Page images
PDF
EPUB

bien 1), endlich die Ergebnisse der wichtigen Reise v. Hahn's von Belgrad nach Salonik 2). Dieser treffliche Forscher hat im Herbst 1863 abermals eine interessante Reise im westlichen Theile der Türkei ausgeführt und den Albanesischen Drin besucht, von dem er unter Anderem berichtet, dass er bereits vor vier Jahren wieder in sein altes Flussbett in der Nähe der Stadt Scutari eingebrochen sei 3). Von neuen Karten Türkischer Inseln sei als besonders wichtig erwähnt die Englische, in zwei grossen Blättern publicirte Aufnahme der Insel Kreta oder Candia 1).

Bei der Zeichnung von Klein - Asien wurden für eine möglichst korrekte Darstellung der topographischen Grundzüge und Höhenverhältnisse die zahlreichen von P. v. Tschihatscheff 3) u. A. gemessenen und die aus den Englischen Küstenaufnahmen hervorgegangenen genauen Höhen-Bestimmungen, so wie Carl Ritter's klassische Schilderung der Bodenplastik Klein-Asiens) zu Grunde gelegt. Die Kotschy'schen Messungen im Bulghar Dagh, welche dessen Kulminationspunkt Metdesis (11.000 Par. Fuss hoch) zum zweithöchsten Gipfel 7) ganz Klein-Asiens erhoben haben, wurden nebst anderen neueren, hier nicht weiter specificirten Arbeiten der Art nicht unbenutzt gelassen.

Wie den Lesern dieser Zeitschrift bekannt ist 9), hatten wir das Glück, den höchst verdienten Reisenden P. v. Tschihatscheff zu veranlassen, seine unedirten umfangreichen topographischen Angaben und Itinerarien von Klein-Asien zur Publikation in den,,Geogr. Mitth." zusammenzustellen; die Konstruktion dieses grossartigen Routennetzes, einschliesslich der letzten Reise des unermüdlichen Forschers im J. 1863, hatte Herr Dr. Kiepert die Güte zu übernehmen und vor Kurzem in einer höchst werthvollen und wichtigen Karte von ganz Klein-Asien niederzulegen, die sich gegenwärtig im Stich befindet, um nebst dem dazu gehörigen Text in dem demnächst erscheinenden 15. Ergänzungsheft dieser Zeitschrift veröffentlicht zu werden. Wir konnten diese Manuskript-Karte noch bei der letzten Revision des vorliegenden Kartenblattes benutzen.

Für Kaukasien konnten wir eine grössere, von uns gegenwärtig bearbeitete Karte von Ost-Europa"), bei der wichtige noch unpublicirte Original - Aufnahmen benutzt sind, ausbeuten.

Für Persien, dessen Westgrenze nach den Bestimmungen der Britisch-Russischen Kommission eingetragen ist, wurde

1) Kanitz, Reiserouten in Serbien, 1859 bis 1861. Mst. 1:840.000. (Sitzungs-Berichte der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften, math. Kl. XLVII. Bd., 1. Abth.) Wien 1863.

2) v. Hahn und Zach, Croquis des westlichen Gebiets der Bulgarischen Morava, Mst. 1:375.000; v. Hahn, Croquis der westlichen Zuflüsse des oberen Wardar, Mst. 1:325.000. (Denkschriften der Kaiserl. Akademie der Wissensch., philosoph.-histor. Kl. 11. Bd.) Wien 1861.

3) v. Hahn's Expedition nach dem Albanesischen Drin, 1863. (Österr. Wochenschrift, 9. Januar 1864.)

4) Candia or Crete, surveyed by Capt. Spratt, Mansell, etc. 1852. Mst. 1:150.000. London 1858 und 1862. (Engl. Admiralitäts - Karten Nr. 2536 und 2536*.)

5) Tchihatcheff, Asie Mineure, vol. I.
6),,Geogr. Mitth." 1860, SS. 316 ff.

7) Kotschy, Reise in den Cilicischen Taurus, S. 154. Gotha,

J. Perthes, 1858.

8),,Geogr. Mitth." 1861, SS. 73 ff.

9) A. Petermann, Ost-Europa in 6 Blättern, enthaltend: Norwegen, Schweden, Russland, Kaukasien und die Türkei. Mst. 1:3.700.000. (Im Stich.)

benutzt die schöne Karte von Khanikof und Kiepert von Aderbeijan '), die Karte von Persien zu Brugsch's Reisewerke 2), die Buhse'sche Karte 3); für die Euphrat - Länder die interessante Aufnahme von Selby und Collingwood *); für Syrien und besonders die Syrisch - Arabische Wüste zwischen dem Dschebel Hauran und dem Euphrat, welche in den Karten meist als ganz weisse Fläche erscheint, die Forschungen Wetzstein's, wie dieselben in den neuesten Kiepert'schen Karten niedergelegt sind. Von dem zu früh verstorbenen eifrigen und kenntnissreichen Schweizer Reisenden Dr. Schläfli erhielten wir interessante Nachrichten über das Ländchen Kueït am Persischen Golf 5), welches noch in den Bereich unserer Karte fällt. Das Litoral des Persischen Golfes ist nach der neuen ausgezeichneten Englischen Admiralitäts - Karte ) eingetragen; bei der Syrischen Küste konnte die gegenwärtige Englische Aufnahme berücksichtigt werden, besonders der vollständig publicirte nördliche Theil 7).

Die Afrikanischen Länder der Karte wurden hauptsächlich nach unserer grossen 10- Blatt - Karte gezeichnet und nach den sich derselben anschliessenden und sie in den betreffenden Theilen ergänzenden und berichtigenden Karten M. v. Beurmann's ). Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, wie das Innere von Afrika dicht an Ägypten, der Theil der grossen Wüste westlich vom Nil, zu den unbekanntesten Gebieten ganz Afrika's gehört; nur sehr wenige Reisende, unter ihnen hauptsächlich Calliaud vor beinahe 50 Jahren, haben die Flusslinie Ägyptens verlassen und die weiten Gebiete im Westen in Augenschein genommen; es ist diess freilich Alles Wüste, allein auch die Wüste bietet Stoff genug zur Erforschung; wir wissen noch nicht einmal, wie weit ungefähr das Koptisch-Arabische Element nach Westen und Südwesten reicht und wo etwa die schwarze Bevölkerung der Tebu beginnt.

