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und Keren, kehrte Ende August zurück und verbrachte den Rest des Jahres in Massaua und Umgebung auf der Jagd. Ich kam in dieser Zeit von Kordofan zurück und hatte das Vergnügen, die Bekanntschaft dieses meines Landsmannes zu machen. Ich reiste nach Europa ab, nach Kassala, aber das freundschaftliche à revoir, womit wir schieden, sollte sich nicht erfüllen. Golay kam zu Anfang des Jahres 1863 nach Kassala, zusammen mit Mr. Charles Speedy, früherem Englischen Vicekonsul in Massaua, und betrieb mit viel Energie und Geschick die Elephantenjagd. Er kam auf seinen Streifzügen den Gasch hinauf bis zum Stamm Heikota südlich von Elit, das er besuchte, dann ging er nach dem Barka, verfolgte von Dunguaz den Strom bis zur Mündung des Anseba, ging dann am letzteren aufwärts und kam so über Az Tekles nach Keren, von wo er mit der gemachten Beute (er hatte etwa 20 Elephanten erlegt) nach Massaua zurückkehrte. Ende September 1863 reiste er abermals nach Kassala, unterlag aber dort einem sechstägigen Fieber und wurde von den dortigen Christen ehrenvoll zur Erde bestattet. Er hat in diesem Lande einen sehr guten Namen hinterlassen, war ein Mann von Energie und Muth, menschenfreundlich und treu, von sehr anziehendem Äusseren. Als er starb, war er nur 26 Jahre alt. Es ist ein beklagenswerthes Geschick, das die Vielversprechenden in das frühe Grab hinabreisst. Ich war von dem Englischen Konsulat beauftragt, mich des Nachlasses anzunehmen. Leider fand ich wenig Papiere, die für die Geographie von Werth sein könnten. Bis zu seiner Abreise nach Kassala zu Ende des Jahres 1862 hatte der Verstorbene eine Art Tagebuch geführt, das sehr kurz gefasst ist und wenig allgemein Interessantes bietet. Über seine letztjährige Reise hat sich leider kein Tagebuch vorgefunden, die einzige Frucht derselben sind drei kleine Kartenblätter über das Land am unteren Anseba. Sie gehen nördlich bis Ijob (Mündung des Anseba in den Barka), südlich bis Saraua, sind hübsch ausgeführt und zeigen von geographischem Sinn, aber es fehlt der Maassstab und die Bezeichnung des Meridians, auch haben sich in die Namen mehrere Fehler eingeschlichen. Ich konnte bis jetzt diese Lücken nicht ergänzen, hoffe es aber bald thun zu können."

EUROPA.

Buijs Ballot, C.-H.-D.: Sur la pression moyenne de l'atmosphère en plusieurs lieux de l'Europe. (Verslagen en Mededeelingen der K. Akademie van Wetenschappen. Afd. Natuurkunde. XVI, 1864, pp. 335 -351.)

Maurer, Fr.: Über Alter, Zweck und Bewohner der Pfahlbauten. (Das Ausland 1864, Nr. 39, SS. 913-917; Nr. 40, SS. 948-951; Nr. 41, SS. 970-973; Nr. 42, SS. 992-995.)

Die Resultate seiner Arbeit fasst Fr. Maurer in folgende Sätze zusammen: 1. Die bisherigen Angaben über das Alter der Pfahlbauten sind durchgängig zu hoch gegriffen. Sie können in unserem Deutschen und Welschen Norden erst zwischen 800 und 500 v. Chr. entstanden sein, während die Zeit ihres Verfalles und ihres gänzlichen Verschwindens nicht zu lange vor dem ersten Zusammenstoss der Römer und Germanen Statt hatte. 2. Die Pfahlbauten-Menschen werden hinsichtlich ihres Kulturzustandes sehr unterschätzt. 3. Die Pfahlbauten waren in erster Reihe Zufluchtsplätze oder Wasserburgen Semitischer, resp. SemitischHellenischer Kaufleute und ihrer kostbarsten Habe; in zweiter Reihe waren sie die gelegentlichen Zufluchtsstätten der Keltischen Eingebornen im Kampfe wider einander oder gegen die Germanischen Eindringlinge. 4. Pfahlbauten giebt es im grössten Theile Deutschlands, vorzüglich in den nordöstlichen Provinzen, in den sogenannten Fenns, Luchen, Lanken und See'n, deren Eigenname an Dämonen erinnert. Pfahlbauten werden auch auf der Kimbrischen Halbinsel entdeckt werden, besonders da, wo man seither nur Skaldynger oder Kjökkenmöddinger zu finden beliebte. 5. Es giebt im Europäischen Norden nur eine "Steinzeit", die aus vorgeschichtlichem Iberischen oder Keltischen Dunkel bis in

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Deutschland, Preussen und Österreich. Bersch, Prof. Jos.: Baden und seine Umgebung, eine geognostische Skizze. 4o, 17 SS. Jahresbericht der selbstständigen Landes-Unterrealschule zu Baden 1864. Wien, Schweiger.

Dentler, Fr.: Die Frische Nehrung. (Globus, 6. Bd., 11. Liefer., SS. 333-335.)

Lage, Bewohner, Bauern, Fischer; Bernsteinfischerei; Sprache; Religion; Thierwelt; Neukrug; die Binsenernte. Durand, Prof. H.: Le Rhin allemand et l'Allemagne du Nord. 8°, 543 pp. et 32 grav. par K. Girardet. Tours, Mame, 1864. Gabely, Prof. Dr. E.: Über Witterungsverhältnisse, mit Rücksicht auf Wien. 8°, 44 SS. Jahresbericht des K. K. Ober-Gymnasiums zu den Schotten in Wien 1864. Wien, Schweiger.

Zusammenstellung aus Vorträgen gehalten vom Verfasser bei den wissenschaftlichen Konversationen, welche jährlich einige Mal von den Mitgliedern des Wiener philosophischen Doktoren-Kollegiums veranstaltet werden. Isleib, L.: Die Slavischen Bewohner an der südöstlichen Grenze des Deutschen Bundes. (Globus, 6. Bd., 10. Lfg., SS. 311-313.) Handelt hauptsächlich von Sitten und Gebräuchen. Kanal, der grosse Nord-Deutsche

zwischen Ostsee und Nordsee.

Thlr.

II. 8°. Kiel, Schwers, 1864. Pichler, Prof. Dr. Ad.: Zur Geologie der Nord-Tirolischen Kalk-Alpen. 4o, 2 SS. mit 1 geognostischen Karte der Kalk-Alpen. Programm des K. K. Staatsgymnasiums zu Innsbruck 1864. Innsbruck, Universitätsdruckerei.

Obgleich der Verfasser die geognostische Bestimmung der Nord-Tirolischen Kalk-Alpen selbst als für nicht abgeschlossen erklärt, so liefert er doch mit dieser Karte, die aus der Lithogr. Anstalt von C. Redlich in Innsbruck hervorgegangen ist, das Neueste. Seebach, K. v.: Der Hannover'sche Jura. 4o.. Berlin, Besser, 1864.

Karten.

31 Thlr. Böttge: Manöver - Karte der Umgegend von Frankfurt a. M. Lith. Frankfurt a. M., Jaeger, 1864. Auf Leinw. 18 Sgr. Engelhardt, F. B.: Karte der Provinz Pommern. Lith. Berlin, Schropp, 1864.

ASIEN.

Thlr.

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Cortés, D. Balbino (Consul de España en Singapore): Estudios del archipiélago asiático bajo el punto de vista geográfico, histórico, agricola, colonial, político y comercial. 40, 140 pp. Madrid, Cuesta, 1861.

18 r.

Obwohl 1861 gedruckt, ist dieses Buch erst 1564 publicirt worden. Ellis, Rev. R. J.: Journey to the country of the Santals. (Missionary Herald, 1. August 1864, pp. 128-132.)

