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henten. 2) Ein bestimmtes Object. Dieses können 1. Sachen seyn. Hier nennt man den Contract übers haupt Locatio conductio rerum und dann sind es ent, weder 1) bewegliche Sachen, oder auch Häuser und überhaupt solche Gegenstände, bey deren Gebrauch kein weite rer Gewinn beabsichtiget wird, sondern wo in diesem Gebrauche allein der Nußen besteht, welchen man von dems felben erwartet. Hier heißt das Geschäft insonderheit Miethcontract, und die Contrahenten heißen Ver-miether, Locator, Miethsmann, inquilinus Roder es find 2) fruchtkragende Grundstücke, desgleichen Rech- tes, durch deren Gebrauch man einen gewissen Gewinn, nämlich Früchte, oder Renten, und andere Einkünfte zu erhalten sucht; wie z. B. Zölle. Hier ist es ein Pacht. contract), und die Contrahenten heißen Verpå che 'ter, locator, und der Pächter, colonus, und infofern fiskalische Güter, oder öffentliche Einkünfte und Zölle gepachtet worden, publicanus), redemtor), oder manceps). II. Es können auch Dienste den Gegenstand

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4) Ueber den Unterschied zwischen Mieth und Pacht. Con tract vergleiche man Ignas Rudhart Untersuchung über fyftematische Eintheilung undStellung der Verträge für Doctrin und Legislation (Nürnberg 1811 8.) §. 48

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5) L. 1. §. 1. D. de publicanis. 6. Did. SCHAGHEN Diss. dere frumentaria. Traja ad Rhen. 1709. Cap. V. §. 3.

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(in Ger. QELRICHS Thes. Diss. iurid. Belgicar. Vol. II.

Tom. III. Nr. XIII. pag. 193.)

6) L. 60. §. 8. D. h. t.

7) So fagt FESTUS voc. Manceps: MANCEPS dicitur qui quid a populo emit, conducitve, und ASCONIUS PEDIAN. in CICER. divinat MANCIPES appellati fuerunt publicanorum

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des Contracts | ausmachen. Lotatio conductio operarum.

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Dann sind es entweder 1) solche Dienste, die ein Dienst. bote oder Arbeiter gegen einen bestimmten - Lohn zu leisten verspricht, ohne dabey weitere Besorgungen und Auslagen übernehmen zu dürfen. zichier nennt man den Vertrag, Dienstmiethe; Johnvertrag; s ober 2) pdie? Dienste werden zur Verfertigung eines gewissen Werksi z. B. zur Aufführung eines Gebäudes, geleistet, welches Jemand für einen bedungenen John übernommen hat. Locatio conductio operis, Verdingung, Berdingungs vertrag. Hier unterscheidet man a) den Eigenthus mer (dominus) welcher das Werk verfertigen läßt. Dieser heißt locator operis, denn er verdingt das Werk, und zugleich conductor operaruri, weil weil er dazu die Diens ste der Handwerkers miethet: b) Den Unternehmer des Werks, welcher es ausführt. Dieser ist zugleich conductor oder redemtor operis, und locator opérarum3), "weil er sich die Errichtung des Werks bedinge, oder verhandelt,utidu seine Dienste dazu vermiethet. Es ist demnach ein Unterschied zwischen Opera und opus. Ersteres heißt blos Arbeit, oder Dienst, lehteres aber, was durch die Arbeit bewirkt und vørfertiget wird o). * Boch *** ma ci vonun abin dan endr

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wird

principes ab eo quod publicos reditus conduxissent, G. 110TMANNUS Lib. XI. Observat. capp 10. Man sche auch La Cod de vectigallo modem sembolmur sit 3) L. 22. §. 2. L. 30. §. 3. D. h. t. L. 36. D. eod.

9) TERENTIUS Heart Act. I. Sc. v. 21. 22. Quod in opere faciendo operae consumis tuae, si sumas, in illis exercendis plus agas. SENECA Epist. 76.

cap. 57.

CICERO Vert. IV.

wird zuweilen auch opus für opera gebraucht), und opus im eigentlichen Sinn ein ganz vollendetes Werk genennt, wie aus folgender Stelle erhellet.