Möchten sich Reisende und Gelehrte in Ägypten angeregt fühlen, über die westlich von den Ägyptischen Oasen gegen die Tebu - Länder sich erstreckenden vollkommenen terrae incognitae wenigstens Erkundigungen einzuziehen, wozu sie ohne Zweifel vielfach Gelegenheit haben können!

Wie Gibraltar das westliche Eingangsthor zum Mittelmeer, die Maltesischen Inseln die Central wacht und -Station bezeichnen, so bildet der Isthmus von Sues und das Nil

1) Khanikof, Map of Aderbeijan, drawn and engraved under the direction of H. Kiepert. Mst. 1:800.000. Berlin, D. Reimer, 1862.

2) Kiepert, Übersichtskarte der Reise der Königl. Preuss. Gesandtschaft in Persien 1860 und 1861, nach den Angaben von Dr. H. Brugsch entworfen. Mst. 1:2.000.000. (Brugsch, Reise u. s. w.) Leipzig, Hinrichs, 1862.

3) Karte zu F. Buhse's Reise in Persien, Mst. 1:2.000.000. (Aufzählung der auf einer Reise durch Trans-Kaukasien und Persien gesammelten Pflanzen.) Moskau 1860.

4) Selby und Collingwood, Originalkarte vom Thal des Euphrat und einem Theile des alten Babylonien. Mst. 1:585.000. (,,Geogr. Mittheilungen" 1862, Tafel 16, s. auch Jahrg. 1863, S. 155.)

5) Schläfli, Skizze der politisch-territorialen Verhältnisse der Gestadeländer des Persischen Golfes. (,,Geogr. Mitth." 1863, SS. 210 ff.)

6) Constable & Stiffe, Persian Gulf, 1860; Mst. 1:900.000. Engl. Admiralitäts-Karte Nr. 2837a und 2837. London 1862.

3) Gulf of Iskanderun to Markbab, surveyed by Brooker, Skead

& Blamey under the dir. of Comm. Mansell, 1858. Mst. 1: 220.000. Engl. Admiralitäts-Karte Nr. 2632. London 1861.

8),,Geogr. Mitth.", Ergänzungsband II (1862/63).

Delta das Ausgangsthor im Osten, und wenn auch der maritime Kanal; welcher das Mittelmeer mit dem Rothen Meer verbinden soll, noch nicht vollendet ist und seine Wichtigkeit für den Weltverkehr, wenn vollendet, noch nicht abgemessen werden kann, so ist doch schon jetzt die Strasse und der Schienenweg von Alexandria über Kairo nach Sues einer der wichtigsten der Erde; Grund genug, um von diesem Gebiete eine Nebenkarte in grösserem Maassstabe zu geben, bei deren Zeichnung wir ausser den grossen Französischen und Englischen Aufnahmen dieses Gebiets eine Manuskript-Karte des Süsswasser-Kanals vom DivisionsChef M. Casaux zu Grunde legen konnten, welche uns durch die gütige Vermittelung des Afrika-Reisenden Dr. Schweinfurth unlängst zugegangen war 1).

3. Topographie des Mittelländischen Meeres (Osthälfte). 1. Nomenklatur. Wenn man, wie wir es gethan haben, die Westhälfte des Mittelmeeres in fünf Doppelbecken gliedert, so kann man die Osthälfte in zwei Becken eintheilen, das Schwarze und das Weisse Meer. Zu dem Schwarzen Meere gehört das Asow'sche und das Marmara-Meer. Das Weisse Meer, wie die ganze Osthälfte des Mittelmeeres bei seinen Anwohnern, den Griechen und Türken 2), heisst, erstreckt sich im weiteren Sinne vom Ionischen und SyrtenMeere im Westen bis zur Syrischen Küste im Osten, von den Dardanellen im Norden bis zur Afrikanischen Küste im Süden, im engeren Sinne aber hauptsächlich nur zwischen Kreta und Ägypten; bei der Fahrt von Triest nach Alexandria heisst es gewöhnlich bei Sichtung jener Insel: ,,Jetzt sind wir im Weissen Meere". Der dreieckige, die Insel Cypern umfassende Theil des Meeres nordöstlich vom eigentlichen Weissen Meere trägt vorwiegend den Namen Levantisches Meer, das zwischen der Insel Kreta und den südlichen Inseln des Griechischen Archipels: Meer von Candia, und das den Griechischen Archipel umfassende und bis zu den Dardanellen reichende: das Ägäische Meer. 2. Tiefen. Die Tiefenverhältnisse des Schwarzen Meeres sind schon bei der geringen Kenntniss, die wir gegenwärtig von ihnen besitzen, von einigem Interesse. In seiner nordwestlichen Hälfte, vom Bosporus bis zur Strasse von Kertsch, sich ganz allmählich abdachend fällt der Seeboden an der entgegengesetzten südöstlichen Hälfte längs der Klein- Asiatischen und Kaukasischen Küsten schon unmittelbar an der Küste tief ab; dort erreicht er z. B. südöstlich von Odessa erst 30 Meilen 3) von der Küste, hier oft schon in der Entfernung von einer Meile oder noch weniger die 100-Faden-Linie. Zwischen der Krym und den Donau-Mündungen beträgt die durchschnittliche Tiefe 10 bis 30 F. und nimmt dann am meisten in südöstlicher Richtung zu, und wenn es von Odessa in südsüdöstlicher Richtung 30 Meilen bedurfte, um die 100-FadenTiefe zu erreichen, so ist in derselben Richtung weiter von da schon in 18 Meilen 1070 Faden gelothet. So weit das Becken des Schwarzen Meeres einigermaassen bekannt

