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Masse des Volkes ist arm. Der Besitzlose tritt als Knecht in den Dienst des Reichen und ist ihm sklavisch untergeben. Der Danaïn und die Mitglieder seiner Familie sind in der Regel die reichsten Leute. Bei der unumschränkten Gewalt, mit welcher der Danaïn seine Unterthanen beherrscht, liegt es in seinem Interesse wie in dem seiner Angehörigen, den status quo aufrecht zu erhalten; bei dem Übertritt in Russische Unterthanenschaft würden sie natürlich am wenigsten gewinnen.

der

In den letzten Jahren ging unter den Uränchen sowohl wie unter den Darchaten das Gerücht um, die Russische Regierung beabsichtige, die Gegend am Kossogol, die sie schon ein Mal besessen hatte, zu okkupiren. Dieses Gerücht erhielt einen gewissen Grad von Wahrscheinlichkeit in Folge der wiederholten Reisen von Russen im Lande der Uränchen; seine Entstehung verdankte es allem Anscheine nach Tunkinskischen Buräten, zu denen die Kunde von den Vorgängen am Amur gedrungen sein musste. Verbrechen gleich dem, welches im vorigen Sommer vorkam, Sohn des Danaïn Schultum Kombo Dantip peitschte einen Uränchen mit seiner Knute zu Tode -, Grausamkeiten und Vergewaltigungen jeder Art, von dem Danaïn und seiner Umgebung an der besitz- und rechtlosen Masse verübt, mögen in der letzteren den Wunsch haben aufkommen lassen, Russische Unterthanen zu werden. Haben doch die Uränchen schon seit lange von ihren Nachbarn, den Buräten, erfahren, dass bei ihnen die Taischi nur eine sehr beschränkte Gewalt über ihre Untergebenen ausüben und dass die Russische Regierung sich aller ihrer Unterthanen in gleicher Weise annimmt. Das erwähnte Gerücht blieb nicht ohne Folgen, die Uränchen am Kossogol verweigerten ihrem Häuptlinge den Tribut. Der Danaïn und die Lamas hoben in Folge dessen den Dazän am Kossogol auf und errichteten ihn tief landeinwärts in schwer zugänglicher Gegend. Auf die Frage nach der Ursache der Translokation des Heiligthums gaben die Priester zur Antwort, dass sich der Segen des Himmels von dem Orte, an welchem bis jetzt der Dazän gestanden, zurückgezogen habe. Es beweist diess, dass die Aristokratie der HeerdenBesitzer ernstliche Besorgnisse den gefährlichen Nachbarn im Norden gegenüber hegte.

Nach alle dem war es nicht zu verwundern, wenn der Danaïn und der Chamba-Lama am Bei-Kem nicht besonders angenehm von der Ankunft des Herrn Kryshin überrascht waren. In der That war der erste Empfang von ihrer Seite nicht eben liebenswürdig. Herrn Kryshin ward eine. Stelle angewiesen, wo er unter seinem Reisezelte warten musste, bis ihn der Danaïn seines Besuches würdigen würde. Inzwischen stellten sich die Untergebenen des Danaïn, einer nach dem anderen, mit endlosen Fragen ein: wer Herr

Kryshin sei, warum er hierher gekommen, was er hier zu thun beabsichtige, ob er einen Legitimationsschein von sei

ner Obrigkeit vorzuweisen habe u. S. W. Herr Kryshin

erwiderte, er sei gekommen, um ein Bündniss zu schliessen, doch sei sein Hauptzweck die Erfüllung eines Gelübdes, das Papier, das er vorzeige (eine Podoroshnaja, Reisepass), müsse sie davon überzeugen, dass er mit der nöthigen Legitimation versehen sei. Die Dshangin schienen seine Erklärungen nicht mit dem rechten Glauben hinzunehmen, aber die astronomischen Instrumente, welche Herr Kryshin aufstellte, und der glückliche Zufall, dass er einem in Folge von Erkältung erkrankten Uränchen durch ein schweisstreibendes Mittel rasche Linderung verschaffte, besiegten allmählich ihr Misstrauen und die dem Danaïn und ChambaLama verabfolgten Geschenke brachten endlich zwischen Herrn Kryshin und den höchsten Würdeträgern freundschaftliche Beziehungen zu Stande; doch währten dieselben nur kurze Zeit in Folge der Besitzgier des Danaïn. Das Fernrohr nämlich machte einen so tiefen Eindruck auf ihn, dass er es durchaus haben wollte, worauf Herr Kryshin natürlich nicht eingehen konnte. Zaidypu fühlte sich durch diese Rücksichtslosigkeit aufs Tiefste verletzt, brach allen Verkehr mit Herrn Kryshin ab und untersagte denselben auch aufs Strengste seinen Unterthanen. Die hohe Geistlichkeit legte sich endlich ins Mittel und es gelang ihr, den Frieden herzustellen, was natürlich wieder nicht ohne Geschenke abging. Der Danaïn willigte schliesslich ein, Herrn Kryshin einen Führer zu geben, doch nur, um die Fremden auf dem kürzesten Wege heim zu leiten.

