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Karte zur deutschen Geschichte ist jedoch keine besondere Wirkung zu erhoffen, ein Schüler wird sich in dem Farben- und Namengewirr - letzteres namentlich auf den Kärtlein der Schlachtfelder schwerlich zurechtfinden können. Die 24 Karten des Lernatlas stimmen auch in den Nummern mit dem Schüleratlas überein.

Langenbeck, Leitfaden der Geographie für höhere Lehranstalten im Anschlusse an die preufsischen Unterrichtspläne von 1901. 2. Teil. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen. Ausgabe für die Gymnasien. Mit 28 Figuren im Texte. Dritte umgearbeitete Auflage. Leipzig. Verlag von W. Engelmann. Preis geb. 2.60 M. — Da dieser Leitfaden nur an preufsischen Anstalten, für deren Lehrziele es bearbeitet ist, in Verwendung kommen kann, so kann hier von einer eingehenden Besprechung umsomehr Umgang genommen werden, als schon mehrmals in diesen Blättern auf diese tüchtige Leistung des angesehenen Verfassers hingewiesen wurde. Der Mangel eines Vorwortes ist nicht erwünscht, da sich ohne solchen Hinweis der Umfang und die Art der Umarbeitung gegenüber der vorigen Auflage nicht leicht beurteilen lässt, wenn man nicht in der Lage ist, beide Bearbeitungen genau miteinander vergleichen zu können.

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Dr. A. Berg, Die wichtigste geographische Literatur. Ein praktischer Wegweiser. Halle a. S. Gebauer-Schwetschke Verlagshandlung. 1902. brosch. 0.70 M. Das 74 Seiten starke Heft füllt eine vielfach empfundene Lücke aus, umsomehr der Verfasser sich nicht mit der blofsen Aufzählung der einzelnen Werke mit vollem Titel begnügt, sondern meist ein kurzes orientierendes Urteil dazu gibt, das denjenigen, der einer Führung auf diesem weiten Gebiete bedarf, vor Irrtum zu bewahren geeignet ist. Da der Preis im Vergleiche zu dem Gebotenen sehr niedrig gestellt ist, so empfiehlt sich die Anschaffung dieses Literaturverzeichnisses von selbst.

Wiederholungs- und Übungsbuch für den Unterricht in der Geographie in Frage und Antwort nebst Aufgaben Zur Repetition für höhere Lehranstalten, Seminarien und Lehrer bearbeitet von Ludwig Bauer. Mit 31 Kartenskizzen. Stuttgart. Muth'sche Verlagshandlung 1903. Der Vorrede ist zu entnehmen, dafs dieses Buch für Studierende bestimmt ist, welche sich der Präzeptorats- oder Reallehrer- oder der 2. Dienstprüfung der Volksschullehrer zu unterziehen haben. Zu diesem Zwecke sind auch die den genannten Prüfungen entnommenen Aufgaben aufgenommen worden. Die hiezu erforderliche gründliche Vorbereitung den Kandidaten des Lehramtes in bequemer Weise zu fördern, ist das Buch so eingerichtet, dafs auf Fragen zur mündlichen Behandlung, auf welche sofort die Antwort in knappster Form erteilt wird, zweckmäfsige Aufgaben zu schriftlicher Bearbeitung folgen. Es ist kein Zweifel, dafs derjenige, welcher die 1368 mündlichen Fragen beantworten kann und die 265 schriftlichen Aufgaben sich geleistet hat, wohlbeschlagen in die geographische Prüfung eintritt. Das Buch tut aber auch jedem andern Lehrer, der sich für seinen Unterricht gewissenhaft vorbereitet, für die Selbstprüfung, ob man seinen Stoff auch wirklich völlig beherrscht, gute Dienste.

