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erleuchtet aber in gewöhnlicher Farbe erscheint, indem die rothen Farben in der schmalen Luftschicht zwischen uns und der Berglehne zu unausgiebig sind, gleich wie wir das Himmelsblau an den Hauswänden, das Gletschereisblau an den Dacheiszapfen, das Purpurblau des Meerwassers im Glase nicht bemerken. Für den Beschauer entfernter Gebirge von unten aus ist es anders; dieser hat, wenn er der sinkenden Sonne den Rücken kehrt, eine breite Luftschicht vor sich bis zum Berge; je ferner, daher auch je höher die Berge sind, eine desto breitere ist die Luftwand, welche sie von dem Beschauer trennt; daher solche ferne Berge allerdings mehr glühen werden, aber nicht weil" so hoch, sondern „trotz" ihrer Höhe; denn in der Höhe wird die Luft dünner, kälter, daher auch dunstärmer und sollten aus diesem Grunde die Bergspitzen an und für sich schwächer glühen, wie man es auch bei dem 4000 Fuss über den Traunseespiegel sich erhebenden, herab bis zum See glühenden Traunsteine beobachten kann; wenigstens findet kein Wachsen der Färbung nach aufwärts statt, obwohl die Spitze doch zurücktritt, also mehr Luft zwischen ihr und der Sonne liegt.

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Wolken, die ja selbst nur Dunstbläschen sind, leuchten natürlich weit mehr als Berge, aber nur wenn nahe am Horizonte, wo die Luftschicht zwischen ihnen und der Sonne so mächtig ist.

Wenn nun die Schweizeralpen vorzugsweise durch ihr Alpenglühen hervorragen, so liegt nebst ihrer weiten Sichtbarkeit, der Grund auch in ihrer Eis-, Firn- und Schneebedeckung, als der Reflexion vorzüglich günstig, ferner darin, dass hohe Berge lange noch leuchten, wenn über die Thäler schon die Nacht herabgesunken, daher leuchtender erscheinen durch den Contrast, der ja auch allein in der finstern Nacht dem Feuerwerk Effect verleiht. Aus dem Gegensatze, aus der optischen Täuschung erklärt sich auch, dass, nach Aufhören des Alpenglühens, die Berge so bleifarben, fahl kalt, leichenblass erscheinen, bis die Abendröthe noch mitleidsvoll einen leichten, warmen, rosenfarbenen Anflug über diese verödeten Bergmassen wirft, aber matt, wie das letzte Aufflackern der erlöschenden Lampe, gleich dem Lächeln der Todten.

Der Grund, warum des Morgens die Berge nicht so stark glühen wie am Abende, dass statt der Abends erscheinenden Farbe der glühenden Kohle, die Morgensonne die Bergspitzen nur wie mit durchsichtigem Lichtkarmin oder rosafarbenem Email („Eos rosige Finger") verklärt, dürfte wohl in der gänzlich verschiedenen Temperaturvertheilung in den verschiedenen horizontalen Luftschichten (da Abends der Erdboden wärmer, des Morgens durch die nächtliche Strahlung kälter ist, als die darüber ruhenden Luftschichten) und in Folge dessen auch in einer andern Vertheilung der Wasserdünste in der Atmosphäre zu suchen sein. Nicht stets glühen die Berge schön, es gibt Jahre, wo sie nur schwach glühen. Das volle hehre Schauspiel sah ich nur selten, obwohl ich mein Leben in verschiedenen Hochgebirgen zubrachte. Bergrath Freiherr von Ransonnet.

Seehöhen vom Schneeberge und der Raxalpe. Indem ich die Ergebnisse meiner barometrischen Höhenmessungen am Schneeberge und der Raxalpe in Nieder-Oesterreich der Oeffentlichkeit zu übergeben mir erlaube, kann ich die Besorgniss nicht unterdrücken, dass ich vielleicht wenig Neues oder Interessantes biete.

Die Höhenmessungen waren bei meinen Excursionen nicht das Hauptziel, ich nahm sie nur vor, um bei meinen phänologischen Beobachtungen Anhaltspunkte zur Schätzung der Seehöhen zu gewinnen, welche ich so zu sagen Schritt für Schritt" vornehmen musste, um die Standorte der beobachteten Pflanzen in Bezug auf ein Element zu fixiren, welches auf die Zeit ihrer Entwicklung von grossem Einflusse ist.

Hiezu genügte mir die Ziffer der Seehöhe; auf eine Kritik der topographischen Bezeichnung der gemessenen Punkte legte ich desshalb zunächst nur minderen Werth und begnügte mich daher auch mit den nächsten gelegentlichen Angaben meiner Begleiter oder Führer, theilweise selbst mit einer kurzen Beschreibung der Localität, welche vielleicht manchen der geehrten Leser nicht klar sein wird.

