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Kutch, called Wagur. (Transactions of the Bombay Geogr. Society, Vol. XVI, Bombay 1863, p. 1.)

Fleming, G. Travels on horseback in Mantchou Tartary, being a summer's ride beyond the great wall of China. 8°, 596 pp. mit 1 Karte u. 50 Illustrationen. London, Hurst & Blackett, 1863. 42 s. G. Fleming, Englischer Offizier, und Michie, Kaufmann in Shanghai, ritten 1861 von Tientsin durch Petscheli über Shanhaikuang nach Niutschuang, Jingtse und Mukden.

Fleuriot de Langle, Contre-amiral Vicomte: Voyage au Malabar, 1859. (Le Tour du Monde, 1863, Vol. VIII, Nr. 185, pp. 33-48.)

Eine kurze Beschreibung der Malabar-Küste, ihrer Bewohner und bemerkenswerthesten Orte, wie Mahé, Goa, Bombay, mi thübschen Illustrationen, z. B. aus den Grottentempeln von Elephanta.

Siehe den Vorbericht auf S. 113.

Friedel, Dr. C.: Beiträge zur Kenntniss des Klima's und der Krankheiten Ost-Asiens gesammelt auf der Preussischen Expedition in den Jahren 1860-1862. 8, 185 SS. Berlin, G. Reimer, 1863. § Thlr. Goldsmid, Major F.: Exploration from Kurráchi to Gwadur, along the Mekran Coast. (Proceedings of the R. Geogr. Soc. of London, Vol. VII, Nr. III, pp. 91-95 und 117-118.)

Einige Bemerkungen über die antiquarisch sehr interessante Mekran-Küste mit Bezug auf die Telegraphen-Linie, welche von Kurratschi nach Gwadur als ein Glied der grossen Europäisch-Indischen Linie geführt wurde. Handelsberichte der kaufmännischen Begleiter der Ost - Asiatischen Expedition. 4o, 171 SS. (Als Manuskript gedruckt.) Berlin, R. Decker, 1863.

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Jacob: Journal of a trip to Sind from Kutch, 1852. Journal of a tour through Kutch, 1851. (Transactions of the Bombay Geogr. Society, Vol. XVI, Bombay 1863, pp. 22, 56.) Koner, W.: Notizen zu dem Itinerar durch die Gobi von Kiachta bis Peking. Mit 1 Karte. (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, Mai 1863, SS. 351-356.)

Vor einigen Jahren hatten wir Gelegenheit, eine sehr werthvolle Russische Aufnahme der Karawanenstrasse von Maimatschin durch die Wüste Gobi nach Peking zu sehen. Von dieser ist im J. 1862 eine Englische Kopie erschienen (Itinerary from Maimachin to Peking, from a sketch made in 1858. London, Topogr. Dep. War Office, 1862. 3 Bl. 1: 210.000), welche Prof. Dr. Kiepert auf der obigen Karte in der Reduktion auf 1:1.000.000 wiedergegeben hat. Prof. Dr. Koner bespricht in dem beigegebenen Text die vorhandene Literatur über die beiden durch die Gobi führenden Karawanenstrassen und die Höhenverhältnisse der westlicheren.

Kreyher, J.: Die Preussische Expedition nach Ost-Asien in den Jahren 1859 bis 1862. Reisebilder aus Japan, China und Siam. 8°, 444 SS. Hamburg, Agentur des Rauhen Hauses, 1863. 1 Thlr. 12 Sgr.

Siehe den Vorbericht auf S. 114.

Lalor, J.: Outline of the country between Kurrachee and Gwadel. (Transactions of the Bombay Geogr. Society, Vol. XVI, Bombay 1863, p. 99.) Laurens, C.: Navigation et commerce du Yang-tse-kiang en Chine. (Revue maritime et coloniale, Oktober 1863, pp. 197-214.)

Schiffsfähnrich Laurens fuhr mit einem Fahrzeug der Französischen Kriegsmarine, dem Kien-chan", den Jangtsekiang bis Hankau hinauf und berichtet über die Schwierigkeiten, welche dieser untere Theil des Stromes der Schifffahrt bietet, und über den höchst bedeutenden Handelsverkehr auf dem Fluss und in den anliegenden, fremden Schiffen geöffneten Städten. Lindau, R.: Un voyage autour du Japon, Nagasacki, les quartiers francs et la ville japonaise. (Revue des deux mondes, 1. Juli, 1. August, 1. September 1863.)

Maron, H.: Japan und China. Reiseskizzen entworfen während der
Preussischen Expedition nach Ost-Asien. 2 Bde. 8o, 526 SS. Berlin,
Janke, 1863.
2 Thlr.
Melgunow: Über die Südküste des Kaspischen Meeres. 8°, mit 1 Karte.
St. Petersburg 1863. (In Russischer Sprache.)

Siehe den Vorbericht auf S. 113.

Der Verfasser war dem Akademiker Dorn während seiner Reise in Masanderan und Gilan im J. 1860 als Begleiter beigegeben und auf seinen Vorschlag übernahm er die geographische Partie, so dass das vorliegende Werk ein unmittelbares Ergebniss von Dorn's Reise ist. Der Inhalt des Buches ist folgender: 1) Vorrede: Gedrängte Beschreibung der Reise im nördlichen Persien, Zusammenstellung der geographischen Bemerkungen" und literarischen Nachweise, Bemerkungen über die beigegebene Reisekarte (SS. I-XXXII). 2) Einleitung: Der Flächeninhalt der südlichen Küstenländer des Kaspischen Meeres, das Elburs-Gebirge und der Demavend, über das alte Tabaristan, Ma

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sanderan und Hyrkanien, die administrative Eintheilung, der Schah-Abbasische Steinweg, Schätze in alten Gebäuden, Klima, Uebersicht der alten Geschichte des Landes nebst einer chronologischen Tabelle der Dynastien und der merkwürdigsten Begebenheiten bis zum Jahre 1621 (SS. 1-43). 3) Beschreibung der Provinz Astrabad, Weg vom Gös-Ufer nach Schahrud (SS. 47-94). 4) Masanderan, Aschref, Sari, Barferusch, Amul (SS. 97–194). 5) Gilan, Lahidschan, Lengerud, Rescht, Fumen, Rudbar, Enseli, Gilanische Gedichte (SS. 197-283). 6) Das Turkmenische Ufer und die Insel Aschurade (SS. 287 -324). Turkmenische Briefe mit Russischer Uebersetzung; alphabetisches Register. Dorn lässt von diesem Werke eine Deutsche Uebersetzung anfertigen, welche er mit eigenen Anmerkungen zu begleiten gedenkt. Mouat, Dr. F. J.: Narrative of an expedition to the Andaman Islands in 1857. (Journal of the R. Geogr. Soc. of London, 1862, pp. 109 -126.)

Gedrängte Zusammenstellung der Literatur über die Andamanen und der Resultate, welche die Expedition von Dr. Mouat, Dr. Playfair und Lieutenant Heathcote erzielte. Ausführlicheres findet man in dem offiziellen Bericht der Expeditions - Mitglieder (Selections from the Records of the Government of India, Nr. 25; 1859) und in Dr. Mouat's Adventures and researches among the Andaman Islanders" (London 1863).

Mouat, Dr.: Adventures and researches among the Andaman Islanders. 80, 376 pp. mit Illustrationen. London, Hurst & Blackett, 1863. 16 s. Mouhot, Henri: Notes on Cambodia, the Lao Country, etc. Mit 1 Karte. (Journal of the R. Geogr. Soc. of London, 1862, pp. 142 -163.)

Mouhot's Reisen in Cambodja und Siam 1859 bis 1861 gehören zu den bedeutendsten, welche in der Hinter-Indischen Halbinsel ausgeführt worden sind; mit Instrumenten und naturhistorischen Kenntnissen reichlich ausgerüstet besuchte er die Küsten des Golfs von Siam, den grossen See Tonli- oder Tulisap, den wilden Volksstamm der Stien östlich vom Me-kon, ging von Ancor oder Ongcor westlich über die dort flache Wasserscheide zum Me-nam und von Bankok nordöstlich nach Korat und nördlich durch Laos bis Louang Prabang am Me-kon unfern der Chinesischen Grenze (20° 44′ N. Br.), wo ihn leider am 10. November 1861 der Tod ereilte. (S. den Auszug in „Ausland" 1863, Nr. 28, SS. 661-665.) Mouhot, H.: Voyage dans les Royaumes de Siam, de Cambodge, de Laos et autres parties centrales de l'Indo-Chine, 1858-1861. Mit 2 Karten. (Le Tour du Monde, 1863, T. VIII, Nr. 196, 197, 198, 199, 200, 201, 202, 203, 204.)

