herabfallenden Wassers erhielt. Nahe dabei ist der Klimczak.

Der Pyrc, Zwaliska, Kocierz haben eine Höhe von 2500-3000 Fuss und sind höchstens als Fundort officineller Kräuter zu bemerken, worunter jedoch keine in Oesterreich seltenen Exemplare.

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Die Babia góra (Weiberberg) 5509 Fuss nach der Generalstabskarte vom Jahre 1824 hoch, von den alten Polen nur kurzweg Baba (Grossmutter) genannt. In der mittlern Region nur mit Krummholz (Pinus Mughus oder montana, pincembro, polnisch: kozodrzewy), im Idiome der Góralen Krempulec genannt, aus welchem ungarische Charlatane eine Art Augensalbe, Karpatischer Balsam" genannt, bereiteten, dessen gesundheitsschädliche Wirkungen auf den Menschen jedoch von Aerzten erkannt und verboten wurde) bedeckt, ist ihre Spitze mit schwachem Grase bewachsen. Dieser Berg, schon oft im August mit Schnee bedeckt, dient den Gebirgsbewohnern in ihrer poetisch ausgeschmückten Witterungskunde gleichsam als Barometer, je nachdem dessen Spitze frei zu sehen oder mit Nebel bedeckt ist, (wenn sie die Haube aufsetzt", wie die Góralen zu sagen pflegen). Von seiner Spitze sieht man nördlich, ohne Zuhilfenahme eines Glases, mit freiem Auge das zwölf Meilen entfernte Krakau, südlich überblickt man das ganze Arvaer Comitat in Ungarn; auf derselben bezeichnen zwei Reihen kleiner Erdaufwürfe mit eingelegten Steinen die Grenze zwischen Galizien und Ungarn. Bemerkenswerth ist auf der Spitze des Berges eine Aufthürmung verschiedenen Gesteines und Gerölles, mit vielfarbigem Pilze (Byssus, eine Moderpilzgattung) bedeckt, welche man des Teufels Schloss (djabli zamczysko) nennt. Die Neigung ist gegen Ungarn ziemlich sanft, während der Berg im Norden steil abfällt. Nur bei dem Gesteine und den Felsbrüchen erhält sich Schnee und Eis das ganze Jahr. Am Fusse des Berges liegt der Marktflecken Makow mit dem Baron Rothschild'schen Eisenwerke, welches sein Brennmaterial aus dem dichten Forste bezieht, welcher den Berg in seiner niedern Region bedeckt. Die Meinung des Franzosen Duclos**), als wäre dieser Berg ein erloschener Vulcan, aufzuklären, dürfte wohl der Mühe werth sein.

Das höchste Interesse in diesem Zuge bietet jedoch das zwischen Szczawnica und Kroszienko (Sandecer Kreis) liegende Pieninen Gebirge. Ungefähr 2000 Fuss über dem Meeresspiegel erhaben, verdankt dieses Gebirge

Die Meinungen über den Ursprung des polnischen Wortes kozodrzevie, zu deutsch: Ziegenholz, sind getheilt, doch verdient jene den Vorzug, welche behauptet, dass es von den ehemals hier zahlreichen Gemsen und auch Steinböcken (wilden Ziegen), welchen die Rinde des Holzes besonders schmeckt und die mit Vorliebe in solchem Gehölze ihr Lager aufzuschlagen u. s. w., den Namen erhielt. Weniger stichhältig scheint eine andere von W odzicki aufgestellte Meinung, da Sie das Wort orthographisch verändert; er sagt nämlich das Holz sollte Koszodrzewina (Korbholz) heissen, weil seine Zweige und Aestchen zum Korbflechten verwendet werden. Jene ist allenfalls älter hergebracht.

