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Mit den flädtischen Gesinde und Lohn-Diensten verhält sich die Sache anders. Diese haben mit den praediis urbanis das gemein, daß sie zu aller Zeit, genutzt werden können. Colche Diensie können daher auch in jedem Augenblick als vollendet angesehen werden. Es tritt daher bey ihnen die Regel ein, welche ben praediis urbanis gilt, daß die stillschweigende, Relocation so lange dauert, bis ein Theil dem al andern den Dienst aufkündiget 74). Dieß sind die Grundfäße des gemeinen Rechts, welche noch jest zur Anwendung gebracht werden müssen, wo es an besondern Vorschriften der Landesgesche fehlt 75). tere vor dem erstern den Vorzug haben, selbst. was

ndom in ult§.de 1046. mumtur

Denn daß leß. versteht sich von

#Die Einwilligung muß fren, und die Contrahenten müssen dieses Geschäfts fähig seyn.

Aus dem ersten Erforderniß dieses Contracts folgt 1) daß jeder miethen und vermiethen, pachten und ver

MILLE pach.

4) GROTE Diss. cit. §. 9. et 1o. Nach dem Preuß. Land. recht a. a. D. wird bey dem städtischen Gesinde die Verlåns gerung auf ein Viertel. Jahr gerechnet by 175) Das allgemeine Landrecht für die Preuß. Staa. ten 1. Th. Tit.21 §. 328. ff. hat die Dauer der stillschweigend erfolgten Verlängerung bey Grundstücken ohne Unterschied in der Regel auf ein Jahr bestimmt. Wäre jedoch in einem auf mehrere Jahre geschlossenen Contract der Zins auf die mehreren Jahre zusammen genommen bestimmt, so soll sich die stillschweigende Verlängerung auf die ganze Dauer der ersten contractmäßigen Zeit erstrecken. Ist bey ver. pachteten Landgütern der Acker in gewiße Felber eingetheilt: so wird der ftillschweigend fortgesette Pacht um soviel Zeit für vers längert geachtet, als erforderlich ist, daß der Pächter sämmtliche Felder nach landüblichem Wirthschaftsgebrauche augen könne.

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pachten kann, welcher eine verbindliche Einwilligung zu erklåren, und, sofern Sachen den Gegenstand des Cons tracts ausmachen, über das Seinige zu disponiren fähig ist. Diese Fähigkeit wird auch zur Erneuerung des Mieth contracts erfordert. Fällt daher der Vermiether in Wahns finn, so kann auch das Stillschweigen die Wirkung einer? Relocation nicht haben 76). Doch kann der Pacht mit Ein-T willigung des Curators erneuert werden 77) Manchen Personen verbieten jedoch die Gefeße ihres Standes und Berufs wegen Landgüter zu pachten, Dahin gehörten (1) 7 die Magistråte in den Municipal. Städten (Curiales, Decuriones 78). Nach den Gefeßen der Pandecten. war den Curialen zwar nur das Pachten öffentlicher Gu. ter und Zölle verboten 79), jedoch konnte der Decurio, als Erbe des Pächters, einen solchen Pacht fortsehen )... Auch nahm Kaiser Theodos der, Große die Aegyptische Dioces überhaupt von diesem Verbote aus 8). Allein der Kai. fer Theodos II. dehnte das Verbot auf alle Pachtungen aus, und erklärte den Contract für nichtig, ohne alle Aus. nahme

76) L. 14. D. h. t. Et ideo, si interim dominus furere coeperit, fieri non posse Marcellus ait, ut locatio redintegretur: et hoc est verum. . Westphal §. 906."

77) VOET Comm. h. t. §. 11. in fin.

S.

78) Frid. ROTH de re municipali Romanor. Lib. II. Cap. II. §. 14. not. 79.

79) L. 2. §. 1. D. de administrat. rer. ad civitat, pertinent, L. 6. §. 2. D. de decurionib.

80) L. 4. D. de Decurionib.

81) L. 97. Cod. Theod, de Decurionib.

nahme 82). 2) Soldaten. Diese sollen weder Låndereyen pachten, noch sich für Pächter verbürgen, bey Verlust ih, res Dienstes und ihrer Ehre 3). Der Verpachter foll auch mit keiner Klage gegen einen solchen Pächter gehört werden, er müßte denn etwa nicht gewußt haben, daß der Pächter ein Soldat sey 84). 3) Kaiserliche Hof Bedienten (Palatini, qui in officio rei privatae Principis militabant). Diese sollen nur keine fiskali, schen Güter pachten, zu deren Oberaufsicht und Besors gung sie angestellt sind 85). 4) Geistliche. Diese sollen weder Landgüter, noch öffentliche Einkünfte pach. ten,

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Nov. THEODOSII IV. in

82) L. 30. Cod. de loc. et cond. Collect. Novellar. Imperator. Iustiniano anterior. edit. Ritter. (Cod. Theod. T. VI P. II. p. 16)

و

83) L 31. Cod. eodem. Milites nostros alienarum rerum conductores, seu procuratores, aut fideiussores, vel mandatores conductorum fieri prohibemus: ne, omisso armorum usu, ad opus rurestre se conferant, et vicinis graves praesumtione cinguli militaris existant. L. 35. Cod. eodem, lubemus itaque omnes omnino, qui sub armis militant, sive maiores sive minores, saltem in posterum ab omni conductione alienarum rerumtemperare: scituros, quod ex ipso contractu ab initio sine aliquo facto vel aliqua sententia cadant militia, et non sit regressus eis ad pristinum gradum, neque beneficio imperiali, neque concensu vel permissu iudicis, sub quo tolerandam sortiti sunt militiam: ne, dum alienas res conductionis titulo esse gubernandas existimant, suas militias suamque opinionem amittant, ex militibus pagani, ex decoratis infames constituti. S. Weftphal §. 913. LAUTERBACH Colleg. th. pr. Pand. h. t. §. 16. 84) L. 50. D. h. t.