Es ist diess die Französische Ausgabe des Reise-Journals und der Zeichnungen des verstorbenen Mouhot. Die Englische als selbstständiger Band bei Murray erschienene Ausgabe hat die Illustrationen dieser Französischen benutzt. Wir machen besonders auf die Abbildungen und Beschreibungen der Tempelbauten von Ongkor, der alten Hauptstadt von Cambodja, und auf die Reise nach Laos aufmerksam und sprechen unsere Anerkennung aus für die würdige Weise, in der ,,Le Tour du Monde" den interessanten Nachlass Mouhot's zur Publikation gebracht hat.

O'Riley, Edw. Journal of a tour to Karen-ni, for the purpose of opening a trading-road to the Shan traders from Mobyay and the adjacent Shan States, through that territory, direct to Tungu. Mit 1 Karte. (Journal of the R. Geogr. Soc. of London, 1862, pp. 164 -216.)

Ein für die Kenntniss des Karenen Landes zwischen dem oberen Sittang und dem Salwien, nordöstlich von Toungu in Burmah, wichtiges Tagebuch über die im Winter 1856 bis 1857 von O'Riley zu dem angegebenen Zweck ausgeführte Reise.

Oudemans, Dr. J. A. C.: Herleiding van de waarnemingen, gedaan door de Heeren S. H. en G. A. De Lange, ter bepaling van de lengte van Menado, Kema, Boeton, Ternate en Makasar, in de jaren 1852 en 1853. 8°, 16 pp. Batavia.

Die Längenbestimmungen mittelst astronomischer und chronometrischer Beobachtungen, welche die Herren De Lange auf einer im 5. und 7. Bd. der,,Natuurkundig Tijdschrift voor Nederlandsch Indie" beschriebenen Reise in den Jahren 1852 und 1853 anstellten, ergeben nach der Berechnung Dr. Oudemans' folgende Resultate:

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Breite. Oestl. L. v. Gr. 1°29′ 38,7" N., 124°49′30′′ 1 21 43,7 "1 125 4 3 0 47 13,0

127 22 28

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5 8 7,7 S.,

119 24 30

5 29 15,1

122 35 56

Die Länge von Batavia ist dabei auch hier zu 106° 48' 7,5" angenommen. Parsis (Die) in Bombay. (Globus, 4. Bd., SS. 161-170, 207—211.) Eine reichhaltige und lehrreiche Kompilation. Penguelley, M.: Remarks on a portion of the East coast of Arabia. (Transactions of the Bombay Geogr. Society, Vol. XVI, Bombay 1863.) Perse, Voyage dans le sud de la (Moniteur universel, 31. Au

gust 1863.)

Auszug aus den Aufzeichnungen des Grafen Rochechouart, Sekretärs bei der Französischen Gesandtschaft zu Teheran, der kürzlich eine Reise durch die südlichen Provinzen von Persien (Hamadan, Berudschird, Ispahan, Yezd, Kirman, Binder-Abbas, Schiraz, Kaschan, Chum) zurückgelegt hat. Die Auszüge betreffen hauptsächlich Ackerbau, Handel und Industrie.

Peschel, Dr. O. F.: Die Reisen des Nicolo Conti. (Das Ausland 1863, Nr. 16, SS. 380-383.)

Die Reisen des gewöhnlich Nicolaus Venetus oder Comes Venetus genannten Nicolo Conti in Indien und dem Indischen Archipel während der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts hat Prof. Kunstmann in seiner Monographie „Die Kenntniss Indiens im 15. Jahrhundert" (München 1863) in dem ursprünglichen Lateinischen Text herausgegeben und zugleich mit scharfsinnigen historischen und geographischen Erläuterungen versehen, so dass die Urkunde jetzt völlig ge15*

niessbar und die geographischen Räthsel derselben bis auf sehr wenige sämmtlich gelöst sind. Diese Arbeit macht der Redacteur des „Ausland", eine der ersten Autoritäten auf dem Gebiete der Geschichte der Geographie, zum Gegenstand einer eingehenden Besprechung und kritischer Bemerkungen. Reinaud: Relations politiques et commerciales de l'empire romain avec l'Asie orientale (l'Hyrcanie, l'Inde, la Bactriane et la Chine) pendant les cinq premiers siècles de l'ère chrétienne, d'après les témoignages latins, grecs, arabes, persans, indiens et chinois. Mit 4 Karten. (Journal Asiatique, März - April 1863, pp. 93-234, Mai - Juni pp. 297-441.)

Eine auch für die Geschichte der Geographie bedeutende Arbeit. Robinson, Lieut. G. T.: Short Notes on Japan. (Transactions of the Bombay Geogr. Soc. Vol. XVI, 1863, p. 116: Nautical Magazine, Septbr. 1863, pp. 475-486.)

über

Aus Alcock's Buch ist bekannt, dass Lieut. Robinson von der Indischen Marine einer seiner wissenschaftlichen Begleiter bei der Besteigung des Fusiyama war und einige Höhenmessungen, Positions-Bestimmungen u. dergl. ausführte. Dort sind auch die Resultate dieser Arbeiten bekannt gemacht, die Robinson hier selbst kurz berichtet. Abweichend von den Zahlen in Alcock's Buch giebt er hier die Länge des Kraters zu 1114, die Breite zu 666, die Tiefe zu 500 Engl. Fuss an und fügt hinzu, dass sein Umfang 21 nautische Meilen beträgt. Einige weitere Notizen über Japan enthalten nichts Neues. Robinson, G. T.: Notes upon the hydrography and geography of Japan. (Transactions of the Bombay Geogr. Society, Vol. XVI, Bombay 1863, p. 19.)

75 c.

Rütte, J. M. C. E. le: De expeditie naar Montallat, Zuid-en Ooster-afdeeling van Borneo. Met een schetskaartje. 8, 72 pp. mit 1 lith. Karte. Batavia, Kolff, 1861 (Zalt-Bommel, Noman). Sherwill, Major J. L.: Journal of a trip undertaken to explore the glaciers of the Kanchunjingah group in the Sikkim Himalaya, in November 1861. Mit 1 Karte. (Journal of the Asiatic Soc. of Bengal, 1862, Nr. V, pp. 457-479.)

Siehe,,Geogr. Mitth." 1863, S. 384.

Schlagintweit, H., A. and R. de: Results of a scientific mission to India and High Asia undertaken between the years 1854 and 1858. Vol. III. 4o, 316 pp. mit Atlas in Fol. Leipzig, Brockhaus, 1863. 263 Thlr. Dieser dritte Band des grossen Schlagintweit'schen Werkes ist von den bis jetzt erschienenen der unbedeutendste, doch wird er diess voraussichtlich auch bleiben. Während der erste die astronomischen und magnetischen Beobachtungen, der zweite die Höhenmessungen enthielt, beide also die wichtigsten Grundlagen für die Topographie Indiens, des westlichen Himalaya und Turkistan's, finden wir in dem auch in der Seitenzahl schwächeren dritten Band eine Zusammenstellung von Routiers für den nordwestlichen Himalaya, West-Tibet und Turkistan und als zweite Abtheilung ein geographisches Glossar. Die mitgetheilten Itinerare bilden ein reichmaschiges Netz über das Gebiet von Kamaon bis Kaschmir, Balti und Nubra mit einem durch Turkistan bis nach Taschkend reichenden Zipfel. Sie beruhen theils auf eigener Anschauung, theils auf Erkundigungen bei eingebornen Kaufleuten und Karawanenführern, theils sind sie auch Werken anderer Europäer entnommen und werden durch die Bemerkungen über die Beschaffenheit der Wege, die Natur der Pässe, das Vorhandensein oder den Mangel von Lebensmitteln und Brennmaterial künftigen Reisenden zu Statten kommen und sowohl bei Handels-Unternehmungen als bei militärischen Operationen von Indien aus sich nützlich erweisen, aber in geographischer Beziehung lassen sie Manches zu wünschen übrig. Man vermisst fast immer Richtungs- und genauere Entfernungs-Angaben, ohne welche doch eine kartographische Benutzung nur sehr mangelhaft ausfallen kann, die Angaben sind in den meisten Fällen nicht bestimmt genug, um z. B. die Blätter des Indian Atlas, welche über einen grossen Theil des Gebiets, auf das die Routen fallen, bereits erschienen sind, danach zu verbessern, ja wir sehen uns auch vergebens nach Aufklärungen über die vielfach hervortretenden Differenzen zwischen den Angaben der Itinerare und denen des Atlas um. Die Route nach Taschkend hätten wir ganz besonders mit Richtungs- Nachweisen sehen gewünscht, um so eine Rechtfertigung für die auffallend westliche Lage dieses Ortes auf der Schlagintweit'schen Uebersichtskarte zu erhalten, nun sind wir aber über diesen Punkt noch eben so im Dunkel wie zuvor. Die Beigabe genauer Routenkarten oder einer grösseren, mit detaillirter Verwendung der Routiers gezeichneten Uebersichtskarte hätte die Mängel des Textes einigermaassen ersetzen können, aber wir finden in der zugehörigen Lieferung des Atlas nur eine einfache Index-Karte, welche die Routen durch gerade Striche andeutet und durch Zahlen auf den Text verweist. Zwar sind noch zwei weitere Karten in der Lieferung enthalten, doch möchte die eine, das Facsimile einer Bhutia-Karte der Handelsstrasse von Lhassa nach Assam, nur als ein interessantes Curiosum zu betrachten sein, während wir der anderen, einer Höhenschichtenkarte vom südlichen Theil des Sikkim-Himalaya, unmöglich viel Vertrauen entgegenbringen können. Sie ist im Vergleich mit der geringen Zahl wirklich gemessener Höhenpunkte, die übrigens auf der Karte nicht einmal angegeben sind, zu detaillirt im Maassstab von 1:127.000 und mit Isobypsen von 500 zu 500 Fuss gezeichnet. Sehr schön dagegen sind wieder die Blätter des Bilder-Atlas dieser Lieferung, von grossem Interesse namentlich das Panorama des Kaschmir-See's, das Thal des Yarkand-Flusses und das Buddhisten-Kloster Himis bei Leh.