**) In seinem Essai sur l'historie litteraire de Pologne S. 499.

den Namen dem polnischen Worte: Picń, welches Aufschäumen bedeutet, aber auch die Deutung senkrechter Steilheit in sich begreift, da dieser Gebirgsügel sich durch besondere Schroffheit auszeichnet. Die Parthien am Fusse dieser nackt und senkrecht, wie gemeisselt, gigantisch himmelanstrebenden Felswände werden von den schäumend brausenden Fluthen des Dunajec bespült, der die Doppelkette derselben in einem engen, schauerlichen Thale, theils mit mächtig brausendem Toben durchströmt, theils auch an den tiefern Stellen seines Bettes ruhig durchfliesst. Es muss unstreitig eine der gewaltigsten Naturrevolutionen dieses Gestein getrennt und dem Flusse seinen gegenwärtigen Lauf angewiesen haben, da Vieles darauf hindeutet, dass dieses Gebirge einst im grauen Alterthume ein vereinigtes Ganzes gebildet habe. Man betrachte nur die gleichförmige, sich durchwegs ähnliche Schlichtung seines Gesteines, nicht minder die kollossalen Zertrümmerungen an dem gegen Ungarn hinziehenden Theile, um zu diesem Schlusse zu gelangen. Der Genuss, den dieses wahrhaft grossartige Naturereigniss, welches so riesige Steinmassen, wie sie hier sich dem Auge darbieten, geklüftet hat, ist ergreifend erhaben. Aus diesem Marmor-Gesteine wurden mehrere Altäre in Krakau gemeisselt, dasselbe wurde bis neuester Zeit immer, schwedischer" Marmor genannt, bis der ehemalige krakauer Universitäts Professor, Ludwig Zeuschner) hinwies, dass dieser rosenrothe Marmor dem Pieninen-Gebirge entnommen wurde.

Sein höchster Felsgipfel bereitet dem forschenden Wanderer eine entzückende Fernsicht und lohnt ihm reichlich die Mühe, mit der er die mancherlei Beschwerden der Ersteigung ertrug und überwand. Dieser Felsgipfel endet in zwei zackigen Spitzen, deren die eine gegen Ungarn den Namen Mons coronnae (Kronenberg) führt und deren sich schroff gegen Ungarn senkende Felswand geschichtlich unter dem Namen Lapis refugii bekannt ist, die andere aber Sokolowa gora aus Ursache dessen heisst, weil einst hier Geier nisteten (Geiersberg). Erwähnenswerth sind die tiefer unten im Pieninen-Gebirge liegenden Trümmer der heiligen Kune gunde (Gemalin Boleslaws des Schamhaften von 1239-1279 †1292) einer übereinander geworfenen Felsengruppirung gleichend, einst― nun sind bald 600 Jahre dahin in jener grauen Zeit des ersten Tatarneinfalles eine imposante Burg auf einem schroffen, in der Tiefe vom grünen Wasser des stark eingeengten Dunajec-Flusses bespülten Felsen.

Der Alles zernagende Zahn der Zeit liess hier nur die klafterdicken Grundmauern und die in Schutt zerfallenen Thorpfeiler als Zeichen der Erinnerung an jene Grauen erregende Epoche stehen, wo Kunegunde von den mit vandalischer Wuth Alles verheerenden Tatarn (Mongolen) gedrängt, sich in der düstern Waldeseinsamkeit diese Nothburg als Zufluchtsort

*) Herr Ludwig Zeuschner Dr. Phil., früher Professor der Mineralogie in Krakau, jetzt in Warschau lebend, seit 1857 Mitglied unserer geographischen Gesellschaft, machte sich um die geologische Beschreibung vieler Puncte in Galizien verdient; diese erschienen zum grössten Theile in: Leonhards Zeitschrift für Mineralogie. Er machte in den dreissiger Jahren jährlich eine Reise in die Karpaten mit deren Untersuchung er sich vielfach beschäftigte. Er beschrieb die Babiagóra, Czoroztyn, Wieliezka, Szezawnica, Szlachtowa, Olesko, Podhorce, u. s. w. in der erwähnten periodischen Schrift geologisch, insbesondere in den Jahren 1832 und 1833. Auch gab er selbstständige mineralogische und geologische Werke in polnischer Sprache heraus.

erbaute. Die Unzugänglichkeit der zur Burg führenden Berge erzeugte in den erhitzten Phantasien der Gebirgsbewohner die Legende, wonach Engel diese Burg für die Gott geweihte Frau erbaut hätten.

