Die einleitenden Schritte zur Errichtung beider Hütten sind geschehen und der Ausschuss verhandelt gegenwärtig über die vorgelegten Pläne und Kostenüberschläge.

Die Kapruner - Hütte, hinsichtlich deren die Bewilligung des durchlauchtigsten Protectors des Vereins, sie „Rainerhütte" zu taufen, erbeten und ertheilt worden ist, wird wegen der eigenthümlichen klimatischen Verhältnisse des Hochthales, die nur in den Sommermonaten eine Bauführung gestatten und die Vollendung noch vor dem Winter erheischen, weil sonst das halbvollendete Haus durch die winterlichen Schneestürme wieder zerstört werden würde, im Frühjahre 1868 in Angriff genommen; der Bau des Schneeberghauses, für welches das erbliche Mitglied des Herrenhauses, Herr Ernst Graf von Hoyos, als Grundeigenthümer des Schneeberges den nöthigen Baugrund so wie die in unmittelbarer Nähe desselben vorfindlichen und benutzbaren Baumaterialien dem Vereine unentgeltlich zu überlassen die Gewogenheit hatte, wird, wo möglich, noch in diesem Jahre beginnen, und wenn die Vollendung der letztern Bauführung nicht sogar noch 1867 erreichbar wird, sollen wenigstens beide Vereinshütten bis zum Beginn der Bergsteigesaison des Jahres 1868 fertig sein.

Darnach steht die Thatsache, dass unsere Hütten erbaut werden, so viel überhaupt vorauszusehen ist, ausser Frage. Allein die Art und Ausdehnung des Baues und der Einrichtung hängt von den dafür verfügbaren Geldmitteln ab. Schon sind für die Kapruner-Hütte bedeutende Beträge von dem durchlauchtigsten Vereinsprotector, von Sr. Excellenz den Herrn Minister Freiherrn von Lasser und von dem Stellvertreter des Vereinsvorstandes, dem Herrn Hofrathe von Hofmann gewidmet, und es ist nicht zu zweifeln, dass die Verwendung einer nicht unbeträchtlichen Summe aus der Vereinskasse für diese Hütte, so wie für jene auf dem Schneeberge, über Vorschlag des Ausschusses, die Zustimmung des Vereins finden wird. Damit aber etwas über das streng Nothwendige hinaus, damit das Thunlichste selbst für die Bequemlichkeit und einen gewissen hochalpinen, und als solcher ohnehin sehr bescheidenen, Comfort der Fremden geschehen könne, erscheint es als höchst wünschenswerth, dass sich auch die einzelnen Vereinsmitglieder und sonstige Alpenfreunde mit Geldgeschenken zur Errichtung unserer ersten zwei Vereinshütten betheiligen, wozu hiermit die förmliche Einladung ergeht.

Derlei Beiträge, denen beigesetzt werden wolle, ob sie für die Kapruner oder für die Schneeberghütte oder für beide gewidmet werden, wird die Vereinsleitung, welche im Vereinslocale, Wien, I., Tauchlauben 10, ein eigenes Verzeichniss über die eingegangenen Geldbeträge auflegt, mit dem grössten Danke in Empfang nehmen, so wie auch die Buchhandlung Gerold & Comp. dieselben für sie zu übernehmen die Güte haben wird, und es ist nur zu wünschen, dass sie so reichlich einfliessen, dass beide Vereinshütten durch ihr stattliches Aeussere und ihre behäbige innere Einrichtung das beredteste Zeugniss für die vielseitige Betheiligung der Alpenfreunde an ihrer Errichtung zu geben vermögen. A. v. R.

Führerwesen. Zu den in den früheren Bänden unserer Publikationen enthaltenen Führerverzeichnissen tragen wir nach: Franz Späth, aus Aflenz, einer der wenigen, welche den ganzen Weg über die Schwabenkette bis Eisenerz, sammt der Frauenmauer genau kennen; Karl Schupfer, Zimmermann in Hallstadt, für den Dachstein; Michael Thalhamer, jubilirter Arbeiter in Hallstadt, für die nächste Umgebung; Felixen Hannes und sein Bruder Toni in Schmirn für das Tuxergebirge; Georg Weiss und J. Oberarsbacher in St. Wolfgang im Rainthal für das Ruthnerhorn; Josef Raindl, vulgo Spadill und sein Sohn Sepplin Partenkirchen, dann die Brüder Kosler in Garmisch für die Zugspitze und das übrige Wettersteingebirge.

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