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krumme Linie kann dasselbe sonach unmittelbar als Maass für sie gebraucht werden und überdiess ist die Linie durch die Marken, welche das Instrument in der Form von feinen Punkten hinterlässt, ihrer ganzen Länge nach getheilt. Auch zur raschen Herstellung grösserer Längenmaasse lässt sich das Skalenrädchen leicht anwenden, indem man es längs einem Lineale über einen Papierstreifen fortführt.

Geographische Literatur.

Vorbericht.

Einer gefälligen Mittheilung des Vorstandes der Topographischen Landesvermessung in Kur-Hessen verdanken wir die erfreuliche Nachricht, dass ein aus der trigonometrischen Vermessung des Kurfürstenthums während der Jahre 1840 bis 1855 hervorgegangenes Verzeichniss der Geographischen Längen und Breiten sämmtlicher trigonometrischen Punkte (2060) so wie deren absoluter Erhebung über dem Meeres - Sphäroid und der Höhen der interessantesten geometrisch bestimmten Punkte des Landes veröffentlicht worden (81 Seiten gross Format) und für den Preis von 2 Thlr. durch das Topographische Bureau des Kurfürstl. Generalstabes in Kassel so wie durch alle Buchhandlungen zu beziehen ist.

Der Österr. Konsul v. Hahn, der durch seine ,,Albanesischen Studien" und seine „,Reise von Belgrad nach Salonik" bereits so viel für die Kenntniss der Türkei gethan hat, wird der Wiener Akademie der Wissenschaften einen Bericht über eine neue Reise erstatten, die er mit Unterstützung dieser Körperschaft im vorigen Jahre von Skutari aus unternommen hat. Er verfolgte den Drin und seine Arme aufwärts bis Prisrend und Ochrida und fuhr dann den Wardar hinab nach Salonik. So viel aus seinen vorläufigen Nachrichten hervorgeht, ist der Drin nicht schiffbar, dagegen erfahren wir das geographisch interessante Factum, dass dieser Fluss seit vier Jahren wieder sein altes Bett eingenommen hat. Er sendet gegenwärtig vor seinem Eintritt in die Küstenebene etwa zwei Drittheile seines Wassergehaltes in nordwestlicher Richtung dem aus. dem Gebiete von Pulati, vom Dorfe Kiri kommenden gleichnamigen Flusse zu, der hart bei der Stadt Skutari in die Bojanna fällt. Marine - Lieutenant v. Spaun und Dr. Szekely begleiteten v. Hahn, Ersterer führte zahlreiche Positions-Bestimmungen aus, welche der Karte der Türkei sehr zu Statten kommen werden, Letzterer nahm viele photographische Ansichten auf. Der durch seine Reisen in Serbien verdiente F. Kanitz, welcher in der Wiener Geogr. Gesellschaft über v. Hahn's Reise berichtete, erwähnt auch, dass Dr. Kiepert in diesem Jahre eine neue Ausgabe seiner vortrefflichen Karte der Türkei erscheinen lassen wolle, welche die vielen seit 1853 dort ausgeführten geographischen Arbeiten aufnehmen wird.

Der berühmte Russische Akademiker K. E. v. Baer hat eine Fortsetzung seiner ausgezeichneten „Kaspischen Studien" angekündigt. Er stellt noch drei Artikel in Aussicht, von denen der erste die Wolga, der zweite das Delta der Wolga und die allgemeine Frage der Delta-Bildungen, der dritte die Fischereien des Kaspischen Meeres zum Ge

genstand haben soll. Der erste Artikel wird von zwei Karten begleitet sein, welche die bedeutenden seit einem Jahrhundert mit dem Laufe der Wolga bei Astrachan vor sich gegangenen Veränderungen vor Augen führen sollen, und dem zweiten Artikel wird eine Karte von einem Theil des Wolga-Delta's beigegeben werden.

Herr Nicolai v. Seidlitz schreibt uns aus Tiflis, dass er einige Exkursionen im Niederen Kartalinien gemacht habe und aus seinen Notizen eine Abhandlung für die ,,Geogr. Mittheilungen" zusammenstellen wolle.

Stabskapitän Stebnitzky, im Sommer 1863 mit der Triangulation am Kuban und in Tschernomorien beschäftigt, hat gleichzeitig viele interessante statistische Daten von dort mitgebracht, auch die Topographie der Halbinsel Taman, dieser geologisch ausserordentlich interessanten Gegend, studirt. Er wird einen Aufsatz darüber schreiben, den uns Herr N. v. Seidlitz in Deutscher Übersetzung mitzutheilen versprach.

Nicolaus v. Chanikow hat sein Mémoire über die Ethnographie von Persien beendet, es wird in dem,,Recueil des mémoires" der Pariser Geogr. Gesellschaft veröffentlicht werden.

Die Bearbeitung der Geographie von Chiwa und Buchara für die Russische Ausgabe von C. Ritter's Erdkunde ist von der Kaiserl. Russ. Geogr. Gesellschaft Herrn Grigoriew übertragen worden.

Die Sibirische Sektion der Kaiserl. Russ. Geogr. Gesellschaft hat im vorigen Jahre die 6. Lieferung ihrer Mémoiren herausgegeben, die unter der Redaktion von A. Sghibnew eine Reihe von Artikeln enthält, von denen in geographischer Beziehung besonders die neuen Untersuchungen Kaschin's und Budogowsky's über die Quellen des Argun hervorzuheben sind. Die Fortsetzung dieser werthvollen Mémoiren der Irkutzker Gesellschaft, die seit 1858 durch ungünstige Umstände unterbrochen waren, wird für die Geographie Nord-Asiens sicher von grossem Nutzen sein.

Aus der Hinter - Indischen Halbinsel werden wir bald mehrere Reiseberichte erhalten. Mr. Barker, der im J. 1856 von Amarapura am Irawaddi südöstlich bis Moukmay (Mok-me) in den Schan-Staaten von Birma ging, will eine ausführliche Beschreibung dieser Reise herausgeben und ausserdem sind dort eine Anzahl neuer Expeditionen im Gange. So ist Dr. F. Marfels im September von Rangun den Irawaddi aufwärts nach Magive gegangen, um die Schan-Staaten zu besuchen und den Me-khong zu überschreiten. Die Lieutenants Sconce und Watson, welche den Salwin-Fluss zu skizziren haben, wollten den Irawaddi bis Mandalay hinaufgehen und von da auf einer der Karawanenstrassen den Salwin erreichen, um an diesem zunächst aufwärts vorzudringen und ihn dann abwärts bis zu den Stromschnellen zu verfolgen, welche nur 80 Engl. Meilen oberhalb Maulmein die Schifffahrt sperren. Der Amerikanische Geistliche Bixby wollte im Dezember von Tonghu nach Kiang-Hung am rechten Ufer des Me-khong (22° N. Br.) aufbrechen. Endlich beabsichtigte der römisch-katholische Bischof Bigandet, nach Mandaleh zu gehen und sich von dort nach Bhamno zu begeben; sein Zweck ist, die von diesem Handelsplatz nach Penang führende Strasse wieder zu erschliessen, wodurch den Französischen Priestern in Yünnan die Möglichkeit geboten würde, sich über Birma in regelmässigen Verkehr mit Europa zu setzen.