ver

Schlagintweit, H. v.: Über die mittlere Temperatur des Jahres und der Jahreszeiten und den allgemeinen Charakter der Isothermen in Indien und Hoch-Asien. Mit 1 Karte. (Monats-Berichte der K. Preuss. Akademie der Wissenschaften zu Berlin, April und Mai 1863, SS. 197 -228.)

S.,,Geogr. Mitth." 1863, S. 382.

Schlagintweit, E.: Buddhism in Tibet illustrated by literary documents and objects of religious worship. 8° mit einem Atlas in Fol. Leipzig, Brockhaus, 1863. 14 Thlr.

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Topographisch, ethnographisch und geschichtlich. Spiegel, Prof. Fr.: Die auswärtigen Beziehungen Persiens. I. Die Länder im Nordosten. (Das Ausland 1863, Nr. 43, SS. 1009-1013, Nr. 44, SS. 1038-1041.)

Uebersichtliche Beschreibung der Stromgebiete des Oxus und Jaxartes und Darstellung des Einflusses, den Eran im Alterthum auf die Bewohner derselben ausgeübt hat. Spiegel, Dr. Fr.: Érân, das Land zwischen dem Indus und Tigris. Beiträge zur Kenntniss des Landes und seiner Geschichte. 8°, 390 SS. Berlin, Dümmler, 1863. 2 Thlr.

länder.

Neue, zum Theil umgearbeitete und durch einige Artikel vermehrte Ausgabe der im Ausland" in den Jahren 1858 bis 1863 erschienenen historisch-geographisch-ethnographischen Aufsätze Dr. Spiegel's über Persien und seine NachbarSpiess, G. Die Preussische Expedition nach Ost-Asien während der Jahre 1860 bis 1862. Reiseskizzen aus Japan, China, Siam und der Indischen Insel-Welt. 1. Abth. 4o, 216 SS. Leipzig, Spamer, 1864.

Siehe den Vorbericht auf S. 114.

1 Thlr Stewart, Dr. J. L.: Notes on the Flora of the country passed through by the expeditionary force under Brigadier - General Chamberlain, against the Mahsood Wuzeeris, April 17 to May 19th, 1860. (Journal of the R. Geogr. Soc. of London, 1862, pp. 316-334.)

Der Verfasser durchzog botanisirend mit den Britischen Truppen unter Chamberlain die Berglandschaft der Mahsud Wusiris nordwestlich von Dera Ismael Khan jenseit der Britischen Grenze. Die Flora dieses Landes ist zwar nicht reich, aber in Bezug auf die Verbreitung Indischer und Persischer Formen interessant. Teijsmann, J. E.: Verslag eener reis naar Siam, in het gevolg van den Gouvernements-Kommissaris Mr. A. Loudon. 8°, 60 pp. Buitenzorg 1862.

Der bekannte Botaniker Teijsmann beschreibt in diesem Aufsatz eine freilich nur sehr kurze Reise in Siam, die er im März 1862 ausführte. Am 12. von Batavia in Bangkok angekommen fuhr er von da am 16. auf dem der Küste parallel verlaufenden, den Menam, Tatjin und Meklong verbindenden Flussarm nach Meklong und den gleichnamigen Fluss aufwärts nach Radburi oder Radjaburi, besuchte einen in der Nähe dieses Ortes gelegenen Berg Namens Satunat und ritt auf Elephanten in 2 Tagen nach Kanburi, das weiter oben am Meklong ungefähr 40 Engl. Meilen von Radburi entfernt liegt. Er kehrte sodann auf demselben Wege nach Radburi zurück, fuhr den Meklong abwärts bis in den Golf von Siam und den Fluss von Petjaburi hinauf bis zu diesem Orte; hierbei benutzte er den bei Ban-ei-isam nördlich von Bangkuban mündenden Creek, während er bei der Rückfahrt von Petjaburi durch den Hauptmün dungsarm von Ban-Lem in den Golf auslief. Auch die Rückfahrt nach Bangkok ging nicht durch das offene Meer zum Menam, sondern abermals durch den von Meklong über Tatjin nach Bangkok führenden Flussarm. Schon am 2. April war er wieder in Bangkok, um sofort nach Batavia zurückzureisen. Die grösste Aufmerksamkeit schenkte er der Vegetation und so finden wir auch am Schluss des Aufsatzes eine Liste Siamesischer Pflanzen mit Lateinischen und einheimischen Namen; doch giebt er auch manche andere Bemerkung über Land und Leute, besonders über Bodenkultur. Für die Topographie Etwas zu leisten, hätte er nur auf der Tour von Radburi nach Kanburi Gelegenheit gehabt, da die von ihm befahrenen Gewässer auf Konsul Parkes',,Sketch of the Menam and other Siamese Rivers from the surveys and observations of the American Missionaries" (London 1855) bereits speziell verzeichnet sind, aber für jene Tour sind seine Angaben nicht ausführlich genug, um die Route auf einer Karte niederlegen zu können.

Theobald, W.: Notes of a trip from Simla to the Spiti valley and Chomoriri Lake during the months of July, Aug. and September, 1861. Mit 1 Karte. (Journal of the Asiatic Soc. of Bengal, 1862 Nr. V, pp. 480-527.)

Ziemlich ausführliche Wegebeschreibung mit naturhistorischen Notizen und zahlreichen Höhenmessungen mittelst Kochthermometers. Den Parang - Pass bestimmt er zu 19.132 Engl. Fuss (nach Cunningham nur 18.502 Fuss), die Höhe des Tschomoriri-See's, von dem ein Plan und ein Durchschnitt beigegeben sind, zu 14.272 Fuss. Die geologischen und paläontologischen Funde, um derentwillen die Reise unternommen wurde, sollen in einer späteren Bearbeitung publicirt werden.

Ullmann, Kapit. L.: Die Insel Banka. (Die Natur, 1863 Nr. 8, 9, 11, 15, 17, 19, 20.)

Der durch seine vieljährigen Arbeiten in Niederländisch - Indien bekannte Kapitän Ullmann hat unter Anderem daselbst die Insel Banka vollständig aufgenommen und eine Karte davon zu Melville v. Carnbee's Atlas geliefert. Er ist daher ein genauer Kenner dieser durch ihren Mineralreichthum, namentlich durch ihre Zinnminen berühmten Insel und seine Schilderungen der klimatischen und Naturverhältnisse, der Ortschaften, Bewohner und der Zinnindustrie nebst den Abbildungen, die nach den an Ort und Stelle von ihm angefertigten Zeichnungen geschnitten sind, verdienen ganz besondere Beachtung. Visscher, Jacob Canter: Letters from Malabar. Now first translated from the original Dutch by Major Heber Drury. To which is added

an account of Travancore, and Fra Bartolomeo's travels in that country. 8o. Madras, Gantz (London, Trübner) 1863. 8 8. Walker, Major James: On the highland region adjacent to the TransIndus frontier of British India. Mit 1 Karte. (Journal of the R. Geogr. Soc. of London, 1862, pp. 303-316.)

Die vollständige, sehr werthvolle Arbeit mit Karte, von der ein Auszug im "Journal of the Asiatic Society of Bengal" abgedruckt war. (S. „Geogr. Mittheilungen" 1863, S. 40.)