[blocks in formation]

ist und das beschränkt sich auf seine westliche Hälfte —, bildet es eine deutlich ausgeprägte und überall konsequente Trogform bis zur 100-Faden-Linie ist eine wenig geneigte, gewissermaassen noch zum Festland gehörige Terrassenfläche, bei 100 Faden senken sich die Wände des Troges zur Tiefe ab, erreichen in durchschnittlich 2 bis 3 Meilen 500 Faden und gehen hier wieder in eine allmählichere Abdachung über, welche den Boden des Troges vorstellt; dieser Trog erstreckt sich in einer nordost-südwestlichen Richtung und eine Linie vom Bosporus nach Sebastopol bildet die Axe des Trogbodens und schneidet die beiden grössten bisher im Schwarzen Meere gelotheten Tiefen von 1000 und 1070 Faden. Diese Linie bildet gleichzeitig die Grenze unserer Kenntniss der unterseeischen Topographie des Schwarzen Meeres, der untersuchte Theil liegt nordwestlich, der fast völlig unbekannte südöstlich davon. In diesem letzteren sind die wichtigsten Sondirungen noch die von dem Französischen Kapitän Gauttier vom Jahre 1820 1); derselbe fand an vielen Stellen 1 bis 2 Meilen von der Süd- und Ostküste des Schwarzen Meeres mit 200 Franz. brasses (178 Faden) noch keinen Grund. Wie es so oft bei Behandlung geographischer Gegenstände zu gehen pflegt, dass oberflächliche Autoren nur die neuesten Forschungen benutzen und die älteren ganz unberücksichtigt lassen, so sind auch diese Gauttier'schen Messungen fast ganz in Vergessenheit gerathen, weil bei der neueren Aufnahme des Schwarzen Meeres durch die Russen im J. 1836 überhaupt nur bis zur Tiefe von 20 bis 30, in seltenen Fällen bis 40 und 50 Faden gelothet wurde.

Der Bosporus hat eine durchschnittliche Tiefe von 30 bis 40 und an einigen Stellen 60 bis 70 Faden, letztere grösste Sondirung in der Nähe von Bujukdere.

Das Marmara-Meer ist besonders in seinem nördlichen Theile überall von beträchtlicher Tiefe, welche ihr Maximum mit 735 Faden 3 Meilen südöstlich von Eregli erreicht.

Die Dardanellen haben eine ähnliche Durchschnittszahl wie der Bosporus, erreichen aber an der tiefsten Stelle bei Tschanak Kalessi (zugleich die schmälste der Strasse) nur 57 Faden.

Das Ägäische Meer hat ebenfalls eine beträchtliche Tiefe, die im Allgemeinen nach Süden hin zunimmt; im Norden, wo grössere Flüsse als im Süden einmünden, ist es seichter. Es würde den Umfang dieser kurzen Bemerkungen weit übersteigen, wollten wir die Topographie des Seebodens in dieser komplicirten Abtheilung in allen Einzelnheiten zergliedern; zudem sind die Sondirungen bis auf wenige Theile nur in der Nähe der Küsten ganz vollständig abgeschlossen. Es genüge daher, nur einzelne Hauptdaten anzudeuten. Der Golf von Saloniki und der von Rendina sind seichter als die dazwischen liegenden von Kassandra und Monte Santo, erstere erreichen nicht 100 Faden, letztere weisen 156 und 207 auf und sind wahrscheinlich noch tiefer, der Golf von Saros hat mehr als 350 Faden, doch ist eben dieser nördliche Theil des Ägäischen Meeres am wenigsten bekannt. Zwischen der Insel Limno und den Dardanellen ist die Tiefe überall unter 100 Faden; zwischen Euböa und der Insel Chio sind Tiefen bis zu

1) Gauttier, Carte réduite de la Mer Noire, 1820. Mst. 1:1.250.000. Paris, Dépôt-général de la Marine, 1822.

570 Faden, letztere unweit der Insel Psara; noch grössere Tiefen, nämlich bis 670, giebt es ein Paar Meilen nordwestlich von der Insel Samo; südlich derselben und bis zum Meer von Candia, wo die vielen dicht gelegenen Inseln die Bildung einer grösseren Meeresfläche hindern, sind bis jetzt nur Tiefen von 200 bis 300, ein Mal, westlich der Insel Ko, 351 Faden sondirt, während südlich davon, in dem grösseren Meere von Candia, die Tiefen wieder rasch zunehmen. Die tiefste Stelle im Ägäischen Meere befindet sich daher, nach den bisherigen Lothungen, zwischen den Inseln Samo, Chio und Andro und erreicht dort ihr Maximum mit 670 Faden.

Das Meer von Candia hat eine grössere allgemeine und Maximal-Tiefe als das Schwarze, Marmara- und Ägäische Meer, schon 5 Meilen nördlich von de: Küste des Ostendes der Insel hat es 1200 Faden.

Das Weisse Meer, das ausgedehnteste Becken des Mittelländischen Meeres, hat auch nach den bisherigen Beobachtungen zu urtheilen die grösste Tiefe. Wir haben bereits bei den Bemerkungen zum westlichen Blatt der Karte 1) gesehen, wie das Meer östlich von Malta rasch an Tiefe zunimmt und dort 2150 Faden hat; diese Tiefe behauptet sich auf einer Strecke von über 22 Meilen und erreicht in 35° 32' N. Br., 16° 20' Östl. L. v. Paris, etwa halben Weges zwischen Otranto und Bengasi, 2170 Faden, die absolut grösste Tiefe, die bis jetzt im Mittelmeere sondirt wurde. Überall in diesem Theile des Meeres, an den Küsten von Afrika, Griechenland, Candia, Klein-Asien, Cypern, Syrien und Palästina, fällt der Seeboden rasch ab, am Kap Krio, dem südwestlichen Kap Candia's, sind 2 Meilen vom Ufer schon 1680 F., 2000 Fuss mehr, als der Ida, der Kulminationspunkt der Insel, hoch ist. Unsere Karte enthält alle einzelnen, auf der hohen See bisher

1),,Geogr. Mitth." 1864, Heft V, S. 189.

gemachten Lothungen, die durchschnittlich zwischen 1000 und 2000 F. betragen; wir müssen in Bezug auf Detail auf sie verweisen.

