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VI.

Das Keltenthum und die Lokal-Namen keltischen Ursprungs im Lande ob der Enns.

Ein Beitrag zur historischen Geographie desselben.

Von

Dr. Adolph Ficker,

kaiserl. königl. Ministerial - Sekretär.

(Mitgetheilt in der Versammlung der k. k. geogr. Gesellschaft am 5. März und 9. April 1861.) Wenn einiger Zweifel darüber obwaltet, welchem Zweige des kaukasischen Menschenstammes jenes Volk zugehörte, das zuerst in dem Lande zwischen Enns und Inn nicht bloss eine Heerstrasse sah, sondern den Kampf mit der noch übermächtigen Natur wagte, um ihr ausgedehntere Wohnlichkeit jenes Gebietes abzuzwingen-so steht vollkommen fest, dass beiläufig im fünften vorchristlichen Jahrhunderte ein Wanderzug keltiStämme (meist dem kymrischen Zweige dieser grossen Völkerfamilie angehörig) den Urzuständen des Landes ob der Enns ein Ende machte. Nicht freier Entschluss in Folge übermässig gesegneter Zeiten, wie später die Sage glauben machen wollte *), sondern das harte Gesetz der Noth, erzeugt durch das Drängen der Iberer im Südwesten und der Deutschen im Nordosten der gallischen Heimat, hiess dreihunderttausend Krieger mit ihren Familien, mit allem beweglichen Gut aus dem Vaterland aufbrechen, um ostwärts ein neues mit der Gewalt ihrer unwiderstehlichen Waffen zu erstreiten. Rasch wurden die oberitalischen Ebenen und Alpenländer im Süden der Donau bis zur Savemündung überschwemmt; langsam verwandelte sich das Durchziehen so weit ausgedehnter, von Natur befestigter, mannhaft vertheidigter Landstrecken in gesicherte Herrschaft. Unausgesetzte Nachwanderungen ermöglichten diess, und selbst in die herkynischen Waldberge drangen die Kelten ein. Wer kann schildern, wie ein Volk gegen die Besiegten wüthete, welches noch ein halbes Jahrtausend später gewohnt war, seinen erschlagenen Gegnern die Köpfe abzuschneiden, um sie als Siegeszeichen zu bewahren !**) Doch verschwanden darum die alten Bewohner der überwältigten Gebiete nicht ganz. Viele, und meist die Höhergestellten, traf freilich das eiserne Los des Krieges, mehrere noch entsagten zuletzt dem fruchtlos blutigen Widerstande, unterwarfen sich den furchtbaren Fremdlingen, und verschmolzen nach und nach mit ihnen zu einem Volke, welchem die Ueberlegen

*) Leo (malbergische Glosse I. 33) hat bereits aufmerksam gemacht, dass die Namen Belloves und Sigoves einer symbolischen Deutung fähig sind, welche einfach den ersteren als Führer eines südlichen, den letzteren als jenen eines nördlichen Keltenzuges bezeichnet. Zu weit geht aber offenbar Grimm (Geschichte der deutschen Sprache, 2. Aufl., S. 116), wenn er desshalb das ganze Factum in Abrede stellen will.

**) Die Münzen, welche Schriber (Taschenbuch für Geschichte und Alterthum in Süd-Deutschland, Jahrg. IV, S. 185 ff.) beschreibt, stammen alle aus der Imperatoren-Zeit und stellen keltische Krieger dar, welche die Köpfe erschlagener Feinde als Siegeszeichen tragen.

heit der Eingedrungenen immer mehr das Gepräge keltischen Charakters gab. Dem Griechen und Römer erschienen die Körper der Kelten riesenmässig; er bewunderte ihr röthlich blondes Haupthaar und die milchweisse Farbe der Haut *). Lang und struppig trugen sie jenes, wilder Muth sprach aus Gesicht und Haltung, strenge Abhärtung lehrte jedes Ungemach des Wetters ertragen.