Walker, Major J. T.: Progress of the trigonometrical survey, being extracts from a report to the Secretary to Government of India. (Journal of the Asiatic Society of Bengal, 1863 Nr. II, pp. 111–123.) Berichtet über den Fortschritt der Indischen Landesvermessung in der Zeit vom Herbst 1860 bis zum Sommer 1862 und enthält nebenbei eine Notiz von Rossenrode über die Volksstämme im unabhängigen Tipperah. Wallace, A. R.: On the trade of the Eastern Archipelago with New Guinea and its islands. (Journal of the R. Geogr. Soc. of London, 1862, pp. 127-137.)

Sehr werthvolle Notizen über die Produkte und den Handel der verschiedenen Theile vom westlichen Neu-Guinea und der geographisch und zoologisch zu ihm gehörigen Inseln Jobie, Biak, Sook, Wageu, Batanta, Salwattie, Misool, Kei und Arru. Einen Auszug aus dieser Abhandlung enthält,,Das Ausland" 1863, Nr. 35, SS. 829–832.

Wallace, A. R.: On the physical geography of the Malay Archipelago. (Proceedings of the R. Geogr. Soc. of London, Vol. VII, 1863, Nr. 5, pp. 206-212.)

Kurze Analyse einer, wie es scheint, sehr werthvollen, im nächsten Bande des „Journal" zu publicirenden Abhandlung des bekannten Naturforschers Wallace, der 7 Jahre in verschiedenen Theilen des Indischen Archipels zugebracht hat. Vergl. „Das Ausland" 1863, Nr. 42, SS. 999-10001. Whish, W.: Memoir on Bahreyn. Mit 1 Plan. (Transactions of the Bombay Geogr. Society, Vol. XVI, Bombay 1863, p. 40.)

Karten.

Germain et Monge: Plan des criques de Masquate et de Khulboo, côtes d'Arabie. (Nr. 1994.) Paris, Dépôt de la marine, 1863. i fr. Graafland, N.: Kaart van de Minahassa. 4 Bl. Lith. Rotterdam, Wijt, 1863. 21 A. Grammont, L. de: Relevé provisoire de la basse Cochinchine française, avec des subdivisions en phus et en huyens d'après les cartes de Saigon. Dessiné par Pépuin. Paris, impr. Lemercier, 1863. Japan Islands. Korea Strait. Iki Island. 1:72.800. Lith. London, Hydrogr. Office, 1863. (Nr. 527.)

1 s. Eine vorläufige Skizze der in der Korea-Strasse zwischen Kiusiu und Tsusima gelegenen Insel Iki. Die Notiz über die Grundlagen dieser Karte ist ein grosses Kompliment für die Japanesischen Geodäten, denn es heisst darin, die Englischen Offiziere des Vermessungsschiffes „Actaeon" hätten die Japanesischen Karten immer richtig befunden, so oft sie Gelegenheit gehabt hätten, sie mit den eigenen Aufnahmen zu vergleichen; da nun eine flüchtige Aufnahme der Insel Iki durch die Russen im J. 1861 bedeutend von der Japanesischen Karte derselben abweiche, so habe man vorgezogen, für die Umrisse der Insel die letztere in vergrössertem Maassstabe zu kopiren und ihr die Russischen Sondirungen anzupassen.

Persia. Abú-Shehr or Bushire, surv. by Constable & Stiffe, 1857. 1:24.200. London, Hydrogr. Office, 1863. (Nr. 27.)

Detaillirter Plan des Hafens.

21 s. Richards: Carte du golfe de Siam. (Nr. 1972.) Paris, Dépôt de la marine, 1863. 2 fr. Versteeg, Kapit. W. F.: Nieuwe tevens Etappe - Kaart van Java en Madoera. 1:717.000. Lith. Batavia, Topogr. Bureau, 1863.

Gute Uebersichtskarte aus 4 Blatt zusammengesetzt, mit vorzugsweiser Rücksicht auf die Kommunikations-Mittel, die verschiedenen Klassen von Wegen, schiffbare Flüsse, Post-Stationen, Nachtquartiere reisender Militärs, TelegraphenLinien, Telegraphen-Stationen, Kurslinien der Dampfschiffe, Ankerplätze. Das Terrain ist nur skizzirt, dafür aber ein Profil am Rande beigefügt. hum Walker, Major J. T.: Map of Central Asia between the parallels of 20° and 60° N. L. 1:7.303.200. Calcutta, Surveyor-General's-Office, 1863. Walker, John: New Map of India, 1863. 6 Bl. London, Allen, 1863. 2 L. 12 s.

AFRIKA.

Abbadie, A. d': Géodésie d'Éthiopie ou triangulation d'une partie de la Haute Éthiopie exécutée selon des methodes nouvelles; vérifiée et rédigée par R. Radau. 4°, 465 pp. mit 2 Karten und 11 Tafeln. Paris, Duprat, 1860-63.

Die heftig angegriffene und lange Zeit hindurch in Zweifel gezogene Glaubwürdigkeit Antoine d'Abbadie's konnte auf keine vollständigere und glänzendere Weise gerettet werden als durch das nunmehr vollendete Werk über die geodätischen Arbeiten, die er auf seinen Reisen in Abessinien und den benachbarten Ländern 1838 bis 1848 ausgeführt hat. Der Astronom Rudolf Radau, welcher sich der grossen Mühe der Herausgabe unterzogen hat, legt die sämmtlichen Elemente der Beobachtungen für die Breiten-, Längen- und Höhenbestimmungen, die Winkelmessungen und Itinerar-Aufnahmen nebst ihrer Berechnung und Verarbeitung vor, erörtert die Instrumente, Methoden, den Grad der Genauigkeit der Resultate und die Konstruktion der Karten (von denen bis jetzt nur die beiden südlichsten, Enarea und Kaffa, ausgegeben sind), so

dass ein Jeder volle Einsicht in diese für eines einzelnen Mannes Kraft ausserordentlichen Arbeiten nehmen kann. Die Zahl der ihrer Lage und Höhe nach bestimmten, über einen breiten Streifen von Massaua bis Kuffa vertheilten Punkte beträgt 857. Wir haben bereits in den ,,Geogr. Mitth." (1864, Heft I, S. 37) erwähnt, dass wir einen beträchtlichen Theil der Itinerare und Messungen selbst zur Konstruktion einer unserer Karten benutzt und auf diese untrüglichste Weise ihren Werth für die Geographie geprüft haben, eine Arbeit, die nach dem Erscheinen der d'Abbadie'schen Karten kaum von Jemand wiederholt werden dürfte. Dadurch ist unser Urtheil ein hinlänglich begründetes und wir freuen uns, unsere Ueberzeugung dahin aussprechen zu können, dass die d'Abbadie'schen Reisen und Arbeiten zu den ausgezeichnetsten, verdienstvollsten und umfangreichsten zu rechnen sind, die der ganze Kontinent Afrika aufzuweisen hat. Es ist uns kein anderer Theil Afrika's bekannt, der von Erforschungs-Reisenden so genau aufgenommen wäre als dieser Theil Abessiniens und nur da, wo Europäische Generalstäbe und Vermessungs-Offiziere für Europäische Regierungen thätig waren, besitzen wir eine ähnliche oder bessere Kunde des Landes, und diess ist bekanntermaassen nur an sehr wenig Stellen des schwarzen Erdtheils, in kleinen Theilen von Algier, Aegypten u. s. w., der Fall. Abessinien, Mittheilungen aus (Das Ausland 1863, Nr. 29,

SS. 684-687.)

In Bezug auf die jetzigen Zustände lehrreich. Algérie (1) à l'exposition univ. de Londres, 1862. 2° partie. 180, 259 pp. Paris, Challamel, 1863. fr. Algérie, État actuel de l'

publié d'après les documents officiels par ordre de S. Exc. le maréchal Pélissier, sous la direction de M. Mercier Lacombe. 1862. Gouvernement général de l'Algérie. 8°, 110 pp. Paris, impr. impériale, 1863.

Andree, K.: Die Maskarenischen Inseln Mauritius und Réunion im Indischen Ocean. (Globus, 5. Bd. 2. Liefer. SS. 33-43, 3. Liefer. SS. 65-73.)

Fleissige und lichtvolle Zusammenstellung aus älteren und neueren Schriften mit besonderer Berücksichtigung der volkswirthschaftlichen und socialen Zustände. Aucapitaine, Baron H.: Les Kabyles et la colonisation de l'Algérie, études sur le passé et l'avenir des Kabyles. 18°, 182 pp. Alger, Bastide (Paris, Challamel) 1863.

2 fr.

Azan, Capit. H.: La culture du coton au Sénégal. (Revue maritime et coloniale, Juli 1863, pp. 445—457.)

Berichtet, was bis jetzt zur Hebung der Baumwollenkultur am Senegal geschehen ist.

