Page images
PDF
EPUB

und Tafinger. Tübingen 1801. fgg. 5 Bde. b) Krit. Ztschr. für Ntsw. von Mohl, Scheurl, Schrader u. Wächter. Tübingen 1826. fgg. 6 Bde. c) Jahrbücher der jur. Litt., herausg. von Schunk. Erlangen 1826. fgg. 22 Bde. d) Kritische Jahrb. für deutsche Rtsw. von Richter, dann auch Schneider, zuletzt allein von diesem. Leipzig 1837...1848. e) Kritische Zeitschr. für die gesammte Ntsw. herausgeg. von Brinckmann, Dernburg, Kleinschrod, Marquardsen und Pagenstecher, Heidelberg 1852. fg. f) Kritische Ueberschau der deutschen Geseßgebung und Ntsw., herausgeg. von Arndts, Bluntschli und Pözl, München 1853. fg.

$. 20.

Vollständigere literarische Angaben findet man in verschiedenen literarhistorischen und bibliographischen Werken, namentlich: H. J. D. König Lehrbuch der jur. Literatur. 2 Thle. Halle 1785. M. Lipenii biblioth. realis iuridica, post Struvii et Jenichenii curas multis accessionibus aucta. Lipsiae 1757. 2 voll. fol. mit den Suppl. von Schott 1775. Senckenberg 1789. Madihn 1816. 1832. B. G. Struvii biblioth. iuris selecta. ed. 8. cura Buderi. Jen. 1756. E. Ch. Westphal system. Anleit. z. Kenntniß der besten Bücher in der Rechtsgelehrtheit. 3. Ausg. Leipz. 1791. Haubold institutiones iur. rom. litt. tom. I. Lipsiae 1809. ed. 2. 1826. Ersch Litteratur der Jurisp. und Politik. Ausg. von Koppe. Leipz. 1823. Ulmenstein biblioth. iur. civ. selecta. Berol. 1821-1823. 3 tom. Engelmann bibl. jurid. Leipz. 1840. Schröter repertorium iur. consultatorium. 1793. 99. 2 tom. fol. Röffig Repertorium der in den seit 1790 erschie nenen praktisch jur. Sammlungen befindlichen Auffäße und Fälle. Leipzig 1802. Sickel Repertorium über die 1802–1834 erschienenen Sammlungen von jur. Auffäßen und Entscheidungen. Leipzig 1835. 2 Bde. Kappler jur. Promtuarium des 19. Jahrhunderts (mit Ausschließung des Criminalrechts). Stuttg. 1735. Vgl. auch das Lexicon litteraturae academico-iuridicae in libraria Göthiana venalium. Lipsiae 1838. 2 tomi.

Erstes Buch.

Von den Rechten im Allgemeinen.

Erftes Capitel.

Begriff und Eintheilung der Rechte.

§. 21.

I. Begriff des Rechts.

Ein Recht (im subjectiven Sinn) ist eine durch das Recht (im objectiven Sinn) begründete Herrschaft des Willens einer Person in Ansehung eines Gegenstandes. Jedem Rechte entspricht eine Rechtspflicht anderer Personen, wenn nicht eine besondere positive einer bestimmten andern Person, doch wenigstens eine allgemeine negative Rechtspflicht aller Andern.

Anm. I Jus und obligatio Correlata? Absolute und relative Rechte. 2 Gegenwärtiges und zukünftiges Recht (ius praesens, ius futurum)? Böhmer Exercit. I. 5. Sint. I. §. 12.

3 Recht und Rechtsverhältniß; Rechtsinstitut. Puchta §. 29.

II. Eintheilung der Rechte.

S. 22.

1) Nach ihrem Gegenstande '.

