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(Middendorf) und von Ajan (Tiling) an.

Merkwürdig ist Am Amur näm

an der Bureja das Auftreten der Bäume. lich zeigt sich die Eiche schon bei Albasin, die Linde wie der Korkbaum aber erst viel weiter unten (unterhalb der Dseja - Mündung); an der Bureja dagegen findet man die Linde und die Schwarze Birke in der Gebirgsregion, unterhalb der Mündung des Njumen, den Korkbaum unterhalb derjenigen der Tyrma, während die Eiche erst viel südlicher als der Korkbaum, in den Weissen Bergen, 100 Werst oberhalb der Mündung der Bureja, auftritt.

Eins der allgemeineren Resultate ist auch die Feststellung der Identität der Tertiär-Flora, der Kohle und der fossilen Seemuscheln im Russischen Amerika, auf Kamtschatka und Sachalin. Diese identischen Tertiär-Bildungen begrenzen die beiden gegenüberliegenden Küsten, das ganze Nordufer des Grossen Oceans von der Vancouver-Insel bis Korea, und beweisen, dass die beiden Kontinente von Asien und Amerika während der Tertiär-Zeit im Norden verbunden waren, wie man diess auch schon früher vermuthet hat. Zugleich deuten aber die botanischen Befunde auf eine frappante Analogie zwischen der jetzigen Flora der Ostküste von Asien und derjenigen der Ostküste von Amerika, so wie auf eine vollständige Verschiedenheit zwischen den Floren der ersteren und der Amerikanischen Westküste. Diese Thatsache führt zu der Annahme, dass sich die jüngsten Vegetations - Verhältnisse unter dem Einfluss von Veränderungen des Klima's gebildet haben, welches in der Tertiär-Zeit für die beiden gegenüberliegenden Küsten ein gleiches gewesen sein muss.

Auf den vegetabilischen Überresten, welche dem ehemaligen Festland im nördlichen Theil des Grossen Oceans angehören, trifft man Seemuscheln, die zum Theil mit den jetzt noch lebenden identisch sind; man kann daraus schliessen, dass nach einer längeren Versenkung jenes Festlandes zwischen Asien und Amerika eine entgegengesetzte Bewegung begonnen hat, dass sich der Boden wieder gehoben hat, wenigstens an den Ufern des Oceans. Diese Hebung bemerkt man sicher auf Sachalin.

Das Goldland an der Küste der Mandschurei. Mehrere Reisende, welche die Südostküste der Mandschurei besucht hatten, namentlich auch die Expedition des Oberst Budogossky, versicherten einstimmig, dass flüchtige oder exilirte Chinesen Gold aus den Gewässern graben, welche von der Bergkette Sichot Alin nach der Küste herabkommen; auch brachten sie öfters Proben von dem Golde mit, die sie den Chinesen abgekauft hatten. In Folge dessen ging im Jahre 1863 eine neue Russische Expedition unter Benardaki dahin, fand aber, dass alle früheren Nachrichten ungenau gewesen waren. ,,Statt eines jungfräulichen Landes voll unberührter Mineralschätze fanden wir" so berichtete Anossoff am 1. September aus Katharino-Nikolajewsk (am Amur) 1) im Compte-rendu der Kaiserl. Russ. Geogr. Gesellschaft -,,fanden wir ein altes Land, das seine Geschichte und Goldindustrie gehabt hat. Nach den noch vorhandenen Spuren der alten Arbeiten müssen sie einen ungeheueren Umfang gehabt haben, die Ausbeute

1) Siehe,,Geogr. Mitth." 1861, Tafel 16.

der Goldwäschen war keineswegs die Arbeit einer Truppe Abenteurer, sondern Tausende von Sklaven sind hier beschäftigt gewesen und man bemerkt ein gewisses System in der Ausführung der Arbeiten. Sehr oft trifft man Thäler, welche von tiefen Gräben durchzogen und durch Einstürze und ausgegrabenes Erdreich versperrt sind. Ausserdem sieht man überall die Spuren von Wohnungen und Reste alter Befestigungen. Alles deutet darauf hin, dass dieses Land ehemals bevölkert gewesen ist, dass es Städte und Festungswerke gehabt hat. Was ist nun aus den Bewohnern, aus den Gebäuden geworden? welches Schicksal hat das Volk gehabt? Wir wissen es nicht. Vielleicht war die Hauptursache dieser Verödung die Erschöpfung der Goldminen.