Barth, H. Sammlung und Bearbeitung Central-Afrikanischer Vokabularien. 2. Abth. Einleitung Kap. 7-12. Analyse der Fulfulde-, Sonyai-, Lógone-, Wándala-, Bágrimma- und Maba - Sprachen. 4o, pp. CX-CCCXXXIV. Gotha, Justus Perthes, 1863. S.,,Geogr. Mitth." 1863, SS. 277 und 372-375.

3 Thlr. Barth, Dr. H.: Capt. Speke's Entdeckung des Abflusses des einen NilArmes aus dem See Ukerewe, im Zusammenhang mit den ethnographischen Verhältnissen jener Gegend. (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, Juni 1863, SS. 430-447.)

Zunächst bespricht Dr. Barth die nunmehr im Allgemeinen bestätigten Angaben des Ptolemaeus über die Quellen des Nil, indem er mit Rücksicht auf Cooley's kritische Einwendungen ausführt, welcher Art die von ihm benutzten Nachrichten waren und wie es zu erklären ist, dass seine richtige Ansicht in Dann den folgenden Jahrhunderten wieder vergessen und verdrängt wurde. hebt er auf Grundlage der in Murchison's Adresse enthaltenen Auszüge aus Speke's Tagebuch die wichtigsten Ergebnisse der Speke'schen Expedition hervor. Er hält den Zusammenhang des dem Ukerewe entströmenden Flusses mit dem Tubiri für entschieden, weist, wie auch wir es gethan, den Protest Miani's als ungegründet zurück, stellt es aber als wahrscheinlich hin, dass der Baringo und die ihm zufliessenden Bäche, die wenigstens zum Theil vom Schneeberg Kenia ihren Ursprung nehmen, den Ukerewe speisen und dass wir diess also als die entlegenste Hauptquelle des Nil zu bezeichnen hätten. Zum Schluss giebt er, veranlasst durch die Nachricht Speke's, dass die drei Königreiche Karague, Uganda und Unyoro von Gallas gegründet worden sind, sehr interessante Andeutungen über die ursprünglichen Sitze dieses Volkes, für welche er die Gegenden um den Kilimandjaro und Kenia hält, und über die Eroberungszüge desselben im 16. Jahrhundert, die vielleicht durch vulkanische Erschütterungen in ihren Stammlanden hervorgerufen die gewaltigsten Völkerwanderungen, Staatenumstürzungen und Neugründungen in Central-Afrika zur Folge hatten.

Barth, Dr. H.: Die Bestätigung der Todesnachricht des Herrn Moritz v. Beurmann. (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, Dezember 1863, SS. 538-543.)

Ein Bote des Scheichs von Bornu, beauftragt, dem Türkischen Sultan einen Löwen und einen Panther als Geschenk zu überbringen, bestätigte dem Englischen General-Konsul in Tripoli, M. v. Beurmann sei in oder bei Mao auf Befehl des daselbst residirenden Provinz-Gouverneurs plötzlich überfallen und mit Lanzenstichen getödtet worden. Zwei seiner Diener waren im März 1863 wieder in Kukaua eingetroffen, der dritte war als Sklave ins Innere geschleppt worden. Das Gepäck des Reisenden wurde geplündert und sehr wahrscheinlich sind auch Papiere und Tagebücher verloren.

Beurmann, M. v. Briefliche Mittheilungen an Dr. H. Barth und Prof. Ehrenberg, aus Kuka 7. Septbr. bis 24. Dezbr. 1862, nebst Nachschrift von Dr. Barth und Bericht über die naturhistorischen Probesendungen von Prof. Ehrenberg und Dr. G. Schweinfurth. (Zeitschrift für Allgemeine Erdkunde, Oktober 1863, SS. 273-301.)

Es sind diess die letzten Briefe des unglücklichen Reisenden, welche kurz über seine Reise von Mursuk nach Kuka und von da nach Jakoba, so wie über seine Versuche, nach Wadai vorzudringen, berichten. Dr. Barth hat die

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Die Aufzeichnungen Brehm's waren ursprünglich dazu bestimmt, einen Anhang zu dem Reisewerk des Herzogs zu bilden, und daraus erklärt es sich, dass über den Verlauf der Reise nur eine ganz kurze Uebersicht und selbst diese mit vorzugsweiser Berücksichtigung der beobachteten Thiere gegeben wird, wogegen den Hauptinhalt des Buches ein zoologischer Spezialbericht ausmacht. In zwei Abtheilungen werden die von der Reisegesellschaft gesehenen oder erlegten Säugethiere und Vögel in systematischer Ordnung mit Angabe der Synonymen, der einheimischen Namen und Beobachtungsörter aufgeführt und diesen Verzeichnissen schliessen sich längere Abschnitte über Lebensweise, Eigenthümlichkeiten, Vorkommen, Nahrung, Nutzen u. s. w. der beobachteten Thiere an. Diese Beiträge zur „Lebenskunde" vieler Ost-Afrikanischer Thiere sind zum grossen Theil höchst anziehend geschrieben, in ähnlicher Weise, wie Brehm's ,,Thierleben", von dem sie in der That als Erweiterungen betrachtet werden können, und daher ist das Buch auch für das Laien-Publikum eine angenehme Lektüre, während, wie Brehm sagt, den Fachgenossen,,hauptsächlich die Mathematik und das eingeflickte Latein, die Maasse und die Verzeichnisse bestimmt sind, welche die übrigen Leser grossmüthig überschlagen wollen". Für die Geographie sind gerade solche Lebensschilderungen charakteristischer Thiere von ausserordentlichem Werth, da sie nicht weniger zur Vervollstän digung des geographischen Bildes eines Landes gehören, als Beschreibungen des Vegetations - Charakters. Aber der Geographie kommt auch noch ein besonderer Abschnitt wesentlich zu Gute, eine dem zoologischen Bericht vorausgeschickte kurze, aber ganz vortreffliche, sehr anschauliche Schilderung der Beobachtungs-Gebiete, nämlich des Rothen Meeres, wobei namentlich der Unterschied zwischen dem nördlichen und dem südlichen, in der Zone der tropischen Regen gelegenen Theil hervorgehoben wird, der Samhara oder des Küstenlandes bei Massaua, die als ein Mittelding zwischen Wüste und reicherer Steppe erscheint, und des Hochgebirges von Mensa mit den zu ihm emporführenden Thalschluchten, jenen Thälern, welche alle Schönheiten unserer Alpen-Welt mit dem Reichthum der Tropen vereinen". Brehm's Buch ist ein werthvolles Glied in der Reihe von Publikationen, welche in wenigen Jahren so helles Licht über die früher ganz unbekannten nördlichen Grenzländer Abessiniens verbreitet haben, trotzdem sein Besuch ein sehr flüchtiger und er ausserdem durch das leidige Fieber in seiner Thätigkeit sehr beschränkt war. Erschöpft ist das Gebiet freilich noch lange nicht, denn Brehm sagt selbst:,,In dem kleinen Gebiet der Bogos-Länder müsste eine Gesellschaft von Naturforschern Jahre lang unablässig sammeln und arbeiten, wollte sie den Reichthum sich zu eigen machen, welchen hier die Pflanzen- und Thierwelt offenbaren." Burton, Capt. R. F.: A day amongst the Fans. (The Anthropological Review, Nr. 1, Mai 1863, pp. 43—54.)

Von seinem Konsulats-Sitz auf Fernando Po'aus besuchte Capt. Burton unter Anderem auch den Gabun und verfolgte im April 1862 den Mbokwe oder Bokoe, d. i. den östlichen Quellfluss, bis in die Sierra del Crystal, wo er an einer gut bewaldeten Vorkette entspringt. Diese Tour gab dem berühmten Reisenden Gelegenheit, die Fan kennen zu lernen, von denen er hier eine interessante Skizze entwirft. Fan mit sehr nasalem n oder Fanwe oder Panwe, Plural BaFan, ist der Name, mit dem sie sich selbst bezeichnen, die Mpongwe am Gabun geben ihnen den Namen Mpangwe, die Europäer nennen sie Pahuin. Ihre Sprache gehört zu dem nördlichen oder äquatorialen Zweig der grossen SüdAfrikanischen Sprachen-Familie. An der Küste sind sie erst seit kurzer Zeit bekannt, die jetzige Generation erinnert sich der Zeit, als die Fan die Sierra del Crystal von Osten her überschritten und die weniger kriegerischen Bakele und Mpongwe aus ihren Wohnsitzen vertrieben. Ein verwandter Stamm, die Oscheba, begleitete sie auf der Wanderung nach Westen; östlich von diesen kommt man nach einander zu den Bati, Okana, Jefa und Sensoba. Den Kannibalismus der Fan bestätigt Burton, im Uebrigen aber stellt er sie höher als die Stämme der Küste.