Die Willensherrschaft der Person kann sich beziehen 1) auf eine Sache, d. h. einen unpersönlichen förperlichen Gegenstand der Außenwelt. Daher Recht an einer Sache, Sachenrecht, unmittelbares Sachenrecht, ius in re. Dahin gehören das Eigenthum, welches die rechtliche Herrschaft über eine Sache im Ganzen gewährt, und Rechte an einer fremden Sache (iura in re aliena),

kraft deren eine Sache nur in bestimmten Beziehungen (partiell) dem Willen eines Andern als des Eigenthümers rechtlich unterworfen ist. 2) auf eine Handlung oder Leistung eines bestimmten Andern, welche wegen des daran geknüpften sachlichen Werthes (Geldwerthes) als ein eigener Rechtsgegenstand aufgefaßt wird. Rechte dieser Art heißen Forderungen, Forderungsrechte, Obligationen. Die beiden genannten Arten von Rechten fallen unter den gemeinschaftlichen Begriff von Vermögensrechten; die Rechtsverhältnisse, deren Kern sie bilden, heißen Vermögensverhältnisse. Den Gegensat davon bilden 3) die Familienrechte, Familienvers hältnisse, bei welchen der Wille auf die Behauptung einer dauernden rein persönlichen Lebensbeziehung zu bestimmten andern Menschen gerichtet ist, die als ein juristisch wirksames, wenn gleich nicht ausschließlich juristisches, Verhältniß anerkannt ist 2. Bei den Vermögensverhältnissen kommt noch in Betracht die Möglichkeit der Nachfolge in einen ganzen Inbegriff von Vermögensverhältnissen, deren Subject bisher eine bestimmte andre Person war, namentlich ein Verstorbener, Erblasser. Insofern hat man noch 4) ein Vermögen, als ein Ganzes gedacht, als möglichen Gegenstand eines Rechts aufgefaßt (des Erbrechts im subjectiven Sinn), welches darin besteht, daß man überhaupt die Stelle des bisherigen Vermögenssubjects einnimmt, also eben deßhalb auch alle einzelnen demselben zuständigen Vermögensrechte nun für sich behaupten kann 3. Die Verschiedenheit der Rechte nach ihrem Gegenstande ist für die Systematik des Privatrechts von vorzüglicher Bedeutung; doch sollte man nicht, den innern Zusammenhang der Rechtsinstitute hintansegend, durch bloß logische Anordnung nach jenem einzigen Gesichtspunkte das lebendig Zusammengehörige auseinander reißen a.

1

Anm. Vgl. Unterholzner Abh. III. Puchta im Rh. Mus. III. S. 289...308., und gegen diesen Sinteins in Linde's Ztschr. XIX. 2.

2

Vgl. Sav. I. S. 331...410. mit Puchta Institut. I. §. 21. fgg. Arndts Encyklopädie §. 48...68.

3 Recht an eine in uns übergegangene Person? Puchta im Rh. Mus. S. 302...304. Dagegen Sint. a. a. D. Ueber das Recht an der eigenen Person vgl. unten §. 24.

✦ System der Rechtsverhältnisse oder Rechtsinstitute? Vgl. Anm. 1. 2. und Schröter in krit. Jahrb. IV. S. 293. Arndts das. VII. S. 196. fg. X. S. 137...142. Böcking Inst. I. §. 29.

Ueber den Gegensatz von dinglichen Rechten (iura in re, in rem, realia)

und persönlichen Rechten (iura in personam, personalia, ad rem) vgl. Thibaut Bers. II. 2. Feuerbach Vers. VIII. Duroi im civ. Arch. VI. 14. und dagegen Puchta im Rh. Mus. I. S. 286. fgg. Vang. §. 113.

$. 23.

2) Nach ihrem Verhältniß zum Recht im objectiven Sinn.

Rechte gründen sich mittelbar auf einen Rechtssag (S. 21). Es kann aber auch unmittelbar durch einen Act der geseßgebenden Gewalt ein Recht verliehen werden, das außerdem, nach der Regel des Rechts, nicht begründet wäre. Ein solches Recht heißt Privilegium im engern Sinn a. Es entsteht lediglich durch die betreffende Verfügung der Staatsgewalt 1, deren Befugniß dazu durch das öffentliche Recht begründet ist. Die Eintheilung der Privilegien in privilegia conventionalia und non conventionalia oder gratiosa, sodann in privilegia onerosa und gratuita, bezieht sich auf den Anlaß der Verleihung, nicht auf den juristischen Grund ihrer Entstehung. Dem Privilegium ist in einer Beziehung verwandt das ius singulare, Privilegium im weitern Sinne 2, d. h. ein Recht, welches sich auf einen Rechtssag gründet, der aus besondern Rücksichten für gewisse Fälle eine Ausnahme von dem regelmäßig entscheidenden (gemeinen) Rechte (ius commune) festgesezt 3. Sowohl Privilegien im weitern als im engern Sinn können eingetheilt werden in affirmative und negative, in privilegia personae, rei und causae 3.