Die Messungen wurden aber durchgehends mit gut verglichenen Instrumenten der k. k. Central-Anstalt für Meteorologie vorgenommen. Zu den correspondirenden Beobachtungen dienten mir die stündlichen Aufzeichnungen an der Anstalt.

Die Seehöhen wurden sämmtlich von mir selbst berechnet. Ich will damit nicht sagen, dass die Rechnungen desshalb vielleicht ganz fehlerfrei sind, denn ich nahm sie nur einmal vor. Auf einzelne Messungen ist kein grosses Gewicht zu legen und wenn zwei oder mehrere vorliegen, führt die Vergleichung der Ergebnisse von den einzelnen Messungen ohnehin zur Kenntniss eines erheblichen Fehlers.

Um aber Jedermann in die Lage zu setzen, meine Rechnung controlliren zu können, theile ich in dem folgenden Register auch die Ablesungen am Barometer und Thermometer mit.

Die genaue Angabe der Beobachtungszeit 1) wird nicht überflüssig sein, da die Höhenunterschiede einer periodischen Aenderung im Laufe des Tages und Jahres unterliegen, welche man mit Hilfe meiner Angaben zu berechnen in den Stand gesetzt wird, bis die Gesetze dieser periodischen Aenderungen bekannt sein werden.

Die Anzahl der bestimmten Höhenpunkte erreicht 46, wovon aber für 24 nur je eine Messung vorliegt, diese sind im Register (Tafel I.) mit einem Sternchen bezeichnet. Die 22 Punkte, für welche wenigstens zwei Messungen vorliegen, sind auch noch aus der Tafel II. ersichtlich. Die Zahl der Messungen ist eingeklammert der kurzen Beschreibung der gemessenen Punkte beigefügt. Dann folgt die mittlere Seehöhe, welche sich aus allen Messungen ergibt, endlich die mittlere Abweichung der Einzelbestimmungen mit ihren Grenzwerthen in einem oder dem anderen Sinne.

Es lag mir vorzüglich daran, meine Angaben mit jenen in der Flora von unserem berühmten Neilreich zu vergleichen, ohne welche ich meine phänologischen Beobachtungen nicht hätte mit so befriedigendem Erfolge ausführen können. Ich fand aber nur für wenige der von mir gemessenen Höhen (im Ganzen 8) Angaben in Neilreich's Flora, welche in Wiener Fuss dort angegeben sind. Ich reducirte die Angaben auf Toisen um die Vergleichung mit meinen zu erleichtern.

Die Excursionen wurden von Wien aus unternommen, was ich nur desshalb anzuführen mir erlaube, um zu zeigen, wie selten man, auch bei günstigen Auspizien hier, darauf rechnen kann, eine zur Besteigung des Schneeberges oder der Raxalpe günstige Witterung anzutreffen, wie die der Tafel I. beigefügten Notizen lehren. Dr. Karl Fritsch.

1) Die Ziffern der Morgenstunden sind zur Unterscheidung von den Abendstunden um

12 vergrössert.

Tafel I. Register der barometrischen Höhenbestimmungen am Schneeberg und der Raxalpe.

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1) Der die beiden höchsten Gipfel des Schneeberges verbindende Kamm bis zum Plateau herab dichtem Nebel bei starkem Wind.

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riegel und Alpel. Aug. 26 21 45 293 15 +10 4+7·9332 20+16·9||554.5 654 2 Stadel im Krumm

bachgraben..... Mündung d. Krummbach- in den Klausgraben

Unteres Ende des
Klausgrabens....
Kaiserbrunnen. Gast-
haus, ebener Erde.
Reichenau, Gasthaus

des Herrn Fischer 1858

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meiner Fieberkrankheit.

1) Die Besteigung des Schneeberges aufgegeben, weil ein Wettersturz drohte und weg

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h

Aug. 19 19 45 264 80+13 7+ 8.6328 66+16 0953 1 1052 8

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s Ende der

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Feuchter und 1860

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1) Die beabsichtigte Besteigung des Schneeberges durch anhaltenden Regen vereitelt. 2) Die beabsichtigte Besteigung der Raxalpe durch das drohende Wetter vereitelt.

3) Die Besteigung der Rax gelang bei günstigstem Wetter, die Messungen konnten aber nicht etzt werden, weil das Barometer unbrauchbar geworden ist.

) Nach Neilreich 1081 6.

5) Nach Neilreich hat die Siebenbrunner Wiese im Allgemeinen eine Seehöhe von 668 5 Toisen.

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