Colomieu, Commandant V.: Voyage dans le Sahara algérien, de Géryville à Ouargla, 1862. Mit 1 Karte. (Le Tour du Monde, 1863, T. VIII, Nr. 193, 194, 195, pp. 161-199.)

Die militärische Expedition, welche im Februar 1862 unter Colomieu von Géryville über Metlili nach Wargla abging, hatte zum Zweck, in dieser letzteren Oase die Ruhe wieder herzustellen, nachdem der rebellische Mohammed-benAbdallah durch Si-Bu-Bekr gefangen genommen worden war. Zwei BergIngenieure und ein Maler nahmen Theil, es wurden barometrische Höhenmessungen vorgenommen u. s. w., doch sind die wissenschaftlichen Resultate in diesen allgemein schildernden Bericht nicht aufgenommen. Die Karte ist unbedeutend.

Colonies françaises, Les

Mayotte et dépendances. Le Sénégal

et dépendances. Établissements de la Côte d'or et du Gabon. GrandBassam, Assinie et Dabou. Mit 3 Karten. (Revue maritime et coloniale, Juni 1863, pp. 249-288, Juli pp. 459-498, August pp. 728-752, September pp. 31-65.)

Diese werthvollen Arbeiten, die alle Verhältnisse der Französischen Kolonien Mayotte, Nossi-Bé, Sainte-Marie de Madagascar, Senegal etc. übersichtlich vorführen, wie Geschichte, Topographie, Klima, Bevölkerung, Verwaltung, Kirche und Schule, Rechtspflege, Militär, Finanzen, Ackerbau, Industrie, Handel, Schifffahrt, Postwesen, und von schönen Karten dieser Kolonien begleitet sind, schliessen sich an die früher erwähnte Uebersicht sämmtlicher Französischer Kolonien und den Aufsatz über Réunion an (s.,,Geogr. Mitth." 1862, S. 359, 1863, S. 200). Auf diese Weise wird man nach und nach eine sehr schätzbare Reihe von Monographien über diese Kolonien erhalten. Ernst, Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha: Reise nach Ägypten und den Ländern der Habab, Mensa und Bogos. qu.-Fol. 78 SS. mit 20 Chromolith. von Rob. Kretschmer, 4 Photogr. und 2 Karten. Leipzig, Arnoldische Buchhandlung, 1864. 32 Thlr. Siehe,,Geogr. Mitth." 1864, Heft II, S. 59.

Faidherbe, Général: L'avenir du Sahara et du Soudan. Mit 1 Karte. (Revue maritime et coloniale, Juni 1863, pp. 221-248.)

In diesem höchst beachtenswerthen Aufsatz entwickelt der berühmte Gouver neur des Senegal seine Ansichten über das seit Jahren beliebte und vielfach erörterte Projekt der Herstellung eines lebhaften Handelsverkehrs zwischen dem westlichen Sudan und Algerien. Indem er die Geschichte der Berber in der westlichen Sahara und namentlich ihrer Niederlassungen am Saume des Sudan so wie der Neger-Länder am mittleren Niger, besonders Timbuktu's, rekapitulirt und dabei interessante Details über die Eroberung Massina's durch El Hadj Omar giebt, kommt er zu dem Schluss, dass die Sahara und die nördlichsten Landstriche des Sudan von Berber- und Araber-Stämmen nur in Folge des gewinnreichen Sklavenhandels und politischer Umwälzungen in den AtlasLändern bevölkert worden sind, dass mit dem allmählichen Erlöschen des Sklavenhandels durch die Wüste, mit der Herstellung geordneter Zustände in den Atlas-Ländern und der Vervollkommnung der Kommunikationen zwischen den Sudan-Ländern und ihren Küsten die Sahara sich mehr und mehr entvölkern wird und dass an eine Belebung des kostspieligen und schwierigen Handelsverkehrs durch dieselbe nicht gedacht werden sollte; als nächstes Ziel der Französischen Unternehmungen vom Senegal aus stellt er vielmehr die Anknüpfung eines geordneten Verkehrs mit dem oberen Niger hin. Zur Illustration seiner Arbeit dient eine von Lieutenant Mage im April 1863 entworfene Skizze von Nordwest-Afrika. Kersten, Dr. Briefliche Mittheilung über seine Besteigung des Kilimandjaro in der Gesellschaft des Herrn von der Decken. (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, Juli und August 1863, SS. 141–152.) Ein ausführlicherer Bericht über die am 27. November bis 1. Dezember 1862 ausgeführte Besteigung des Kilimandjaro, auf der bekanntlich die Höhe von 13.000 Par. Fuss erreicht wurde. In Bezug auf die Schneedecke heisst es darin: ,,Der Schnee reicht tiefer herab an dem runden Westgipfel, hier auf der Nordwestseite liegt der meiste Schnee, im Schutze vor den warmen Küstenwinden; der Schnee auf dem Ostgipfel, der in der Frühe oft die ganze Kuppe bedeckt, ist stets nach einigen Stunden in der unteren Partie weggeschmolzen, nur oben bleibt ein konstanter Rest. Die nächtliche Zunahme des Schnee's ist besonders auffallend bei Regenwetter im Thale." Die Königreiche des Djagga-Landes liegen ringförmig um den Kilimandjaro herum, sich nach oben verengend, nach unten breiter werdend, sie reichen bis etwa 6000 Fuss Höhe, wo Pflanzungen und Besitz und somit auch jegliche Herrschaft aufhört; nach unten erstrecken sie sich nur bis 3000 oder 4000 Fuss herab, weiter unten würde das Eigenthum vor den räuberischen Masais nicht sicher sein. Bewundernswerth sind die Wasserleitungen Djagga's. Die Region der Bananen reicht bis über 5000 Fuss hinauf (am Camerun - Gebirge bis 4000 Fuss, in Karagwe bis an 6000 Fuss), die Region der Farne bis gegen 9500 Fuss. Bis 8000 Fuss ist die Vegetation sehr reich. Macqueen, J.: Journey from Inhambane to Zoutpansberg, by Joaquim de Santa Rita Montanha. Mit 1 Karte. (Journal of the R. Geogr. Soc. of London, 1862, pp. 63-68.)

Auszug aus dem Bericht über eine nicht unwichtige Reise, welche ein katholischer Geistlicher in Begleitung einiger Arabischer Kaufleute, eines Russen und einiger Sklavenhändler im Auftrag des Portugiesischen Gouverneurs von Inhambane unternahm. Er ging am 25. Mai 1855 von Inhambane nach Zoutpansberg im nördlichsten Theil der Transvaal'schen Republik, hielt sich dort längere Zeit auf und kehrte am 1. August 1856 zurück. Macqueen schliesst aus den Angaben des Berichtes, dass der Limpopo, identisch mit dem Bembe und Oiro oder Ouro, unter letzterem Namen zwischen Inhambane und der DelagoaBai das Meer erreicht, während der Elephant-Fluss als Manice sich in die Delagoa-Bai ergiesse. Der Bericht ist aber weder vollständig übersetzt noch ist angegeben, wo er im Original zu finden, daher hat der Aufsatz mit der dürftigen Karte eigentlich wenig Werth, wenn wir uns nicht ohne Weiteres den Ansichten des Herrn Macqueen anschliessen wollen. Malte-Brun, V.-A.: Coup d'oeil sur la récente exploration des capitaines Speke et Grant. Mit 1 Karte. (Nouv. Annales des Voyages, November 1863, pp. 129-145.)

Aus den ersten, von Speke und Grant nach ihrer Rückkehr in London gehaltenen Vorträgen zusammengestellt. Die Karte ist in ihrem südlichen Theil der vorläufigen, bei Stanford erschienenen Speke'schen Karte nachgezeichnet und nur wenig kleiner (1:6.000.000). Malte-Brun erörtert dabei auch die bekannten Miani'schen Behauptungen und hat allerhand Bedenklichkeiten gegen die Speke'sche Karte, die wir nicht theilen können. Mavidal, J.: Le Sénégal, son état présent et son avenir. 8°, 212 pp. mit 1 Karte. Paris, Duprat, 1863.

