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nifesti iuris est, eum, cui priori traditum est, in de tinendo dominio esse potiorem. Si igitur antecedente tempore te possessionem emisse 3), ac pretium exsolvisse, apud praesidem provinciae probaveris: ob.

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le, da mehreren die nämliche Sache, und zwar ohne Theilung, in einem Contract und zu gleicher Zeit verkauft wors den ist. Von einem solchen Falle redet auch L. 2. Cod. Pro Socio. Nun hat zwar lo. Iac. WISSENBACH in Commentar. in Cod. ad L. 15. C. de rei vind. den Faber widerlegt. Für die Erklärung des Cujaz streitet auch die L. 4. Cod. Gregoriani de rei vindicat. (Lib. III. Tit. 3.) wo unsere L 15. auf folgende Art epitomirt ift: Quoties eadem res a domino diversis temporibus pluribus venundatur, Neum potiorem esse, cui possessio primum data est. (5. Ant. SCHULTING Iurisprud. Autejust. pag. 693. et not. 6.) Allein man mag immerhin das Gefeß auch von mehreren correis emendi verstehen, das Resultat, daß die Uebergabe ein vorzügliches res Recht giebt, bleibt immer das nämliche.

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12) Auch bey den Worten iure distrahitur þat man Anstoß gefunden. Faber kann sie mit seiner Erklärung wohl vereini. gen. Allein wie Cujaz? Sollte ihm nicht Paulus L. 21. D. de Lege Cornelia de falsis entgegenstehen? Cujaz will zwar das iure für sine dolo malo erklären, allein Fa. ber beweißt ihm, daß Beydes nicht gleich viel sey. Wie könn te man auch den Verkäufer vom Dolus freysprechen, der die nämliche Sache Zweyen in solidum zu verschiedenen Zeiten verkauft hat? Deswegen steht aber doch die Lex Cornelia der Rechtsbeständigkeit des Kaufs nicht entgegen, und hindert die Uebertragung des Eigenthums nicht, sondern bestraft nur den Betrug des Verkäufers. S. WISSENBACH C. l. ad L. 15. Cod. de rei vind.

13) Ant. FABER cit. loc. de Errorib. Pragmaticor. Dec. LXXXVI. Err. 4. will hier lesen: Si igitur antecedente tem

pore

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obtentu non datorum instrumentorum 4) expelli
te a possessione non patietur.
Erit sane in arbi-

trio tuo, pretium, quod dedisti, cum usuris reci-
pere

pore te possessionem tenuisse, fiatt emisse. Denn darauf, daß auch der Kauf müsse früher geschloffen seyn, um vor dem andern Käufer den Vorzug zu behaupten, komme es nicht an, wenn nur die Sache dem einen von beyden zuerst übergeben worden sey. Allein eine Emendation scheint mir deswegen doch nicht nöthig zu seyn. Denn was berechtiget uns, die angeführten Worte gerade von einer früheren Schließung des Kaufs zu verstehen? Wissenbach a. a. D. sagt, die Worte antecedente tempore feyen so zu erklären, antequam ipsi, sc. consultrici, controversia moveretur. Allein richtiger scheint mir die Interpretation des Accursius zu feyr, welcher sie so versteht: Si igitur antecedente tempore te rem emtam per traditionem accepisse etc. Denn das Wort possessio foll hier wohl auf die Uebergabe hindeuten. Andere glauben, man müsse hier den Fall annehmen, wovon L. 9. §. 4. D. de, public. in rem act. rede. S. die Gitting. Ausgabe das Corp. iuris civ. ad h. L. not. 75. T. II. pag. 192.

14) Daß der Käufer auch den Kaufbrief in Hånden habe, ist zur Gültigkeit seines Rechts nicht erforderlich. Der Besitz desselben giebt aber auch dem Käufer kein Vorrecht vor dem zweyten, dem die Sache tradirt worden ist, wenn auch dem ersten Kau fer der Raufbrief noch vor der Uebergabe der Sache an den zweyten Käufer wäre eingehändiget worden. Anderer Meis nung ist zwar FABER de Errorib. Pragmaticor. Dec. LXXXVI. Err. 3. Allein die L. 1. Cod. de donation, entscheidet hier. über nichts. Man fehe Fried. Carl von Savigny Recht des Besizes §. 27. S. 313. f. der 2. Auflage. Frid. Christ. WENCK Diss. de traditione inter possessionis et proprietatis transferendae modum fluctuante. Lipsiae 1809. Cap. III. §. 1. pag. 30. sq. und Westphal System des röm. Rechts über die Arten der Sachen 2c. §. 484.

Carl

1

pere, ita tamen, ut perceptorum fructuum ac sumtuum ratio habeatur ): cum et si ex causa donationis utrique dominium rei vindicetis, eum, cui priori possessio soli tradita est, haberi potiorem conveniat.

L. 6. Cod. de hereditate vel act. vendita. Qui tibi hereditatem vendidit, antequam res hereditarias traderet, dominus earum perseveravit, et ideo, vendendo eas aliis, dominium transferre potuit. Sed quoniam contractus fidem fregit, ex emto actione conventus, quanti tua interest, praestare cogetur.