,Wenn man den Traditionen der alten Leute in den Chinesischen Kolonien des Landes Glauben schenken darf, hätte hier vor 300 Jahren ein eigenes Reich bestanden, dessen Hauptstadt am Su-Tschan, einem in den AmerikaGolf mündenden Fluss, gelegen war. Noch jetzt beschäftigen sich die daselbst angesiedelten Chinesen mit Goldsuchen, wenn sie nichts Besseres zu thun haben, sie graben geduldig in den alten Werken und begnügen sich mit einem Sande, der einen höchst elenden Goldertrag abgiebt. Das bei ihnen gesehene Gold hat alle die Gerüchte verursacht, die sich über den Reichthum dieses Landes verbreitet haben, aber es ist sonderbar, dass Niemand früher die enorme Ausdehnung der alten Minen gesehen oder doch davon gehört hat."

Die Völker des Senegal.

Abgesehen von den Europäern, welche sich am Senegal niedergelassen haben, findet man auf dem rechten Ufer des Flusses zwei verschiedene weisse Racen, die Berber-Race und die Arabische.

Die Berber-Race hatte das nördliche Afrika schon vor den Phöniciern und Ägyptern inne, die Senaga, eine ihrer berühmtesten Nationen, hatten sich von Marokko bis zum Senegal ausgebreitet und waren dort die Herren bis zur Arabischen Invasion von Afrika im 7. Jahrhundert unserer Zeitrechnung; seitdem begann ihre Macht abzunehmen. Im 13. Jahrhundert unterjochte ein mächtiger Araber-Stamm, die Beni-Hassan, die Senaga, legte ihnen Steuer auf und herrschte an ihrer Stelle an den Ufern des Senegal; auch vollendeten sie den Schwarzen gegenüber die von den Berbern begonnene Bekehrung zum Islam und das Zurückdrängen gegen das Innere von Afrika. Gegenwärtig bilden die Mauren am rechten Ufer drei grosse Stämme: die Trarsa, die Brakna und die Duaïsch, welche wieder in eine Menge von Unterabtheilungen zerfallen. Das Arabische und Berber - Element sind in diesen drei grossen Stämmen fast gleichmässig vertreten, in den beiden ersteren sind die Familien von Berber-Ursprung den HassanArabern oder Kriegern tributär, dagegen hat bei den Duaisch die Berber- oder Senaga-Race, die ursprünglich von den Hassan-Arabern unterjocht war, das Übergewicht über die letzteren bekommen. Da sich endlich die Einen wie die Anderen seit Jahrhunderten mit den Schwarzen vermischt haben und die Stämme zur Hälfte aus reinen Negern als Gefangenen oder Freigelassenen bestehen, welche die Sitten

ihrer Herren oder Patrone angenommen haben, so zählt man bei diesen Mauren etwa 1/3 Arabische Mulatten, 1/3 Berber-Mulatten und 13 Schwarze, Freigelassene oder Sklaven. Alle sind Nomaden.

Die Schwarzen des Senegal - Beckens theilen sich wie die Weissen in Racen, welche sich durch die mehr oder weniger dunkle Hautfarbe, die Körperform und den Grad ihrer Intelligenz von einander unterscheiden. Die Hauptracen sind: die Pul-, die Malinke- oder Bambara - Race, an welche sich die Soninke anschliessen, und die UolofRace einschliesslich der Serer.

Die Pul oder Pöl sind braunröthliche Leute mit kaum wolligen Haaren und fast Europäischen Gesichtszügen. Da sie sich am nächsten an den weissen mohammedanischen Völkern befanden, welche in den Sudan eingefallen sind, so haben sie zuerst den Islam angenommen und spielen gegen andere schwarze Völker die Rolle der Bekehrer mit bewaffneter Hand. Sie haben mächtige Staaten gegründet, wie die Haussa-Staaten, Massina, Futa, Toro, Damga, Bondu, Futa-Djalon. Mit ihren Gefangenen oder Nachbarn schwarzer Race haben sie sich vermischt, und wenn das schwarze Element einen beträchtlichen Theil von einem ihrer Stämme ausmacht, so bezeichnet man am Senegal die Mischlingsrace mit dem Namen Toucouleur. Die Pul sind im Allgemeinen Hirten und haben eine besondere, weiche und wohlklingende Sprache.