ML5. §. 1. D. de Verbox. Signif. Opere 10cato conducto: his verbis LABEO significari ait id opus, quod Graeci mora vocant, (non gov); id est, ex opere facto corpus aliquod perfectum, Boosset pality enk and

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Locatio et conductio operarum und locatio et conductio operis, unterscheiden sich also darin von einan der, daß durch die erstere blos die Leistung gewisser Dienste, durch die lektere aber die Ausführung eines zusam menhängenden Ganzen, als Erfolg der gedungenen Dienstleistung, übernommen wird. Von beyden wird unten §. 1048. ausführlicher gehandelt werden. Ich bemerke hier nur noch, daß die Ausdrücke locare und conducere in den Gefeßen nicht selten verwechselt werden), so wie dieses auch bey den Benennungen emtio und. venditio der Fall ist 2). Bey der locatio et conductio operarum läßt fich jedoch die Verwechselung sehr’- leicht erklären. Denn auch derjenige, welcher blos, seine Dienste verdingt, um Etwas zu verrichten, was auch nicht gerade in der Ver. fertigung eines gewissen ganzen Werks besteht, und da her in dieser Hinsicht locator operarum ist, kann doch auch in Rücksicht dessen, was durch die zu leistenden⋅ Diens ste verrichtet werden foll, conductor, so wie derjenige, wele

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10) CICERO de officiis Lib. II. Cap. 3. §. 9.
11) L. 2. pr. L. ult. D. de lege Rhodia de iactu.

12) L. 19. et 20, D. de act. emti et vend.

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welcher ihn zur Verrichtung desselben gedungen hat, und
welcher sonst conductor operarum heißt, in dieser ver
schiedenen Beziehung auch nicht unrichtig locator genennt.
werden 3). Daraus erklären sich denn die in den romi
schen Geseßen vorkommenden Redensarten mulierem nave
vehendam conducere 4); ferner vinum transportan
dum locare *) u. d. m. Es erhellet zugleich hieraus,
daß es nicht durchgehends richtig sey wenn man denje
nigen, welcher den Lohn empfängt, Locator, denjenigen
Conductor nennt. Richti
hingegen, welcher ihn zahte, Conductor
ger definirt Cujaz*), wenn er fagt: perpetuam esse
hanc inter Locare atque Conducere differentiam, ut
nihil sit aliud Locare, quam utendum vel facien-
dum aliquid dare: Conducere, accipere: und so fann
bald der Locator, bald der Conductor den Lohn' geben,
oder empfangen.

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3) Das dritte wesentliche Erforderniß des Mietho oder Pachtcontracts ist

oder merces, Miethgeld, Pacht

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13) S. BRUMMER Cit. Exercitat. Cap §. 1. und HÄASE Diss. de opere locato et conducto. Commentat. I. Cap. II. •S.11.

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14) L. 19. §. 7. D. h

t.

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16) Observation. Lib. II. c. 28. Man sehe auch Ant. SCHUL

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TING Thes. controvers. Decad. LXIX. The 1. und WINCK.

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ILER ad Bergeri Oeconom. iuris Lib. III. Tit. 5. Th. 19.
Not. 2. in fin.

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geld, Cohn, Preis. Diese merces wird zuweilen in den Gesetzen tropisch auch conductio*2) genennt.

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Sind nun die Contrahenten sowohl über das Object, b. i. über den Gebrauch der Sache oder Leistung der Dienste, als über die merces einverstanden, so ist dieser Contract perfect und verbindlich. Es kommt also hierin der Miethcontract ganz mit dem Kaufcontract, überein wie auch Cajus bemerkt L. 2. pr. D. h. t. wo er fagt: Locatio et conductio proxima est emtioni et venditioni. Nam ut emtio et venditio contrahitur, si de pretio convenerit: sic et locatio et conductio contrahi intelligitur, si de mercede convenerit. ૯૦ kann sogar im Miethcontract zuweilen ein Eigenthum, wie im Kaufe, übergehen, obgleich dieses freylich ein unge wöhnlicher Fall ist. Non solet 8) enim locatio dominium mutare, sagt Ulpian L. 39. D. h. t. und JuHan lehrt mit Recht L. 33. §. 1. D. de usurpat. et usucap. daß der Pächter auch nicht einmal einen juristi schen Besiß habe; womit auch Ulpian L. 9. D. de rei vindicat. übereinstimmt. Daher seht Javolenus hierin einen Hauptunterschied zwischen venditio und locatio, daß erstere eine Veräusserung enthält, lehtere aber nicht. Toties enim conductio alicuius rei est, fagt er L. 65. D. de contrah. emt. quotiens materia,, in qua aliquid praestatur, in eodem statu eiusdem ma

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17) L. 9. D. de public. et vectigal. L. 68. §. 1. D. fideiussor. BRUMMER cit. Exercit. Cap. In 18) Die Worte non solet zeigen an, daß diefes nur der Regel Anachiso sey. TS.Corn van EYNKERSHOEK Observat. ior. Rom. Lib. VIII. cap. 4. pag. 293. edit. Heinecat 2 musl

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