4. Vom Bei-Kem bis Krassnojarsk. Den 16. Juli machte sich Herr Kryshin auf den Weg und wanderte beständig in nördlicher Richtung fort bis zu den GoldsandLagern an der Birjussa.

Der üppige Graswuchs im Steppenlande des Bei- Kem reicht nur bis zum Doro-Kem, dessen Oberlauf, den Assass, Herr Kryshin auf der wasserscheidenden Bergfläche überschritten hatte. Von hier an begannen sich Lärchenbäume, wenn auch noch vereinzelt, auf dem trockenen Erdreich zu zeigen; weiterhin stiessen die Reisenden auf zahlreiche See'n, die häufig von Sümpfen umgeben waren. Am lissuk, 3.280 F. über dem Meeresspiegel, nahm Herr Kryshin Abschied von den Bei-Kem-Steppen, längs der Chamsara fand er bereits dichten Nadelwald auf sumpfigem Boden. Dieser Fluss ist tief, hat aber nur ein geringes Gefälle und man kann ihn auf einem kleinen Flosse bequem passiren. Vom Chamsara - Kem an beginnen aufs Neue Tundren, die sich bis zum Chatar - Ssuk erstrecken, mit dem man ins Gebiet des Ergik-Targak-Taiga eintritt. Dasselbe bietet hier eine von der an den Oberläufen der Chamsara und des BeiKem durchaus verschiedene Physiognomie dar. Statt breiter

kolossaler Steinmassen erheben sich hier hohe steile Pics, zahllose Gebirgsbäche brechen unter den Gletschern als Wasserfälle hervor und bilden die Quell-Zuflüsse des ChatarSsuk, des Ssoruk, des Taischti - Kem, des Nemtscha - Kem, des Kischi-Kem und des Kyrly-Chai; sie alle sind rechte Zuflüsse des Chamsara-Kem. Von den zwei höchsten Punkten, die Herr Kryshin vermittelst des Barometers bestimmte, befindet sich der eine auf dem wasserscheidenden Gebirgskamm zwischen dem Ssoruk und dem Kischi-Kem, 7.330 F. über dem Meeresspiegel, der andere auf dem Übergange vom Kyrly-Chai, dem letzten Zuflusse der Chamsara, zum DsheloMolgo, dem ersten Zufluss der Uda 7.400 F. über dem Meeresspiegel. Es ist nicht anzunehmen, dass die Gipfel des Ergik-Targak-Taiga sich hier über 10.000 F. erheben, denn Herr Kryshin spricht nirgends von Gipfeln, die die Schneegrenze überragen, und letztere streicht hier wahrscheinlich eben so hoch wie am Munku-Ssardyk, d. h. zwischen 10.000 und 11.000 F.

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Von dem Oberlaufe des Kyrly-Chai ging Herr Kryshin hinüber zum Quell-Flusse des Dshelo-Molgo und an diesem hinunter bis zu dem Punkte, wo er sich in die Uda ergiesst; derselbe liegt 4.880 F. über dem Meeresspiegel. An der Uda gegen 10 Werst aufwärts gehend kam Herr Kryshin zur Mündung der Chataga. Längs eines der Quell-Zuflüsse derselben gelangte er zu dem Oberlaufe des Morchoi, von hier über einen sehr bequemen Pass zum Jesseli; an dem letzteren hingehend erreichte er endlich die Goldsand-Lager der Birjussa.