Die Malinke und Soninke, am Senegal unter den Namen Mandingo und Sarakolle bekannt, sind hoch gewachsene Schwarze mit krausem Haar; sie haben Neger- Physiognomie, aber weniger ausgeprägt als die Eingebornen der äquatorialen Gegenden und von Congo. Sie bewohnen hauptsächlich den nördlichen Abfall der Gebirgsländer, in denen der Niger, der Senegal und Gambia entspringen, und sprechen verschiedene aus ein und derselben Sprache herstammende Dialekte. Die Malinke sind dem Temperament nach sehr kriegerisch, die Soninke treiben am meisten von allen Negern der Westküste Handel.

Die Uolof und Serer sind die grössten, schönsten und schwärzesten aller Neger Afrika's; ihre Wiege sind die weiten Alluvial-Ebenen zwischen dem Senegal, dem Faleme und Gambia. Sie bewohnen hauptsächlich Malo, Cayor, Baol und Sin. Das Volk der Serer-Uolof spricht zwei fast einsilbige Sprachen, welche unter sich die vollkommenste Verwandtschaft besitzen. Sanft, kindisch eitel, unvorsichtig und apathisch, sind sie doch sehr tapfer. Sie treiben Ackerbau und Viehzucht. Von Natur sehr mässig, ergeben sie sich doch in beklagenswerther Weise dem Trunke. Die Uolof, in deren Mitte die hauptsächlichsten Französischen Etablissements am Senegal liegen, leben im Allgemeinen mit den Franzosen in gutem Einvernehmen; aus diesem Kontakt ist eine zahlreiche Mischlingsrace hervorgegangen, die seit dem Beginn unseres Jahrhunderts recht bemerkenswerthe Fortschritte gemacht hat.

Frankreich unmittelbar unterworfen sind jetzt (1863) am Senegal und in den Dependenzen 116.000 Seelen; die abhängige Bevölkerung kann man auf 150.000 Seelen schätzen und die ausschliesslich mit den Franzosen Handel treibende auf mehr als eine Million. Die beiden letzten Zahlen sind nur annähernde. (Revue maritime et coloniale.)

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kürzlich annektirten und bis dahin,,No Man's Land" genannten Theil der Kolonie Süd - Australien einzudringen; es wurde jedoch kein günstiges Resultat erzielt und es scheint, als wäre dieser Landstrich von der Natur sehr stiefmütterlich bedacht.

Thomas McFarlane reiste Ende August mit zwei Leuten und 6 Pferden von Adelaide nach der Streaky-Bai. Von dort ging er ungefähr 40 Engl. Meilen nach Norden, sodann nach Nordwesten mit häufigen Abstechern nordwärts in die Wüste, wo er durchweg Nichts als Sandhügel und Skrub fand und jedes Mal durch Wassermangel zur Umkehr gezwungen wurde. Bei der Ankunft an der FowlerBai verliessen ihn seine Leute, er setzte daher am 24. November die Reise allein mit 3 Pferden fort und erreichte mit Mühe die nördlichste Stelle der Grossen Australischen Bucht, nachdem die Pferde 3 Tage ohne Wasser gewesen waren. Dort fand er glücklicher Weise beim Graben im Boden etwas brackisches Wasser. Nach viertägiger Rast ging er nordwärts ins Land hinein. Etwa 50 Engl. Meilen weit setzte er den Marsch fort, das Land war eine wellenförmige wohlbegraste Ebene ohne Baum oder Stein und ohne Wasser, daher auch nur einige wenige Vögel das Thierreich repräsentirten; an der Küste gab es wenigstens noch Schlangen, Wallabis und Wombats und sogar Menschen, wenn auch nur in wenigen Familien, schienen sich dort ständig aufzuhalten. Auf der Rückreise nach der Fowler-Bai verlor McFarlane ein Pferd aus Wassermangel. Er kam am 27. Dezember nach der Streaky-Bai zurück, wo er auf Crawford's Station 8 Tage zubrachte, bevor er mit einem Begleiter den Gawler-Bergen einen Besuch abstattete. Diese letztere Exkursion fiel aber ebenfalls unglücklich aus. Bei grosser Hitze fanden sie ausserordentlich wenig Wasser, so dass ein Pferd in den Bergen, ein zweites auf dem Rückweg in Stich gelassen werden musste und die Reisenden selbst in grösste Gefahr kamen. McFarlane wird sein ausführliches Reisetagebuch veröffentlichen.

Plateau zwischen Gerara und Berrian

Verschiedene Punkte zwischen Laghuat, Bu

sada und Boghar.