Bei Didot in Paris wird eine neue Ausgabe von Marco Polo's Reisen gedruckt, welche der Sinolog Pauthier veranstaltet. Sie ist nach den Manuskripten revidirt, mit zahlreichen Erläuterungen versehen und besonders war der Herausgeber im Stande, mit Hülfe von Chinesischen Berichten die Lücken des Textes auszufüllen und den Sinn dunkler Stellen aufzuklären.

Von einem Deutschen Geologen, Dr. Alphons Stübel, steht eine wichtige Arbeit über die Inseln des Grünen Vorgebirges zu erwarten. Er besuchte dieselben in der ersten Hälfte des Jahres 1863 sämmtlich mit einziger Ausnahme der sehr kleinen flachen Insel Majo und hat gründliche Forschungen angestellt.

Die Schweizerischen Gelehrten Desor und Escher v. d. Linth, welche zu Ende vorigen Jahres von einer wissenschaftlichen Reise nach Algerien und der Algerischen Sahara zurückgekehrt sind, werden wohl unzweifelhaft ihre Beobachtungen niederschreiben.

Lejean erwähnt in seinem Aufsatz über Galabat, der kürzlich in den ,,Nouvelles Annales des Voyages" publicirt wurde, er habe im Mai 1862 auf dem Französischen Generalkonsulat in Alexandria unter den Papieren des 1860 zu Chartum verstorbenen Malzac Skizzen und Notizen gefunden, die sich auf seine mit Vayssière ausgeführten Reisen bezögen und weit werthvoller seien, als was er darüber publicirt habe. Eine sorgfältige Bearbeitung dieser Aufzeichnungen würde eines Tages die Geographie der ganzen auf der Karte der Gebrüder Poncet dargestellten Region bedeutend aufklären, sicherlich habe Niemand jene Länder besser gekannt als Malzac. Das Konsulat versprach, für die Aufbewahrung der Papiere zu sorgen, und so ist zu hoffen, dass sie Verwerthung finden.

Über die Smythe'sche Mission nach den Viti-Inseln erwartet man noch eine weitere Publikation, J. H. und J. Parker in Oxford und London kündigen ein Buch von der Frau des Oberst Smythe:,,Ten months in the Fiji Islands", mit Karten und Illustrationen an.

Die Buchhandlung von Tross in Paris hat einen Wiederabdruck der ersten Ausgabe von Jacques Cartier's Reise nach Canada, Hochelaga, Saguenay u. s. w. (1535 und 1536) veranstaltet. Diese Ausgabe von 1545 ist ausserordentlich selten, vielleicht nur in dem einzigen Exemplar des Britischen Museum noch vorhanden, von welchem die neue Ausgabe ein Fac - simile ist. Der um die Geschichte der Geographie hoch verdiente D'Avezac hat eine historische Einleitung über die ältesten Reisen nach Canada und über die von Jacques Cartier im Besonderen beigefügt.

Martin de Moussy, der im vorigen Sommer nach Frankreich zurückgekehrt ist, beabsichtigt ausser der Vollendung seines grossen Werkes über die Argentinische Republik die Herausgabe eines Spezial - Atlas über die einzelnen zu ihr gehörigen Staaten, und zwar soll der Atlas aus 30 Karten bestehen.

Eine aus 27 Personen bestehende Expedition, welche unter Leitung eines jungen Deutschen von der Peruanischen Regierung ausgeschickt wurde, um eine kommerzielle Verbindungslinie zwischen Lima und dem Amazonen-Strom zu rekognosciren, ist nach sieben Monaten nach Lima zurückgekehrt. Sie war mit den nöthigen Instrumenten und Mitteln hinreichend ausgerüstet und über die Karten, Pläne Petermann's Geogr. Mittheilungen. 1864, Heft II.

und Berichte, in denen ihre Resultate niedergelegt sind, hoffen wir in einiger Zeit Näheres berichten zu können.

Der statistisch-kommerzielle Theil des Novara - Werkes, mit dessen Ausarbeitung Dr. K. v. Scherzer, der Verfasser auch des allgemeinen Reiseberichtes, beauftragt ist, soll bis Ende Mai d. J. im Buchhandel erscheinen.

EUROPA.

Deutschland, Preussen und Österreich. Battonn, J. G.: Örtliche Beschreibung der Stadt Frankfurt a. M. Aus dessen Nachlass hrsg. von L. H. Euler. 2. Heft. 8°. Frankfurt a. M., Sauerländer, 1863.

13 Thlr.

Jäger, A.: Über das Rhätische Alpen-Volk der Breuni oder Breonen. 8o, 90 SS. Wien, Gerold's Sohn, 1863. 70 kr. Leist, A.: Ungarische Heilquellen. (Das Ausland 1863, Nr. 51, SS. 1215-1218.)