Kunsterziehung. Ergebnisse und Anregungen des 2. Kunsterziehungstags in Weimar. Deutsche Sprache und Dichtung. Leipzig. Voigtländer. 1904. M. 1.25 In der geweihten Stätte Weimars fand in den Tagen vom 9.-11. Oktober V. Js. der zweite Kunsterziehungstag statt. Die dort gepflogenen Verhandlungen dürften diesmal besonderes Interesse beanspruchen, war doch, wie der Untertitel des hierüber erschienenen Berichtes sagt „Deutsche Sprache und Dichtung“ der ausschliessliche Gegenstand der Beratung. Es kann sich im Nachfolgenden nur um eine skizzenhafte Wiedergabe des auferordentlich umfangreichen Berichtes handeln, der auf nicht weniger als 280 S. eine Fülle von Gedanken und Anregungen bietet. In den Einleitenden Worten" wies Waetzold auf die bedauerliche Unkenntnis des deutschen Publikums in der deutschen Literatur und seine Gleichgültigkeit gegenüber literar. Neuerscheinungen hin. Als eine wesentliche Ursache dieser Erscheinung bezeichnete er die falsche Behandlung der Literaturwerke in der Schule, die unter Zurückdrängung und teilweiser Zerstörung der Phantasie das Verstandesmässige allzustark betone. Unter diesem Gesichtspunkte besprachen auch die nachfolgenden Berichterstatter mehr oder weniger die ihnen gestellten Themen.

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Otto Ernst fordert in seinem Vortrage über „Lesen, Vorlesen und mündliche Wiedergabe des Kunstwerkes", dafs die Durchnahme eines Gedichtes nicht mehr in der üblichen Weise erfolge, wonach das Gedicht verstandesmässig zergliedert und zerpflückt wird, sodafs schliefslich nichts mehr übrig bleibe, sondern dafs es so wiedergegeben werde, dafs der Schüler in die vom Dichter empfundene oder gewollte Stimmung versetzt werde.

Über den mündlichen und schriftlichen Ausdruck liefsen sich Hackenberg bzw. Diez aus. Jener verlangte für das Kind, dafs es in der Schule mit mehr Freiheit seine Gedanken in der eigenen Sprache ausdrücken dürfe, statt in der Buch- und Schriftsprache, deren sich im gewöhnlichen Leben doch niemand bediene; dieser, dafs der Aufsatzstoff im engsten Zusammenhang mit den übrigen Unterrichtsfächern stehe oder Beziehung zur persönlichen Erfahrung oder Anschauung des Schülers habe, kurz dafs er Berührungspunkte zum Schüler habe, damit dieser nicht in Gefahr komme, heucheln oder falsche Gefühle zum Ausdruck bringen zu müssen.

Das „dichterische Kunstwerk in der Schule" hinsichtlich seiner Auswahl und Behandlung hatten Hart und Lehmann zum Gegenstande ihres Vortrages. Bezüglich des ersten Punktes erklärte H., dafs die Auswahl des dichterischen Kunstwerkes bis jetzt zu oft nach dem Gesichtspunkte der klassischen Reife und der Brauchbarkeit zu philologischen, patriotischen und moralischen Zwecken erfolgt sei. Nach seiner Ansicht dürfe dieselbe nur nach dem Standpunkte des Schülers geschehen, wobei er auch dem jugendlichen Sinne für Humor (Busch!) und dem Trieb fürs Abenteuerliche Rechnung getragen wissen will. Lehmann tritt hinsichtlich der Frage der Behandlung eines Kunstwerks zunächst der vielfach gestellten Forderung entgegen, dafs dieselbe vollständig tendenzlos sein solle; die intellektuelle wie die Charakterbildung lasse sich nach seiner Meinung sehr wohl damit verbinden. Dagegen wendet er sich sehr entschieden gegen einen übertriebenen Formalismus und auch gegen den Übereifer in sachlichen Erklärungen. Alter des Schülers wie die Art der Dichtung bestimmen das Mafs der Erklärung. Als Ergänzung zum deutschen Unterrichte kommen aufserhalb der Schule hiezu die Privatlektüre und der Besuch des Theaters. Zum letzteren Punkte sprach der Direktor des Berliner Schiller-Theaters, wo bereits die Einrichtung von Schüler vorstellungen besteht; über Jugendschriften, Schülerbibliotheken, das billige Buch" berichtete Wolgast. Er betonte, dafs in dieser Frage der Geschmack des Schülers ausschliefslich mafsgebend sei, und wünscht, dafs die tendenziösen Jugendschriften durch echte Kunstwerke ersetzt werden möchten, die sich die modernen Dichter und Schriftsteller für die Jugend angelegen sein lassen sollten.