Von der Dshelo - Molgo - Mündung bis zum Jesseli beschrieb Herr Kryshin drei Viertel der Peripherie eines Kreises. Mit kundigen Führern wäre derselbe Weg in weit kürzerer Zeit und wahrscheinlich auch bequemer zurückzulegen. Die vom Danaïn Herrn Kryshin mitgegebenen Führer verliessen ihn schon an den Oberläufen des ChatarSsuk, indem sie erklärten, den Weg nicht weiter zu kennen; die aus dem Okinskischen Wachtposten mitgenommenen Karagassen waren nie in diesem Theile des Gebirges gewesen. So war denn der Weg von Chatar - Ssuk über den Ergik-Targak-Taiga ohne Führer zurückgelegt worden. Erst als man sich der Birjussa näherte, erkannte der alte Karagasse ihre Ufer und führte Herrn Kryshin zu der Goldwäsche hin; sie liegt 3.980 F. über dem Meeresspiegel.

Nachdem Herr Kryshin dort den 27. Juli eingetroffen war, verwendete er 12 Tage zu den Vorbereitungen für die weitere Reise. Der grösste Theil der Zeit ging darauf hin, Roggenbrod zu backen, dasselbe zu Zwieback zu zerschneiden und diesen zu trocknen. Erst den 8. (20.) August war es möglich, sich von Neuem auf den Weg zu machen. Herr Kryshin sollte von der Birjussa in westlicher Richtung zu dem Oberlaufe der Mana vorgehen, durch Belo

gorje, eine vollkommen unbekannte Gegend. Hier fanden sich Führer; die in dieser Gegend nomadisirenden Karagassen waren mit der Örtlichkeit genau bekannt. Zum Ergik-Targak-Taiga zurückzukehren und von ihm aus auf der Wasserscheide zwischen den Quell-Zuflüssen des BeiKem und des Kysyr vorzudringen, war unmöglich, weil das Gebirge an dieser Stelle durchaus unzugänglich ist. Die Karagassen führten Herrn Kryshin über die rechten Zuflüsse der obersten Theile des Kan (Gutar, Tagul, Grosser und Kleiner Agul). Fast alle diese Flüsse mussten passirt werden. Über den Kan setzend zog man an seinen linken Zuflüssen (Kalita, Grosser und Kleiner Teto) vorüber. - Belogorje ist das Gebirgsland, dem die linken Zuflüsse des Kan und die rechten Zuflüsse der Tuba und der Enda entströmen. Es ist klar, dass hier nicht das Quell-Gebiet der rechten Zuflüsse des Kan ist, wie man annahm.

Den von der Birjussa bis Belogorje zurückgelegten Weg schildert Herr Kryshin wie folgt:

,,Die felsige Gebirgskette des Ergik - Targak - Taiga hat ihren Knotenpunkt an den Quell-Zuflüssen der Uda. Durch seine Höhe beherrscht er die übrigen Glieder der Kette. An diesem Gebirgsknoten entspringen östlich die QuellFlüsse der Uda, westlich die Quell-Flüsse des Kysyr oder Bolo. Vom Gebirgsknoten beginnend läuft die Kette in zwei Hauptäste aus. Der eine hat westliche Richtung und bildet die Wasserscheide der Zuflüsse des Kysyr im Norden und der Chamsara im Süden. Diese Felskette streicht bis zum Altai, wird vom Jenissei durchsetzt und enthält das Quell-Gebiet seiner rechten Zuflüsse. Der andere Hauptast streicht in nordwestlicher Richtung und bildet die Wasserscheide zwischen den linken Zuflüssen des Kysyr im Süden und den Flüssen [Uda, Birjussa], welche nördlich die Tassejewa bilden. Beiden Gebirgsketten sind folgende Erscheinungen gemeinsam: die nackten Gipfel umgürtet NadelholzWaldung, welche nur kümmerlich auf dem trockenen Erdreich fortkommt; tiefer unten breiten sich undurchdringliches Walddickicht und unnahbare Tundren aus. In den SeitenThälern der Enda [Herr Kryshin nennt diesen Fluss Schemsha], des Kasyr oder der Tuba, des Kysyr oder Bolo stösst man auf Tundren, in welche bisweilen die kühnsten unter den Eingebornen sich hinein wagen. Steigen wir von den kahlen Höhen der nordwestlichen Kette in die Thäler der Tassejewa und des Kan herab, so begegnen uns dieselben Walddickichte und dieselben Tundren. Auf der ganzen Strecke von dem Quell-Gebiete dieser Flüsse bis zur grossen Poststrasse, welche von Irkutsk nach Krassnojarsk führt, findet sich nicht ein einziger bewohnter Ort. Die Eingebornen halten sich den Sommer über in den höchsten Felsgegenden des Gebirges auf und steigen nur im Spätherbst in die bewohnten Gegenden hinab, und das noth