Kurze Beschreibung der Schwefelbäder von Ofen, des Kurortes Füred mit seinen eisenhaltigen Säuerlingen, des berühmten Mehadia mit den schwefelhaltigen Herkules - Bädern, des viel besuchten Eisenbades Bartfeld, der Gömörer Bäder Nagy Röcze, Ajnacskö und Joschwa, der alten Thermen von Teplitz bei Trentschin, des Schlammbades Pöstyen oder Pösteny, der Kurorte Skleno und Vihuyi unweit Schemnitz, des bekannten Tatra-Bades Schmeks, des Schwefelbades Stubna, des Kurortes Parad mit seinen Säuerlingen, salpeter- und eisenhaltigen Quellen, der Thermen von Baimocz und Belicz, der Säuerlinge von Neu-Lublau, Szalatnya, Suliguli, Taratscha, Lipotz, Herbany, Schomod, Unghvar, Szobranz. Beide letzte Orte besitzen auch Schwefelquellen, eben so Wolfs bei Oedenburg. Auch Slavonien, Kroatien und Siebenbürgen haben zahlreiche Schwefelquellen und Säuerlinge aufzuweisen, doch kommt nur der Borszeker Säuerling in Siebenbürgen zur Versendung. Die Ungarischen Salpeterquellen, welche zur Bereitung des Salpeters dienen, sind berühmt und eben so fast einzig dastehend sind die Ungarischen kupferführenden Cementquellen. Notizblatt des Vereins für Erdkunde zu Darmstadt und des Mittelrheinischen Geologischen Vereins. Hrsg. von L. Ewald. 3. Folge, 2. Heft, Nr. 13-24. 8, 184 SS. Darmstadt, Jonghaus, 1863. In sehr rühmenswerther Erkenntniss einer Hauptaufgabe Geographischer Vereine ist in diesem "Notizblatt" das Grossherzogthum Hessen fast ausschliesslich Gegenstand der Betrachtung, wozu der Umstand wesentlich beiträgt, dass die Zeitschrift zugleich Organ der Grossherzoglichen Centralstelle für die LandesStatistik und des Mittelrheinischen Geologischen Vereins ist. Die genannte Centralstelle lieferte für das vorliegende Bändchen allein 37 Artikel, darunter die meteorologischen Beobachtungen an den verschiedenen Stationen des Grossherzogthums mit graphischen Darstellungen, die Ergebnisse der Volkszählung von 1861, eine Uebersicht des Flächengehalts und der Areal-Vertheilung nach Kulturen, Artikel über die Bewegung der Bevölkerung, Telegraphen- und Eisenbahnverkehr, Produktion und Konsumtion, Gewerbe-Statistik, Handel, Postverkehr, Steuerwesen. Ausserdem enthält das Heft kurze geologische, ebenfalls meist auf das Grossherzogthum bezügliche Korrespondenzen, Nachrichten über die Angelegenheiten der beiden Vereine und der statistischen Centralstelle, bibliographische und literarische Notizen und einige anderen Publikationen entnommene meist statistische Mittheilungen. Ruthner, A. v.: Berg- und Gletscher - Reisen in den Österreichischen Hochalpen. 8°, 431 SS. mit 1 Karte und 6 Chromolithographien. Wien, Gerold's Sohn, 1864. 4 Thlr.

Dieses erst vor wenigen Wochen der Oeffentlichkeit übergebene Werk enthält, ohne Zweifel als 1. Band und Vorläufer noch anderer Bände mit ähnlichen Schilderungen desselben Verfassers, nur jene Bergfahrten, die derselbe in der Kette der Hohen Tauern unternommen hat. Der grössere Theil der in das Buch aufgenommenen Abhandlungen ist im Laufe der letzten zwanzig Jahre theils in Wiener Zeitungen und theils in den Mittheilungen der K. K. Geographischen Gesellschaft bereits veröffentlicht worden. Hier erscheinen diese Aufsätze gesammelt, nach dem natürlichen Zusammenhange der behandelten Stoffe geordnet und durch kleine einleitende Zusätze sehr glücklich unter einander verbunden. Hierdurch so wie durch die Behandlung eines orographisch abgegrenzten Alpen-Gebietes erhält das Buch einen selbstständigen Charakter, der es zu touristischem Gebranch als Führer und Rathgeber wie nicht minder für wissenschaftliche Zwecke verwendbar macht. Was der Verfasser, der gegenwärtig unter den Berg-Touristen in den Ost- Alpen entschieden den ersten Rang einnimmt, bloss in diesem Theile der Alpen geleistet hat, das zeigt schon der Index des Buches. Ausser einer Anzahl hoher Joch-Uebergange, wie z. B. über die Pfandel-Scharte, die Kalser und Krimmler Tauern, über das Joch zwischen Virgen und Sankt Jakob in Defereggen am Lusenhorn vorüber und andere mehr, hat er, wie gesagt, bloss in den Tauern den Hochalpenspitz 10.631, den Ankogel 10.291, den Brennkogel 9540, den Kloben 9365, die Bockkaar-Scharte bei 9400, einen hohen Schneesattel zwischen Kaprun und Pasterze beiläufig 9600, den Johannisberg 11.166, die Oedenwinkel-Scharte 10.050, den Grossglockner 12.011, das Grosse Wiesbachhorn 11.318 und den Grossvenediger 11.622 W. F. hoch erklommen. Von der Mehrzahl dieser Höhenpunkte ist unseres Wissens bis zum Erscheinen der Arbeiten Ruthner's eine Ersteigung noch niemals publicirt worden. Wer selber dem Alpenkultus anhängt oder angehangen hat, der wird diese Leistungen in ihrem vollen Umfange zu würdigen wissen. Aber der Verfasser hat diese Bergfahrten nicht bloss vollbracht, er hat sie auch in einer Weise beschrieben, die ihm sicher den Beifall des grösseren Publikums wie auch den des Kenners der Hochalpen gewinnen wird. Wenn je aus einem Werke Liebe zur Sache, Hingebung an dieselbe, Treue und Wahrheit schon aus der Darstellung zu entnehmen sind, so ist diess hier der Fall. Der Schreiber dieser Zeilen hat mehr als ein Maí Gelegenheit gefunden, die Richtigkeit der topographischen Exposés, die man möchte sagen 10

handgreifliche Verständlichkeit der beschriebenen Wege, die Schärfe des Urtheils in alpinen Dingen und die plastische Kraft der Darstellung im Allgemeinen zu erkennen. Und hierin liegt der Werth des Buches auch für den Geographen. Im Uebrigen bildet die Kühnheit mancher Unternehmungen des Verfassers, unter denen wir den Leser insbesondere auf die Besteigung des Wiesbachhorns und den Uebergang aus dem Kapruner Thale nach der Pasterze aufmerksam machen, einen wohlthuenden Gegensatz zu der Ruhe und Mässigung in der Schilderung, die nirgends eine Gefahr oder Mühsal übertreibt, um den Verfasser durch ihre Besiegung in einen mit Recht verschmähten Nimbus zu kleiden. Dass es ihm dabei nicht an jenem feineren Naturgefühle gebricht, das in letzter Instanz wohl der Grund der waghalsigen und beschwerlichen Lust all' dieser Bergwanderungen ist, diess beweist ausser dem poetischen Hauche, der, ohne irgendwie die Objektivität der Anschauungen zu beeinträchtigen, über allen Schilderungen liegt, insbesondere auch der Streifzug diesund jenseits der Tauern", in welchem der Leser wohl manche Ausführungen antreffen wird, die ihm, wenn er dem besagten Alpen-Kultus obliegt, ein stilles Bergweh, eine Sehnsucht nach den Herrlichkeiten der Alpenwelt zu erwecken geeignet sind. Den Schluss bildet eine in kulturhistorischer Beziehung interessante und unter Benutzung amtlicher Daten verfasste Abhandlung über die Tauernhäuser. Die Ausstattung des Werkes ist schön und würdig, Druck und Papier tadellos und die artistischen Beilagen, 6 an der Zahl, so wie die beigegebene Uebersichtskarte des Glockner-Gebietes in hohem Grade löblich. S. v. I. Schwab, Erasmus: Die Theiss und das Theiss - Land. (Das Ausland 1863, Nr. 52, SS. 1225-1230.)