Den Abschlufs dieser Verhandlung bildeten drei Vorträge, die gleichsam die Zusammenfassung des ganzen behandelten Stoffes bieten. Die Einheit der künstlerischen Bildung von Lichtwark, der Deutsche und seine Muttersprache von Waetzold und der Deutsche und sein Verhältnis zur Dichtung von Otto Ernst, der seinen Ausführungen den Vortrag einiger Gedichte vorangehen liefs.

Im Vorliegenden konnten wir, wie gesagt, nur die Hauptgesichtspunkte hervorheben, durch die die Richtungslinien der ganzen Beratung bestimmt wurden. An die Berichterstattung schlofs sich jeweils eine Debatte an, in der alte und neue Anschauung sich oft schroff gegenüberstand, ganz besonders war dies — was eines gewissen aktuellen Interesses nicht entbehrt hinsichtlich der Frage über Jugendschriften und Schülerbibliotheken der Fall.

Sollen wir ein kurzes Fazit der ganzen Beratung ziehen, so können wir sagen, dafs dem allzuweitgehenden Formalismus in der Behandlung dichterischer Kunstwerke, wie sie in pädagogischen Zeitschriften und Abhandlungen in der letzteren Zeit ganz besondern Ausdruck gefunden hat, eine gesunde Gegenbewegung wirklich not getan hat. Hier ist teilweise des Guten entschieden zu viel geschehen. Aber wie bei jeder Reaktion, so ist auch hier die Gefahr der Übertreibung nicht ausgeschlossen und diese bezieht sich hauptsächlich darauf, dafs der Persönlichkeit des Schülers allzugrofse Zugeständnisse gemacht werden sollen. Schon aus den vorausgehenden kurzen Angaben läfst sich dies erkennen; in der Debatte zu den einzelnen Berichten kam es aber manchmal ganz bedenklich zum Ausdruck. Mit Recht hat Lehmann in seinem Schlufsworte derartige Auswüchse mit dem Hinweise zurück

gewiesen, dafs die Schule nicht blofs dazu da sei um ihre Schüler in angenehmer Stimmung schwelgen zu lassen, sondern um sie zu ernsten Arbeiten zu erziehen. Auch hier wird es eben auf den Takt des Lehrers ankommen den richtigen Mittelweg zu finden.

Wird der eine oder andere auch nicht mit allem einverstanden sein, was an Ansichten und Gedanken in dem Berichte des zweiten Kunsterziehungstages niedergelegt ist, so enthält er doch sehr viel des Guten und Beachtenswerten, was geeignet ist den deutschen Unterricht anregend und erfrischend zu gestalten und so die ganze Bestrebung zu fördern. In diesem Sinne wünschen wir dem Büchlein weiteste Verbreitung. O. S.

Otto Anthes, Dichter und Schulmeister. Von der Behandlung dichterischer Kunstwerke in der Schule. Leipzig, Voigtländer 1904. Preis M.-.80. Das vorliegende Büchlein ist aus den Anregungen des zweiten Kunsterziehungstages heraus entstanden. Der Verfasser will zeigen, wie nach den dort aufgestellten Gesichtspunkten dichterische Kunstwerke in der Schule behandelt werden können. Zu diesem Zwecke gibt er Proben der Erklärung aus der lyrischen und dramatischen Dichtkunst sowie aus der erzählenden Prosa. Dieselbe ist im allgemeinen der Art, wie sie F. Böhner, in seinem Aufsatz „Ein Beitrag zur Erklärung deutscher Gedichte im Unterricht" (Jahrg. 1904. S. 201. der G.-Bl.) in Anwendung gebracht hat. Wie sehr sich übrigens über die Auswahl lyrischer Gedichte streiten läfst, dafür folgendes Beispiel: während Lehmann (Bericht über den 2. Kunsterziehungstag, S. 146.) es für eine,,Barbarei" erklärt, Goethes Gedicht ,,An den Mond" in der Schule erklären zu wollen, finden wir es unter den von Anthes erklärten aufgenommen. Wem sollen wir nun beipflichten? Es ist klar, dafs es sehr auf die Persönlichkeit des Lehrers und der Schüler ankommt, ob sich ein Gedicht zur Behandlung in der Schule eignet oder nicht.

Das kleine Büchlein, das nicht ohne Humor geschrieben ist, empfiehlt sich von selbst als Ergänzung zum Berichte über den zweiten Kunsterziehungstag. O. S.