Die einzige sehr beträchtliche und ausserordentlich markirte seichte Stelle in dieser ganzen östlichen Hälfte des Mittelmeer-Beckens ist die den Nil-Mündungen vorliegende. Wie bekanntlich das Nil-Delta ein in das Meer hinausgewachsenes Stück Land, die Ablagerung der Sedimente seiner Flussarme, ist, so lehrt ein Blick auf die Karte, dass der dem Nil- Delta vorliegende Seeboden in einem von Alexandria bis El Arisch reichenden grossen Kreisbogen eine Fortsetzung dieser unausgesetzt wachsenden Landzunge ist und einen weiten Vorsprung nach Norden bildet, der schon jetzt andeutet, in welcher Weise und Richtung das Nil-Delta im Laufe der Zeit weiter ins Meer gewachsen sein wird. Die sehr genaue, in den Jahren 1856 und 1857 von Mansell, Brooker, Skead und Blamey ausgeführte Englische Aufnahme des Litorals und Seebodens von Alexandria bis El Arisch) und andere neuere Sondirungen 2) zeigen, dass nach Nordosten zu, vor dem Mensaleh-See und der Bai von Pelusium, diese Versandung und Verflachung des Seebodens am stärksten ist, dass dort das Meer am seichtesten, nach Westen zu, bei Alexandria, am tiefsten ist; 9 nautische Meilen nordnordwestlich von diesem Hafen sind schon 110 Faden Tiefe, bei der Rosetta-Mündung und 18 nautische Meilen nordwestlich von ihr 128 Faden, bei der Damietta-Mündung sind noch 30 nautische Meilen nördlich nur 90 Faden. Aber absolut am seichtesten ist der Meeresboden vor Port Said, dem nördlichen Hafen des projektirten Sues-Kanals: 37 nautische Meilen nordnordwestlich von ihm wurden nur 32, 31 nautische Meilen nordnordöstlich von ihm nur 52 Faden gelothet.

1) Englische Admiralitäts-Karten Nr. 2573 und 2630. London 1859. 2) Engl. Admiralitäts-Karte Nr. 2158, Mediterranean Sea. Ausgabe vom Dezember 1863.

EUROPA.

Geographische Literatur.

Alphen, Jhr. Mr. D. F. van: Door Zwitserland, Savoye en het noorden van Italië, langs de Middellandsche zee en door Provence. Reisverhalen en indrukken. Eeen dagboek met aanteekeningen enz. 8°, 265 pp. Leiden, v. d. Heuvell & v. Santen, 1864. 21 A. Dünenwelt, Die Europäische (Das Ausland 1864, Nr. 10,

SS. 222-229.)

Beschreibung der Dünen im Allgemeinen und der Französischen, Holländischen, Deutschen und Dänischen insbesondere.

Karten.

Morel, A.: De Paris à Cologne, à Bruxelles, à Senlis, à Laon, à Dinant, à Givet, à Luxembourg, à Trèves, à Maestricht. Itinéraire descriptif et historique. 18°, 483 pp. mit 1 Karte und 90 Vignetten. Paris, Hachette, 1864. (Collection des Guides-Joanne.) 3 fr. Baczko, Hauptm. H. v.: Übersichts-Handkarte des Systems der CentralEuropäischen Alpen für den Schul- Gebrauch. 1:2.500.000. Lith. Mit 6 SS. Text in 4°. Glogau, Flemming, 1864. Bonneau, Al.: Atlas politique de l'Europe, 1814-1864, exposant le développement des principes de 89, l'esprit des traités de 1814 et 1815, les besoins et les tendances des peuples, etc. 22 cartes dressées par L. Bouffard. 1 partie. Fol. 25 pp. et 10 cartes. Paris, Dentu, 1864.

Europe, Carte de l'

[ocr errors][merged small]

Hermann, M.: Eisenbahn-Karte von Mittel- Europa mit Angabe der Bahnstationen und Postverbindungen. Lith. Glogau, Flemming, 1864.

Thlr.

Deutschland, Preussen und Österreich. Alpen-Verein, Verhandlungen des Österreichischen Redigirt von P. Grohmann und E. v. Mojsisovics. 1. Heft. 8°, 126 SS. Wien, Braumüller, 1864. 1 fl. Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearbeitet von einem Kreise Bayerischer Gelehrten. 3. Bd. Oberfranken, Mittelfranken. 1. Abth. 8°. München, Liter.-artist. Anstalt, 1864. 2 Thlr. Berghaus, Dr. H.: Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen in der Mitte des 19. Jahrh. 2. Bd., 10. und 11. Lfg., 3. Bd., 6. und 7. Lfg. Anclam, Dietze, 1864. à Thlr. Dechen, Dr. H. v. Geognostischer Führer zu dem Laacher See und seiner vulkanischen Umgebung. 8°, 596 SS. Bonn, Cohen, 1864. 1 Thlr. Fils, Major A. W.: Höhenmessungen von dem Kreise Weissensee im Kgl. Regierungs-Bezirk Erfurt. 8°, 28 SS. mit 1 Tabelle. Ilmenau, Banse, 1864. { Tblr.

Die im Jahre 1863 publicirte Schrift des Landraths v. Hagke "Historisch-statistisch-topographische Beschreibung des Weissenseer Kreises" hat Veranlassung gegeben, dass Major Fils seine in den 40er Jahren in dem genannten Kreise ausgeführten Höhenmessungen gesammelt und gleichsam als Nachtrag zu jener Schrift veröffentlicht hat. Die Messungen betreffen 99 Punkte, ein

abermaliges Zeugniss für den unermüdlichen Eifer, mit welchem Major Fils die Hypsometrie Thüringens seit einer langen Reihe von Jahren gepflegt hat. Zur Vergleichung sind ferner eine Anzahl von Höhenangaben über andere Theile Thüringens beigesetzt und in einem Schlusskapitel wird mit Bezug auf die beigegebene Tafel, welche in graphischer Darstellung die Höhenlage der Orte des Kreises Weissensee sowohl wie des Kreises Schleusingen anschaulich vorführt, Einiges über die Produktion beider Kreise gesagt und das Terrain-Bild ganz Thüringens kurz charakterisirt. Ein alphabetisches Namenregister kommt der Benutzung des für die spezieHere Topographie sehr dankenswerthen Schriftchens zu Hülfe. (Ueber die früheren hypsometrischen Arbeiten des Verfassers siehe "Geogr. Mitth." 1859, SS. 259-271; 1861, S. 313; 1863, S. 114.) Gilbert, J., and G. C. Churchill: The Dolomite Mountains; excursions through Tyrol, Carinthia, Carniola and Friuli, in 1861, 1862 and 1863. With a geological chapter. 8°, mit 2 Karten u. Illustr. London, Longman, 1864. 21 s.