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Nachrichten über die Fiji -Inseln.

Dieser

Von Schwedischen öffentlichen Blättern wird aus einem im letztverflossenen Dezember von dem Schweden Carl Axel Egerström, der schon vor einigen Jahren dem Publikum seine Schicksale in fremden Ländern vorgelegt hat, unter dem Titel:,,In der Ferne ist's gut, zu Hause aber besser", geschriebenen Briefe über die Fiji-Inseln ein höchst interessanter Auszug mitgetheilt, nach welchem die in den ,,Geogr. Mitth." 1861, Heft II, SS. 67-71 ausgesprochenen Hoffnungen leider nicht realisirt worden sind. Auszug lautet in wortgetreuer Übersetzung folgendermaassen: ,,Es sind nunmehr beinahe vier Jahre verflossen seit der Zeit, da ich auf den Fiji-Inseln ans Land stieg. Damals glaubte man allgemein, diese bedeutende Inselgruppe würde eine Englische Besitzung werden. In den Jahren 1860 und 1861 wurden die Inseln oft von Kriegsschiffen besucht, welche zu dem Südsee-Geschwader gehörten, und die Englische Regierung sendete einen Oberst Smythe und einen Doktor Seemann hierher, um die hiesigen Zustände näher zu erforschen, und es beruhte eigentlich auf den Berichten dieser Herren, ob die Besitznahme durchgesetzt oder ver

worfen werden sollte. Vor einem Jahre kam die Fregatte Miranda, Captain Jenkins, hier an mit Depeschen vom Herzoge von Newcastle (Staats-Sekretär für die Kolonien), aus denen sich ergab, das Englische Ministerium könnte der Königin nicht anrathen, die Souverainetät über die FijiInseln anzunehmen, deren Häuptlinge ihre Macht lieber an England als an den König Georg auf Tonga oder an die Franzosen abtreten wollten. Die Depesche enthielt ausserdem fromme Wünsche für das Wohl der Inseln nebst mehreren guten Rathschlägen an die Häuptlinge derselben, sie möchten mit Wohlwollen die Civilisation entgegennehmen von den Missionären und denjenigen Europäern, welche sich vielleicht hier niederliessen.

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,,So erlosch also schnell die Hoffnung auf den Fortschritt der Fiji-Inseln als Englischer Kolonie. Die meisten hier befindlichen Europäer, welche der Sterblichkeit entgangen waren, die vor zwei Jahren sehr bedeutend war, haben die Inseln verlassen, deren 300.000 Bewohner also, sich selbst überlassen, zu ihren uralten Beschäftigungen zurückgekehrt sind. Diejenigen, welche den heidnischen Gebräuchen entsagt haben, bringen ihr Leben in Müssiggang zu und die Heiden die grösste Anzahl fahren fort, sich gegenseitig zu bekriegen, zu tödten und aufzufressen. Die methodistische Mission, welche über 30 Jahre lang verdienstvoll daran gearbeitet hat, unter den Fijianern das Christenthum einzuführen, erntet leider schlechte Früchte von ihren Bemühungen. Eine Station nach der anderen muss verlassen werden, und wenn der Missionär an den Sonntagen sich zu der Kapelle begiebt, um zu predigen, findet er dort keine Zuhörer. Grosse Schaaren von Eingebornen, die seit Jahren der Wesleyanischen Kirche angehört haben, gehen jetzt zu der römisch-katholischen über. Die Ursache erklären die Eingebornen so: sie werden von den Wesleyanischen Missionären allzu hoch besteuert, ihnen wird eine allzu geringe Zeit zu der Pflege der Pflanzungen gestattet und es werden ihnen alle unschuldigen Spiele und Gesänge verboten, in welchem Allem die Katholiken sehr liberal sind. Jedes hier ankommende Fahrzeug bringt katholische Priester mit, ja man erwartet auch einen Bischof, und diese Herren behaupten, dass Frankreichs Macht und Flagge sehr bald über die Schicksale dieser Inseln herrschen wird.