Diese Beschreibung eines Missions-Ausfluges zu den Santals in Berar enthält unter Anderem Notizen über die Sitten und Gebräuche, die Wohnungen, Feste, Verwaltung und die religiösen Vorstellungen dieses Volkes. Escayrac de Lauture, Comte d': Mémoires sur la Chine. Histoire. 4o, 131 pp. mit Karten. Paris, libr. du Magasin pittoresque, 1864. Escayrac de Lauture, Comte d': Mémoires sur la Chine. Religion. 40, 129 pp. et grav. Paris, libr. du Magasin pittoresque, 1864. Féré, 0. De Saigon au lac du Cambodge, souvenirs d'un voyageur en Cochinchine. (Revue contemporaine, 15. August 1864.)

Francis, G. La Cochinchine française en 1864. 8°, 48 pp. Paris, Dentu, 1864.

Galkine, M. de: Notice sur les Turcomans de la côte orientale de la Mer Caspienne. (Bulletin de la Soc. de géographie de Paris, Juli 1864, pp. 5-30.)

Der Verfasser begleitete 1858 die Russische Expedition nach Chiwa und wurde 1859 von der Russischen Regierung zu den Turkomanen an der Ostküste des Kaspischen Meeres geschickt. Die auf beiden Reisen gesammelten Beobachtungen über dieses Volk zugleich mit einem geschichtlichen Ueberblick der Beziehungen desselben zu den Nachbarvölkern legte er in einer Schrift nieder, welche die Russische Geogr. Gesellschaft in Händen hat und aus der hier Bruchstücke mitgetheilt werden. Den Turkomanen ist nach Galkine Ehrgefühl, Adel der Gesinnung so wie jede Vorstellung von Recht und Unverletzlichkeit des Eigenthums gleich unbekannt. Sie zerfallen in 13 Tribus: Essen-Ily, Gokhan, Teké, Yamoud, Ersary, Salor, Sarryk, Sakhar, Ouy, Aimak, Karadachly, Al-Ily und Amr-Ily; von mehreren derselben giebt Galkine nähere Nachrichten über Abstammung, Unterabtheilungen und Weidegebiete.

Haentzsche, Dr. J. C.: Paläste Schah Abbas' I. von Persien in Masanderan. (Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Bd. XVIII, 1864, Heft 4, SS. 669-679.)

Auf einer Reise durch Masanderan in den ersten Monaten des Jahres 1859 besuchte Dr. Haentzsche das Dschehannema am Tedschen-Fluss, das nebst der Stadt Ferahabad 1668 von Kosaken zerstört worden ist, und besichtigte genau die ebenfalls von Abbas I. erbauten, jetzt im äussersten Verfall befindlichen Paläste und Gärten bei dem Städtchen Eschref.

Hollander, Dr. J. J. de: Handleiding bij de beoefening der land- en volkenkunde van Nederlandsch Oost-Indië; voor de kadetten van alle wapenen bestemd voor de dienst in die gewesten. 2. Thl. 8°, 600 pp. Breda, Kon. Militaire Akademie, 1864. 3 fl. Beide Theile 7 fl. India, Pendulum Observations in (The Reader, 10. Septem

ber 1864, p. 328; 17. September, p. 361.)

Auszüge aus der offiziellen Korrespondenz zwischen General Sabine, dem Chef der Indischen Landesvermessung und Anderen über einzurichtende PendelBeobachtungen in Verbindung mit der Aufnahme Indiens. Japan, Wanderings in

(Nautical Magazine, Juni 1864, pp. 291 -298, Juli pp. 348-357, August pp. 398-407.) Schilderungen von Nagasaki und Yokohama nebst Bemerkungen über Charakter, Sitten, Religion, Sprache u. s. w. der Japanesen. "Die Japanesische Sprache", sagt der Verf. unter Anderem, ist nicht schwer zu erlernen; im Klang hat sie viel Aehnlichkeit mit der Italienischen, Vokale überwiegen. Die Aussprache bietet keine Schwierigkeit und in wenigen Wochen kann man bei gutem Gedächtniss eine genügende Zahl Wörter sich aneignen, um seine Wünsche und Bedürfnisse ohne Dolmetscher kund zu geben. Jeder, der Japan besucht und einige Zeit daselbst wohnt, erlernt die Sprache des Landes und Manche sprechen sie fliessend. Was freilich die Schriftsprache anlangt, so sind zu ihrer Erlernung trockene philologische Vorstudien nöthig, welche bis jetzt nur die Missionäre zu unternehmen den Muth haben."

King, J. W. China Pilot. 4th edition. London, Hydrogr. Office, 1864. 10 s. Oldham, Th.: Annual Report of the Geological Survey of India and of the Museum of Geology for the year 1862-63. 8°, 12 pp. mit 1 Karte. Calcutta 1863.

Die geologischen Aufnahmen waren in dem genannten Jahre hauptsächlich auf das Gebiet von Blatt 79 des Indian Atlas gerichtet, welches die äusserst interessanten versteinerungführenden Distrikte der Kreidefelsen von Trichinopoly n. s. w., südwestlich von Pondichery, einschliesst. Dieses ganze Blatt hat geologisches Kolorit erhalten. Von da wurden die Aufnahmen nördlich auf Blatt 78 ausgedehnt, wo Mr. Foote ein Areal von mehr als 1000 Engl. Qu.-Mln. untersuchte, und die Arbeiten für Blatt 77 fortgesetzt, so dass von diesem etwa vollendet sind. Unter den fortgesetzten Aufnahmen im Hazareebagh-Distrikt nördlich vom Grand Trunk Road war besonders die genauere Untersuchung des Kohlenlagers von Kurhurbali durch Oldham bemerkenswerth, ferner wurde die Gegend am Soane-Fluss beendet, so dass bald ein vollständiger breiter Gürtel von Calcutta quer durch Indien zum Golf von Cambay ausgefüllt sein wird. In Britisch-Burmah sind die Yoma-Berge, die sich südwärts vom Parallel von Bassein zum Point Negrais erstrecken, die Westküste von Point Negrais nördlich bis zur Grenze des Bassein-Distrikts und ein Theil des Irawaddy-Delta's bis zum Parallel von Rangun untersucht worden. In der Präsidentschaft Bombay, die erst 1862 in Angriff genommen wurde, hat die Aufnahme unter Blanford sich östlich vom Golf von Cambay landeinwärts fortgesetzt. Das grösste Hemmniss für das rasche Fortschreiten der Arbeit ist der Mangel an hinreichend genauen und speziellen Karten, auch fehlte es eine Zeit lang sehr an Arbeitskräften, doch gelang es Oldham im vorigen Jahre, in Europa fünf neue Assistenten zu engagiren. Dieser Aufenthalt in Europa gab ihm unter Anderem Gelegenheit, die von Theobald und Mallet im Spiti-Thale gesammelten Fossilien mit Europäischen zu vergleichen, wobei sich herausstellte, dass jene aus 16. bis 18.000 Fuss hohen Regionen des Himalaya stammenden vollkommen identisch mit diesen sind und in derselben Verbindung vorkommen. O'Riley, E. Remarks on the ,,Lake of the Clear Water" in the district of Bassein, British Burmah. Mit 1 Karte. (Journal of the Asiatic Soc. of Bengal, 1864, Nr. 1, pp. 39-44.)

Dieser Süsswassersee von 5 Engl. Meilen Umfang, 280 bis 300 Yards Breite und 20 bis 45 Yards Tiefe steht durch einen Einflusskanal mit dem DuggaFluss, einem breiten Arm des Bassein-Flusses, in Verbindung und ist wegen seines Fischreichthums bekannt; nicht weniger als 70- bis 80.000 Fische werden alljährlich daraus gewonnen (Perca, Cyprinus, Gobio, Labeo, Pimelodus, Cirrhinus, Cyprinodon und Silurus) und die Art der Fischerei bildet den Gegenstand dieses Aufsatzes. Merkwürdiger Weise sollen die Alligatoren des See's den Menschen nicht angreifen.