1 Thlr.

Hartmann, E.: Geographisch-statistisches Orts- und Post-Lexikon für
Ober-Bayern. 8°. Augsburg, Schmid, 1863.
Herold, Dr. E. F. G.: Statistik des Kreises Schleusingen im Königl.
Preuss. Regierungs - Bezirk Erfurt. 4o, 209 SS. und 60 Tabellen.
Schleusingen 1864.

Es ist bekanntlich vom Preussischen Ministerium des Inneren die allgemeine Anordnung ausgegangen, zufolge welcher für alle landräthlichen Kreise der Monarchie das vorhandene statistische Material von Zeit zu Zeit zusammengestellt und veröffentlicht werden soll. Diese Kreisstatistik soll in bestimmten Zeiträumen, vielleicht alle sechs Jahre, erneuert werden. Mit dieser nachahmungswerthen Arbeit ist bereits in der Provinz Sachsen mit dem Kreise Schleusingen begonnen durch das oben angezeigte Werk. Zuerst erkennen wir dankbar die angeordnete Arbeit an, denn sie wird künftighin für die verschiedenen Verwaltungszweige im Staate einen sicheren Führer geben über die Beschaffenheit und Kultur des Bodens, den Gewerbfleiss der Einwohner und den Gang ihres Handels u. s. w. Der Verfasser, zugleich der betreffende Kreis Landrath, hat diese Aufgabe mit voller Sachkenntniss und mit besonderem Fleisse gelöst, die unsere ganze Anerkennung verdienen. Sie ist in Wahrheit eine vergleichende Statistik, ganz im Sinne Carl Ritter's. Die dazu gegebenen 60 Tabellen sind zweckmässig geordnet, so dass alle Verhältnisse übersichtlich und mit Klarheit hervortreten. Mögen seine Herren Kollegen mit gleicher Umsicht und mit gleichem Eifer in ihrem Kreise an dasselbe Werk gehen. (A. Fils.) Hessen, Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplätze im Grossherzogthum mit Angabe der Zahlen der Bewohner und der bewohnten Gebäude, so wie der Gemarkungen und Gemeinden. 4o. Darmstadt, Jonghaus, 1863. 13 Thlr. Hrsg.

Hessen, Beiträge zur Statistik des Grossherzogthums

von der Grossherzogl. Centralstelle für die Landesstatistik. 2. Bd. 4o. Darmstadt, Jonghaus, 1863. 13 Thlr. Hessen, Positions-Verzeichniss aus der topographischen Aufnahme vom Kurfürstenthum 1857. Fol. Cassel 1864. 1 Thlr. Hunfalvy, J. A magyar birodalom természeti viszonyainak leirása. (Physikalische Geographie von Ungarn und seinen Nebenländern.) 2.-7. Heft. 8°. Pesth, Emich, 1864. à 1 fl. Siehe Geogr. Mitth." 1863, S. 393. Huyssen, Dr. A.: Die allgemeinen Verhältnisse des Preussischen Bergwesens mit Rücksicht auf ihre Entwickelung. 8° mit 4 Karten. Essen, Baedeker, 1864.

Thlr. Die Karten sind folgende: 1. Uebersicht der Bergrechts-Gebiete; 2. Uebersicht der Bergbaupunkte; 3. Relative Verbreitung des Bergbaues; 4. Relative Verbreitung des Hüttenbetriebs.

Jahrbuch der K. K. Geologischen Reichs - Anstalt. XIII, 1863, Nr. 4, Oktober bis Dezember, und XIV, 1864, Nr. 1, Januar bis März. Mit 1 Tafel. Wien, Braumüller.

Auch die beiden letzterschienenen Hefte des Jahrbuches der K. K. Geologischen Reichs-Anstalt bringen uns in schon gewohnter Weise eine reiche Zahl von grösseren und kleineren Abhandlungen des mannigfaltigsten Inhaltes neben den stets an interessanten Mittheilungen so reichen Sitzungs-Berichten, dem Verzeichniss der im Chemischen Laboratorium gemachten Untersuchungen und den eingelangten Einsendungen. Im letzten Hefte des XIII. Bandes ist eine Abhandlung von Dr. Stur: Bericht über die geologische Uebersichtsaufnahme im mittleren Kroatien, welche die geologischen Verhältnisse eines grösseren geographischen Gebiets bespricht und in einzelnen Kapiteln zunächst die aus älteren sekundären Formationen aufgebauten Gebirgsgruppen, dann die eocenen Gebilde und schliesslich das Hügelland der neogenen Ablagerungen, welche das Tiefland südwestlich von der Save von ihrer Einmündung in Kroatien bis an die Unna begrenzen, betrachtet. Wichtig und interessant sind besonders die in diesem letzten Kapitel gegebenen Beobachtungen über die Analogien mit den Tertiär-Ablagerungen am Rande des Wiener Beckens und über die ausgedehnte Verbreitung der Congerienschichten. Die übrigen kleineren Abhandlungen in diesem Hefte sind sämmtlich von zu lokalem Interesse, als dass wir bei der Beschränktheit des Raumes auf sie näher eingehen könnten. In gleicher Weise finden wir auch im ersten Hefte des XIV. Bandes neben kleineren Abhandlungen auch eine grössere von Dr. G. Stache, die Fortsetzung seiner schon im X. Bande des Jahrbuches begonnenen Darstellung der Eocen-Gebiete von Inner-Krain und Istrien", welche uns im Anschluss an jenen älteren ersten Theil eine durch zahlreiche, theils in den Text eingeschaltete, theils auf einer Tafel geographisch zusammengestellte geologische Profile erläuterte, sehr detaillirte Spezial-Beschreibung der eocenen Ablagerungen 1) der Gebirgsspalte von Buccari, 2) der Terrassenlandschaft der südwestlichen Tschitscherei, 3) der Doppelmulde von Triest-Pisino und 4) des Karstes von Albona giebt. Obgleich zunächst eine geologische Abhandlung, bietet dieselbe doch namentlich durch die beigegebenen bildlichen Darstellungen der Verhältnisse auch von geographisch em Standpunkte, welchem auch im Texte Rechnung getragen ist, so viel Interesse dar, dass wir den noch fernerhin zugesagten weiteren Fortsetzungen Petermann's Geogr. Mittheilungen. 1864, Heft VII.