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13 Thlr. Das eigentliche Thema dieser kompilatorischen Arbeit ist die Wichtigkeit des Kolonial-Besitzes für Frankreich überhaupt und der Ausbreitung seiner Herrschaft am Senegal insbesondere, im Uebrigen ist sie wissenschaftlich nicht eben von grossem Werth, da wir in den Zusammenstellungen über die Landund Völkerschaften, die neueren politischen und militärischen Ereignisse, die religiösen Verhältnisse, die Goldminen, den Handel und Ackerbau und das Klima kaum etwas Neues finden, auch eine durchgreifende gründliche Bearbeitung vermissen. Zu einer flüchtigeren Belehrung für das grosse Publikum kann das Buch indessen recht wohl dienen, seinem Charakter nach gleicht es gewissermaassen der beigegebenen Kartenskizze von Senegambien, welche eine Uebersicht der Landschaften und bedeutenderen Orte gewährt und für Viele genügend sein mag, ohne der Geographie etwas Neues zu bringen. Mémoires ou travaux originaux présentés et lus à l'Institut Égyptien. T. I. 4o, 773 pp. mit Karten und Tafeln. Paris, Didot, 1862. Die im J. 1859 zu Alexandria gegründete Aegyptische Gesellschaft, die unter Anderem eine für Nil-Reisende sehr nützliche Bibliothek besitzt und stets zu vervollständigen bemüht ist, tritt hier zum ersten Mal mit einer grösseren Publikation hervor, nachdem sie bisher nur eine Reihe von Sitzungs-Berichten hat drucken lassen. Wir finden in dem starken Quartband die Abhandlungen zusammengestellt, welche in der Gesellschaft vorgetragen worden sind, meist in Französischer, einzelne in Arabischer, Griechischer und Italienischer Sprache, nebst einer Einleitung von dem Sekretär der Gesellschaft und Redacteur der Mémoiren Dr. B. Schnepp. Die behandelten Gegenstände sind sehr mannig faltig. Auf eine Ode an das Institut in Arabischer Sprache folgen ein Bericht über ein Arabisches Gedicht des Rifaa-Bey von Kabis und eine Einleitung in

das Studium der Koptischen Sprache von demselben; sodann historische Betrachtungen über das Rothe Meer von Mouriez; ein Aufsatz über die bildliche Darstellung belebter Wesen bei den Mohammedanern von Montaut; eine mathematische Abhandlung über die Rösselsprung - Aufgaben von de Chambure mit mehreren Tafeln; des Astronomen Mahmoud-Bey Bericht über seine Beobachtung der Sonnenfinsterniss am 18. Juli 1860 zu Dongola mit einer Tafel; eine ,,theoretische Uebersicht der geognostischen Geographie Central - Afrika's oder induktive Erklärung der Karte von der Region, welche die Becken Nigritiens, Abessiniens und Nubiens bildet," mit 1 Karte (Phantasien, die jetzt gar keinen Werth mehr haben); ferner die in der Zeitschrift für Allgem. Erdkunde" (1863, Bd. XIV) reproducirte Kurven Tafel über das Régime des Nil nach den genauen Beobachtungen an der Spitze des Delta von 1846 bis 1861, wonach der Fluss durchschnittlich erst in der ersten Hälfte des Oktober seinen höchsten Stand erreicht, nicht in der zweiten Hälfte des September, wie man bisher glaubte. Diess ist in geographischer Beziehung der wichtigste Nachweis, den wir in diesem Bande finden. Später folgen noch Abhandlungen von Professor Gastinel über die Thermen von Heluan bei Turah und die Salzquellen von Ain-Syra bei Kairo; Analysen des Nil-Wassers von Mustapha Magdaly in Arabischer Sprache; umfangreiche und werthvolle Studien über das Klima von Aegypten von Dr. Schnepp mit meteorologischen Tabellen und Vergleichungen mit den Klimaten anderer Winteraufenthalte für Kranke; ein Aufsatz über den Chamsin und seine Wirkungen von Grégoire; chemische Untersuchungen des Aegyptischen Getreides von Espinassy-Bey und Gastinel; Monographie über das Opium von Ober-Aegypten von Gastinel; Abhandlungen von Grégoire über den Baumwollenbau und die Seidenzucht in Aegypten; eine Notiz über die vorherrschenden Krankheiten in der Griechischen Kolonie zu Alexandria von Dr. Dikaios in Griechischer Sprache; ein Arabischer Aufsatz über die empirische Arzneikunst bei den Arabern in Aegypten von Dr. Chafey-Bey; Betrachtungen über die Bewegung der Bevölkerung in Aegypten von Dr. Schnepp mit interessanten Nachweisen über die dortigen Krankheiten; Notizen über die Cholera zu Kairo 1850 und 1855 von Coluccy-Bey; eine Italienische Abhandlung über eine aussergewöhnliche Krankheit zu Alexandria im J. 1860 von Dr. Pensa; eine eben solche über die Aegyptische Augenkrankheit von Dr. Abbate; eine pharmaceutische Notiz von Gastinel; endlich die Erklärung alt-Aegyptischer, auf der Glyptothek in München befindlicher Inschriften von Deveria. Peney, Le Dr. Alfred

et ses dernières explorations dans la région

du haut Fleuve Blanc, 1860-1861. Extraits de ses notes et de son journal de voyage. Mis en ordre et accompagnés de notes par M. V.-A. Malte-Brun. Mit 1 Karte. (Bulletin de la Soc. de géogr. de Paris, Juli 1863, pp. 5-71.)

Die hauptsächlichsten geographischen Resultate der Peney'schen Reisen von Gondokoro westlich nach Niambara, südlich auf dem Fluss bis jenseit der Katarakten von Makedo und östlich nach Liria sind aus seinen und De Bono's in den Pariser Geogr. Zeitschriften publicirten Briefen bekannt, die Auszüge aus seinen Tagebüchern und früher nicht publicirten Briefen, die Malte-Brun hier in verdienstlicher Weise zusammengestellt und mit einer Biographie des Reisenden eingeleitet hat, enthalten noch viele speziellere Angaben von Werth, ganz besonders über die verschiedenen Katarakten des Weissen Flusses oberhalb Gondokoro, deren Pläne auch der beigegebenen Karte den Hauptwerth verleihen, so wie eine Anzahl Kompass-Peilungen in der Umgegend von Gon dokoro, während die Auszüge aus dem meteorologischen Tagebuch sehr lückenhaft sind und neben den Beobachtungen der Oesterreichischen Missionäre kaum in Betracht kommen können. Ueber Peney's Höhenmessung von Gondokoro siehe S. 68. Poncet, J.: Notice géographique et ethnographique sur la région du Fleuve Blanc et sur ses habitants. (Nouv. Annales des Voyages, Oktober 1863, pp. 5-62.)

Seit seinem 12. Jahre am Weissen Nil einheimisch, war Jules Poncet im Stande, tiefer in das Leben der dortigen Bevölkerungen zu blicken als die meisten anderen Europäer, seine Mittheilungen sind daher sehr beachtenswerth, doch hätten wir sie etwas vollständiger und eingehender gewünscht, besonders auch die Notizen, die sich auf seine früher publicirte wichtige Karte beziehen. Ueber die westlichen Zuflüsse des Weissen Nil, über die so widersprechende Ansichten bestehen, giebt er keine befriedigenden Aufschlüsse; S. 36 z. B. identificirt er auf das Bestimmteste den Jeji mit dem Bahr Rol, der sich direkt in den No See ergiessen soll, S. 46 dagegen eben so bestimmt mit dem Bahr Djemit. Als Anhang finden wir einen ausführlichen Bericht über den Tod Alexandre Vaudey's, des ehemaligen Sardinischen Konsuls zu Chartum, der 1853 bei Gondokoro von den Eingebornen ermordet wurde.

Poncet, J.: Excursions et chasses à l'éléphant au Fleuve Blanc. (Nouv. Annales des Voyages, November 1863, pp. 146-199, Febr. 1864, pp. 182-227.)

Erzählungen seiner Jagd- und Reise-Abenteuer.

Reade, W. Winwood: Savage Africa, being the narrative of a tour in Equatorial, South-Western and North-Western Africa. 8o, 600 pp. mit Illustrationen von Wolff und Zwecker und 1 Karte. London, Smith, Elder & Co., 1863.

21 s.