Palaeontologia indica. II, 6. Oldham and Morris, fossil flora of the Rajmahal series, Rajmahal Hills, Bengal. Schluss. 4o, pp. 41-52 mit 5 Tafeln. III, 1. Stoliczka, the fossil Cephalopoda of the cretaceous rocks of Southern India. 4o, pp. 41-56 mit 6 Tafeln. Calcutta 1864.

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Pallu, L. Les Annamites. (Nouv. Annales de la marine, Juni und Juli 1864.)

Pauthier, G. Une visite à Youen-Ming-Youen, palais d'été de l'empereur Khien-Loung. (Le Tour du Monde, 1864, 2o semestre, pp. 97 -112.)

Von den zahlreichen Beschreibungen des zerstörten Sommerpalastes bei Peking zeichnet sich diese besonders durch die höchst interessanten Abbildungen aus, welche einem Chinesischen Album vom Jahre 1744 nachgezeichnet sind, und durch die Benutzung Chinesischer Original-Quellen bei Abfassung des Textes. Man empfindet beim Lesen dieser Beschreibung und beim Anschauen dieser originellen, auch historisch merkwürdigen Prachtbauten wieder lebhaft die Schmach, welche der sogenannten Civilisation Europa's durch die Zerstörung

des Sommerpalastes zugefügt worden ist. Aehnliche Akte der Barbarei kommen glücklicher Weise nur selten in der Weltgeschichte vor. Persien, Ein Englischer Diplomat über (Das Ausland 1864,

Nr. 31, SS. 721-727; Nr. 32, SS. 757-764.) Ausführlicher Auszug aus Eastwick's "Journal of a diplomate's three years residence in Persia", besonders aus den Abschnitten über seine Reisen. Phayre, Lieut.-Colonel A. P.: On the history of the Burmah Race. (Journal of the Asiatic Soc. of Bengal, 1864, Nr. I, pp. 1-30.)

Ein Auszug des für die Geschichte der Burmesen Wichtigsten aus den Chroniken der Könige von Burma ("Maha Radza Weng") mit lehrreichen Bemerkungen über die Herkunft und ethnographische Stellung der Burmesen, Karenen und Talaings.

Poussielgue, A.: Relation de voyage de Shang-haï à Moscou, par Pékin, la Mongolie et la Russie asiatique, 1859-1862, rédigée d'après les notes de M. de Bourboulon, ministre de France en Chine, et de Me de Bourboulon. Fortsetzung. (Le Tour du Monde, 1864, 2o semestre, pp. 49-80.)

Diese wiederum mit schönen Illustrationen gezierte Fortsetzung enthält noch Einiges über Peking und Umgegend und verbreitet sich dann über Regierung, Religion, Justizpflege und Polizei, Familienleben, Sitten und Gebräuche in China. Schlagintweit, Emil: Die Zustände in Bhutan. (Globus, 6. Bd., 11. Lfg., SS. 330-333.)

Nach Turner, Pemberton und den Manuskripten Herm. v. Schlagintweit's. Schlagintweit, Rob. de: Enumeration of the hot springs of India and High Asia. (Journal of the Asiatic Soc. of Bengal, 1864, Nr. I, pp. 49-56.)

Verzeichniss von 99 Heissen Quellen mit Angabe der Position, der Höhe über dem Meer, der Temperatur und der Gewährsmänner. Spiegel, Prof. Fr.: Die auswärtigen Beziehungen Persiens. II. Die Länder im Nordwesten. (Das Ausland 1864, Nr. 36, SS. 841-845; Nr. 37, SS. 873-876.) Schluss.

Sprenger, A.: Die Post- und Reiserouten des Orients. 1. Heft. 8o, 185 SS. mit 16 Karten nach einheimischen Quellen. Abhandlungen

für die Kunde des Morgenlandes, herausgegeben von der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, 3. Bd., Nr. 3. Leipzig, Brockhaus, 1864. 3 Thlr. Stephenson, Sir Macdonald: Railways in China. Report upon the feasibility and most effectual means of introducing railway communication into the Empire of China. 8o mit 1 Karte. London, Adlard, 1864. Der Verfasser schlägt vor, dass unter Zinsengarantie der Chinesischen Regierung zunächst die Linien Canton-Fatschan (15 Engl. Min.), Canton-Hongkong (90 Min.), Canton-Sinan und Samschin (40 Min.), Schanghai-Sutschau (60 Min.) und Peking-Tientsin (70 Mln.) gebaut werden.

Tytler, Col.: Account of further intercourse with the natives of the Andaman Islands. (Journal of the Asiatic Soc. of Bengal, 1864. Nr. I, pp. 31-35.)

Der Superintendent der Strafkolonie Port Blair auf den Andamanen, Oberst Tytler, berichtet in diesem Briefe über den Beginn eines freundlichen Verkehrs mit den Eingebornen, die jetzt öfters in kleiner Anzahl, sogar mit Frauen, die Ansiedelung besuchen. Sie gehen ganz nackt, aber roh tättowirt, sind sehr schwarz, haben das wollige, sehr dicke und kurze Haar meist rasirt, bedienen sich der Bogen und Pfeile und haben als Wohnungen nur 3 Fuss hohe Laubhütten, die aber nicht mehr Schutz gewähren als ein Baum oder Strauch. Ihre geringe Körpergrösse wird auch von Tytler durch einige Messungen bestätigt. Männer waren zwischen 4 Fuss 6 Zoll und 4 Fuss 10 Zoll Engl. hoch, eine Frau 4 Fuss 4 Zoll.

Wüstenfeld, F.: Jâcût's Reisen, aus seinem geographischen Wörterbuch beschrieben. (Zeitschrift de Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Bd. XVIII, 1864, Heft 3, SS. 397-493.)

Der berühmte Orientalische Gelehrte Jacut, der, 1179 nach Chr. von Griechischen Eltern geboren, als Knabe in Gefangenschaft kam, in Bagdad aufwuchs, Anfangs als Kaufmann und später als Gelehrter weite Reisen machte und 1229 am 20. August in einem vor Haleb gelegenen Wirthshause gestorben ist, bemerkt in seinem grossen geographischen Lexikon bei vielen Orten, dass er sie selbst besucht habe. Durch Zusammenstellung dieser Orte und genaue Durchforschung des ganzen Werkes ist es Herrn Prof. Wüstenfeld gelungen, die Reisen Jacut's im Zusammenhang vorzuführen, indem er zugleich Jacut's Beschreibungen der von ihm besuchten Orte übersetzt, eine für die mittelalterliche Geographie des Orients sehr werthvolle Arbeit. Jacut's Reisen erstrecken sich von Bagdad aus zuerst den Tigris abwärts nach den Inseln des Persischen Meerbusens, dann den Tigris aufwärts bis Amid und zurück, hierauf von Bagdad nach Tibriz und zurück nach Mosul, durch Syrien und Aegypten bis Alexandria und zurück nach Damaskus, endlich von hier durch Azerbeidschan und Tabaristan nach Chorassan bis an den Oxus und zurück nach Aleppo.

Yang-tze-kiang, État actuel des provinces du

time et coloniale, August 1864, pp. 759-767.)

(Revue mari

Ein Brief aus Hankau vom 15. Februar 1864 mit Einzelnheiten über die Kämpfe zwischen den Taiping und den Kaiserlichen und über den Zustand des unglücklichen Landes. Yapahu, Die Ruinen (Das Ausland 1864, Nr. 39, SS. 931-933.)

von

Auszug aus dem Bericht eines Engländers in "Once a Week",, welcher die Ruinen von Yapahu im J. 1850 besuchte und hier ziemlich ausführlich beschreibt, während sie Tennent in seinem Werk über Ceylon übergangen hat. Yapahu scheint im An'ang des 13. Jahrhunderts gegründet worden zu sein und war hundert Jahre später unter König Bhuwanaka Bahu I. eine Zeit lang Hauptstadt der Insel.

Karten.

Thlr.