Eine lesenswerthe hydrographische Abhandlung, zum Theil nach Baron Vecsey's "Beiträge zur Geschichte der Flüsse und Sümpfe Ungarns" (Pesth 1854) und E. v. Fasetti's Begleitschrift zur Flusskarte der Theiss. Simon, E.: Nouveau guide général du voyageur en Allemagne et dans les États autrichiens. 18°, 670 pp. mit einer Routen - Karte, Städteplänen und Holzschnitten. Paris, Garnier, 1864. Streffleur, V.: Die Vermessungs- und anderen topographischen Arbeiten in Österreich. IV. Über die geographischen Karten im Allgemeinen und insbesondere die General- und Übersichtskarten zu militärischen Zwecken. Mit 2 Karten. (Österr. Militärische Zeitschrift, 1863, 4. Bd. SS. 329-350.)

Dieser Aufsatz enthält in Verbindung mit einer Kritik der Oesterr. Generalstabs Karten sehr viel Beherzigenswerthes über die beim Kartenzeichnen zu beachtenden Prinzipien und Zwecke überhaupt, besonders auch über die so häufige Beeinträchtigung der Wahrheit durch die Rücksicht auf das gefällige Aeussere, die Harmonie der Zeichnung".

Sulz, Beschreibung des Oberamts

hrsg. von dem Königlich Statistisch-Topographischen Bureau. 8°. Stuttgart, Aue, 1863. 1 Thlr. Visiani, Prof. Rob. de: Sulla vegetazione e sul clima dell' isola di Lacroma in Dalmazia. 8, 18 pp. und 1 Karte. Triest, Coen, 1863.

Das Ragusa gegenüber liegende Inselchen Lacroma erfreut sich eines für seine geographische Breite ausnehmend warmen und gleichmässigen Klima's, so dass viele Pflanzen dort gezogen werden können, welche an anderen Orten unter gleicher Breite nicht im Freien aushalten. Hierüber berichtet ausführlich das Schriftchen des um die Flora von Dalmatien hoch verdienten Professor de Visiani.

Württembergische Jahrbücher für vaterländische Geschichte, Geographie, Statistik und Topographie. Herausgegeben von dem Königlich Statistisch-Topographischen Bureau. Jahrgang 1862. 2 Hefte. 8°. Stuttgart, Aue, 1863. à 24 Sgr.

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Neue

Dieses auf 12 Lieferungen mit Beigabe von 1 geol. Karte, 10 lithogr. Tafeln und zahlreichen Holzschnitten berechnete Werk verspricht eine Zierde der naturwissenschaftlichen Literatur zu werden. Die idealen Darstellungen vorweltlicher Landschaften wie überhaupt die Ausstattung sind ganz vorzüglich und die Bearbeitung konnte in keines Besseren Händen sein, denn Prof. Heer verbindet mit gründlichster Kenntniss eine sehr anziehende und klare Diktion. Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft Graubündens. Folge, V. Jahrgang (1861-1862). 8o, 304 SS. Chur, Hitz, 1863. Für uns der wichtigste Aufsatz dieses Jahrganges ist die geognostische und landschaftliche Beschreibung des vom Rambach durchflossenen Münsterthales an der Ostgrenze des Bündner Landes von Prof. G. Theobald. Sehr reich sind die naturhistorischen Beiträge. So finden wir zoologische Mittheilungen über den Bastard-Hasen und die einheimischen Mäuse von Hauptmann Th. Conrado, eine systematisch geordnete Uebersicht der Vögel Graubündens von Oberst H. v. Salis, Beiträge zur Coleopteren - Fauna des Ober- Engadins von Lieutenant L. v. Heyden, eine Arbeit über die Bündner Algen von Dr. Ch. Brügger. Dann giebt Ingenieur Fr. v. Salis Beiträge zur Geschichte des Bündnerischen Bergbauwesens und auch die meteorologischen Beobachtungen sind wieder zahlreich vertreten.

Roth, A., und Edm. v. Fellenberg: Doldenhorn und Weisse Frau. 8o, 86 SS. mit 1 Karte, 11 Farbendruckbildern und 4 Holzschnitten. Coblenz, Baedeker, 1863.

Das Doldenhorn (11.227 Par. F.) und die Weisse Frau oder die Centralspitze der Blümlisalp (11.270 Par. F.) gehören zu dem weniger besuchten, an der

Kander gelegenen Theil der Berner Alpen und ihre Gipfel waren bis zum Frühsommer 1862 noch von keines Menschen Fuss betreten worden, während das 11.298 Fuss hohe Blümlisalphorn im Jahre 1860 von dem bekannten Hauptkletterer des Londoner Alpenklubs, Leslie Stephen, erstiegen worden ist. Die lebendige Schilderung der am 30. Juni und 2. Juli 1862 gelungenen Ersteigung der beiden Gipfel und der vorausgegangenen misslungenen Versuche bildet den Inhalt der vorliegenden Schrift, die sich ganz besonders durch die Beigabe von 11 schönen, die Gruppen des Doldenhorn und der Blümlisalp in ihren einzelnen Theilen und von verschiedenen Seiten darstellenden Chromolithographien auszeichnet. Diese Bilder geben vortreffliche Anschauungen von der Natur jener Hochgipfel und tragen nebst dem Text und der im Maassstab von 1:50.000 gezeichneten Karte zur Spezialkenntniss der beiden Gruppen sehr wesentlich bei. Simler, Dr. R. Th. Der Tödi - Rusein und die Exkursion nach Obersandalp. Beschreibung der am 30. Juli 1861 von Stachelberg aus unternommenen Ersteigung. 8°, 67 SS. mit 1 Karte und 4 Ansichten. Bern, Haller, 1863. 1 Thlr. 4 Sgr.