gedrungen, um den Jassak zu entrichten und sich mit den nöthigen Vorräthen an Waffen, Kleidung, Munition und dergleichen zu versehen. Die Tundren umgehend halten sie den Weg längs des steinigen Bettes der Flüsse und über die wasserscheidenden Felskämme ein. Das Kirchdorf Malo-Birjussinskoje, die Dörfer Schelminskaja, Njurshinskaja, Malo - Jurssinskaja und das Kirchdorf Jerminskoje, die auf der General-Karte Ost-Sibiriens vom Jahre 1855 angegeben sind, erweisen sich in der Wirklichkeit als armselige Hütten, welche einzig für die in die Goldsand-Lager ziehenden Arbeiter errichtet sind."

Nach der Passage des Kalita-Thales und der letzten bedeutenderen Bergkette, die 6.350 F. über dem Meeresspiegel liegt, verändert sich der Charakter des nordwestlichen Gebirgs-Astes des Ergik-Targak-Taiga, er verflacht sich zum gehügelten Plateau, dessen Oberfläche häufig den üppigsten Graswuchs zeigt. Die hie und da auftauchenden Cederngruppen erinnern an den Steppensaum, aber neben den Hügeln erheben sich isolirte hohe und breite Felsmassen und weit ausgedehnte Gletscher. Solche Lokalitäten zeigen fast gar keine Vegetation, nur die Renthier - Flechte überkleidet häufig die Felstrümmer. Die Gegend wird Belogorje genannt. Hier entspringen der Grosse und der Kleine Piso, die sich nach ihrer Vereinigung in die Kalita ergiessen, und die südwärts strömenden Quell-Zuflüsse der Tuba wie der Schemsha; hier beginnt seinen Lauf der Ssoruk, dem kleinen Gebirgssee Mana oder Minerbu, wie die Kamatinzen ihn nennen, kommend; hier breitet sich sein reiches Quell-Geäder (links Grosser und Kleiner Dshirshibei, rechts Angul, Minjä) aus.

aus

Längs des Dshirshibei stieg Herr Kryshin von Belogorje ins Thal der Mana hinab; es stellte sich heraus, dass der Flussspiegel nur 2.020 F. über dem Meeresspiegel lag. Das Mana-Thal hat hier einen ungemein düsteren Charakter. Die steilen felsigen Uferberge bestehen häufig aus Granit und sind mit einer dicken Schicht von Renthier-Flechten bedeckt, aus der Fichten emporragen. Unterhalb der Mündung des Dshirshibei werden die Uferberge niedriger und dachen sich sanfter ab. Birkenwald und Wiesengrund treten auf. Die Kamatinzen, welche Belogorje bewohnen, treiben zum Winter ihr Vieh hierher, weil der Schnee hier nicht so hoch liegt wie im Gebirge. Herr Kryshin setzte über die Mana und passirte weiter nach Norden gehend ihre rechten Zuflüsse, den Angul und die Minjä. An den Bergen zog sich Birkenwaldung hin, dazwischen breiteten sich üppige Wiesengründe aus. Dieser Theil des Weges bildet den Übergang von Belogorje zu dem Steppenlande. Weiter hinabsteigend am Bache Tasik (Zufluss des Odgi, der sich in den Kan ergiesst) gelangte Herr Kryshin ins weite Steppengebiet der den Russen tributpflichtigen (jassatschnyje)

Kamatinzen. Sie treiben Ackerbau, haben einen bedeutenden Viehstand und beschäftigen sich nur im Winter mit der Jagd.

Hier schlug Herr Kryshin wieder den Weg nach Westen ein. Von der Mana schied ihn nur eine schmale Bergkette. Der Fluss hat hier bereits die Breite von 30 Faden, ist sehr tief und kann bequem mit einem kleinen Floss befahren werden. Er zeigt ungemein viele Windungen, seine Geschwindigkeit beträgt Anfangs 8 Werst in der Stunde, weiterhin nur noch 5 Werst. Die Uferberge sind steil, aber nicht hoch, oben wächst Nadelwald, auf dem feuchten Thalgrunde Birke und Buschwerk. An zwei Stellen befinden sich Gehöfte, deren Bewohner Ackerbau treiben. Häufig stösst man auf Fischerhütten, ihre Bewohner kommen aus den Jenissei - Dörfern hierher, denn die Mana ist ausserordentlich fischreich. Herr Kryshin brauchte 8 Tage, um auf einem Floss die letzten 167 Werst auf der Mana zurückzulegen. Der direkte Abstand des Punktes, von dem aus er seine Flossfahrt antrat, von der Flussmündung beträgt bloss 67 Werst, seine absolute Höhe 1.530 F. Von der Mana-Mündung an fuhr er noch 32 Werst auf dem Jenissei hinunter bis Krassnojarsk, wo er den 7. September eintraf.

