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teneri te actione ex, conducto, ut mihi frui liceat, quamvis per te non stet, quominus id praestes: Quemadmodum, inquid, si insulam aedificandam locasses, et solum corruisset, nihilominus teneberis. Nam et si vendideris mihi fundum, etc. Similiter igitur et circa conductionem servandam puto, ut mercedem. mercedem, quam praestiterim, restituas, eius scilicet temporis, quo fruitus non fuerim: nec ultra actione ex conducto praestare cogeris. Aus diesem Zusammenhange ergibt sich, daß Afrikan den Suh hier ausführen will, wenn der Pächter an dem Genuß der ihm verpachteten Sache verhindert wird, z. B. durch Publication des Grundstücks; so könne zwar derselbe, wenn auch der Verpåchter daben ausser Schuld sey, (quamvis per te non stet, quo minus id praestes) doch gegen diesen mit der actio conducti flagen, aber nur auf die Zurückgabe des bereits bezahlten Pachtgeldes, nåmlich von der Zeit an, da der Påchter. keinen Gebrauch mehr von der Sache machen konnte, hingegen ein weiteres In teresse könne von demselben nicht gefordert werden. Den Beweis führt Afrikan auf eine doppelte Art. Erstens wenn Jemand ein Haus zu bauen verdungen hat, so haftet er dem Werkmeister wegen der bereits gethanen Arbeit dennoch, wenn auch durch einen Erdstoß das ganze` Gebäude wieder eingefallen wäre. Diefen Zufall trägt der Eigenthümer. Einen andern Beweis nimmt er vom Kaufcontract her. Wenn nämlich Jemand ein Grundstück verkauft, und dieses, ehe es noch dem Käufer war übergeben worden, publicirt wird, so haftet er actione emti, nåmlich in fofein, daß er dem Käufer das Kaufgeld wieder zurückgeben muß; zu einem weitern Erfaß ist er

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L. 1. pr. D. h. t. Si vinum venditum acuerit, vel quid aliud vitii sustinuerit, emtoris erit damnum: quemadmodum si vinum esset effusum, vel vasis contusis, vel qua alia ex causa. Sed si ven

ditor se periculo subiecit, in id tempus periculum sustinebit, quo ad se subiecit. Quod si non designavit tempus, eatenus periculum sustinere debet, quoad degustetur vinum: videlicet quasi tunc plenissime veneat, cum fuerit degustatum. Aut igi

tur convenit, quoad periculum vini sustineat, et eatenus sustinebit: aut non convenit, et usque ad Sed si nondum sunt dedegustationem sustinebit. gustata, signata tamen ab emtore vasa vel dolia, consequentur dicemus, adhuc periculum esse venditoris: nisi si aliud convenit.

L. 4. princ. D. h. t. Si quis vina vendiderit, et intra diem certum degustanda dixerit, deinde per venditorem stetérit, quominus degustarentur: utrum praeteritum duntaxat periculum acoris et mucoris venditor praestare debét; an vero etiam die praeterito, ut, si forte corrupta sint, posteaquam dies degustandi praeteriit, periculum ad venditorem pertineat? an pertineat? an vero magis emtio sit soluta, quasi sub conditione venierint, hoc est, si ante diem illum fuissent degustata? et intererit, quid actum sit. Ego autem arbitror, si hoc. in occulto sit, debere dici, emtionem manere; periculum autem ad venditorem respicere, etiam ultra diem degustando praefinitum, quia per ipsum factum est.

L. 4. §. 1. D. eodem. Si aversione vinum venit, custodia tantum praestanda est. Ex hoc ap.. paret, si non ita vinum venit, ut degustaretur, neque acorem neque mucorem venditorem praestare debere, sed omne periculum ad emtorem pertinere. Difficile autem est, ut quisquam sic emat, ut ne degustet: quare si dies degustationi ad. jectus non erit, quandoque degustare emtor poterit; et, quoad degustaverit, periculum acoris et mucoris ad venditorem pertinebit. Dies enim de. gustationi praestitutus meliorem conditionem em. toris facit.

L. 34. §. S. D. de contrah. emt. Alia causa est degustandi, alia metiendi. Gustus enim ad hoc pro ficit, ut improbare liceat: mensura vero non eo proficit, ut aut plus aut minus veneat, sed ut ap. pareat, quantum ematur.

Die beyden ersten Gesehstellen sind aus des Ulpian libro 28. ad Sabinum genommen. Die Ausleger "") ha.

ben Emendation. Lib. lll. Lib. XXIII. cap. 34. 1. et 4 h. t. Em.