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Schmarsow Dr. August, Unser Verhältnis zu den bildenden Künsten. Sechs Vorträge über Kunst und Erziehung. Leipzig, B. G. Teubner. 1903. Preis geh. M. 2.- in Leinwand geb. M. 2.60. Unter den Schriften, welche die Kunsterziehungsfrage in nicht unerheblicher Anzahl gezeitigt hat, ist die vorliegende wohl eine der bedeutendsten. Denn sie geht der ganzen Sache einmal auf den Grund, indem sie die Frage stellt: Welches Verhältnis nimmt denn der Mensch zur Kunst ein? In welcher Beziehung steht er überhaupt zu ihr? Erst wenn diese Frage klargestellt ist, gibt es einen Mafsstab für die richtige Beurteilung irgend einer Aufserung oder eines Werkes der Kunst. Die Beantwortung der Frage geht nun dahin, dafs im menschlichen Subjekt selbst der Ausgangspunkt der schöpferischen Tätigheit liegt und zwar im vollen natürlichen Zusammenhang seiner leiblichen und seelischen Organisation. Unsere leibliche Organisation bestimmt ursprünglich alle unsere Auffassung von den Dingen und zwar nicht blofs der organischen sondern auch der unorganischen. Diese Auffassung ist die eigentlich ästhetische. Hier ist einzusetzen. Gehen wir also vom Menschen aus, so ist in der Ausdrucksbewegung desselben die Entstehung der Künste zu suchen und so wird die Mimik im weitesten Sinne herangezogen um ihre Bedeutung für die Entwicklung der einzelnen Zweige der Kunst für Plastik, Architektur und Malerei - klarzulegen, wobei auch die Beziehungen zur Musik und der Poesie dargetan werden. Der Zusammenhang sämtlicher Künste untereinander, von denen jede einer besondereren Seite der menschlichen Organisation entspricht, veranlafst den Verfasser für die Erziehung des ganzen Menschen zur künstlerischen Betätigung einzutreten.

Es würde den Rahmen des zur Verfügung stehenden Raumes weit überschreiten, sollte der ganze Gedankengang des Buches einigermalsen ausführlich wiedergegeben werden. Es enthält eine Fülle von Gedanken, die in rascher Folge sich aufeinanderdrängen, die aber auch, da sie nicht immer in leichte Form gefaist sind, die Lektüre zu einer etwas schweren Kost machen. Wer aber mit dem ganzen Ernste, den Verfasser selbst von seinen Hörern für die Sache fordert, die Lektüre durchführt, der wird das Büchlein nicht ohne nachhaltigen Gewinn für sich selbst

aus der Hand legen. In der ganzen Kunsterziehungsfrage scheint Schmarsow diese Selbsterziehung der Erwachsenen für höchst wichtig; das übrige kommt dann von selbst. O. S.

Wagner, Herm., Illustrierte deutsche Flora. Eine Beschreibung der im Deutschen Reiche und der Schweiz einheimischen Gefäfspflanzen. 3. Auflage, nach der von Dr. Aug. Garcke besorgten 2. Auflage neu durchgesehen und ver bessert von Dr. Rob. Gradmann. Mit 1575 Abbildungen. Stuttgart, Verlag für Naturkunde (Sprosser und Nägele) 1905. Preis 12 Mk., in elegantem Halbfranzband 15 Mk. Wagners Flora, hier bereits angezeigt in Bd. 40. S. 419 und 41, S. 149, liegt nunmehr vollständig vor. Dieselbe hat eine Reihe von Vorzügen vor zahlreichen Werken ähnlicher Art, die sie manchem sehr willkommen erscheinen lassen; erstens ist sie reich illustriert und zwar nicht nur mit Habitusbildern, sondern auch durch zahlreiche Darstellungen kennzeichnender Einzelheiten; zweitens beschränkt sie sich in der Aufzählung der allmählich alles überwuchernden Varietäten, kleinen Arten und Formen; drittens sind die Beschreibungen möglichst anschaulich und zusammenhängend. Das alles und der bei der vortrefflichen Ausstattung ver hältnismässig geringe Preis lassen das Buch als ein recht brauchbares Hilfsmittel für den Lehrer der Botanik erscheinen, das aber auch allen Anfängern und daher auch unseren Schülern gute Dienste leisten wird und deshalb als passendes Geschenkwerk empfohlen werden kann. Insbesondere für Leute, die ohne eigentlich Botanik betreiben zu wollen, doch durch ihren Beruf oder aus Neigung veranlasst werden Pflanzen kennen zu lernen, dürfte nicht leicht etwas Geeigneteres zu finden sein als Wagners Flora. Wo also, wie das öfter vorkommt, aus Elternkreisen usw. derartige Anfragen einlaufen, kann mit gutem Gewissen auf dieses Werk verwiesen werden. H. St.