Urtheil des Herrn Schwarz über die Radde'sche Karte von Ost-Sibirien.

,,Sie kann als Übersichts-Karte sehr gut benutzt werden und kann einen Begriff geben von den wichtigsten orographischen und hydrographischen Eigenthümlichkeiten des dargestellten Landstrichs. Zu bedauern ist, dass sich in die Karte einige Ungenauigkeiten, Unrichtigkeiten und Druckfehler eingeschlichen haben.

,,Der Umriss der Westküste der Insel Sachalin weicht durchaus ab von dem, welchen ich auf der grossen Karte gegeben habe; Übereinstimmung war aber zu erwarten, da der Zusammensteller der Karte erklärt, dass er sie nach meiner grossen, damals noch nicht herausgegebenen Karte entworfen habe. Entschieden falsch ist der Umriss des Nord-Endes von Sachalin von Kap Maria an bis Kap Golowatscheff; ein grosser See findet sich auf meiner Karte unter dem 49° N. Br. auf Sachalin nicht, weil er in Wirklichkeit nicht vorhanden ist. Auf der Karte des Herrn Radde fehlen die Chasemiw-Inseln im Amur-Liman, die Inseln Reineke und Menschikoff, die Inseln der Schantarskischen Gruppe: Kussoff, Belitschji, Maly - Schantar, Medweshji-Ostroff und Maly-Skalisty-Ostroff. Alles dieses hätte nach dem Maassstabe der Karte sehr bequem eingetragen werden können. Der Name Oron-See steht nicht auf der Seite des Witim, wo er hingehört; seine Lage lässt vermuthen, dass die Erweiterung des Witim bei den 44 Inseln Oron-See benannt wurde, während in Wirklichkeit der kleine See auf der rechten Uferseite so heisst, welcher durch einen kurzen Abfluss mit dem Witim zusammenhängt. Ferner ist an einer Stelle die nördliche Grenze Trans-Baikaliens durchaus falsch angegeben. Auf der Karte des Herrn Radde geht sie von Duschkatschan längs des Nandarakan bis zu seinem Quell - Gebiet, setzt sich in

nordöstlicher Richtung fort zwischen der Grossen Mama und der Tschuja und erreicht den Witim bei der Mündung der ersteren. Thatsächlich geht die Grenze von Duschkatschan hinauf längs der Kitschera (Kitsch auf der Karte des Herrn Radde) bis zu ihren Quell-Zuflüssen, setzt sich dann fort zwischen der Grossen Mama, der Kleinen Mama und der Nerpa einerseits und den Zuflüssen der nördlichen Angara andererseits, abwechselnd in östlicher und nordöstlicher Richtung, und trifft endlich auf den Witim ein wenig südlich vom OronSee. Ausserdem muss ich bemerken, dass der Lauf der Flüsse in den Theilen, welche von den von Herrn Radde bereisten Gegenden entfernter liegen, nachlässig angegeben ist und die Einzelheiten der Flusswindungen durchaus falsch dargestellt sind. Man betrachte z. B. den Gonim, die Kirenga, die Lena bei Ustj - Kutskoje und bei Kirensk, die Angara bei der Oka-Mündung und unterhalb der Wichorewka-Mündung. Hier sind die Einzelheiten sogar nach dem Augenmaass und nicht nach genauer Messung eingetragen; daher ergaben sich Fehler auf der Karte. Kap Löwenstern (Löwenorn bei Herrn Radde) kam südlich vom 54° N. Br., während seine Breite 54° 3' beträgt.