Kiepert, Prof. Dr. H.: Turan oder Türkistan, zu C. Ritter's Erdkunde, Buch III: West-Asien, Th. VII. Vollständig neue Bearbeitung nach allen bis zum Jahre 1862 bekannt gewordenen Erforschungen. 1:5.000.000. Lith. Berlin, D. Reimer, 1864. Kiepert, Prof. Dr. H.: Arabien, zu C. Ritter's Erdkunde, Buch III: West-Asien, Th. XII u. XIII. Neue berichtigte Ausgabe, die Orthographie revidirt von Th. Nöldeke. 1:6.000.000. Lith. Berlin, D. Reimer, 1864.

AFRIKA.

Thlr.

Arnaud: Notice sur les Sahari, les Oulad ben Aliya, les Oulad Naïl, et sur l'origine des tribus Cheurfa. (Revue Africaine, März 1864.) Bories, Dr. P.: Catalogue des végétaux qui se trouvent à la Réunion. (Bulletin de la Soc. d'acclimatation de la Réunion, April 1864.) Brugsch, Dr. H.: Aethiopica. (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, Juli und August 1864, SS. 1-22.)

Eine zur Beleuchtung der verworrenen Ethnographie der Nil-Länder höchst wichtige Arbeit. Um über die Abstammung der Barabra Nubiens von den Aethiopen von Meroë ins Klare zu kommen, hat Dr. Brugsch die Sprache derselben einem gründlichen Studium unterzogen und kommt in diesem ersten Abschnitt, dem ein reichhaltiges Vokabular beigegeben ist, zu folgenden Schlüssen: Es giebt drei Hauptdialekte der Barabra-Sprache, den von Kenus oder das Kensi, den von Dar-el-mahas oder das Mahasi und den Nuba-Dialekt oder das Nobawi. Während die beiden ersten von einander in Erscheinungen abweichen, wie sie eben bei Dialekten ein und desselben Sprachstammes aufzu treten pflegen, zeigt sich im Gegentheil davon das Nobawi als ein im Grunde zwar Berberischer Dialekt, der jedoch durch Aufnahme einer Afrikanischen Neger-Sprache vielfach umgestaltet und entstellt worden ist, jedoch in keiner Weise etwa so, dass die Berberische Grundlage nicht überall herauszuerkennen wäre. Das so lange seiner sprachlichen Stellung nach ais zweifelhaft betrachtete Koldagi gehört diesem Nobawi an und bildet die südlichste Grenze der von Elephantine und Assuan an gesprochenen Barabra-Dialekte, welche ziemlich scharf die westliche Seite des Nilstrom-Gebiets inne halten, während das Begawi in deutlicher Konsequenz das rechte, östliche Gebiet behauptet. Eine Menge Arabischer Wörter haben sich in die Barabra-Sprache eingedrängt, so wie einzelne Wörter aus angrenzenden Neger-Sprachen, ausserdem aber ist in ihr so viel aus dem Alt-Aegyptischen enthalten, dass die Sprache der Aethiopen erst durch die Berührung und Verschmelzung mit den Aegyptischen Nachbarn, den Civilisatoren der damaligen Zeit, die Gestalt erreicht zu haben scheint, wie sie in ihren Resten noch bei den heutigen halb verkommenen Epigonen der Aethiopen erhalten ist.

25 s.

Burton, Capt. R.: A Mission to Gelele, King of Dahome. With notices of the so-called ,,Amazons", the Grand Customs, the Yearly Customs, the Human Sacrifices, the Present State of the Slave Trade, and the Negro's Place in Nature. 2 vols. 8°. London, Tinsley, 1864. Conrad, F. W.: Tegenwoordige Stand der werken van het Kanaal van Suez: Mit 1 Karte. (Verslagen en Mededeelingen der K. Akademie van Wetenschappen. Afd. Natuurkunde. XVI, 1864, pp. 226-250.) Vielseitige und mit speziellen Zablenangaben versehene Erörterung, begleitet von einer ziemlich grossen und detaillirten Karte des Isthmus in 1:500.000, die zu den besten gehört, aber doch nicht ganz auf dem Laufenden ist. Der Verfasser hält es für sehr wahrscheinlich, dass der grosse Kanal bis 1866 fertig wird. Cordemoy, Dr. J. de: Catalogue des roches et des minéraux de la Réunion. (Bulletin de la Soc. d'acclimatation de la Réunion, April 1864.) Desor, E.: Über die Ritan oder den Dattelbau in den Oasen des Suf. Reisebriefe aus Afrika. (Augsb. Allgem. Ztg. 23. u. 24. August 1864, Beilage.)

Die Ritan sind kraterähnliche Kessel, die bis auf die wasserhaltigen Schichten des Bodens künstlich ausgegraben werden, um Dattelpalmen darin zu ziehen. Ausser ihnen bespricht der Verf. die Beschaffenheit des Bodens in den Oasen des Suf, die besonders wegen einer Schicht grosser pseudomorphischer Krystalle merkwürdig ist, und die Wohnungen daselbst.

Kirk, Dr. J. On fossil bones from the alluvial strata of the Zambesi Delta. (Proceedings of the R. Geogr. Soc. of London, Vol. VIII, Nr. 4, pp. 151.)

Dr. Kirk von der Livingstone'schen Expedition fand nahe der Gabelungsstelle des Zambesi-Delta's fossile Knochen von Antilopen, Büffeln, Löwen, NilPferden, Krokodilen, Wasserschildkröten u. s. w., alle den jetzt lebenden Species angehörend, und zugleich Scherben von Töpfergeschirr, wie solches nicht mehr bei den Eingebornen zu finden ist. Leider scheint der grösste Theil der Sammlung so wie die geologischen Karten Thornton's verloren zu sein, sie wurden auf Handelsschiffen nach Mozambique geschickt und man hat seitdem Nichts wieder davon gehört.

Lommatzsch, Ober-Lieut.: Die Eingebornen Algeriens unter der Herrschaft Frankreichs. (Globus, 6. Bd., 10. Lfg., SS. 313-316; 11. Lfg., SS. 338-342.)

Charakter der Französischen Herrschaft; die eingebornen Völker; die Araber und ihre Verfassung: Kabylen, Mauren und Juden; Militär- und Civilgebiete; Stellung der Französischen und der eingebornen Beamten; Rechtspflege; die Arabischen Bureaux; Marabuts und religiöse Brüderschaften, Derwische; Lage der Franzosen; der Aufstand des Si-Sliman; Bedeutung eines heiligen Krieges. Madeira und die Capverdischen Inseln. In Russischer Sprache. (Morskoi Sbornik, Juni 1864.)

Martins, Prof. Ch.: Tableau physique du Sahara oriental de la province de Constantine, souvenirs d'un voyage exécuté pendant l'hiver de 1863 dans l'Oued-Rir et dans l'Oued-Souf. Les Oasis, les populations indigènes et la vie au désert. (Revue des Deux-Mondes, 15. Juli und 1. August 1864.)

Diese anziehend geschriebenen, von echt naturwissenschaftlichem Geist durchdrungenen Aufsätze sind die Frucht der Reise in den östlichen Theil der Algerischen Sahara, die Prof. Martins von Montpellier im vergangenen Winter mit Desor und Escher von der Linth unternommen hat. Im ersten Abschnitt werden Klima und Vegetation der Region des Mittelländischen Meeres, identisch mit der des Oel-Baums, kurz und trefflich charakterisirt; darauf folgt eine Beschreibung des Hochplateau's des Atlas und der Wüste südlich vom AuresGebirge, stets mit besonderer Berücksichtigung der Vegetation. Die Schilderung der von Desor unterschiedenen drei Formen jener Wüste, der Saharischen Steppe, der Erosionswüste und der Sandwüste, bildet den dritten Abschnitt, welchem ein längerer über die Oasen, die Dattelpalmen und Artesischen Brunnen folgt. Eine Notiz über die verschiedenen Völkerschaften Algeriens und eine Schilderung der Art des Reisens und Lebens in der Wüste machen den Schluss. Die Aufsätze sind auch in Sonderabdruck als Broschüre (8°, 59 pp.) erschienen und dem Fachmann wie dem Laien gleich empfehlenswerth. Maurel: Note sur la situation de Vavatoubé, Madagascar. (Annales hydrographiques, 1er trimestre 1864.)