Man will jedoch verschiedene Ausnahmen Statt fin den lassen 6). Man rechnet dahin 1) wenn der erste -Kauf mit einer solchen Person geschlossen worden ist, wel. che das Privilegium hat, daß sie das Eigenthum ohne Uebergabe erwirbt. 3. B. die Sache ist einer Kirche ver kauft worden. Allein die L. 23. §. 1. Cod. de Sacrosanct. Eccles. fagt dieses nicht 7). 2) Wenn die Sache

dem

15) Es ist also hier dem Käufer, dem die Sache übergeben war, freygestellt, ob er auf seinem Rechte bestehen, oder die gekaufte Sache zurückgeben, und das Kaufgeld mit Zinsen zurückver. langen wolle. Dann muß er sich aber doch auch die genosse.. nen Früchte anrechnen lassen; und auch die gehabten Kosten kommen in Anschlag.

16) S. BECK Diss. cit. §. 7.

17) Man f. WISSENBACH Comment. in Cod. Lib. I. Tit. 2. §. 10. Ebendesselben Disputation. ad Instituta Disp. X. Th. 36. Hub. GYPHANIUS Explanat. difficilior. LL. Cod. ad L 20. Cod. de pactis pag. 47. Westphals Syst. des Röm. Rechts über die Arten der Sachen :c. §. 765. und Hufeland's Lehrbuch des Civilrechts 1. B. §. 695. Not. 3.

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dem ersten Käufer cum pacto de non alienanda re
verkauft, und ihm deshalb eine Special. Hypothek bestellt
worden ist. Allein dieses pactum würde zwar den
Entschädigungs. Anspruch des Käufers verstärken, aber
ihm keinen Vorzug vor dem zweyten Käufer geben, dem
die Sache tradirt worden ist 8). 3) Wenn der zweyte
Käufer gewußt hätte, daß die Sache schon vorher einem
Andern sey verkauft worden. Allein daß der Dolus des
zweyten Käufers dem ersten kein Recht gebe, die dem zwey.
ten Käufer übergebene Sache selbst in Anspruch zu nehmen,
hat schon Carl Ferdinand Hommel 19) ausgeführt.
Ist endlich die Sache zwen verschiedenen Personen zu glei
cher Zeit verkauft worden, so, haben beyde ein gleiches
Recht. Man seße z. B. A. trägt dem B. auf, ihm sein
Haus zu verkaufen, und bestimmt die Bedingungen des
Contracts. B. findet auch wirklich einen Käufer, mit dem
er den Kauf seinem Auftrage gemäß abschließt. Unterdes-
sen findet auch A. Gelegenheit, das Haus zu verkaufen,
und, in der Meinung, B. werde dasselbe so geschwind nicht
verkauft haben, schließt er mit diesen ebenfalls einen Hans
del unter gleichen Bedingungen ab. Zufällig geschieht es, ́.
daß beyde Contracte nicht nur an einem Tage, sondern
auch sogar in einer und derselben Stunde zu Stande
kommen. Beyde Käufer verlangen nun das Haus. Da
Mandans unb Mandatarius in Rücksicht des hier ges
schlossenen Handels wie eine Person anzusehen sind, so
find beyde Contracte in gleichem Grade gültig, und das.
Recht

18) S. HERTIUs Diss. de pacto, ne dominus rem suam alie

net. §. 23.

19) Rhapsod. Quaestion. for. Vol. VI. Obs. 883.

verains kannte, glaubte, jene ältere Constitution sey wenig. stens in dem Falle nicht aufgehoben, wenn in dem Kaufe, ohne die ausdrückliche Bedingung der Manumission, bloß ausgemacht worden, daß der Sklave nach dem Tode des Käufers frey seyn sollte 80). Hier werde der Sklave an ders nicht vollkommen frey, als wenn noch die Manumif sion hinzukomme. Allein Claudius Tryphoninus wi. derfprach ihm, weil dieser Fall allerdings in dem Sinn der Verordnung des Krs. Marcus mit begriffen sey, wenn gleich die Worte derselben nicht ausdrücklich darauf giengen. Man überzeuge sich hiervon durch folgende Stelle, welche aus des Scâvola 7. Buche der Digesten genommen ist.

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L. ult. D. h. t. Cum venderet Pamphilam et Stichum, venditioni inseruit pactum conventum: uti ne eadem mancipia, Pamphila et Stichus, quos minorato pretio vendidit, alterius servitutum, quam Seji, paterentur, post mortemque eius in libertate morarentur. Quaesitum est, an haec mancipia, de quibus inter emtorem et venditorem convenit, post mortem emtoris iure ipso liberata sint? Respondit, secundum constitutionem Divi Hadriani super hoc prolatam, Pamphilam et Stichum, de quibus quaereretur, si manumissi nonsint, liberos non esse. CLAUDIUS: Divus Marcus ex lege dicta liber- tatis in vendendo, quamvis non manumissos, fore libe

80) . CUJACIUS Observat. Lib. X. cap. 21,

Ant. FABER

Conjectur. iuris civ. Lib. XIV. cap. 4. hat ihn zwar zu wider. legen gesucht; allein man sehe Westphal vom Kauf §. 648. Dem Cujas ist auch POTHIER in Pand. Iustinian. T. III. Lib. XL. Tit. 8. Nr. XII. not. i. bengetreten.

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