,,Das Geschäftsleben ist sehr gedrückt in Folge bestehender Kriege zwischen den verschiedenen Völkerstämmen, vertheilt über die Berggegenden und auf den Küstenstrichen. Es sind keine Arbeitskräfte zu erhalten und daher stehen die Plantagen - Arbeiten still. Von einigen angefangenen Baumwollen - Plantagen erwartet man in der diessjährigen Ernte nur einige hundert Ballen. Die Kaffee-Plantagen sind noch so jung, dass man in einigen Jahren von ihnen noch Nichts erwarten kann. In der Zucker-Produktion hat man bis jetzt nur Versuche gemacht. Mit Perlen, Perlmutter, Elfenbein und Schildpatt werden nur unbedeutende Geschäfte gemacht.. Die Stapelwaaren für den Export sind hauptsächlich: Kokosnussöl, Baumwolle, Tabak und Beche de mer für Chinesische Häfen. Der Handel wird betrieben von einem Hamburgischen und zwei Englischen Handelshäusern, welche ihre Comptoire in Levuka auf der Insel Ovalau haben. Levuka ist der Hauptort für den Handel und die Schifffahrt und an sich selbst ein lebhaftes Städtchen.

,,Ungefähr 60 Engl. Meilen in südlicher Richtung liegt die kleine Insel Nagara an der Küste von Viti Levu, der grössten unter den Fiji-Inseln, die als das Fijianische Festland betrachtet werden kann. Diese Insel kaufte vor vielen. Jahren ein Amerikanischer Konsul Namens Williams von den Eingebornen und von ihm kaufte ich bei meiner Ankunft hierselbst einen Theil der Insel. Auf Nagara liess ich mich nieder, machte die Wildniss urbar, führte das Gebäude auf, legte Baumwollen- und Kaffee-Plantagen an, Alles in der schmeichelhaften Hoffnung auf Glück und gute Resultate. Die Eingebornen waren freundschaftlich gesinnt und boten mir ihre Arbeitskräfte an, kurz Alles ging während einiger Monate recht gut. Da aber starb der Konsul Williams und nun traf von Allem das völlige Gegentheil ein. Die Fijianer forderten jetzt die Insel zurück, suchten mich mit Gewalt von derselben zu vertreiben und machten mir den Aufenthalt in, hohem Grade unangenehm. Meine Klagen über das Betragen der Eingebornen bei dem Englischen Konsul Pritchard (einem Sohne des berühmten Pritchard auf Taheiti) wurden angenommen und, unterstützt von dem Britischen Kriegsschiffe ,,Herald", Captain Sir Malcolm M'Gregor, nebst dem mächtigen Fiji - Häuptlinge Koruduadua, brachte der Konsul die Eingebornen dahin, dass sie die Insel verliessen und mich als den Besitzer meines Antheiles anerkannten, zu dessen völligem Besitz ich jetzt gelangte. Das Dorf der Eingebornen wurde zerstört.

,,Das geschah vor etwas über zwei Jahren und unmittelbar nach diesem Ereignisse brach der Krieg aus zwischen den Gebirgsstämmen und der Küstenbevölkerung, der noch jetzt fortdauert und in welchem mehrere Hunderte getödtet und nach uralter Fijianischer Sitte zerstückt, in Öfen gebraten und bei Kannibalen-Festen verzehrt worden sind. Der Lärm bei diesen Orgien der Wilden hat mich oft bei Nacht und bei Tage gepeinigt. Jetzt werden die Fehden gleichwohl in einer grösseren Ferne geführt, so dass das Knallen der Musketen nur schwach zu hören ist; die Dörfer in der Nachbarschaft sind verbrannt und die nächste Umgegend ist öde und leer. Meine nächsten Nachbarn wohnen in einer Entfernung von 25 Engl. Meilen von Nagara, wo ich noch ganz allein ein Robinson - Crusoe - Leben führe. Meine Beschäftigungen bestehen in Graben und Pflanzen, in Warten der Blumen und der Hausthiere, und meine Vergnügungen in demjenigen, was ich aus einigen Büchern schöpfen kann, so wie in denjenigen Genüssen, die eine herrliche Natur, erfrischende Winde, prachtvolle duftende Blumen, erfrischende Bäder in dem stets bewegten Meere, dessen Wogen das Gestade vor meiner Wohnung küssen, mir gewähren können. Aber schwer ist es für den Menschen, so ganz allein und verlassen seine Tage zu verleben, die Bekümmernisse der Einsamkeit sind prüfend und ich wünsche oft, die Ruhe auf Nagara gegen ein thätigeres Leben austauschen zu können. Dadurch aber würde ich mein Alles verlieren, das ich in dieser meiner Besitzung, die ich in diesem Augenblick nicht verkaufen kann, niedergelegt habe. Also muss ich vielleicht auf dieser meiner Südsee-Insel in der Einsamkeit leben und sterben."

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