Der Verfasser, Docent der Chemie und Mineralogie an der Universität in Bern und Assistent bei der Berner Meteorologischen Centralstation, ist uns als Mineralog durch seine Abhandlung „Das Bunsen'sche Gesetz der syntaktischen Gesteinsbildung, angewendet auf die metagenen Schiefer (Verrucane) des Kantons Glarus" (Berner Mittheil., Sitzung vom 28. Dezbr. 1861), als eifriger Förderer der physikalischen Geographie durch seine zahlreichen Temperatur-Messungen von Quellen, Bächen, Flüssen und stehenden Gewässern in den Alpen (Berner Mittheil., Sitzung vom 22. Novbr. 1862), als rüstiger Bergsteiger durch seine Kärpfstock-Ersteigung und andere Fahrten in den Glarner Alpen bekannt, die er seit mehreren Sommern durchwandert, um zur Lösung der petrologischen und geologischen Räthsel beizutragen. In dem neuen, hübsch ausgestatteten, mit farbigen Ansichten des Tödi und einer ausdrucksvollen HöhenschichtenKarte der Tödi-Gruppe im Mst. von 1: 50.000 geschmückten Schriftchen erzählt er die bedeutendste seiner bisherigen Gebirgsreisen, die Ende Juli 1861 mit Herrn Kaufmann Sand aus St. Gallen und dem Führer H. Elmer aus Elm ausgeführte Besteigung des Tödi- Gipfels, und seine vorausgegangene Exkursion nach Unter- und Ober- Sandalp. Die Schrift und die Karte sind insbesondere denen zu empfehlen, welche selbst ihre Schritte dem imposanten Hauptstock der Glarner Berge zuwenden wollen, sind aber überhaupt verdienstliche Beiträge zur näheren Kenntniss der Alpen. Studer, G., M. Ulrich, J. J. Weilenmann, H. Zeller: Berg- und Gletscher - Fahrten in den Hochalpen der Schweiz. 2. Sammlung. 8°, 354 SS. mit 8 Abbildungen. Zürich, Schulthess, 1863.

11 Thlr. Diese Fortsetzung der im Jahre 1859 erschienenen ersten, 10 Bergbesteigungen des Kleinen und Grossen Windgellen, des Oberalpstockes, des Kreuzlistockes, des Mont Velan, des Grand Combin, der Gemmi und des Grossen Rinderhorns, des Tödi, Monte Rosa und Monte Generoso schildernden Sammlung enthält wiederum 11 Reiseberichte: 1. Das Wildhorn und der alte Gletscherpass über den Geltengrat von G. Studer, 2. Die Besteigung der Dent du Midi von G. Studer, 3. Der Gang über das Lauteraarjoch von G. Studer, 4. Nachtrag zum Grand Combin im Wallis von G. Studer, 5. Das Saasgrat im Wallis von M. Ulrich (der Allalinpass, der Gassenriedpass, der Adlerpass, der Weissthorpass, Ersteigung des Allalinhorns durch E. L. Ames, Ersteigung des Domes durch J. L. S. Davies), 6. Die Diablerets von M. Ulrich, 7. Der Glärnisch von M. Ulrich, 8. Die Klariden von M. Ulrich, 9. Nachtrag zum Tödi von M. Ulrich, 10. Streifereien in den Berner und Walliser Alpen von J. J. Weilenmann (Nach der Steinbergalp, Ueber den Tschingeltritt und Lötschenthalgrat nach dem Lötschenthal, Im Lötschenthal, Ueber den Lange- und Aletsch - Gletscher nach Viesch, Nach dem Simplon-Hospiz, Ersteigung des Monte Leone, Hinab nach den Alpen und über den Simplon nach Turtman), 11. Piz Tschierva im OberEngadin von H. Zeller. Es ist bei dem Niederschreiben dieser Mittheilungen weniger auf Unterhaltung als auf Belehrung abgesehen gewesen und sie sind abermals sehr willkommene Beiträge zur Detailkenntniss der Alpen, die in neuester Zeit durch die wetteifernden Anstrengungen der Schweizer, Oesterreicher und Engländer so rasch zunimmt. Tschudi, Iwan: Schweizerführer. Reisetaschenbuch. 5. Aufl. 8°, 388 SS. mit 1 Karte, 4 Städteplänen und 9 Gebirgs - Panoramen. St. Gallen, Scheitlin & Zollikofer, 1863.

Dass Tschudi's "Schweizerführer" trotz der gefährlichen Konkurrenz eines Bädeker und Berlepsch binnen 8 Jahren 5 Auflagen erlebt hat, ganz besonders aber der Umstand, dass er bei den Schweizern selbst vorzugsweise in Gebrauch ist, ist der sprechendste Beweis für seine Zuverlässigkeit und Zweckmässigkeit. Wir entsprechen daher der Bitte der Verlagshandlung, die neue Auflage auch in unserer Zeitschrift anzuzeigen, um so lieber, als diese Auflage auf das Sorgfältigste umgearbeitet und bedeutend vermehrt worden ist, auch durch die Beigabe von Städteplänen und orientirenden Gebirgs-Panoramen den wachsenden Ansprüchen gerecht zu werden sich bemüht. Besonders die Deutschen Touristen machen wir darauf aufmerksam, dass hier auch die hauptsächlicheren Routen beigefügt sind, mittelst deren sich auch der ungeübtere SchweizerReisende augenblicklich zurecht finden kann; wer sich aber für die Topogra phie der Alpen spezieller interessirt, wird mit Freuden die wichtigen Bereicherungen erkennen, welche das Buch den bewährtesten Kennern des SchweizerLandes und seiner Hochgebirge durch Mittheilung ihrer neuesten Entdeckungen und Forschungen verdankt.

Karten.

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Dänemark, Schweden und Norwegen. Agardh, C. A., och C. E. Ljungberg: Försök till en statsekonomisk statistik öfver Sverige. 8°, 500 pp. Stockholm, Riis, 1863. Edlund, Er.: Meteorologiska Iakttagelser i Sverige, utgifna af Kongl. Svenska Vetenskaps - Akademien. 3. Bd. 1861. 4o, 158 pp. Stockholm, Norstedt, 1863. 5 rdr. Sind im Jahre 1861 auch keine neuen Beobachtungs-Stationen zu den 25 bestehenden (s. "Geogr. Mitth." 1861, S. 122, Nr. 11, und 1863, S. 76) hinzugekom

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Erdmann, A.: Sveriges Geologiska Undersökning, på offentlig bekostnad utförd. 1:50.000. Stockholm, Bonnier. à Bl. 2 Rdr. Bis 1863 sind 10 Blatt publicirt worden, jedes mit einem Heft Erläuterungen von den verschiedenen Geologen, welche die betreffende Sektion aufgenommen haben. Diese Erläuterungen enthalten unter Anderem Profile und zahlreiche Höhenangaben. Über die Karten s. "Geogr. Mitth." 1863, S. 465. Generalstab, Königl. Dänischer: Topographiske Kaart over Danmark. 1:80.000. Bl. 9: Roeskilde, 17: Kalumborg. Kopenhagen 1863. Kjerulf, Th.: Übersichtskarte der Glacial - Formation am ChristianiaFjord. 1863. Mit Erläuterungen, SS. 619-639. (Zeitschrift der Deutschen Geol. Gesellschaft, Bd. XV, 1863, Heft 3, Tafel XVII.) Ein wichtiger Beitrag für die so interessanten Untersuchungen über die Eiszeit.