Müller, Dr. Fr.: Die Sprachen Afrika's. Mit Bezug auf,,W. H. J. Bleek: A comparative grammar of South-African languages. London 1862". (Österreichische Wochenschrift für Wissenschaft, Kunst und öffentliches Leben, 1864, 4. Bd., SS. 1058-1062.)

Allgemein verständliche Charakteristik der Hottentotten- und Kaffern-Sprache. Munzinger, W.: Ost-Afrikanische Studien. 8°, 592 SS. mit 1 Karte. Schaffhausen, Hurter, 1864. 3 Thlr. 18 Sgr.

Die Leser der Geogr. Mittheilungen" sind genau bekannt mit den äusseren Verhältnissen, unter denen Munzinger seine Ost-Afrikanischen Studien machte, sie wissen, dass er sich eine Reihe von Jahren in den Nord-Abessinischen Grenzländern aufgehalten, sich daselbst ganz eingelebt hatte, bevor er der Deutschen Expedition unter Th. v. Heuglin in Massaua sich anschloss und als Glied derselben die Marea besuchte, dann längs des Mareb abwärts durch das vorher unbekannte Land der Basen nach dem Atbara und dem Nil zog, so wie endlich in Kordofan Nachrichten über Vogel's Tod sammelte. Im 13. Erganzungsheft dieser Zeitschrift wurde ein allgemeiner Bericht Munzinger's über seine Theilnahme an der Deutschen Expedition abgedruckt und dort sind auch die Routiers, Höhen- und Positions-Bestimmungen so wie die Karten und Profile zusammengestellt, welche die topographischen Resultate dieses Theils der Expedition ausmachen. Die gesammten Nord-Abessinischen Grenzländer, von denen man noch vor wenigen Jahren so gut wie gar Nichts wusste, erhielten dadurch zum ersten Mal eine auf sicheren Daten beruhende Darstellung, und wenn Kinzelbach durch seine zahlreichen, mit grossem Fleiss angestellten instrumentalen Beobachtungen hierzu die wichtigsten Grundlagen geliefert, Th. v. Heuglin durch Winkelmessungen und Itinerar - Aufnahmen wesentlich beigetragen hat, so verdankt sie doch Munzinger einen grossen Theil des Details so wie sämmtliche ethnographische und politische Angaben. Doch ist es nicht nur die Karte jener Länder, welche Munzinger's Arbeiten zum guten Theil mit zu Stande gebracht haben, nicht nur der Gewinn neuer Gebiete für unsere Kenntniss, so namentlich des Gebiets der Kunama oder Basen, nicht nur die Entscheidung alter Streitfragen, wie derjenigen über den Lauf des Mareb, kurz nicht nur die geographische Forschung, was zur Beurtheilung des Werthes, den Munzinger's Thätigkeit für die Wissenschaft gehabt hat, in Betracht kommt, sein langer Aufenthalt in einem verhältnissmässig beschränkten Gebiete Ost-Afrika's machte es ihm bei seiner scharfen Beobachtung und vielseitigen Bildung möglich, sich vollständig und auf das Gründlichste mit dem Volksleben, der Sprache, den socialen und politischen Zuständen, den Anschauungen, Rechtsbegriffen, Sitten und Gebräuchen der Bewohner bekannt zu machen. Während Reisende gewöhnlich nur erzählen, was ihnen als besonders fremdartig auffiel, und dabei sehr häufig Halbwahres oder ganz Falsches berichten weil ihnen das eingehende Verständniss, vielleicht sogar mit der Sprache das Mittel zur Information abgeht, oder doch die Eigenthümlichkeiten in Gebräuchen und Einrichtungen, weil sie Grund und Zusammenhang nicht wissen, in falsches, meist zu ungünstiges oder lächerliches Licht stellen, sehen wir Munzinger den von ihm beschriebenen Völkern und ihren Verhältnissen nicht fremd gegenüberstehen, sondern er ist gleichsam Eingeborner, dem durch Europäische Kultur die Fähigkeit geworden ist, in klarster, höchst fesselnder, oft poetischer und edler Darstellung sein eigenes und seine Nachbarvölker zugleich mit der landschaftlichen Umgebung Anderen zu schildern. Munzinger ist ohne Frage die bedeutendste, ja einzig maassgebende Autorität, wenn es sich um den Streifen Landes handelt, der nördlich von Abessinien vom Rothen Meer zum Atbara sich hinzieht. Sein Buch ist eine seltene Frucht, die sich glänzend von dem Blätterwerk der umfangreichen, zum grossen Theil aber inhaltsleeren Reiseliteratur der neueren Zeit abhebt, seine Lektüre regt ungemein an und gewährt in mehrfacher Beziehung ganz neue Anschauungen über Orientalische und insbesondere Afrikanische Zustände.

Murchison, Sir Rod. I.: On the antiquity of the physical geography of Inner Africa. (Proceedings of the R. Geogr. Soc. of London, Vol. VIII, Nr. 4, pp. 151–154.)

Mit Bezug auf Dr. Kirk's Fund fossiler Knochen am Zambesi führt der Verf. aus, dass seine 1852 ausgesprochene Vermuthung hinsichtlich des geologischen Alters von Süd-Afrika durch die neueren Untersuchungen der Livingstone'schen, Burton'schen und Speke'schen Expeditionen bestätigt worden ist. Das Innere von Afrika südlich vom Aequator hat, wie es scheint, keine geologische Veränderung erlitten, seit das von Bain entdeckte vorweltliche Reptil Dicynodon dort lebte, es fehlen sekundäre und tertiäre Gebilde so wie Vulkane und ihre Produkte gänzlich.

Parthey: Über den Oberlauf des Nil nach Ptolemäus. Mit 1 Karte. (Monatsbericht der K. Preuss. Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Juni 1864, SS. 355-363.)

Während in den Diskussionen über die Nil-Quellen nur einzelne Stellen des

Ptolemäus angeführt zu werden pflegen, giebt Parthey verdienstlicher Weise hier eine vollständige Uebersicht des oberen Nil-Laufes nach den im vierten Buch des Ptolemäus zerstreuten Positionen und fügt die Uebersetzung einer Beschreibung des Nil-Laufes hinzu, die unter den ̓Αποσπασμάτια γεωγραφικά in Hudson's "Geographi graeci minores", t. 4, p. 38, ed. 1717, sich findet. Auf der beigegebenen Uebersichtskarte nach Ptolemäus hat er die Namen aus diesem wie aus dem Hudson'schen Bruchstück Lateinisch eingetragen. Er hält daran fest, dass die Mondberge, welche die Quellbäche des Nil entsenden, unter 12° S. Br. liegen müssten, und es leuchtet ihm ein, dass der Ukerewe oder Victoria Nyanza identisch ist mit dem Koloë-See bei Ptolemäus, der auch unter dem Aequator liegt und dem gegen Norden der Astapus entströmt. Petherick, J. Explorations in the region of the Upper Nile. (Proceedings of the R. Geogr. Soc. of London, Vol. VIII, Nr. 4, pp. 122 <-151.)