über die betreffenden Gebilde auf den Quarnerischen Inseln und der Istrischen Halbinsel, so wie den allgemeineren Resultaten und vergleichenden Betrachtungen, welche den Schluss des Ganzen bilden sollen, mit Verlangen entgegensehen. Jokély, J.: Eine erläuternde orographische Skizze zur Höhenschichtenkarte des Böhmischen Riesengebirges. Mit 1 Karte. (Mittheilungen der K. K. Geogr. Gesellschaft, 1862, Abhandlungen, SS. 247-252.) Eine auch in technischer Beziehung gut gelungene Karte des Böhmischen Riesengebirges in 1:144.000 und mit Höhenschichten von 50 zu 50 Wiener Klaftern, ausgedrückt durch Graduirung derselben Farbe, begleitet der Verfasser mit einer kurzen Beschreibung des Gebirges.

Kerner, Dr. A.: Studien über die oberen Grenzen der Holzpflanzen in den Österreichischen Alpen. (Österreichische Revue 1864, Bd. 2 und 3.)

Mit vielen speziellen Nachweisen und Höhenangaben. Krause, Dr. P.: Die Ergebnisse der Volkszählungen im Grossherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach in den Jahren 1816 bis 1861. 4o, 98 SS. Weimar, Böhlau, 1864. Thlr. Offiziell vom Grossherzogl. Staats-Ministerium herausgegeben. Kühnast: Statistische Mittheilungen über Littauen und Masuren. 3. Bd. 8°. Gumbinnen, Sterzel, 1863. 2 Thlr. Grundbesitz, Viehstand, Bevölkerung und öffentliche Abgaben der Ortschaften in Littauen. Littrow, C. v., und C. Hornstein: Meteorologische Beobachtungen an der K. K. Sternwarte in Wien von 1775 bis 1855. Bd. 4. (1823-38). 80, 391 SS. Wien, Wallis hausser, 1863. 4 fl. Ludwig, R.: Die warmen Mineralquellen zu Bad Ems. Mit 1 geolog. Plan und 1 Höhenprofil der Quellen. (Bulletin de la Soc. impér. des naturalistes de Moscou, 1863, Nr. IV, pp. 327-371.)

Speziellste Nachweise über geologische Verhältnisse, Temperatur, chemische Zusammensetzung, Geschichte, wahrscheinlichen Ursprung u. s. w. Meier, H.: Die Küstenlandschaft Ost-Frieslands und deren Bewohner. (Globus, 5. Bd., SS. 343-346, 367-370.)

Erörtert besonders die Bodenarten, die Zerstörungen durch die Fluthen und den Schutz dagegen und schildert die Marschbauern, ihre Eigenthümlichkeiten, Wohnungen u. s. w. Meier, H.: Die Nordsee-Insel Borkum. (Globus, 5. Bd., SS. 139-142, 173-176.)

Verbreitet sich hauptsächlich über die Eigenthümlichkeiten der Bewohner, Fauna und Flora.

Meyn, L. Zur Geologie der Insel Helgoland. 8°. Kiel, Akademische Buchhandlung, 1864. Thlr. Mittheilungen aus dem Gebiete der Statistik. Herausgegeben von der K. K. Statistischen Central-Kommission. X. Jahrg. 3. Heft. 4o, 157 SS. (Verhandlungen der Central-Kommission im J. 1863) 1 fl. 20 kr.; 4. Heft. 4o, 166 SS. (Der Bergwerksbetrieb im Kaiserthum Österreich 1862) 1 fl. 60 kr. Wien, Prandel & Ewald, 1864. Nassau, Die Landesvermessung des Herzogthums

insbesondere

die als Grundlage derselben festgestellten Resultate der Triangulirung. 8, 540 SS. Wiesbaden, Stein, 1863. Preuss. Statistik. Herausgegeben in zwanglosen Heften vom Königl. Statist. Bureau. Heft V. Die Ergebnisse der Volkszählung und Volksbeschreibung nach den Aufnahmen vom 3. Dezember 1861, resp. Anfang 1862. 4o, 273 SS. Berlin, Geh. Ober-Hofbuchdruckerei, 1864. 1 Thlr. Pröhle, H.: Wegweiser durch den Harz. 160 mit 1 Übersichts- und 1 Routenkarte. Hildburghausen, Bibliogr. Institut, 1864. Thlr. Reinsberg-Düringsfeld, O. Frhr. v.: Von der Ostküste des Adriatischen Meeres.- Ragusa in Dalmatien. (Globus, 5. Bd., SS. 321-329; 6. Bd., SS. 10-16, 43-49.)

Schilderungen von Land und Lenten mit Zeichnungen von Kanitz. Ruthner, Dr. A. v.: Aus dem Österreichischen Hochgebirge. Ersteigung der Hohen Wildspitze im Oetz-Thale. (Mittheilungen der K. K. Geogr. Gesellschaft, 1862, Abhandlungen, SS. 216-243.)