Mineralkunde als Einführung in die Lehre vom Stoff der Erdrinde. Ein Abrifs der reinen und angewandten Mineralogie von Dr. A. Sauer, o. Professor an der Kgl. Techn. Hochschule in Stuttgart. Mit 26 farbigen Tafeln und mehreren hundert Textbildern. Stuttgart. Kosmos, Gesellschaft der Naturfreunde. Geschäftsstelle: Franckh'sche Verlagshandlung. Vollständig in sechs Abteilungen zu M. 1.85. Das vorliegende Buch behandelt im ersten, allgemeinen Teil die Form, die physikalischen und chemischen Eigenschaften der Mineralien, der spezielle Teil macht es sich zur Aufgabe die am meisten verbreiteten Mineralien nach ihrer allgemein geologischen, insbesondere gesteinskundlichen, dann aber auch technischen Bedeutung zu schildern. So enthält denn die vorliegende erste Lieferung nach einer Einleitung über Mineralbegriff, Mineralkunde und allgemeine Erdgeschichte, Geschichte der Mineralogie, die Lehre von der Form der Mineralien (Kristallographie). Im geschichtlichen Abschnitte wäre doch Theophrast ei hidov zu erwähnen und neben Plinius des Dioskorides zu gedenken gewesen; dagegen gehören die pseudoorpheischen Lithika erst dem 4. nach christlichen Jahrhundert an, sind also neunhundert Jahre zu früh angesetzt. Die beiliegenden fünf Farbentafeln sind von hoher künstlerischer Vollendung und lassen in Verbindung mit den zahlreichen Textbildern das neue Buch als ein mineralogisches Anschauungsmittel ersten Ranges erscheinen, das insbesondere in den weiteren Kreisen der Lehrer, Studierenden und Schüler, für welche Brauns Mineralreich vielfach im Preise zu hoch liegt, Verbreitung und Anklang finden wird. Weitere Hinweise folgen nach dem Erscheinen der nächsten Lieferungen. H. St.

Unsere Haustiere. Unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner und Tierfreunde herausgegeben von Professor Dr. Richard Klett. Mit 13 farbigen Tafeln und 650 Abbildungen nach dem Leben. Vollständig in 20 Lieferungen à 60 Pfg. Stuttgart. Deutsche Verlagsanstalt. Als Ergänzungsband zu dem Sammelwerk: „Die Erde in Einzeldarstellungen" und besonders zu dessen II. Abteilung „Die Tiere der Erde" von Prof. Dr. W. Marshall läfst oben genannter Verlag hiemit ein Werk erscheinen, das in kurzweiliger Form die Herkunft, die verschiedenen Rassen, die Lebensweise und die Eigenart von Hund, Katze, Pferd, Rind, Esel, Schaf, dem Nutzgeflügel und den Stubenvögeln weit eingehender schil

dern soll, als dies in dem Hauptwerke möglich war. Vorliegende erste Lieferung behandelt etwas sehr aphoristisch die Geschichte des Hundes, um sich sodann seinem inneren und äufseren Bau, seinen allgemeinen Eigenschaften und einzelnen Besonderheiten, der Aufzucht, Pflege und Nahrung zuzuwenden. Dazu kommt eine überreiche Fülle prächtiger neuer Abbildungen, die durchweg auf äusserst unmittelbar wirkenden geschmack vollen Momentaufnahmen nach dem Leben beruhen. So dürfte das Werk vielen willkommen sein und auch in unseren Kreisen eine freundliche Aufnahme finden.