Bekanntlich hatte sich im Jahre 1860 der frühere Britische Konsul zu Chartum, John Petherick, erboten, der Speke'schen Expedition von Norden her zu Hülfe zu kommen, und es waren ihm zu diesem Zweck 1000 Pfd. Sterling von der Londoner Geogr. Gesellschaft übergeben worden. Das Vorliegende ist nun sein offizieller Bericht an die Gesellschaft sowohl über den Verlauf seiner Reise als über die Kosten. Vorangestellt sind die ihm ertheilten Instruktionen, der Kontrakt mit der Gesellschaft und sein Brief vom Juni 1860, worin er seine Dienste der Gesellschaft anbietet. Angehängt findet man einen kürzeren Reisebericht von Petherick's Frau und einige Bemerkungen von seinem Reisebegleiter Dr. Murie und von Sir R. Murchison. Er hatte sich verpflichtet, im Nov. 1861 zwei wohlbewaffnete Boote mit genügendem Proviant in Gondokoro zu stationiren und, wenn Speke in dem genannten Monat nicht daselbst eintreffen sollte, ihm nach dem Nyanza hin entgegen zu gehen. Petherick schickte zwar auch am 15. November 1861 zwei Boote unter seinem Agenten Abd-el-Majid von Chartum nach Gondokoro ab, dieser Mann ging aber von dort südwestlich nach seines Herrn Station in Jambara, trieb Sklavenhandel und wurde schon im Mai von Petherick auf der Heimreise mit einem Sklaventransport betroffen. Petherick selbst verliess Chartum erst am 20. März 1862, begleitet von seiner Frau, Dr. Murie und dem unterwegs verstorbenen Botaniker Dr. Brownell. Er erreichte, da die günstige Zeit mit den regelmässigen Nordwinden längst vorüber war, mit Mühe und Noth am 2. Juli Poncet's Station Abu Kuka oder Lolnun und ging von da zu Lande weiter, zunächst über Djemit nach Poncet's Station Adal im Lande der Rol (siehe Petermann und Hassenstein, Karte von InnerAfrika, Bl. 8), wobei er die Lagune Faragan passirte, deren Ausfluss Hangan bei Gaba Schambil in den Nil mündet, dann von hier südlich durch das DjurLand nach dem Distrikt Moro (13. bis 30. November) und über den Ayi (Jeji, Jei) und den Bibio nach seiner Handelsstation Neambara beim Dorf Wayo in der Nähe der Konfluenz beider letztgenannter Flüsse (17. bis 25. Januar 1863). Nach seinen Erkundigungen soll der Jeji der Lagune Faragan zufliessen. Endlich am 12. Februar brach er nach Gondokoro auf und langte dort 5 Tage nach Speke und Grant an, die inzwischen von Baker mit allem Nöthigen versehen worden waren. Dass er viel Ungemach hat ausstehen müssen, ist sicher, in wie weit aber er oder die Umstände die Schuld an seiner Verspätung tragen, lässt sich aus dem Berichte nicht hinlänglich ersehen. namentlich finden wir keine genügende Erklärung für die späte Abreise von Chartum. Die Landreise von den Rol nach Moro führte durch unbekanntes Gebiet und ist für die Geographie ein entschiedener Gewinn. Sie wird ausführlich im 34. Band des Journals der Londoner Gesellschaft mit Karte und den Positions-Bestimmungen veröffentlicht werden. Auf der Rückfahrt nach Chartum stellte Petherick Messungen der Hauptzuflüsse des Weissen Flusses an:

Der Kir oberhalb der Mündung des Bahr el Ghasal.

Der Bahr el Abiad unterhalb der Mündung des Bahr el Ghasal

Der Bahr el Ghasal

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25. April. 25. April.

20 Zoll.

480" 14 27

Der Sobat Engl. Meile oberhalb der Mündung

6. Juni. 14 Zoll.

309"

11330 3042 24 "" 8615 Sénégal, Opérations militaires dans la colonie du et dépendances pendant les années 1862, 1863 et 1864. Mit 1 Karte. (Revue maritime et coloniale, August 1864, pp. 724-758.)

Die ausführliche Beschreibung der militärischen Operationen, darunter der Eroberung von Cayor und Toro, begleitet eine grosse Karte von Senegambien (1:895.000), die, in offiziellem Auftrag von Capitaine Brossard de Corbigny gezeichnet, alle die neuen Aufnahmen vereinigt und ein sehr reiches, zum Theil nicht vorher publicirtes Detail enthält. Wir werden auf diese Karte zurückkommen.

Skead, F. Sailing directions: Yzervark Point to Mossel Bay, South Africa. (Nautical Magazine, Juni 1864, pp. 329-333.)

Nachtrag zu seinen früher veröffentlichten Segelanweisungen für die Küste des Kap-Landes. Steudner's (Herrn Dr.) Bericht über seine Abessinische Reise. (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, Juli und August 1864, SS. 22-112.)

Es ist diess der Schluss des ausführlichen, so lebendig und anschaulich geschriebenen, an naturhistorischen, namentlich botanischen Notizen überaus reichen Tagebuchs, welches Dr. Steudner bis wenige Wochen vor seinem Tode sorgfältig fortgeführt hat. Dieser letzte umfangreiche Abschnitt behandelt die Reise von Gaffat in Abessinien bis Chartum, den Ausflug von Chartum nach dem Arasch-Kol und die Fahrt auf dem Bahr el Abiad und Bahr el Ghasal. Ueber die letztere Fahrt hat Steudner ein detaillirtes Itinerar aufgezeichnet. Tagala, Le Djebel dans le Kordofan. Extrait des notes de Voyage de feu M. le Dr. Alfred Peney. (Bulletin de la Soc. de géogr. de Paris, August 1862, pp. 81-94.)

In diesen Aufzeichnungen des verstorbenen Dr. Peney wird die Unterwerfung Tagala's oder Teggele's unter die Aegyptische Herrschaft kurz erzählt

und von den darauf folgenden politischen Beziehungen des Landes bis zur Einsetzung Nasr's als Mek, im Jahre 1843, bei welcher Gelegenheit Peney selbst in Tassinn, der Hauptstadt, war. Auch berichtet er Einiges über die dort üblichen Waffen und über bemerkenswerthe Pflanzen des Landes, doch ist die Notiz unbedeutend.

Vegetabilische Produkte Afrika's. (Das Ausland 1864, Nr. 29, SS. 685-688.)

Notizen über eine Anzahl der wichtigsten Nutzpflanzen Afrika's. Wakefield, Th.: Neuigkeiten aus Ost-Afrika. (Das Ausland 1864, Nr. 31, SS. 740-741.)

Auszug aus einem Briefe an Dr. Krapf, datirt Mombas den 25. April 1864, welcher über die Zustände und Aussichten der Mission an der Ostküste von Afrika zu Rabbai Mpia, Mombas u. s. w. berichtet.

Zill, K. Reise- Eindrücke. Mauritius. (Das Ausland 1864, Nr. 38, SS. 896-899; Nr. 39, SS. 919-924; Nr. 40, SS. 941-945.) Schilderungen ohne wissenschaftliche Richtung, wenn man einige naturhistorische Notizen ausnimmt. Unter Anderem ist Baynton's Bericht über seine Besteigung des "Pouce" im Juli 1858 in Uebersetzung und eine kurze Beschreibung von Zill's eigener Besteigung des Berges mitgetheilt, auch sind die Nachrichten über die Indischen Kulis von Interesse.

Karten.

Abbadie, A. d': Éthiopie, Cart No. 7: Gambo et Darrabe, No. 8: Caw et Rare. Paris 1864.

Zwei weitere Sektionen der zu d'Abbadie's Géodésie d'Éthiopie gehörenden Karte, nördlich an die bereits erschienenen Blätter (Enarea und Kaffa) anschliessend und bis Godjam reichend. Diese sehr klar und sauber in grossem Maassstab ausgeführten Karten sind gleich dem Werke für die Geographie Ost-Afrika's von höchstem Werthe.

Mittermaier, Baurath Ph.: Madeira. 1:200.000. Chromolith. Darmstadt, Jonghaus, 1864. Thlr., gr. Ausg. 14 Thlr.

Auf Grund der bekannten Ziegler'schen Karte hatte Dr. Franz Mittermaier ein Modell angefertigt; dieses so wie die genannte Karte und eigene Anschauungen benutzte Baurath Mittermaier in Heidelberg bei Zeichnung der vorliegenden Karte, die in Farbendruck trefflich ausgeführt einen ungemein plastischen Effekt macht. Ein besonderes Blatt enthält die nothwendigste Nomenklatur und ein Blatt Text eine kurze Beschreibung der Insel.

AUSTRALIEN UND POLYNESIEN.

Blerzy, H.: L'Australie, son histoire et sa colonisation; découvertes et aventures des explorateurs dans le continent austral; l'industrie pastorale, les squatters et les aborigènes. (Revue des Deux-Mondes, 1. Juli und 15. August 1864.)