Um aber das grossartige der ganzen Kettenschlucht nach ihrer vollen Ausdehnung würdigen zu können, ist es am gerathensten, vom rothen Kloster in Ungarn mittelst eines Kahnes die Fahrt auf dem Dunajec bis zum Gesundbrunnen Szczawnica) zu unterehmen, wo man durch den steten Wechsel des Sehenswerthen in einem hohen Grade überrascht wird.

Wie bereits erwähnt, streichen die Beskiden durch das Arvaer Comitat südwärts zum Tatra-Gebirge, der Gruppe der Central-Karpaten, in welchem dieselben ihren Culminations-Punct erreichen. Nach Jungmann stammt das Wort Tatra aus dem Sanskrit und bedeutet weisse Berge", wäre sonach mit Montblanc oder nach Humboldt mit Chimboraço gleichbedeutend. Polnische Schriftsteller wollen diesen Namen von dem Anpralle der Tatarn im XIII. Jahrhunderte herleiten; in wie weit diese Recht oder Unrecht haben, wäre eine interessante Untersuchung, doch ist es geschichtlich erwiesen, dass eine Tatarn-Schaar von Telebug has Horde i. J. 1260 auf einem Zuge gegen Ungarn in diese felsig waldige Quellengegend des Dunajec gelangte und nachdem sie einige ihrer gewohnten Gräuelthaten verübt hatte, in dem Felsenthale von Koscielisko (durch die heiligen Brüder Gervasius und Protasius) auf's Haupt geschlagen und zur Flucht genöthigt wurde. An jene Schreckenszeit erinnern noch manche mündliche Ueberlieferungen über einige Ortsnamen der Tatra-Gegenden. So erhielt; Koscielisko (Knochenstätte) daher seinen Namen, weil die siegenden Polen die Gebeine der gefallenen Tatarn unbeerdigt unter freiem Himmel liegen liessen, wesshalb die weissgebleichten Knochen dieser Feinde der Christenheit den Platz weit und breit bedeckten, wo gegenwärtig das erwähnte Dorf steht; Ludzmierz (Leutemesser) ein Schauplatz tatarischer Grausamkeit, indem diese Unholde in dem da zu jener Zeit gestandenen Dörfchen allen Bewohnern die Köpfe abschnitten und dieselben in ihrem ungebundenen Uebermuthe in grossen Kübeln massen; Zakopany (von zakieć sie sich verschanzen) weil sich hier ein Theil der jener Niederlage entflohenen Tatarn mit einem Erdwalle umgab, um sich die Vertheidigung zu erleichtern; Chocholow, wo dann ein Theil derselben gezwungen war, sich niederzulassen, von Chochol, was einen Haarschopf bedeutet, den die Tatarn zu tragen pflegten; Kranszow (Ohrenschnitt) soll der Ueberlieferung zufolge desshalb den Namen haben, weil die Tatar den getödteten Einwohnern die Ohren abschnitten, um sie als Trophäe mitzunehmen u. dgl.

Der Anblick der nördlichen Seite des Tatra-Gebirges, obwohl nicht alle interessantesten Theile desselben enthaltend, reizt durch seine Majestät eines Hochgebirges schon in der Ferne von 18 Meilen das Auge des Naturfreundes zur nähern Besichtigung. Hoch über das zu beiden Seiten liegende Mittelgebirge hinausragend, macht dieser Theil der Karpaten des Wanderers Blick zweifelnd, denn er hält anfangs die weiss

*) Der Name Szczawnica enthält in sich die Deutung eines Säuerlings von szczawnik (Sauerampfer); sein Wasser aus den Quellen Josephine und Magdalena ist ein jodhältig alcalinischer dem Mineralwasser von Selters ähnlicher Säuerling, von dem jährlich über 100.000 Flaschen versendet werden.

blauen Massen für Wolken, doch später gewähren ihm diese reichen Stoff zum Naturgenusse. Der Fuss derselben mit Wald, die mittlere Region mit Krummholz bedeckt, sind seine Spitzen kahl und ohne Leben, doch erreichen sie ihren Gipfelpunkt und mithin die Karpaten ihre höchste Kuppe, in der mit Schnee und Eis bedeckten Lomnitzer Spitze*), 8300 Fuss hoch, auf ungarischem Boden.