Meyers Historisch-Geographischer Kalender für 1905. IX. Jahrgang. Mit 365 Landschafts- und Städteansichten, Porträten, kulturhistorischen und kunstgeschichtlichen Darstellungen, sowie einer Jahresübersicht (auf dem Rückdeckel). Zum Aufhängen als Abreifskalender eingerichtet. Preis 1,75 Mk. Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig und Wien. Der bekannte, hier bereits wiederholt empfohlene Historisch-Geographische Kalender des Bibliographischen Instituts ist heuer im IX. Jahrgang erschienen, ein Umstand, der allein schon für seine Beliebtheit spricht. Wenn er also einer weiteren Empfehlung eigentlich nicht bedarf, so mag doch darauf hingewiesen werden, dafs jeder neue Jahrgang wieder neues Anschauungsmaterial enthält und zwar auf den verschiedensten Gebieten: infolge des Fortschreitens einzelner Sammelwerke des Verlages (Helmolts Weltgeschichte, Meyers grofses Konversationslexikon in der neuen Aufl.) und der Umarbeitung anderer (Sievers, Länderkunde etc.), sowie ganz neuer Erscheinungen (z. B. Steinhausen, Deutsche Kulturgeschichte) steht dem Bibliographischen Institut ein so reichhaltiges Material zur Verfügung, dafs man nur wünschen kann, es möge dasselbe zur Ausstattung noch manchen Jahrganges des beliebten Kalenders dienen.

Goethes Werke. Unter Mitwirkung mehrerer Fachgelehrter herausgegeben von Prof. Dr. Karl Heinemann. Kritisch durchgesehene und erläuterte Ausgabe. Leipzig und Wien. Bibliographisches Institut. Seit zum letzten Male über diese empfehlenswerte Goetheausgabe in diesen Blättern berichtet worden ist (Jahrg. 1903, S. 210), hat dieselbe so aufserordentlich raschen Fortschritt genommen, dafs nunmehr nicht blofs die erste Hälfte (15 Bände), die dichterischen Werke umfassend, vollständig erschienen ist, sondern auch schon von der zweiten Hälfte (gleichfalls auf 15 Bände berechnet) ein Band vorliegt.

Den

Erschienen ist inzwischen Band II, welcher den 2. Teil der Gedichte bringt, bearbeitet von Heinemann, 435 S. Text und 53 Seiten Anmerkungen des Herausgebers in engem Druck, in welchen wiederholt auf Heinemanns Goethebiographie verwiesen ist, die eigentlich der Benützer der Ausgabe besitzen sollte. III. Band (Fortsetzung der Gedichte) hat Dr. Gg. Ellinger bearbeitet; der Band (416 S. Text und 34 S. Anmerkungen des Herausgebers) bietet die Gedichte aus dem Nachlasse, die Xenien und Hermann und Dorothea, letzteres mit eigener Einleitung des Herausgebers, wie auch S. 443 eingehend über Quellen und Vorbilder berichtet wird, dabei auch über persönliche Vorbilder. Ausserdem enthält dieser Band ein alphabetisches Verzeichnis der Anfangszeilen und Überschriften der Gedichte in Bd. I-IV (58 Seiten), unentbehrlich für rasche Orientierung. Dr. Gg. Ellinger mit Prof. Dr. Gotthold Klee, bekannt durch seine vortreffliche Schulliteraturgeschichte, hat auch den IV. Bd. bearbeitet, der die Achilleis, Reineke Fuchs, Westöstlichen Diwan, samt Goethes Noten und Abhandlungen zum besseren Verständnis des Werkes enthält; zu jedem dieser Teile eine eigene Vorrede. Der XIV. und XV. Band gehören gleichfalls enger zusammen. Der XIV. enthält die Italienische Reise, bearbeitet von Dr. Robert Weber, und zwar den I. Teil samt dem Fragment eines Reisejournals über Italien, und bietet neben der Einleitung und den Anmerkungen am Schlusse auch solche unter dem Texte selbst. Den Schlufs der italienischen Reise bringt der XV. Bd. (Zweiter Römischer Aufenthalt vom Juni 1787 bis April 1788); aufserdem enthält derselbe die Kampagne in Frankreich 1792 und die Belagerung von Mainz 1793, wozu Heinemann sowohl eine historische Einleitung als auch knappe, zum unmittelbaren Verständnis des Gelesenen notwendige Anmerkungen unter den Text geschrieben hat. Beides trägt zur Erklärung der Goetheschen Tagebücher sehr viel bei. Von den Bänden Blätter 1. d Gymnasialschulw. IXL. Jahrg.

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