,,Unter den Druckfehlern fallen besonders auf: Jernil statt Erpil, Diin statt Dep, Tukoi statt Tukssi, Njunji statt Njugsha, Skobolzina statt Skobeljzina, Deschewa statt Kwaschina, Urulkan statt Urjumkan, Gortiza statt Gorbiza, Kitsch statt Kitschera, Sagibowa statt Nagibowa, Ust- Borsinski-Partija statt Ustj-Borsinskaja-Partija, Löwenorn statt Löwenstern, De-Kastris statt De Castries. Ausserdem kommt noch vor: Newelskoi statt Newelskowa, Dorshitarowa statt Darshidarowa, Lifulje statt Lifule, Albasina statt Albasin, Baldjikansk statt Baldshikansk.

Tabelle der geogr. Längen- und Breiten - Bestimmungen. A. Orte, deren geogr. Lage von Schwarz in den Jahren 1849 bis 1853 bestimmt worden ist.

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50. Der Kaiser-Hafen (Mbsn Chadshi) 51. Kyranskij Karaul (Trans-Baikalien) 52. Karaul Abagaitu (Trans-Baikalien). 53. Tschelatzi (Zollazi) am Amur 54. Kap Maë (Maï) am Amur 55. Kirchdorf Dshindinskoje (WerchneUdinsk)

56. Stadt Blagoweschtschensk

57. Die Festung Troitzkossawsk (TransBaikalien)

58. Die Festung Nowo-Zuruchaitu (TransBaikalien)

Oestl. Länge Beobvon Ferro. achter.

N. Breite.

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47°42' 4" 150° 11′ 56" R.')

47 43 41

149 12 39 R.

48 16 27

152 22 12

R.

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48 51 46 49 1 27 49 34 16 129 38 30 S. 49 34 29 135 30 54 S. 49 37 0154 30 41 R. 49 52 31 154 24 45 R.

153 36 47

R.

157 57 5

R.

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151 57

119 21

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50 23 35 59. Kirchdorf Ustj-Ili (Trans-Baikalien) 50 24 6 60. Kirchdorf Toreiskoje 50 31 39 61. Festung Tschindant (Trans-Baikalien) 50 34 39 62. Russischer Posten Duï (Sachalin). 50 49 56 63. Das Alexandrow'sche Bergwerk (Ner

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.

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120 13

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8. Die Station Listwenitschnaja (am Baikal-See) 51 48 9. Die Anfahrt für die Dampfboote am BaikalUfer

122 29,9

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51 50

122 31,5

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12. Die Station Schakschinskaja in Trans-Baikalien

68. Dorf Eri (Urri) am Amur

51 18 22 51 22 54

137 16 45

S.

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52 8,5

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156 34 44 2158 28 39

R.

R.

70. Argunskij Ostrogg (Kirchdorf Arguns

koje) an der Argunj

51 34

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52 42

17. Die Station Gremätschinskaja (am Baikal-See) 52 50,5 18. Die Kapelle Inkanj.

19. Die Turkinskischen Mineralquellen 20. Die Kapelle Burukan (am Tugur)

21. Die Festung Gorbitza (an der Schilka)

22. Der Uluss Ssarma (am Baikal-See) .

23. Punkt unweit der Tschassowaja-Mündung (Zufluss der Schilka)

24. Station an der Mündung des Bargusin 25. Die Stadt Bargusinsk

26. Der Uluss Onguren (am Baikal-See)

52 51 17

52 58

53 5 42

53 6

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53 6

121 22 4 125 39 149 36 21 125 59 0 153 43 6 136 50 124 24

.

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53 25 53 26

137 42

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126 41

53 37

127 20

53 38

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130. Kirchdorf Gromy an der Angara 131. Das Nikolajew'sche Eisenwerk 132. Kirchdorf Orlenga an der Lena 133. Stadt Bratskij Ostrogg an der OkaMündung (Zufluss der Angara) 56 134. Dorf Werchne-Keshma a. d. Angara 56 13 28 120 8 135. Mündung des Noktyraun (Witim). 56 33 34 133 31 136. Quellgebiet der Tschara 56 38 34 137. Stat. u. Kdf. Ustj-Kutskoje a. d. Lena 56 45 29 138. Station Markowskaja (Kdf.) a. d. Lena 57 19 50 139. Mündung der Nerpa (Witim)

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55 53 55 120 33

R.

187. Kap Ssoïja

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55 55 47 119 7

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56

2 35 123 30 5

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3 49 119 29 51

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135 23

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123 18 59 124 43 35 '57 28 34 132 57

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197. Südwestspitze von Robben-Eiland

48 28

161 48

Petermann's Geogr. Mittheilungen. 1864, Heft XII.

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