Bowen, Sir George: Reports upon the formation of a new settlement at Cape York and upon the completion of the survey of the inside of the Great Barrier Reef by Commander Robinson. (Proceedings of the R. Geogr. Soc. of London, Vol. VIII, Nr. 4, pp. 114-121.) Gouverneur Bowen und Commodore Burnett entschieden sich bei ihrer Untersuchung der Nordspitze von Queensland für die Albany-Insel als geeignetsten Punkt für die zu gründende Niederlassung Somerset. Der Direktor des Botanischen Gartens zu Brisbane, Walter Hill, der die Expedition begleitete, spricht sich günstig über die Vegetation und die Fruchtbarkeit der Insel aus, die mehrere Quellen guten Wassers besitzt, und Capt. Robinson so wie Capt. Richards rühmen die Vortheile der durch die Englischen Aufnahmen sicher zu befahrenden inneren Passage des Korallenmeeres zwischen dem Grossen Barrier-Riff und der Küste von Queensland, welche letztere im Allgemeinen Aehnlichkeit mit der von Süd-Italien und Griechenland haben soll. Die Bergketten des nördlichen Queensland haben viel von den malerischen Umrissen und der reichen Färbung der Apenninen in Calabrien und der Hügel von Euböa und dem Peloponnes, während die vorliegenden Inselgruppen oft an die Inseln des Aegäischen und Ionischen Meeres erinnern."

Chapalay: L'Australie. Récit d'un voyage d'exploration et de découvertes par Burke, Wills, King et Gray, compilé et traduit de l'Anglais. 120, 96 pp. Lyon, Périsse, 1864.

Dalrymple, G. E.: Exploration of the lower course of the River Burdekin, in Queensland, and its identification with the River Wickham. (Journal of the R. Geogr. Society, Vol. XXXIII, 1863, pp. 3-5.) Kurzer Brief über seine dritte Reise zur Erforschung des Burdekin, 1862. (S. "Geogr. Mitth." 1863, S. 271.) Meinicke, Dir.: Die neuesten Entdeckungen im nördlichen West-Australien. (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, Juli und August 1864, SS. 112-147.)

Ausführliche Darstellung der beiden Reisen Frank Gregory's in den Jahren 1858 und 1861 nebst einem Résumé der vorausgegangenen Entdeckungsreisen in West-Australien.

Reports of the various expeditions fitted out to relieve, or ascertain the fate of Messrs. Burke and Wills. Mit 2 Karten. (Journal of the R. Geogr. Society, Vol. XXXIII, 1863, pp. 5-153.)

Abdrücke, zum Theil Auszüge der Reise-Journale von Commander Norman, McKinlay, Landsborough und Walker mit einer Kartenskizze des unteren Flinders River von Norman und einer Uebersichtskarte der sämmtlichen Routen in Queensland von J. Arrowsmith. Die Aufnahme dieser schwer zu erlangenden Tagebücher, namentlich des bis jetzt sehr wenig bekannten Walker'schen, in das Journal wird zum weiteren Bekanntwerden jener für NordostAustralien so äusserst wichtigen Reisen sehr wesentlich beitragen und ist um so dankbarer anzuerkennen, als gewöhnlich nur Original-Artikel im Journal Aufnahme finden.

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Scott, A. J. On an overland expedition from Port Denison to Rockingham Bay in Queensland. (Proceedings of the R. Geogr. Soc. of London, Vol. VIII, Nr. 4, pp. 110-113.) Stuart, J. McD.: Explorations from Adelaide across the Continent of Australia, 1861-62. Mit 1 Karte. (Journal of the R. Geogr. Society, Vol. XXXIII, 1863, pp. 276-321.)

Dem Abdruck des Stuart'schen Tagebuchs über seine letzte erfolgreiche Reise hat J. Arrowsmith eine Uebersichtskarte der Stuart'schen, Leichhardt'schen und A. Gregory'schen Routen in Arnhem's Land beigegeben, ähnlich Tafel 1 des vorliegenden Jahrgangs der Geogr. Mitth.", aber in kleinerem Maassstab.

Travers, W. T. L.: Lecture delivered before the Christchurch Mechanics' Institute on the 12th of April 1864. (Australian and New Zealand Gazette, 6. August 1864, pp. 92 und 93.)

In Christchurch, der Hauptstadt der Neu-Seeländischen Provinz Canterbury, welche in Unternehmungsgeist und wissenschaftlichem Sinn allen anderen Städten Neu-Seelands voranleuchtet, hat sich in diesem Jahre eine Akklimatisations-Gesellschaft gebildet und hierdurch veranlasst sprach Mr. Travers in dem Vortrag, von dem hier ein Auszug gegeben wird, über die einheimischen, namentlich die nutzbaren Produkte des Thier- und Pflanzenreichs auf der südlichen (oder mittleren) Insel und über einzuführende Pflanzen und Thiere. Wilkins, W. The geography of New South Wales, physical, industrial and political. 8°. Sydney, Low, 1864.

Karten.

Jardin, E.: Carte de l'île de Noukahiva. (Mémoires de la Société impér. des sciences naturelles de Cherbourg, T. IX, 1863.)

NORD-AMERIKA.

Bache, A. D.: Records and results of a magnetic survey of Pennsylvania and parts of adjacent states. 49, 88 pp. Mit 1 Karte. (Smithsonian Contributions to Knowledge, Vol. XIII, Washington 1863.) In den Jahren 1840 und 1841 bestimmte Prof. Bache an 48 Stationen innerhalb Pennsylvania und der angrenzenden Theile von New York, Ohio und Maryland die magnetischen Elemente und im Jahre 1862 wiederholte sein Assistent Schott an sechs dieser Stationen die Beobachtungen, so dass die säkuläre Veränderung des Erdmagnetismus bestimmt werden konnte. Die Resultate aller dieser Beobachtungen sind hier ausführlich mitgetheilt und auf der Karte als isomagnetische Linien der Deklination, Inklination, horizontalen und totalen Intensität niedergelegt. Einen Auszug aus dieser Arbeit brachte Silliman's "American Journal", Mai 1863. British Columbia, Jottings in

pp. 316 und 317.)

. (Canadian News, 19. Mai 1864,

Beschreibung der Hauptwege nach den Goldfeldern Britisch-Columbia's mit Angabe der Entfernungen, dem "Victoria Colonist" entnommen. Kennedy, C. J.: Population of the United-States in 1860, compiled from the returns of the 8th census. 4o, Washington 1864. Orlebar, Comm': Renseignements sur la baie Sainte-Marie de TerreNeuve. (Annales hydrographiques, 1er trimestre 1864.) Palacky, Dr. J.: Přírodnické poméry. (Die physikalischen Verhältnisse Amerika's.) 8°, 68 SS. Prag, Calve, 1864. 1 fl. Peschel, 0. F.: Skizzen aus den Britischen Kolonien in Nord-Amerika. (Das Ausland 1864, Nr. 33, SS. 769-773.)

Sehr lesenswerther, lebendig und witzig geschriebener Auszug aus Duncan's "Our Garrisons in the West".

Report of the Superintendent of the Coast Survey showing the progress of the survey during the year 1861. 4o, 278 pp. mit 31 Karten. Washington 1862.