Anfangs zerstörten die Kelten in den eroberten Gebieten mehr als sie aufbauten ; erst allmälig legten sie selbst Hand an die Cultivirung derselben. Ummauerte Städte liebten sie nicht, die sie nicht, die hölzernen Hütten ihrer an Flüssen und Wäldern oder auf luftigen Höhen bald zahlreich entstehenden Dörfer **) verriethen noch in späteren Tagen die Langsamkeit der Entwicklung; den Gebrauch der für geheiligte Zwecke vorbehaltenen Steine zu Privatgebäuden verwehrte vielleicht die Religion. Unter den Dächern von Stroh oder Rohr war auch das Geräthe sehr einfach; eine Streu, mit Häuten bedeckt, diente statt der Betten und Sessel, da die kleinen Tische nur wenig über den Boden sich erhoben.

Den Ackerbau überliessen die keltischen Sieger wohl lange den unterworfenen Landesbewohnern allein, bis die Vermehrung der eigenen Zahl und das Verschmelzen der Volksstämme sie auch zu dieser Beschäftigung hinüberführte. Zu den einfachsten Ackerwerkzeugen fügten die Kelten den zweiräderigen Pflug und künstliche Erntemaschinen, das Anjochen des Zugviehs am Haupt wird als ihre Erfindung bezeichnet. Gemeine Obstsorten bot ihnen die Natur fast von selbst.

Weit lieber, als von der Feldcultur, nährten sie sich von dem Ertrage der Heerden. Schon in Gallien beruhte der vorzüglichste Reichthum im Besitze des Viehs, und mit ausgezeichneter Vorliebe wurde fortan auch in den Alpenländern die Zucht derselben betrieben. Das Hornvieh, klein, aber milchreich, die Schafe mit der haarähnlichen Wolle, die hartklauigen Schweine lieferten Erzeugnisse weit über den Bedarf des Landes. Die Kelten widmeten sich mit Eifer der Pferdezucht und waren als kühne Reiter bekannt.

Manche zogen den Fang der ungezähmten Thiere noch der Pflege gezähmter vor, und rühmten sich erschlagener Feinde nicht mehr, als getödteten Hochwilds. Welches Revier des heutigen Europa kann sich mit der Jagdbarkeit in Urwäldern messen, deren Saum erst die Axt berührte! Auerochs und Büffel***) werden neben Steinbock und Gemse genannt, Wolf und Hirsch ereilte der nämliche Jäger. Mit seltener Fer

*) In den Zeiten des sinkenden Römerreiches kam man sogar auf den Gedanken, der Name der kleinasiatischen Kelten „Galater" sei von der milchweissen Hautfarbe herzuleiten.

**) Vielleicht werden sich auch an jenen Seen des Landes ob der Enns, welche aus dem Hochgebirge hervortreten, Spuren von Seewohnungen (habitations lacustres) finden lassen, wie man sie in der Schweiz und neuerlichst in Savoyen entdeckt hat. (Vergleiche Keller: die keltischen Pfahlbauten in den Schweizer Seen, im IX. Bande der Mittheilungen der antiquarischen Gesellschaft in Zürich 1853-1856, S. 65 ff. und Morlot recueil d'antiquites suisses, p. 49 und planche XXVII, endlich A. Jahn und J. Uhlmann, die Pfahlbau-Alterthümer zu Moosseedorf, Bern 1857.) Zahlreich dürften die Spuren dieser isolirten Wohnstätten aber nicht sein, da die Kelten bei ihrer Invasion des obderennsischen Süd-Donaulandes schon über die ersten Stufen der Entwickelung hinaus waren, für welche die Pfahlbauten jedenfalls die augenfälligsten Vortheile darboten.

***) Nach Paul Warnefried (hist. Langob. II. 8.) kannte beide daselbst.

tigkeit schleuderte der Kelte aus sicherer Hand die tödtenden Pfeile nach dem Auer- und Birkhahn. Die zahlreichen Gewässer boten Schaaren ihrer Bewohner der Angel oder dem Netze.