Anm. Constitutio personalis; L. 1. §. 2. D. de const. princip. 1. 4.; lex specialis? cf. L. 24. D. de statu hom. 1. 5. (§. 10. a. E.); privilegium im obj. S. (favorabile oder odiosum), Cic. de legib. III. 19. Gell. noct. att. X. 20. Cf. L. 17. §. 5. D. ad municip. 50. 1. „privilegium specialiter civitati datum". L. 6. Cod. de incol. 10. 39. „privilegio speciali". Const. summa §. 4. „aliquod privilegium speciali beneficio". Buchta §. 31.

2 L. 15. D. de subst. 28. 6. L. 12...24. D. de reb. auct. iud. poss. 42. 5.; sogar „speciale privilegium" in L. 17. Cod. de dignitat. 12. 1., „privatorum privilegiorum" in L. 3. 4. Theod. cod. de itin. mun. 15. 3. Buchta §. 30.

3 Jus singulare im obj. S., i. e. quod contra tenorem rationis propter aliquam utilitatem auctoritate constituentium introductum est. L. 16. D. de legib. 1. 3. L. 14. eod. Quod vero contra rationem. iuris receptum est, non est producendum ad consequentias. L. 15. eod. In his, quae

• X. de privilegiis. 5. 33., in 6to 5. 7. Clem. 5. 7.

contra rationem iuris constituta sunt, non possumus sequi regulam iuris. cf. L. 2. D. de testam. milit. 29. 1. „propria atque singularia iura“. Dagegen ius commune z. B. als Gegensatz des ius militare in L. 11. pr. L. 20. D. 1. c. L. 15. D. de vulg. subst. 28. 6. Pauli sentt. III. 4a. §. 3. „taṁ communi quam proprio iure"; als Gegensatz des ius singulare Minderjähriger in L. 12. D. de minor. 4. 4. Sav. I. S. 61...66. * L. 1. §. 43. D. de aqua. 43. 20. Et datur (sc. ius aquae ducendae ex loco publico) interdum praediis interdum personis; quod praediis datur, extincta persona non extinguitur; quod datur personis, cum personis amittitur, ideoque neque ad alium dominum praediorum neque ad heredem vel qualemcunque successorem transit. cf. L. 196. D. de R. J. Privilegia quaedam causae sunt, quaedam personae; et ideo quaedam ad heredem transmittuntur, quae causae sunt; quae personae sunt, ad heredem non transeunt. L. 68. D. eod. In omnibus causis id observatur, ut, ubi personae conditio locum facit beneficio, ibi deficiente ea beneficium quoque deficiat, ubi vero genus actionis id desiderat, ibi, ad quemvis persecutio eius devenerit, non deficiat ratio auxilii.

Bweites Capitel.

Von den Personen oder Subjecten der Rechte.

S. 24.

Person ist im juristischen Sinn ein Individuum, das Subject von Rechten ist oder seyn kann. Darin, daß Jemand als solches anerkannt ist, besteht die Persönlichkeit, Rechtsfähigkeit 2. Von Natur fommt diese allen Menschen zu und nur diesen ; aber während dieselbe nach positivem Recht wohl einzelnen Menschen abgesprochen wird Þ, sind andrerseits auch Rechtssubjecte anerkannt, die nicht einzelne Menschen sind und als Personen nur durch den juristischen Begriff da sind. Diese nennt man juristische Personen (moralische, fingirte, mystische Personen), und im Gegensage davon den einzelnen Menschen, der schon als solcher ein natürliches Rechtssubject ist, physische oder natürliche Person 3.

Anm. 'Persona in abstracter Bedeutung: vgl. Nov. Theod. 24. §. 1. ,,servi nec personam habentes". Cassiodori Varior. VI. 8. „servos, qui personam legibus non habebant"; cf. Cod. qui legitimam personam in iudiciis habeant. 3. 6. Hertii opusc. 1. 3. de uno homine plures sustinente personas. cf. L. 9. pr. D. de part. 2. 14.

[ocr errors]

L. 2. D. de statu hom. 1. 5., §. 12. J. de iure nat. 1. 2. pr. J. de libert. 4. 5.

b L. 22. 32. D. de R. J.

« PreviousContinue »