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Schleswig, Holstein und Lauenburg.

Durchstich der Holsteinischen Landenge zwischen Ostsee und Nordsee. 8o, 72 SS. mit 1 Karte. Schleswig, Heiberg, 1863.

Behandelt in gründlicher Weise das interessante Projekt eines Schiffskanals durch Holstein, das freilich bei den jetzigen politischen Stürmen ganz in den Hintergrund gedrängt wird. Wir gedenken darauf zurückzukommen. Reventlow, Arthur Graf zu: Über Marschbildung an der Westküste des Herzogthums Schleswig und die Mittel zur Beförderung derselben. 4o, 70 SS. mit 9 Karten. Kiel, Akademische Buchhandlung, 1863. Der Gegenstand dieser Schrift ist sowohl von wissenschaftlichem als ganz besonders auch von hohem praktischen Interesse und wird hier in sehr spezieller Weise erörtert. Der Verfasser bekleidete von 1850 bis 1860 das Amt eines Oberdeichgrafen für den ersten Schleswig'schen Deichband, schon dadurch hatte er Gelegenheit, das Deichwesen gründlich kennen zu lernen. Ausserdem war er Vorsitzender der Kommission, welche seit 1859 die Verhältnisse der Schleswig'schen Westküste mit Rücksicht auf die Beförderung der Marschbildung zu untersuchen und darauf bezügliche Vorschläge zu machen hatte und welche zu dem Zweck die ganze in Betracht kommende Küstenstrecke nebst den dazu gehörigen Inseln und Halligen bereist hat. Eine sehr dankenswerthe, das Verständniss wesentlich erleichternde Beigabe sind die in Farbendruck ausgeführten Karten, deren Verzeichniss wir hier geben: 1. Karte über die Veränderungen des Friedrichenkoogs - Vorlandes (Neuer Friedrichenkoog) in diesem Jahrhundert, 2. Karte über die Veränderungen des Vorlandes vor der Wiedingharde in diesem Jahrhundert, 3. Karte über die Veränderungen der Vorländereien vor dem Blumenkoog, dem Fahretofter Koog, dem JulianenMarienkoog, dem Dagebüller Koog und dem südlichen Ende des Marienkoogs in diesem Jahrhundert, 4. Karte über die Veränderungen der Vorländereien vor den Reussen-Koegen in diesem Jahrhundert, 5. Karte über die Vorländereien vor den Kirchspielen Uelvesbüll, Tetenbüll und Osterhever mit dem vor den letztgenannten beiden Kirchspielen im Jahre 1861-62 angelegten Lahnungssystem, so wie über den neu eingedeichten Tomlauer Koog, 6. Karte über die Veränderungen des Nordstrander Vorlandes seit dem Jahre 1804, so wie über den neu eingedeichten Simonsberger Koog, 7. Karte und Nivellement vom Blumenkoog, 8. Ausschnitt aus der vom Generalstab herausgegebenen Karte des Herzogthums Schleswig unter Hervorhebung des Maasbüller Deichs und des Gotteskoogs-Deiches, 9. Carton aus einem im Jahre 1633 bei Henricus Hondius zu Amsterdam erschienenen Kartenwerk. Karten.

Bromme, T.: Karte von Schleswig-Holstein und Dänemark. Chromolith. Stuttgart, Krais & Hoffmann, 1863. 12 kr. Engelhard, F. B.: Karte von Schleswig, Holstein und Lauenburg nebst den angrenzenden Landestheilen. Lith. Berlin, Schropp, 1863. Thlr. Handtke, F.: Karte von Holstein, Lauenburg, Schleswig und den angrenzenden Landestheilen. Lith. Glogau, Flemming, 1863. Thlr., auf Leinw. 1 Thlr.

Petermann, A.: Karte von Süd - Schleswig, Holstein und Lauenburg und den umliegenden Gebieten. 1:750.000. Nebst Übersichtskarte der Dänischen Monarchie. 1:1.500.000. Chromolith. Gotha, J. Perthes, 1863. Thlr. Petermann, A.: Spezialkarte von Süd-Schleswig im Maassstab von 1:150.000. Chromolithogr. Gotha, J. Perthes, 1864. 12 Sgr. Mit Plänen der Umgegend von Schleswig und Missunde in 1: 75.000 und einer ethnographischen Skizze von Schleswig nach Deutschen und Dänischen Quellen in 1:1.500.000.

Petermann, A.: Spezial- Karte von Nord-Schleswig im Maassstab von 1:150.000. Lith. Gotha, J. Perthes, 1864. g Thlr. Mit einem Plan der Düppeler Höhen und Umgegend in 1:75.000. Schäfer, M.: Karte der Herzogthümer Schleswig und Holstein. 1:900.000. Berlin, Abelsdorff, 1863.

1 Thlr. Wir haben hier nur einige der zahlreichen Gelegenheitskarten aufgeführt, die meist vorhandenen Kartenwerken entnommen kaum unter die literarischen Novitäten gezählt werden können. Die beste Karte der Herzogthümer ist die Geerz'sche, die freilich auch im Preise bedeutend höher zu stehen kommt.

Niederlande und Belgien.

Driesen, M.-F.: La position d'Atuatuca établie par des preuves topographiques. Mit 1 Karte. (Bulletins de l'Académie royale de Belgique, 1863, T. XV, Nr. 3 und T. XVI, Nr. 8.)

Der Verfasser vertheidigt gegen Grandgagnage (s. "Geogr. Mittheil." 1863, S. 396) die Identität von Cäsar's Atuatuca mit Tongres. Jaarboek, Statistisch, voor het koningrijk der Nederlanden. 10° en 11° jaargang. Uitgegeven door het Departement van Binnenlandsche Zaken. 80, 4, 173, 477 und 3 pp. 's Gravenhage, van Weelden en Mingelen, 1863. 31 Al. Belgique, Carte topographique de la levée par ordre du gouvernement. 1:40.000. 1. Lfg. Bl. 4: Blankenberghe, 11: Oost-Dunkerke, 19: Furnes, 27: Proven, 36: Ploegsteert., Brüssel, 1863. S. "Geogr. Mitth." 1863, S. 467. mars 1863. Brüssel,

Karten.