Hoch schätzten auch die Kelten den Mineralien-Reichthum ihrer Gebiete. Zuerst verfolgten sie wohl nur die Spuren edler Metalle im Sande der Bäche, dann aber stiegen sie selbst hinab in den Schooss der Erde, um die Adern von Gold und Eisen, von Blei und Silber, von unerschöpflichem Salze aufzuspüren. Die von ihnen vorzugsweise gehandhabte Bearbeitung der Bronze lieferte in Bronze lieferte in dem „Kelt" eine furchtbare Angriffswaffe, welcher die aus gleichem Metalle verfertigten zweischneidigen Schwerter und Lanzen mit anderthalb Fuss langen Spitzen nachdrücklich zur Seite standen.

Wenn sich die Kelten nur allmälig mit der langsam steigenden Technik der Gewerbe befreundeten, nöthigte sie frühzeitig die Verschiedenartigkeit der bewohnten Landschaften zum Austausche der Gegenstände ihrer Hervorbringung und ihres Bedürfnisses. Selbst die Männer der Höhen, welche häufig ein Leben aus dem Stegreife dem friedlichen Verkehre vorzogen, mussten sich doch zu diesem herbeilassen, wenn sie alle ihre Wünsche befriedigt sehen wollten. Die gesuchtesten Producte, Salz und Eisen, stellten das allgemeine Tauschmittel vor, bis auch geprägtes Geld seinen Weg in das Land gefunden.

Den Handel, welchen schon vor der Kelten-Wanderung Tusker und Veneter von der Nordspitze des adriatischen Meeres bis in den herkynischen Wald und darüber hinaus an die sagenumhüllte Bernsteinküste eingeleitet, störten zwar für längere Zeit die Stürme der Eroberung. Aber nachdem die Sieger, ihres Besitzes sicher, die stets getragenen Waffen abgelegt, milderen Sitten Eingang verstattet, Genüsse des Lebens zu begehren angefangen, boten sie auch wieder die Hand zur Benützung aller Vortheile, welche die Lage ihrer Länder im Herzen von Central-Europa gewährte. Die überflüssigen Producte der Viehzucht, seltene Alpenkräuter, die Stämme der Urwälder, Schätze des Mineralreichs, wohl auch Leibeigene ) bildeten den Gegenstand des Austausches für die Naturproducte und Kunsterzeugnisse des Südens. Der Umstand, dass Kelten einen bedeutenden Strich des herkynischen Waldes einnahmen und dort, am schnellsten zur Ruhe gelangt, verhältnissmässig früh sich entwickelten, machte es ihren Stammgenossen am rechten Ufer der Donau leicht, die regelmässige Handelsverbindung mit dem europäischen Norden wieder anzuknüpfen. Und da andererseits auch von Osten, vom Ister herauf, vielgewünschte Waaren ihren Zug in und durch das Land nahmen, erwachte bald die älteste Handelsschifffahrt auf der Donau und ihren Nebenflüssen **),

*) Wenn Zonaras VIII. 19 erzählt, dass nach dem ersten punischen Kriege der Abfluss des römischen Goldes zu den oberitalischen Bojern gehemmt werden musste, welche einen ausgedehnten Sklavenhandel mit den Römern trieben, So lässt sich dabei nach den obwaltenden Umständen kaum an Kriegsgefangene jener Bojer selbst denken, sondern nur an Leibeigene, welche sie von den Stammverwandten in den Alpen übernahmen, um sie weiter nach dem Süden zu verkaufen.

**) Bei den südöstlichen Stämmen der Noriker, welche unmittelbar mit den griechisch-italischen Völkern im Verkehr standen, mussten auch griechisch-italische Münzen stark in Umlauf kommen. Daher finden sich im südlichen Steiermark noch heutzutage häufig Münzen der Ptolomäer, während vor-augusteische Münzen im Lande ob der Ens zu den grössten Seltenheiten gehören.

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Wie bei den meisten sich entwildernden Stämmen*), war der Einfluss dieses Verkehrs zuerst ein bloss äusserlicher. Manche neue Genüsse wurden zu neuen Bedürfnissen, das eigene oder angeeignete Metall diente zum Schmucke des Leibes **). In allen Farben schillernde Mäntel aus Wolle trugen besonders die vornehmen Kelten, Hals und Arme selbst der streitbaren Männer zierten Ringe ***) und Ketten.