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Die nördliche oder galizische Seite des Tatra weiset einige seltene Schönheiten auf, deren Besichtigung jedem Freunde der Natur einen bleibenden Eindruck zurücklässt. Gleichsam am Fusse desselben liegt das Felsenthal von Koscielisko nach dem gleichnamigen Dorfe benannt, welches im niedrigen Theile, wo der Ort liegt, nicht über 150 Klafter breit ist, weiter aufwärts sich aber viel enger schliesst; es zieht sich zwischen drohenden Felsen, von beinahe senkrechter Aufsteigung nach Südwesten, ungefähr eine Stunde weit gebirgseinwärts. Am nördlichen Anfange des Thales ragt ein kahles Felsengebirge empor, welches mit dem Hauptgebirge verkettet ist. Auf beiden Seiten des Einganges erheben sich 20 Klafter hohe Felsen, welche sich von einer etwa 12 Klafter weiten Entfernung bis auf ungefähr 10 Klafter bogenförmig gegen einander neigen und solchermassen ein natürliches Felsenthor bilden, durch welches der Dunajec-Fluss seinen Lauf nimmt. Von dem genannten Dorfe 1 Meile östlich am Fusse einer südöstlich ziehenden Felsenkette Galatówka genannt, sprudelt eine Quelle hervor, welche dem weissen Dunajec seinen Ursprung giebt, die andere Entstehungsquelle ist weiter westlich nächst der ungarischen Grenze in einer sumpfigen Strecke "Bory" genannt, zu suchen und heisst der schwarze Dunajec, beide Flüsse (bialy und czarny Dunajec) vereinigen sich bei Neumarkt (Nowytarg) zu Finem. Jener enteilt unter der kahlen Felsenwand förmlich froh der Einkerkerung entkommen zu sein, verstärkt sich durch das aus dem Gebirge herabfliessende Schneewasser dergestalt, dass er nicht weit von seinem Ursprungsorte schon ein mehrere Klafter breites Beet einnimt. Die Höhle, welcher er unter der ungeheuren Gebirgslast entfliesst, wäre geräumig genug, dass man hineinzukriechen versucht wäre, wenn es nicht das eisigkalte, tiefe und äusserst reissende mit ausserordentlicher Schnelligkeit dahin fliessende Wasser verhindern würde. Dieses Gewässer äussert sich, kaum an's Tageslicht getreten, durch seine Wildheit, als ein mistrauenerregendes, mit der furchtbaren Schnelle eines Lavastromes, stürzt es sich 20 Klafter über Felsvorspünge, Steinmassen und mächtiges Gerölle in die Tiefe, doch hier erkennt es des Menschen Meisterhand, die seine Ungebundenheit mässigte,

*) Nicht uninteressant dürfte es wohl Manchem sein, die Namen Derjenigen zu erfahren, die aus wissenschaftlichem Triebe diese Spitze erstiegen, die obwohl sie sich nicht mit den höchsten Spitzen der Alpen zu messen vermag, dennoch im Verhältnisse sehr wenig erstiegen wurde. Die ältest bekannte Ersteigung geschah im Juni 1613 durch einen Zipser Namens Johann Fröhlich; 27 Jahre später, nämlich im Juni 1640, befolgte dessen Beispiel Siedmiogrodzki, zubenannt Decianus (pol. Prostaczek), Studirender der krakauer Hochschule; 1793 war es der Engländer Robert Townson, der die Spitze erstieg; den 22. August 1805 stellte da Stanislaus Staszyc physikalische Untersuchungen an, die er in seinem Werke: 0 ziemiorodztwie gor dawnej Sarmacyi a pozniej Polski o rowninach tej krainy i o pasmic Lysogór o czensei Bieskidow i Bielan, Warschau 1805 veröffentlichte; 1813 erstieg sie der Schwede Georg Wahlenberg und letztlich den 24. August 1823 Karl Suczynski, welcher da gelehrte Untersuchungen anstellte.