Belgique, Carte des chemins de fer de

van der Maelen, 1863.

Belgique, Carte des voies navigables de la

van der Maelen, 1863.

Belgique, Nouvelle carte de la

1 feuille. Brüssel, contenant les noms de toutes les communes du royaume, avec l'indication des chemins de fer, routes, canaux etc. 1 feuille. 1:300.000. Brüssel, van der Maelen, 1863.

Fassbender: Nieuwe kaart van het koningrijk der Nederlanden. 1:430.000. Amsterdam, Loman, 1863. 11 Thlr. S. "Geogr. Mitth." 1863, S. 466. Fehse, C. Gemeente-Atlas van de provincie Groningen, in 62 kaarten. 2. u. ff. Lfg. à 6 Karten. Groningen, Oomkens, 1862-63. à 30 c. Friesland, Allgemeene kaart van de provincie uit kadastrale

en andere officiele bescheiden op een schaal van 50.000 op 1 zamengesteld tot op 1. Januarij 1860. Uitgegeven op last der Staten van Friesland. 4 Bl. Kpfrst. Leeuwarden, Eckhoff, 1863. 6 fl., kolor. 8 fl. Hainaut, Carte des concessions houillères de la province de et

de la partie ouest de la province de Namur; de la province de Liége et de la partie est de la province de Namur, 2 feuilles. 1:100.000. Brüssel, van der Maelen, 1863. Topographische en militaire kaart van het koningrijk der Nederlanden. 1:50.000. Nr. 53: Sluis, 54: Neuzen, 55: Hulst, 56: Herenthals, 57: Valkenswaard. 's Gravenhage 1863. à 2 fl.

Gross-Britannien und Irland.

Black's Guide to Scarborough, Whitby, and Harrogate. 8°, 62 pp. mit Karte und Plänen. Edinburgh, Black, 1863. Black's Handbook for Kent. 18°, mit Karte. Edinburgh, Black, 1863. 1 8. Black's Picturesque Guide to South Wales, Monmouth, and Hereford Schires. 8, mit Karte. Edinburgh, Black, 1863. 2 s. Brackett's Descriptive illustrated Hand-Guide to Tunbridge Wells, and the neighbouring towns, seats, and villages. 120, 142 pp. mit Karte. Tunbridge Wells, Brackett, 1863. 1 s.

1 s.

5 8.

Bruce, Rev. J. Collingwood: A Handbook to Newcastle-on-Tyne. 8o, 298 pp. mit Karten und Plänen London, 1863. Chambers's Handy Guide to the Kent and Sussex coast. 120, 172 pp' mit Karte. London, Chambers, 1863. Coke, Ch. A.: Census of the British Empire, with its colonies and foreign possessions, 1861. Part I. England and Wales. 8°, 115 pp. London, Harrison, 1863. 1 s.

1 s.

Coke hat es unternommen, den Inhalt der dicken Folianten, welche in unabsehbaren Tabellen die Resultate der letzten Britischen Volkszählung vorführen, dem Publikum verständlicher, zugänglicher und schmackhafter zu machen, eine ganz verdienstliche Arbeit, die wir auch Geographen und Statistikern ausser

halb Englands empfehlen, falls sie nicht den Census mit allen Details gebrauchen. Er giebt nicht nur einen Auszug der Zahlentabellen, sondern stellt Vergleichungen mit früheren Jahren an, fügt Raisonnements bei und bringt schon durch die Art der Zusammenstellung Leben in die Zahlenmasse. Dem ersten Bändchen über England und Wales sollen zwei andere über Schottland und Irland und über die Kolonien und sonstigen auswärtigen Besitzungen folgen. Croston, J.: Buxton and its resources; with excursions to Haddon, Chatsworth, Castleton, Matlock, and Dove Dale. 8o, 64 pp. mit Karte. Manchester, Slater, 1863. Edmonds, R.: St. Michael's Mount and the Phoenicians. (Edinburgh New Philosophical Journal, Oktober 1863, pp. 173–181.)

14 s.

Nach der Ansicht des Verfassers kann es keinem Zweifel unterliegen, dass die Mountsbay in Cornwall der Hafen war, wo die Phönizier das Zinn holten; die von Diodorus erwähnte Insel "Iktin" ("ik" ist das Cornische Wort für Hafen, "tin" nannten wahrscheinlich die Phönizier das Metall) könne nur der Mount sein, welcher der Bai den Namen giebt. Der Verfasser glaubt an der Mündung des Flusses, eine halbe Engl. Meile nördlich vom Mount, den Platz aufgefunden zu haben, wo das Metall in die backtrogähnlichen Formen gegossen wurde. Ein solcher hier abgebildeter Zinn-Block wurde vor längeren Jahren am Eingang des Falmouth-Hafens vom Meeresboden aufgefischt. Der Name Britannien, Engl. Britain, rührt wahrscheinlich von jener Insel Iktin her: Bretinik, Brettanike bei Diodorus, Baratanak, d. i. Zinnland, im Phönizischen und Hebräischen.

Le Lievre's Guide to Guernsey. 8", 209, pp. mit Karte. Guernsey, Le Lievre, 1863. 21 s.

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Ariége (1'). Division administr., monuments histor., établissements industriels, stations thermales, mines, carrières, sites, grottes, légendes etc., avec le tableau des communes, indiquant, par lettre alphabétique, leur population et leur distance du chef-lieu de canton, d'arrondissement et du département. 18, 278 pp. Foix, Pomiès, 1863. 2 fr. Creuly, Général: Carte de la Gaule sous le proconsulat de César. Examen des observations auxquelles cette carte a donné lieu en Belgique et en Allemagne. 8°, 100 pp. Paris, Didier, 1863. 21 fr. Dumont, A., et L. Richard, ingénieurs: Paris port de mer; canal maritime de Dieppe à Paris, proposé par E. Sabatié. Projet et mémoire justificatif. 4, 147 pp. mit 1 Karte. Paris, Plon, 1863. Duval, E.: La France sous Napoléon III, ou renseignements instructifs et curieux sur les développements commerciaux et industriels des 89 départements de l'empire français et de ses colonies. 120, 336 pp. Paris, Rome, 1863.

Garrigou, Dr. F.: Mémoire sur les cavernes de Lherm et de Bouichéta, Ariége. (Bulletin de la Soc. géol. de France, 2 série, Tom. XX, pp. 305-320.)

Weitere Details über die Höhle von l'Herm oder Lherm, im Departement Ariége, die kürzlich von Pouech beschrieben wurde (s. "Geogr. Mitth." 1863, S. 115). Dr. Garrigou glaubt sich überzeugt zu haben, dass auch die dortigen Knochenfunde die gleichzeitige Existenz des Menschen mit den Thieren der Tertiärzeit beweisen.