95) Man vergleiche Ant. AUGUSTINUS cap. 6. Jac. CUJACIUS Observation. Ant. FABER Rational. in Pand. ad L. MERILLUS Variant. ex Cujacio Lib. III. cap. 12. Ger. NOODT Commentar. ad Dig. h. t. §. Injecta. pag. 414. Jo. VOET Comm. ad Pand. h. t. §. 3. Guil. BEST Ratio emendandi Leges Cap. VIII. et IX. §. 111. Franz Schöman Handbuch des Civilrechts 2. Bd. Seite 216. ff. Jo. Casp. GENSLER Commentat. de emtione venditione, quae fit ad mensuram, adnumerationem, pondusve, vel ad gustum. Jenae 1814. 8. §. 6, et 7. und Westphal vom Rauf §. 583. und 596.

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ben in denselben mancherley Schwierigkeiten gefunden, welche einige durch Emendation der Leseart, andere durch Unterscheidung der Worte des Sabinus von den Anmer kungen des Ulpian, welche Tribonian mit einander vers mischt habe, zu heben bemüht gewesen sind. Es wird námlich in diesen Stellen, welche von dem Verkaufe des Weins handeln, ein Unterschied gemacht, ob daben das Ausproben vorbehalten worden, oder nicht. Von dem lestern Falle handelt die L. 1. pr. D. h. t. Hier geht die Gefahr sowohl des gänzlichen Untergangs, als der Detes rioration der Sache sofort nach geschlossenem Kaufe auf den Käufer über. Eben dieses wird nochmals in der L. 4. §. 1. D. h. t. wiederholt. Jedoch wird L. 1. pr.. h. t. eine Ausnahme in dem Falle gemacht, wenn der Verkäufer die Gefahr übernommen hat. Hier entscheidet nun der Vertrag, wie lange er sie trägt. Ist feine Zeit bestimmt, so soll er sie bis zum erfolgten Ausproben behalten, weil nun erst der Contract zur endlichen Voll. kommenheit gedichen ist. Diese Entscheidung ist unbes greiflich. Wie kann, wenn kein Auskosten ausbedungen worden, und der Verkäufer überdem noch die Gefahr der Sache selbst übernommen hat, die Perfection des Contracts erst noch von einem erfolgenden Ausproben abhangen? Um sich dieses Räthsel zu erklären, sagt Wilhelm Best 96), muß man die Worte des Sabinus, über den Ulpian commentirt, von den eingemisch. ten Anmerkungen des leßtern unterscheiden. Nun seyen die Worte der L. 1. Si vinum venditum, bis quoad

se

96) Ratio emendandi Leges. Cap. VIII, §. 3. sqq. H. Cap. IX. §. 3. et 4.

stehen. L. 33. D. de evict. Dieser Meinung ist auch Wilhelm Prousteau 56) beygetreten. Allein eine Evi. ction, welche nicht auf dem rechtlichen Wege, sondern durch eine öffentliche Gewalt geschicht, der man keinen Widerstand leisten konnte, ist einem Unglücksfall gleich zu achten, für welchen der Auctor nach L. 51. pr. D. de evict. nicht haften darf. Die L. 33. D. eodem spricht freylich von einer schon vor der Uebergabe erfolgten Evi. ction, weshalb der Verkäufer dem Käufer war zur Ent. schädigung verurtheilt worden, weil er ihm die Sache nicht übergeben konnte. Allein hier war der Fall, wo Jemand die in gutem Glauben gekaufte Sache sogleich wieder an einen Andern verkaufte, und diese Sache noch vor der Uebergabe dem ersten Käufer war rechtlich ab. gestritten worden, ehe dieser noch die Sache dem ́zweyten Käufer übergeben hatte. Die Frage war hier nur, ob die stipulatio dupli von dem ersten Käufer gegen seinen Auctor noch geltend gemacht werden könne, welche in dem Gefeß mit Recht bejahend entschieden wird 57). Sinn. reicher ist die Erklärung des Johann Voer 58). Er nimmt einen solchen Fall an, wo der confiscirte Fundus 'durch ein fideicommissum tacitum einer unfähigen Person war vermacht worden, von welcher ein Anderer dieses Grundstück in gutem Glauben gekauft, und dieser es wieder an einen Dritten verkauft hatte. Das Grund.

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Stück

56) Recitation. ad L. 23. D. de Reg. iur. Cap. XVII. §. 16. (in Thes. Meerman. Tom. III. pag. 518.)

57) 6. Christfr, WAECHTLER Comm. ad Tit. Dig. de evict. in Opusc. pag. 66.

58) Commentar, ad Pand. h. t. §. I.

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