Auf die Sitten selbst wirkte jene Verbindung nie dergestalt, dass die Grundzüge des keltischen Charakters dadurch verwischt worden wären. Die Tugenden, welche dem Sohne der Natur vor anderen heilig sind, werden auch an den Kelten gerühmt: mit glücklichen Anlagen und grosser Gelehrigkeit verbanden sie rasche Lebhaftigkeit, leichte Beweglichkeit und frohen Sinn. Andererseits gedenken die Römer sehr vielfältig ihrer blinden Kriegswuth; die Art ihrer Zweikämpfe und wilden Völlerei zeugt von tief gewurzelter Rohheit. Heftigkeit der Leidenschaften verband mit jedem Heerzuge Scenen unglaublicher Grausamkeit, und in den Tagen thatenloser Musse berauschten sich die heimgekehrten Kämpfer in Bier, welches sie aus Gerste und Hafer brauten, oder im Methe, den sie ihrer Bienenzucht verdankten. Die Rebe gedieh im Lande nur spärlich; aber keine herzugeführte Waare kauften sie so begierig, als den süssen feurigen Wein des Südens. Lange dauernde Gastgelage wurden damit ausgehalten, und es stimmte sehr wohl dazu, dass nur wenig von ihrem feinen Backwerk, desto mehr aber der unschmackhaft bereiteten Fische und des Fleisches den rohen Schwelgern vorgesetzt wurde. Hauswirthschaft und Kinderzucht war Sache der Frauen, der Mann wendete seine Kraft dem Kriege zu. Dennoch blieben Waffen und Taktik weit von einer Vollkommenheit entfernt, welche bei der steten Anwendung erwartet werden möchte. Nur die Vornehmen trugen den Harnisch, die Mehrzahl bloss ein ledernes Wamms: die mannshohen schmalen Holzschilde waren zwar mit schreckenden Zeichen bemalt, jedoch zur Abhaltung feindlicher Streiche wenig geeignet; wenn die Kelten Pfeile und Wurfspiesse verbraucht, warfen sie sich auf den Feind mit den Schwertern, welche bald den Gebrauch versagten. Erst in der Folgezeit lernten sie durch blutige Erfahrung die Nothwendigkeit einer ausgiebigeren Wehre. Nur die Reiterei blieb stets furchtbar, und die Kelten sorgten für die Ergänzung derselben mitten in der Schlacht. Von starken Getränken erhitzt, durch Opfer und Gesänge begeistert, stürzten die Krieger unter grässlichem Lärmen der Hörner und Trompeten in das Treffen; gab nicht der erste Ansturm den Ausschlag, so entschied der Mangel an Ordnung und Folgsamkeit, an nachhaltiger Ausdauer meist gegen die Wüthenden, und blinde Verzweiflung trat an die Stelle der Kampfgier.

Die Verfassung änderte sich natürlich im Laufe der Jahrhunderte bei dem Wechsel der Verhältnisse am meisten. Nie bildeten die Kelten grössere Staaten; bei äusserem Frieden befehdeten die Stämme oft einande Selten traten mehrere zur Unternehmung eines Angriffskrieges

*) Die Kelten waren eben keine Wilden Bei Wilden hat die Entwicklung Halt gemacht und dieser stationäre Zustand zieht Erschlaffung und Verfall mit Nothwendigkeit nach sich, er ist ein Zustand der Abgelebtheit.

**) Noch Plutarch citirt im Leben Casars als sprichwörtlich yaλatıxds rhoŭtos. ***) Schreiber, die Metallringe der Kelten, im Taschenbuch für Geschichte und Alterthum in Süddeutschland, II. Jahrgang, S. 67 ff. - Polybios XI. 31 kennt bereits für den Armring den keltischen Namen paviaxóv main-ik, Handspange.

oder zur Abwehr gemeinsamer Gefahr in ein gleichberechtigtes Bündniss, häufiger fügten sich die schwächeren in eine klientelmässige Abhängigkeit von einer mächtigeren Völkerschaft, bis der Herrscher Uebermuth und Willkür oder der Abhängigen blinder Groll einen Abfall der Letzteren veranlasste, aber nur, um sich einem neuen Mittelpuncte anzuschliessen.