Lowth, G. T.: The Wanderer in Western France. Illustrated by Eliot Yorke. 8, 360 pp. London, Hurst & Blackett, 1863. 6 Thlr.

Piet, Fr. Recherches topographiques, statistiques et historiques sur l'île de Noirmoutier (départ. de la Vendée), publiées et annotées par Jules Piet, son fils. 8°, 746 pp. mit 1 Karte. Nantes, impr. Ve Mellinet, 1863.

Rousset, A.: Géographie du Doubs; topographie, statistique, administration, histoire, etc. 18°, 160 pp. Paris, Dupont, 1863.

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1863.

Sullivan, W. K., and J. P. O'Reilly: Notes on the geology and mineralogy of the spanish provinces of Santander and Madrid. 8° mit 18 geologischen Karten und Profilen. London, Williams & N., 10 s. Vega y Arguelles, D. Juan Lasso de la: Anales de la marina militar de España. Cuadro sinóptico dividido en ocho épocas. 1. bis 6. Lfg. Fol. Madrid, Lopez y Duran, 1862. à Lfg. 3 reales. Jede dieser trotz der Jahreszahl 1862 erst Ende 1863 ausgegebenen Liefe rungen ist 16 Seiten stark. Das ganze Werk, für die Entdeckungs-Geschichte beachtenswerth, wird die Geschichte der Spanischen Marine in acht Perioden vorführen: 1. Spanisch-Phönizische, Spanisch-Griechische und Spanisch-Kartaginensische Marine (1500-400 v. Chr.); 2. Spanisch-Kartaginensische und Spanisch Römische Marine (399 vor bis 400 nach Chr.); 3. Gothische, Arabische, Castellanische und Aragonische Marine (401-1322); 4. Castellanische, Aragonische und Arabische Marine (1323-1491); 5. Spanische Marine, Zeit der Entdeckungen und Eroberungen (1492-1598); 6. Zeit des Verfalls (1599 — 1700); 7. die neuere Marine (1701-1805); 8. die gegenwärtige Marine (1805-1862). Karten.

Coello, D. Fr.: Atlas de España y sus posesiones de ultramar. 1:200.000. 6. Lfg.: España y Portugal (Übersichtskarte im Mst. von 1: 2.000.000), Zamora, Barcelona, Santander. Madrid 1863. à Bl. 2 Thlr. S. »Geogr. Mitth." 1863, S. 468.

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4 Bl.

1:264.000. 6

Thlr.

4

fl. Ö. W.

Badalamenti, Fr.: Carta generale della Sicilia. Lith. Palermo, Heusser. S. "Geogr. Mitth." 1863, S. 469. Italia, 1863. 4 Bl. Mailand, Ferd. Artaria, 1863. Pozzi, Gius.: Nuova carta geografica, statistica e postale del regno d'Italia eseguita dietro quella del Geografo A. Brue. Mailand, Artaria, 1863. 3 Lire.

Griechenland, Türkisches Reich in Europa und Asien. Barth, Dr. H.: Beschreibung einer Reise quer durch das Innere der Europäischen Türkei von Rustschuk über Philippopel, Rilo Monastir, Bitolia (Monastir) und den Thessalischen Olymp nach Selanik oder Thessalonike im Herbst 1862. Mit 1 Karte. (Zeitschr. für Allgem. Erdkunde, Oktober 1863, SS. 301-358, Dez. SS. 457-538, u. ff.) Mit dieser Reise durch die Europäische Türkei fügte Dr. Barth das letzte Glied in die Kette seiner Wanderungen durch die Küstenländer des Mittelmeeres, die er 1845 begann und nach der Unterbrechung durch die grosse Afrikanische Expedition 1858 in Klein-Asien fortsetzte. Er giebt auch diess Mal in gewohnter sorgfältiger Weise eine genaue Routen- und Orts - Beschreibung neben vielfach interessanten Beobachtungen über staatliche und sociale Erscheinungen und hat durch seine Routen - Aufnahme der Topographie der Europäischen Türkei einen wichtigen Dienst erwiesen. Bourquelot, F.: Huit jours dans l'île de Candie, en 1861. Moeurs et paysages. (Nouv. Annales des Voyages, Sept. 1863, pp. 257-322.) Nach einigen historischen Notizen beschreibt der Verfasser Canea und seine kleinen Ausflüge in die Umgebung dieser Stadt einschliesslich des berühmten Waldes von Platania und des Klosters Aghia-Triada und schliesst mit Angaben über Klima, Boden, Produktion, Bevölkerung, Ackerbau, Industrie, Handel, Regierung u. s. w. der Insel Candia.

Delarue: Voyage au Monténégro. (Revue de l'Orient, de l'Algérie et des colonies, Mai, Juni, September und Oktober 1862.) Engelhardt, Ed.: Description sommaire du Delta danubien dans son état actuel. (Nouv. Ann. des Voyages, August 1863, pp. 131-142.) Engelhardt war das von Frankreich ernannte Mitglied der internationalen Kommission, zur Untersuchung der Donau - Mündungen und hat einen Bericht erstattet (Études sur les embouchures du Danube", 4°, 109 pp. Galatz, Thiele), der nur in einer kleinen Anzahl Exemplare gedruckt ist. Aus diesem Bericht werden hier die beiden ersten, die geographische Beschreibung des Delta's enthaltenden Kapitel abgedruckt.

Gaudry, Alb.: Géologie de l'île de Chypre. (Mémoires de la Soc. géol. de France. 2 série, T. VII, Nr. 3, pp. 149-314.) Mit 1 Karte und 2 lith. Tafeln. Paris, Savy, 1862.

Das Resultat der im Auftrag der Französischen Regierung in den Jahren 1853 und 1854 angestellten Untersuchungen zerfällt diese Arbeit in eine Beschreibung der geologischen Formationen der Insel mit kurzen Abschnitten über die betreffende Literatur, den orographischen Bau und die geologischen Vorgänge, in einen die nutzbaren Mineralien und ihre Ausbeute von Alters her erörternden Theil und in ein Verzeichniss der Fossilien. Sie ist für die geologische Kenntniss der Insel von hohem Werth, denn vorher war diese Kenntniss ausserordentlich gering, aber wir hätten ein reicheres Ergebniss für die spezielle Orographie und Höhenkunde erwartet. Topographisch ist in der That nur die Karte von Bedeutung, sie beruht auf der unedirten von Mas Latrie, über deren Konstruktion Letzterer eine eigene Schrift veröffentlicht hat

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