So viel uns bekannt, nicht anderweitig publicirt und nicht minder interessant und belehrend als seine anderen Gebirgsfahrten. Schmidl, Prof. Dr.: Die Abaligether Höhle. 8°, 15 SS. mit 1 Tafel. (Aus den Sitzungs-Berichten der K. K. Akademie der Wissenschaften.) Wien, Gerold, 1864. 30 kr. Schwerdt, H., und Alex. Ziegler: Neuestes Reisehandbuch für Thüringen. 8o, 793 SS. mit 6 Karten, 3 Städteplänen, 18 Illustrationen und 3 Gebirgspanoramen. Hildburghausen, Bibliogr. Institut, 1864. 2 Thlr.

Die ausserordentliche Zunahme des Fremdenverkehrs auf dem Thüringer Walde hat in neuester Zeit eine beträchtliche Anzahl von Führern" und Karten hervorgerufen wir nennen nur die Reisehandbücher von Anding und Radefeld, Grieben und Gröning, Humbert, Kronfeld, Müller v. d. Werra, Polack, Vocke und die Karten von Fils, Gräf, Kaupert, Vogel - und den gewöhnlichen Ansprüchen der Touristen dürfte das Vorhandene schon genligen, aber ein recht vollständiges, die vielseitigsten Interessen berücksichtigendes Reisetaschenbuch erhöht unstreitig den Genuss des Reisens bedeutend. Wir rathen deshalb allen Fremden, die ihren Aufenthalt in Thüringen auch zur Kenntnissnahme von Land und Leuten benutzen wollen, den im Verhältniss zum Gebo 35

[ocr errors]

tenen geringen Preis des hier angezeigten Buches nicht zu scheuen, sie werden in diesem eine ungleich grössere Stütze finden als in irgend einem der früher erschienenen. In Format und Ausstattung mit trefflich gestochenen Gebirgspanoramen, hübschen Ansichten, zuverlässigen Städteplänen und brauchbaren, wenn auch bescheidenen Karten dem Reisehandbuch für die Schweiz von Berlepsch ähnlich, hat es zwei Männer zu Verfassern, die in Thüringen einheimisch und wie Wenige bewandert schon in früheren Publikationen ihren Beruf zu treuen Beschreibungen des Thüringer Waldes bewiesen haben, und dass sie mit grosser Sorgfalt auch die neuesten Verhältnisse erkundet haben, ersahen wir aus den verschiedenen Abschnitten, fiber die wir bei genauer Kenntniss der betreffenden Ort- und Landschaften ein Urtheil haben konnten. Einzelne Ungenauigkeiten kommen allerdings vor, doch sind solche schwerlich bei einem Buche zu vermeiden, welches Tausende und Tausende von speziellen Angaben in sich schliesst und dabei rasch wechselnde Verhältnisse, Persönlichkeiten u. s. w. aufführt. Fortgesetzte Berichtigungen sind bereits in Aussicht gestellt und so werden sich jene Ungenauigkeiten bei ausreichender Unterstützung auch mehr und mehr verlieren. Einen Wunsch aber erlauben wir uns noch auszusprechen. Die Listen der bemerkenswertheren und seltenen Pflanzen für verschiedene Abschnitte des Gebiets sind zwar eine ganz schätzbare Zugabe, sie werden aber einem Touristen gar Nichts, einem Botaniker nicht viel helfen; will man einmal Etwas geben, so scheue man nicht die Mühe, auf spezielle Standörter seltener Pflanzen bei den einzelnen an diesen Standörtern vorüberführenden Touren aufmerksam zu machen. In gleicher Weise könnte auf interessantere mineralogische Vorkommnisse Rücksicht genommen werden, wogegen die dahin einschlagenden, doch gewiss Niemanden genügenden Bemerkungen in dem allgemeinen Abschnitt wegfallen könnten, und sollte der Raum auch dann nicht hinreichen, so würden mit Vortheil die schwülstigen Lobpreisungen in diesem allgemeinen Abschnitt so wie gar viele schildernde Stellen, die unnöthig und nicht immer geschmackvoll sind, gestrichen werden.

So lobenswerth die technische Ausstattung des Buches im Allgemeinen ist, so sehr muss man sich über die Art und Weise der Buchbinder-Arbeit in der Einklebung der Kärtchen chokirt fühlen; dieselben werden dadurch in der Mitte des Bruches vollständig verdorben und unbrauchbar. Wir finden diesen Uebelstand auch bei andern Meyer'schen Reisebüchern, und denken, die Verlagshandlung wird es uns Dank wissen, seiner erwähnt zu haben. Stache, Dr. G.: Geologisches Landschaftsbild des Istrischen Küstenlandes. Mit 1 geol. Karte. 1. Physiognomik und Plastik. (Österreichische Revue 1864, Bd. 2, SS. 192-210.)

Temple, R. Über die Polnische Nation in der Österreichischen Monarchie. (Mittheilungen der K. K. Geogr. Gesellschaft, 1862, Abhandlungen, SS. 154-178.)

Auf eine historische Einleitung und kurze statistische Angaben folgt eine Schilderung des Volkscharakters, der körperlichen Beschaffenheit, der Kleidertracht, der Sitten und Gebräuche nach der allgemein angenommenen Unterscheidung der Polnischen Bevölkerung in Adel, Geistlichkeit, Bürger- und Bauernstand.

Triest, F. Topographisches Handbuch von Ober-Schlesien. 1. Hälfte. 8°. Breslau, Korn, 1864. kplt. 5 Thlr. Von B. R. A. P. 8o. 3 Thlr.

Ungarn, Ortslexikon des Königreichs (Schluss.) Pest, Ráth, 1864.

Ungarn's landwirthschaftliche Produktion. (Austria 1863, Nr. 52, und Preuss. Handels-Archiv 1864, Nr. 7, SS. 132-134.)

Auszüge aus dem Jahresbericht der Pesth-Ofener Handels- und Gewerbekammer.