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um durch seine Mithilfe in den Hüttenwerken zu Zakopany das dem menschlischen Geschlechte nothwendigste Metall das Eisen zu erzeugen. In der Nähe der Czerwony werch (rother First), eine von der Erde so genannte Höhe mit einer auf seiner Kuppe befindlichen sehenswerthen Erdeinsenkung, bei der man das Geräusch herabfliessenden Gewässers deutlich vernehmen kann.

Ist diese Erscheinung schon darnach, um dem Naturfreunde einen Hochgenuss zu bereiten, überrascht den Wanderer die merkwürdigste Schönheit, man kann keck sagen des ganzen Karpatensystems, auf einer Höhe von 4200 Fuss in dem unter dem Namen des Meerauges (morskie oko) bekannte Gebirgssee. Nicht unerwähnt darf hier bleiben, dass die Annahme falsch sei, als führten alle Karpatenseen den Namen „Meeraugen“, es ist nur der dieses einzigen, jeder andere hat seinen besondern. Das Meerauge, auch wegen der unzähligen Menge Forellen, die darin herumschwimmen „der polnische Fisch-See" genannt, hat nach genauen Berechnungen eine Länge von 1600 W. F., eine Breite von 500 Fuss und im Südosten die grösste bekannte Tiefe von 193 Fuss. Der Umfang des ganzen Sees wäre 4100 Fuss, doch um ihn umgehen zu können, benöthigt man wegen der ihn umgebenden Felsen, Riffe und Stürze volle zwei Stunden. Seine Form ist eine Ellipse, das Wasser, hellgrün durchsichtig mit einem glatten Spiegel, ist ungemein rein, so dass man in einer Tiefe von 8-10 Fuss noch sehr deutlich die schwimmenden Fische sieht. Die Temperatur des Wassers ist stets um 10-12 Grade kälter als die Luft. Im Süden Im Süden erheben sich knapp am See 2-3000 Fuss hohe beinahe senkrechte Wände, an denen einzelne Stellen noch im Auguste mit einer Eisdecke überzogen sind. Den Namen des Meerauges erhielt dieser Karpatensee daher, weil der Volksglaube ihn mit dem Meere in Verbindung bringt; der früher erwähnte Professor Zeuschner erklärt diese Erscheinung dahin, dass das Schneewasser den unterliegenden Kalk ausspülte und durch die festen Granit- uud Sandsteinmassen innerhalb dieser Grenzen gebannt, das Wasser wie in einem Kessel festgehalten, diesen sogenannten See bildete. Sein sichtbarer Abfluss ist das Flüsschen Bialka, welenes als echtes noch im Gebirge seinen Lauf endendes Gebirgswasser em äusserst breites steiniges Beet besitzt, eine beträchtliche Strecke die Grenze zwischen dem Sandecer Kreise Galiziens und dem Zipser Comitate Ungarns bildet, sich zwischen Friedmann (in Ungarn) und Maniow (in Galizien) in den Dunajec) ergiesst, der wahrscheinlich sein Gewässer aus demselben Behälter, jedoch unterirdisch beziehen mag.

Eine Meile westlich auf der Gebirgshöhe, 5-6300 Fuss über der Meeresfläche erhoben, breiten sich noch fünf Seen (Teiche) aus, von denen jedoch nur zwei auf der galizischen Seite liegen. Man nennt sie insgemein die fünf Weiher (Piencio stawy), wovon der eine Zabiniec (Froschlacke) genannt wird und wohin ein gefährlicher, wenig zugänglicher Weg führt, in dessen Umgebungen, Volkssagen zufolge, goldhältige Erze zu finden

*) Eigentlich bei dem Dörfchen Dembno in Galizien (Sandecer Kreis) ist seine Mündung, doch ist das Längenthal, indem sich das Flüsschen in den Dunajec ergiesst, in seiner ganzen Breite mit seinem angeschwemmten Gesteine bedeckt, wesshalb man grösstentheils die Mündung so unbestimmt anzugeben pflegt, da nur bei der Schneeaufthauung oder bei heftigem Regen im Gebirge das Flüsschen eine bedeutende Masse Wasser innerhalb seiner Ufer fasst, sonst aber an den meisten Orten zu durchwaten ist.

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