Der Bürgerkrieg hat den Fortschritt der Küstenvermessung im J. 1861 nicht wesentlich behindert, wenn auch von der ursprünglichen Disposition etwas abgewichen werden musste. Abgesehen von der Triangulation und den topographischen Arbeiten, welche an allen Küsten der Vereinigten Staaten ihren Fortgang hatten und unter Anderem an der Atlantischen Küste die bisher bestandene Lücke der Triangulation zwischen Cumberland-Sound in Georgia und dem St. John's River in Florida ausfüllten, waren besonders wichtig: die Positions-Bestimmung von vier Felsenspitzen in der Sandy Bay (Kap Ann), Massachusetts; spezielle Untersuchung der Strömungen im Hafen von Boston; die Beobachtungen fiber die Strömungen in der Cape Cod Bay mit Rücksicht auf die an den Küsten bemerkbaren Wirkungen derselben; die Entdeckung von drei kleinen Bänken vor den Nantucket Shoals in der Nähe der Phelps' Bank und weitere Enthüllung der Ausdehnung jenes seichten Meerestheiles; Sondirung einer 16 nautische Meilen vor Barnegat, New Jersey, gelegenen Erhebung des Meeresbodens mit 11 bis 13 Faden Wasser und 16 Faden zwischen ihr und der Küste; spezielle Untersuchung in der Nähe der Five Fathom Bank vor dem Kap May; Enthüllung der in dem Delaware-Fluss so wie der im Hatteras-Inlet, Nord - Carolina, vorgegangenen Veränderungen. Die Beobachtungen über Ebbe und Fluth wurden an 11 Stationen fortgesetzt, die astronomischen und magnetischen Arbeiten nahmen ihren regelmässigen Fortgang und wir finden in dem vorliegenden Bericht unter Anderem eine Arbeit von Professor Peirce über die aus den Beobachtungen der Sonnenfinsterniss vom 28. Juli 1851 abgeleiteten Längenbestimmungen in Europa und Amerika, einen Bericht von Dr. Gould über die telegraphische Bestimmung des Längenunterschiedes zwischen Albany und New York und mehrere Arbeiten von C. A. Schott über die magnetischen Linien an den Nord-Amerikanischen Küsten. Die vom Coast Survey gemeinschaftlich mit der Smithsonian Institution unternommene Sammlung von Höhenmessungen in Nord-Amerika ist im J. 1861 um 1500 Punkte gewachsen, so dass am Ende jenes Jahres schon über 14.000 Höhen, von Wege

und Eisenbahnen-Nivellements, Kanalbauten, geologischen Aufnahmen u. s. w. herrührend, ermittelt waren, doch ist unseres Wissens eine Zusammenstellung und Publikation noch nicht erfolgt. Unter den beigegebenen Karten sind besonders bemerkenswerth die Uebersichtskarte über den Stand der Küstenvermessung im November 1861; ein Plan der Bai und des Hafens von New York in 1: 80.000; eine neue Ausgabe von der Karte der Cedar Keys und benachbarten Riffe in 1:50.000: eine Karte des Petaluma- und des Napa-Creek, Kalifornien, in 1:30.000; und zwei Karten der Ost- und Südküste mit den Linien gleicher magnetischer Deklination für das Jahr 1860. Synge, Colonel: On Central British America and the overland route across the continent of America. (Canadian News, 28. Juli 1864,

pp. 56-59.)

Auszug aus einem Vortrag in der British North American Association. Der Redner sprach ausführlich über die interessanten hydrographischen Verhältnisse im südlichen Theile von Britisch-Amerika und beleuchtete den Nutzen und die Möglichkeit einer Verbindungsstrasse zwischen Canada und BritischColumbia. Thonabauer, E. M.: Die isolirte Stellung der Dolichokefalen Prognathen Ost-Amerika's. 4o, 8 SS. Erster Jahresbericht über die K. K. OberRealschule in der Militär-Kommunität Pančowa (Militär-Grenze) 1864. Semlin, Soppron.

Whittlesey, Ch.: Ancient mining on the shores of Lake Superior. 4o, 29 pp. mit 1 Karte. (Smithsonian Contributions to Knowledge, Vol. XIII, Washington 1863.)

Die Existenz alter Kupferminen am Oberen See wurde in neuester Zeit erst im Winter 1847 auf 1848 wieder bekannt; die hauptsächlichsten befinden sich auf der mit Point Keweenaw endenden Halbinsel von Michigan, wo auch die jetzt bearbeiteten liegen, und zwar in drei Gruppen am Ontonagon-Fluss, am Portage-See und am Eagle-Fluss, wie die beigegebene Uebersichtskarte deutlich zeigt. Aus der Untersuchung der Minen, den aufgefundenen Geräthen u. s. w. schliesst Whittlesey: Ein altes, von der Geschichte nicht erwähntes Volk gewann Kupfer aus den Erzadern am Lake Superior; diess geschah in roher Weise mittelst Feuer und kupfernen Keilen und Brecheisen so wie mit steinernen Schlägeln; jene Leute kannten nur die einfachsten mechanischen Kunstgriffe und drangen nur wenig in die Erde ein (ungefähr eben so tief wie die alten Zinnminen von Cornwall, welche vor der Eroberung Britanniens durch die Römer bearbeitet wurden); sie scheinen nicht die geringste Fertigkeit in der Metallurgie oder im Zerschneiden von Kupfermassen erlangt zu haben; zur Herstellung von Werkzeugen hatten sie Meissel und wahrscheinlich Aexte von Kupfer, und zwar sind diese Werkzeuge von reinem Kupfer, nur durch Verdichtung oder Schlagen im kalten Zustand gehärtet; sie suchten hauptsächlich nach kleinen Massen oder Klumpen, nicht nach grossen Massen; es ist nicht bekannt, dass sie Grabhügel, Vertheidigungswerke, Wohnungen, Wege oder Kanäle bauten, eben so wenig sind Beweise von Bodenkultur entdeckt worden; sie hatten Waffen zur Vertheidigung oder zur Jagd, wie Wurfspiesse, Lanzen und Dolche von Kupfer; sie müssen zahlreich, arbeitsam und ausdauernd gewesen sein und haben das Land lange Zeit hindurch in Besitz gehabt.

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MITTEL-AMERIKA. Brasseur de Bourbourg, Abbé: Esquisses d'histoire, d'archéologie, d'ethnographie et de linguistic, pouvant servir d'instructions générales pour les voyages d'exploration scientifique au Mexique. Mit 1 Karte. (Nouv. Annales des Voyages, Juli 1864, pp. 5-68.) Nach einleitenden Bemerkungen über die Wichtigkeit weiterer Forschungen in Mexiko und über die vorhandene Literatur giebt der gelehrte Verfasser eine gedrängte Uebersicht der alten Geschichte des Landes mit Hinweis auf die dunkelsten Partien und mit Andeutungen über Religion, Mythen, Zeitrechnung, Schrift, Kunst und Industrie der alten Mexikaner; dann im zweiten Theil eine Uebersicht der ethnographischen Verhältnisse Mexiko's und Central-Amerika's nach Sprachen und Volksstämmen. Die Namen der letzteren hat V. A. MalteBrun auf der beigegebenen "Carte ethnographique du Mexique" eingetragen. Canudas, R. - P.: Résumés des observations météorologiques faites à Guatemala pendant les années 1857-1860. (Annuaire de la Soc. météorolog. de France, T. IX, 1 partie: Tableaux météorologiques, pp. 159-168.)

Vollständige Reihe von meteorologischen und magnetischen Beobachtungen nebst einem Verzeichniss der in den Jahren 1858 und 1859 beobachteten Erdbeben. Die Höhe von Guatemala über dem Meere wurde zu 1480 Meter, die Position zu 14° 37′ 32" N. Br. und 92° 47' 35" W. L. von Paris gefunden. Colonies françaises. Guadeloupe. Mit 1 Karte. (Revue maritime et coloniale, September 1864, pp. 74-106; Oktober pp. 289-330.) Fortsetzung der werthvollen Monographien über die Französischen Kolonien. Die von Kapitän Vallon gezeichnete Karte im Maassstab von 1:200.000 beruht zum grossen Theil auf den Arbeiten Sainte-Claire Deville's und enthält auch Spezialkärtchen der kleineren Inseln bei Guadeloupe. Deville, Ch. Sainte-Claire: Sur les phénomènes barométriques aux Antilles et dans les contrées voisines. Mit 2 Tafeln. (Annuaire de la Soc. météorologique de France, T. XII, 2° partie: Bulletin des séances, pp. 10-47.)

Gründliche, auf zahlreiche Beobachtungen in West-Indien, Mexiko, Centralund Süd-Amerika gestützte Untersuchungen über die tägliche und jährliche Variation des Luftdrucks, den mittleren Werth desselben im Niveau des Mee

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