Urbani, H.: Orographisches Gemälde des Mileschauer oder Donnersberges im Böhmischen Mittelgebirge in statistischer und pittoresker Beziehung. 169, 79 SS. Prag, Silber & Schenk, 1864. 21 Sgr. Urbani, H. Teplitz-Schönau und Umgebung in historischer, topographischer, medicinischer und pittoresker Beziehung. 16°, 215 SS. Prag, Silber & Schenk, 1864. 8 Sgr. Woldrich, Prof. Dr. J. N.: Die Mineralquellen im Sároser Komitate, in chemischer, physikalischer und topographischer Beziehung, nebst einigen Temperatur-Bestimmungen an einer indifferenten kalten Trinkquelle bei Eperies. (Mittheilungen der K. K. Geogr. Gesellschaft, 1862, Abhandlungen, SS. 64-79.) Woldřich, Dr. J. N.: Beiträge zur Geographie des Sároser Komitats. (Mittheilungen der K. K. Geogr. Gesellschaft, 1862, Abhandlungen, SS. 185-216.)

Der Verfasser stand in den Jahren 1859 und 1860 der Meteorologischen Station in Eperies vor und giebt hier ausser den Resultaten seiner klimatischen Beobachtungen einen Ueberblick der physikalischen Geographie, der Bodenkultur und der ethnographischen und socialen Verhältnisse jener Karpathen-Landschaft. Wolff, C. R.: Hypsometrie des Regierungsbezirks Frankfurt. 8°. Frankfurt a. d. O., Harnecker, 1864. 1 Thlr. Zittel, Prof. Dr.: Die Morlackei und ihre Bewohner. (Österreichische Revue 1864, Bd. 2, SS. 225-246.) Zollikofer, Th. v., und Dr. J. Gobanz: Höhen-Bestimmungen in Steiermark. 8, 78 SS. Herausgegeben von der Direktion des geognost.montanistischen Vereins für Steiermark. Graz 1864.

[blocks in formation]
[blocks in formation]

Thlr. Karten von Freienwalde a. d. O., vom Grunewald, der Jungfernheide, der Müggelsberge, von Neustadt-Eberswalde, der Rüdersdorfer Kalkberge, der Märkischen Schweiz (Buckow). Fol. Lith. Berlin, Schropp, 2, kolorirt 3, topogr. kolorirt 5 Sgr. Kaupert, J. A.: Der Thüringer Wald. Blatt IV: Ohrdruff, Georgenthal, Tambach, Oberhof, Schwarzwälder- und Schmalwassergrund, Donnershauk. 1:60.000. 4°. Kpfrst. Gotha, J. Perthes, 1864.

1864.

↑ Thlr. Die hierzu gehörigen, bereits früher erschienenen 3 Kärtchen haben neuer dings folgende, den Anschluss berücksichtigende, veränderte Numerirung erhal ten: C. Vogel, Blatt II (früher IV): Bad Liebenstein, Immelborn, Ruhla, Brotterode, Windsberg, Gerberstein, Inselsberg, Trusenthal. — Major A. W. Fils & C. Vogel, Blatt III (früher II): Waltershausen, Friedrichroda, Spiessberg, Kleinschmalkalden, Inselsberg. Major A. W. Fils, Blatt V (früher 1): Ilmenau, Oberhof, Grosser Beerberg und Schmücke. Mit Blatt I: Eisenach, welches noch nicht erschienen ist, wird die Reihenfolge ihren Abschluss finden. Kiepert, H.: Wandkarte von Deutschland mit Ausschluss der AlpenLänder, vorzüglich zum Schulgebrauch. 9 Bl. 1:750.000. Lith. Berlin, D. Reimer, 1864. 3 Thlr. Radefeld: Neueste Karte von Bayern in 4 Bl. Kpfrst. Hildburghausen, Bibliogr. Institut, 1864. 1 Thlr. Ravenstein, L.: Höhenschichten-Karte von Deutschland in 4 Bl. Kpfrst. Hildburghausen, Bibliogr. Institut, 1864. 1 Thlr.

Reymann's Spezialkarte von Deutschland u. s. w. 1:200.000. Sekt. 8: Tondern, 9: Flensburg, 9: Apenrade. Glogau, Flemming, 1864.

à Thlr. Roost, J. B.: Reisekarte von Süd-Bayern und den angrenzenden TheiAuf len von Tyrol und Salzburg. Kpfrst. Nürnberg, Serz, 1864. Leinw. 3 Thlr. 12 Sgr. Schmidt, J. M. F.: Postkarte von Deutschland und den angrenzenden Staaten in 4 Bl. Kpfrst. Berlin, Schropp, 1864. Stolp, Karte des Kreises

2 Thlr. , Regierungs-Bezirk Cöslin. 4 Bl. Lith.

Stolp, Schrader, 1864.

Übersichtskarte der Strassen und Eisenbahnen der Österreichischen Monarchie. Wien, Prandel & Ewald, 1864.

1 Thlr.

1 fl.

Uhlmann, E. Spezialkarte von Meissen und Umgegend. 1:12.000. Dresden, Wienecke, 1864.

Thlr.

Vogel, C. Der Thüringer Wald. 1:150.000. Sekt. I. Kpfrst. Gotha, J. Perthes, 1864. Thir. Von dieser aus 4 Blatt bestehenden Karte ist früher Sekt. III ausgegeben worden.

Volz, E. Eisenbahnkarte von Deutschland und Frankreich, 1 Thlr. — Generalkarte der Eisenbahnen Deutschlands, Thlr. Spezialkarte der Eisenbahnen Deutschlands, Thlr. Lith. Berlin, Grieben, 1864.

Schweiz.

Lacroix, J.: Nouveau guide général du voyageur en Suisse, suivi du
Tour du mont Blanc. 18°, 418 pp. mit 1 Karte, 8 Plänen und
60 Ansichten. Paris, Garnier, 1864.
Mittheilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern
Jahre 1863. 8°. Bern, Huber, 1864.

Karten.

10 fr.

aus dem Thlr. Keller's zweite Karte der Schweiz. gr. Fol. Kpfrst. Zürich, Keller, 1864. Auf Leinwand und in Carton 1 Thlr. 18 Sgr.

« PreviousContinue »