85) L. un. Cod. Quib. ad conduction, praed, fiscal.

ten, noch sich für solche Pächter verbürgen. Nur Kir chengüter soll ihnen zu pachten erlaubt seyn, wenn es mit Einwilligung des Bischofs und des Dekonoms geschieher. Ausserdem sollen sie in eine Geldstrafe verfallen, und die Verpåchter für allen daraus entstandenen Schaden verant wortlich seyen 86). Man hielt bey allen den ausgenom

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menen!

86) Nov. CXX111. Cap. 6. Sed nec susceptorem vel exactorem fiscalium functionum, vel conductorem vectigalium aut alienarum possessionum, vel curatorem domus vel administratorem, vel procuratorem litis, vėl fideiussorem pro illis causis, Episcopum vel Oeconomum, vel alium cuiuscunque gradus Clericum, vel Monachum proprio, vel Ecclesiae vel Monasterii nomine fieri permitti mus: ne per hanc occasionem et sacris domibus damnum inferatur, et sacra ministeria impediantur. Attamen si possessiones quaedam ecclesiis vel monasteriis adjacentes reperiantur, velintque earundem venerabilium domuum administratores in locationem et emphyteusin illas accipere, tunc si omnes Clerici et Monachi de illis causis vel in ipso instrumento, vel apud Acta consentiant, atque declarent ad utilitatem venerabilium locorum hoc factum esse, locationem et emphyteusin illam procedere permittimus. permittimus. Clericis Clericis similiter, ut Ecclesiarum suarum possessiones conducant et administrent, (volente tamen Episcopo et Oeconomo) permittimus, etc. Add. Cap. 1. et 6. X. Ne cler. vel monachi reb. secul Cap. 13. X. de vita et honest. Clericor. Reues ist übri gens hier nichts verordnet, was nicht alles auch schon in dem Can. 3. Concil, Chalcedon. von Jahr 451. enthalten wäre. 6. Christ. Henr. BREUNING Quaest. iur. controv. An locatio et conductio clericis et militibus sit prohibita? Lipsiae 1775. und I. H. BOENMERIlus Eccles. Protest. T. II. Lib. III. Tit. 18. §. 7-9.

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menen Personen ein solches Gewerbe theils unter der Wür de ihres Standes, theils besorgte man bey ihnen eine dars aus entstehende Dienstvernachläßigung, theils Begehung von Ungerechtigkeiten unter dem A sehen ihres Standes. Diese Gründe sind, wo nicht das Eubject selbst wegfällt, auch noch heut zu Tage von Gewicht; dennoch zweifeln mehrere› Rechtsgelehrten 87) an der heutigen Gültigkeit dieser Verordnungen des Röm. Rechts. 5) Vormünder, so lange sie noch nicht Rechnung abgelegt haben, dürfen feine fiskalische Pachtungen eingehen. Verschweigen sie dieses Verhältniß, so follen sie nach einer Verordnung des Krs. Severus als Falfarien bestraft werden. Dieser Constis turion gedenkt Modestin in einer merkwürdigen Stelle, welche aus seinen griechisch geschriebenen Libris Excusationum fich griechisch und lateinisch in den Pandecten findet.

i. 49. D. h. t. Οι ἐπίτροποι γενόμενοι ἢ κουρά τορες, πρὶν ἐκτίσαι τὰ τῆς κηδεμονίας, μισθωται καίσαρος γενέσθαι κωλύονται 88). Κἂν τις αποκρυ ψάμενος τοῦτο, προσέλθη τῇ μισθώσει τῶν τοῦ καί σαρος χωρίων ὡς παραποιήσας κολάζεται. Τοῦτο ἐκέλευσεν ὁ αυτοκράτωρ Σεβῆρος. §. I. Κατὰ ταῦ τα δὲ καὶ οἱ χειρίζοντες ἐπιτροπάς ή κουρατορίας, εἰσὶν

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87) STRYK Us. mod. Pand. h. t. §. 66. TITIUS Iur. priv. Rom. Germ. Lib. IV. Cap. VI. §. 5. von Kreittmayr Unmerkungen über den Cod. Maximil. Bav. civ. IV. Th. 6. Kap. §. 2. S. 341. und Höpfner Commentar über die Heinecc. Inftitut. §. 885. Man sehe auch BREUNING C. 1. §. 12.

88) In ben Basilicis. Tom. II. pag. 433. edit. Fabrati heißt

ε: οὐ γίνονται μισθωτοὶ τοῦ βασιλέως, ἢ τοῦ δημοσίου.

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