Innerhalb der eigenen Gemarkung ordnete sich jeder Stamm, wie er wollte. Die früheren Landesbewohner mussten sich grösstentheils in einen Zustand der Hörigkeit fügen, aus welchem nur Einzelne zur Theilnahme an politischen Rechten sich wieder erhoben. Anfangs stand wohl kein Kelte in einem solchen Verhältnisse, die Familienhäupter eines Stammes bildeten die Landsgemeinde, in deren Händen in deren Händen die Fassung aller wichtigen Beschlüsse lag. Aber in der Folge wuchs Vermögen und Macht der Einen, während noch zahlreicher die Andern verarmten oder sonst in Abhängigkeit von Jenen geriethen.

So gesellten sich immer mehrere Kelten der niederen Stände den hörigen Leuten des Adels zu, und endlich machte fast nur die Ritterschaft das Volk aus*); je vornehmer und reicher Jemand war, desto mehr Pflichtverwandte hatte er um sich und übte Herrenrecht gegen sie. Doch befanden sich auch die Unfreien in einer milden, geordneten Lage, und lebten mit den Herren, denen sie Abgaben und Dienste leisteten, in einem patriarchalischen Verhältnisse. Die Ritterschaften zogen sich immer mehr in die Hauptvesten, welche für jeden Stamm den Mittelpunct der Vereinigung bildeten, zurück, und so wurden diese die Hauptsitze der Staatsgewalt. Die Erhebung des Kriegsadels schmälerte aber auch die Rechte des Stammhauptes, dessen erbliche Fürstenwürde bisher geehrt worden war. Allmälig beschränkte die Ritterschaft die Machtvorzüge des Herrschers, hob die Erblichkeit seiner Gewalt auf, setzte die Dauer endlich sogar auf ein Jahr herab, stellte einen Heeresfürsten neben das Oberhaupt im Frieden, häufig verschwand selbst der Name des Königthums. Die Mehrherrschaft wurde bei den getheilten Interessen bald zur Anarchie und Gesetzlosigkeit. Parteiungen zerrissen fast jeden der kleinen keltischen Staaten und wütheten endlich in jeder Dorfschaft, in jedem Hause. Diesen Parteiungen gegenüber suchte man sich durch Einungen und Verbrüderungen zu sichern, welche durch alle Gliederungen des öffentlichen Lebens gingen, gar oft jedoch nur die Zwiste und Kämpfe noch blutiger und gewaltsamer gestalteten.

Auch die priesterliche Gewalt verband sich mit dem Ansehen des Kriegeradels, denn nur freie und edle Jünglinge konnten in den Orden der Druiden) aufgenommen werden, welche ohne kastenmässige Geschiedenheit jedes Amt ausschliessend inne hatten, dessen Führung höhere Kenntnisse voraussetzte. Zwei Jahrzehente brachten die Druidenschüler mit Erlernung der Geheimwissenschaft vom Wesen der Götter und der Natur, vom Umfange der Welt und ihrer Länder, von dem Menschen und seinen Pflichten, mit der Aneignung ihrer Astrologie und Magie, sowie mancher künstlerischen Fertigkeiten zu. Schriftliche Aufzeichnung war lange verboten, so dass nur rhythmische Einkleidung der Lehrsätze das Gedächtniss unterstützte. Die Druiden, in mehrere Grade gesondert, unterstanden einem ge

*) In Gallien ermangelte schon zu Cäsar's Zeiten neben Rittern und Druiden die Masse des Volkes jeder politischen Geltung.

**) Ueber die Verwandtschaft des Namens derwyddon mit derwen, die Eiche, vergl. Diefenbach Celtica Stuttgart 1839, Bd. I., S. 160. h*

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