Wenn ein gebildeter junger Mann von 23 Jahren die Afrikanische Westküste vom Senegal bis Loanda bereist oder doch in vielen Punkten berührt, hie und da auch eine Strecke weit in das Land eindringt, die der Küste vorliegenden Inseln besucht, unter Kannibalen seine Cigarre raucht und mit den Töchtern der Neger-Häuptlinge Liebesverhältnisse anknüpft, so begreift man, dass ihm die Eindrücke der fremden Natur, das Leben und Treiben der fremden Menschenwelt Stoff genug zu einer langen Erzählung geben, auch wenn die Reise nur 14 Monate dauerte. Reade's Buch ist denn auch dick genug ausgefallen und die Schilderungen bezeugen die Lebhaftigkeit der Eindrücke sowohl wie eine nicht geringe Geschicklichkeit, sie wiederzugeben; auch tragen ein wenig Humor, hie und da sarkastische, bisweilen freilich auch an den Geist, der stets verneint, erinnernde Bemerkungen, kleine eingestreute Novellen, Sagen, historische Reminiscenzen, oft auch ernste Betrachtungen dazu bei, die Lektüre unterhaltend und anziehend zu machen. Es sollte uns daher nicht wundern, wenn das Buch seinen Platz unter den beliebten, viel gelesenen Reisebeschreibungen einnähme, wem es aber nur um Vermehrung seiner geographischen Kenntnisse zu thun ist, kann sich die Zeit, welche das Durchlesen erfordert, ersparen. Reade ging nicht auf Entdeckungen aus und hat nirgends neuen

was

Boden betreten, denn wenn er der Erste zu sein glaubt, welcher auf dem Como, dem nordöstlichen Arm des Gabun, bis zu den ersten Kaskaden gekommen ist, so vergisst er die Französischen Aufnahmen und die Reise des Amerikanischen Missionärs Bert. Er vertritt ferner kein spezielles Fach und hielt sich an den einzelnen Punkten viel zu kurze Zeit auf, um etwa tiefere Studien über die Bewohner machen zu können. Allerdings hat er nicht versäumt, besondere Kapitel über den Kannibalismus, den Gorilla, den Sklaven handel, das Congo-Reich einzuflechten, und am Schluss findet man fünf Abschnitte mit Abhandlungen über das Einhorn und die geschwänzten Menschen, die Bodengestalt Central-Afrika's, die Malaria, die Ethnographie Afrika's, über Forschungsreisen, Handel, Missionen und die zukünftige Theilung des ganzen Erdtheils zwischen Frankreich und England; das Alles ist aber fast durchweg oberflächlich behandelt und unreif. Reade urtheilt meist nur nach dem, er an der Westküste sah und hörte, ohne sich um das in anderen Theilen Afrika's Beobachtete zu kümmern, und wenn er die Literatur, namentlich die ältere, beizieht, so rafft er gleichsam nur hie und da einen Brocken auf, ohne gründlich darin zu Hause, zu sein. Die Behauptung (p. 491), Sir Roderick Murchison habe bei Aufstellung seiner Theorie über die Bodengestalt SüdAfrika's entweder die Werke Buffon's, Lacépède's und Ritter's nicht gekannt (sollte Mr. Reade wirklich C. Ritter's Erdkunde studirt haben?) oder ein grobes Plagiat an denselben begangen, entspringt aus der ungenauen Kenntniss der Theorien dieser Männer, Murchison hat ganz entschieden das Verdienst, die Mulden-Form Süd-Afrika's nach den geologischen Arbeiten Bain's erkannt zu haben. Ueber Du Chaillu's Reisen fanden wir zu unserer Verwunderung so gut wie Nichts in dem Buche. Auf S. 557 wird zwar angedeutet, Du Chaillu sei nur 4 Tagereisen über Ngumbi hinausgekommen, im „Athenaeum" vom 22. November 1862 hatte Reade jedoch schon zugegeben, dass jener das Gebiet der Apingi erreicht habe. Was den Gorilla anbetrifft, so fand Reade „nach fünfmonatlichen sorgfältigen Nachforschungen, dass Du Chaillu viel Wahres über den Gorilla geschrieben hat, was aber nicht neu ist, und ein wenig Neues, was aber weit entfernt ist wahr zu sein". In einer Anmerkung auf S. 212 heisst es endlich, Du Chaillu's Buch sei ein Gemisch von Wahrheit und Dichtung, von dem er auf Verlangen eine genaue Analyse geben könne. Eine solche Analyse wäre sehr erwünscht, nur darf man wohl die Erwartungen nicht zu hoch spannen, denn Du Chaillu's Karte zu verbessern ist Reade nicht im Stande gewesen, wie denn auch die Karte zu seinem eigenen Buche nur eine flüchtige Uebersichtsskizze mit Andeutung der Route ist.

Sanderson, J.: Notes to accompany sketch-maps of the Zulu and Amatonga countries, and of the country between Aliwal North and Natal. Mit 1 Karte. (Journal of the R. Geogr. Soc. of London, 1862, pp. 335-339.)

Auf dieser Karte hat Sanderson verschiedene neuere Reisen im Sulu- und Amatonga - Land nördlich von Natal verarbeitet, nämlich die seines Bruders Septimus Sanderson, des verstorbenen Henry F. Paxton, eines Schiffskapitäns Rider, der sich 1853 5 Monate in der Umgegend der St. Lucia-Bai aufhielt, und eines Herrn Edmondstone. Für die ganze Gegend zwischen der St. Lucia-Bai, der Delagoa-Bai und den Drakenbergen lieferten diese Reisen viel Neues, ganz besonders auch in Bezug auf einen grossen seichten Süsswassersee (Lake St. Lucia) nördlich von der St. Lucia-Bai und seinen Zufluss Mkuzi, den Sanderson für identisch mit dem Kosi hält. Ausserdem enthält die Karte eine Route von Aliwal North, am südlichen Ufer des Orange-Flusses ziemlich in gleichem Meridian mit Smithfield (letzteres nach Moffat in 30° 10′ S. Br. und 26° 50′ Oestl. L.) gelegen, über den südlichen Theil der Drakenberge nach dem Kafir-Land und Pieter-Maritzburg. Diese von Mr. William Newling 1860 aufgefundene und bereiste Route passirt die Drakenberge zwischen den Quellen des Mazinyo und Enchanecha ungefähr in 30° 40′ S. Br. und der Uebergang ist selbst für Wagen zu benutzen, wie diess später ein Geistlicher Namens Horatio Pearse bewiesen hat. Da man bis jetzt nur den Beer- und den Bezuidenhout-Pass nördlich bei den Quellen der Tugela kannte, so ist die Auffindung dieses südlichen Passes von grosser Wichtigkeit, denn er macht einen viel rascheren Landverkehr zwischen Natal und der Kap-Kolonie möglich. Speke, Capt. J. H.: Journal of the discovery of the source of the Nile. 8°, 690 pp. mit 2 Karten und vielen Illustrationen. Edinburgh & London, Blackwood, 1863. 21 s.

Selten ist die Kritik so unbarmherzig über ein Werk hergefallen, wie über dieses. Zum Theil mögen dabei Persönlichkeiten im Spiel gewesen sein, wahrscheinlich hatte man aber auch die Erwartungen übertrieben hoch gespannt. Auch uns hat das Buch in gewisser Beziehung nicht befriedigt, sein Inhalt ist im Ganzen ziemlich mager, wir vermissen ausgedehntere, Vertrauen erweckende Erkundigungen, gründliche Studien über die, wie es scheint, sehr interessanten ethnographischen Verhältnisse der durchreisten Landschaften; wenn wir von den Appendices, den täglichen Erlebnissen und den Schilderungen der Eigenthümlichkeiten, der Lebensweise u. s. w. der Eingebornen absehen, die übrigens ganz anschaulich und belehrend sind, dürfte der wenige Bogen umfassende Auszug im Ausland" (1864, Nr. 1-4) so ziemlich alles Bemerkenswerthe wiedergeben. Hat aber Speke es nicht gleich einem Barth verstanden, die Kenntnisse der Eingebornen sich anzueignen, um im Geiste weite Gebiete zu überschauen, konnte er nicht wie jener tief in die historischen und sprachlichen Verhältnisse eindringen, so muss man sich erinnern, dass Barth im Sudan durch einigermaassen gebildete Mohammedaner wesentlich unterstützt wurde und ganz andere Vorkenntnisse mitbrachte, dass Reisende wie er stets vereinzelte Phänomene bleiben werden und dass Speke auf der anderen Seite wieder Ausserordentliches geleistet hat, denn die Appendices enthalten die astronomisch bestimmten Breiten von 104 und die Längen von 20 Punkten nebst einer ansehnlichen Reihe von Höhenmessungen, zu denen noch die wichtigen meteorologischen Beobachtungen Grant's (vergl. „Geogr. Mitth." 1863, S. 388) und die Liste der von diesem gesammelten Pflanzen kommen. Die Bestimmung der Lage von Gondokoro allein war für die Geographie der Nil-Länder von grösster Bedeutung, und dass Speke auf seinem ganzen Wege eine so vollständige Reihe brauchbarer Positions-Bestimmungen und Höhenmessungen ausgeführt hat, gereicht ihm zur grössten Ehre, denn nur wenige andere Afrika-Reisende, wie Rüppell oder Vogel, können sich hierin mit ihm vergleichen. Er hat ausserdem sehr kurze Zeit nach der Rückkehr eine ausführliche und vor Allem den Stempel der Wahrheit tragende Beschreibung von dem Verlauf der Expedition und von dem, was er gesehen und erlebt, gegeben; mancher Andere hätte vielleicht effektvoller geschrieben, ob aber auch immer eben so treu? Wir glauben, dass sein Buch allen billigen Ansprüchen vollständig genügt, und erinnern die strengen Kritiker an die in der geographischen Literatur über

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