Page images
PDF
EPUB

discribitur orbis', 'Ac velut humana est signis discripta figuris' (intellegas enim 'divisas hominis per sidera partes'), 'Et cerlis discripta nitent regionibus astra', 'Vtque per ingentis populus discribitur urbes', al.; neque regnator lyricae cohortis illud verbum perhorruit. Ac vulgo quidem Horatii carm. II 13, 23 'sedesque discretas piorum' edidere cum Bentleio qui eas interpretatur separatas, remotas a sedibus et contagione impiorum', discrevisse opinatus poetam tamquam seiunctas omni ex parte regiones Tartarum, in quo Aeacus ius diceret, et Elysium, ubi audientibus umbris Sappho Alcaeusque canerent, Quam tamen opinionem prorsus non. convenire cum mente Horatii ultimae duae strophae evincunt, quibus stupere illis carminibus Cerberus, Prometheus, Tantalus, Orion scribuntur. In Elysiisne campis Cerberum latrantem et sitientem Tantalum poeta collocavit? An 'poetica eum licentia usum finxisse etiam damnatos poetarum in piorum sedibus collocatorum cantus exaudire' Orellius tibi persuadebit? Immo vero perperam 'sedes discretas' Bentleius et hunc qui sequebantur, explicasse iudicandi sunt. Verum etiam profectum ab Horatio discretas esse nego: qui quoniam descriptas maximae auctoritatis libris confirmatur, scripscrat ipsum illud quod est in vetustiore Bernensi 'sedesque discriptas piorum', id est varic dispositos ('gruppirt') piorum ordines. Ovidii enim et Ciceronis in Rullum II 16, 40 et 35, 95 supra scripta verba tibi comparanti apparebit, in discribendo quae inest specialem scribendi notionem a poeta adeo potuisse negligi ut non teneret nisi generalem digerendi. Sententiarum autem ordo quam apte iam procedit: ingressus regnum Proserpinae, cuius primo statim introitu incidit in Aeacum, diversis sedibus ac locis dispertitas videt umbras piorum varios iniisse coetus quales Vergilius Aen. VI 642-665 singillatim persecutus est. Horatius vero reliquis praetermissis ad Sapphonem accedit Alcaeumque et eis circumfusam multitudinem. Ceterum probabile mihi videtur, in tota hac inferorum descriptione, ut in aliis

1

carminibus (cf. Meinekius praef. II. ed. p. IV), tabulam animo poetae obversatam esse non dissimilem cis picturis quae in vasis Apulis conspiciuntur (cf. Prellerus mythol. gr. I p. 519), nisi quod in Orphei locum lyricus pocta Sapphonem et Alcaeum substituit. Nam cum alia tum maxime den. sum humeris volgus, demittens belua aures, recreati quibus Eumenidum capilli redimiuntur angues, non curans Orion leones agitare tam vividam imaginem effingunt ut non res descriptas a pocla magis credas quam depictas ab artifice figuras. Denique picturae si statueris imitationem, facillime qui factum sit expediveris, ut Tartareac poenae ac terrores iuxta sedes piorum ponerentur.

Franciscus Buecheler.

[ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors]

པ་ ་

Bei der Herausgabe dieses Buchs war es meine Absicht und bleibt es auch, Berichtigungen zwar und Widerlegungen die mich überzeugten, mir so viel ich noch könnte zunuzzumachen, Mißvers ständnisse aber und Unverständnisse, etwaige besondre Fälle ausger nommen, Andern zur Auflösung zu überlassen. Indeffen da Hr. Heinrich Dietrich Müller in einer Recension meiner Schrift neulich im Philologus (S. 564) wohl nicht mit Unrecht bemerkt, daß nur Wenige mit selbständigem Urtheil in dieser Wissenschaft arbeiten, so möchte es manchen meiner philologischen Collegen nicht unerwünscht seyn wenn ich gerade über den Streit seiner Ansichten, die sehr eigenthümlich find, mit den meinigen mich erkläre.

[ocr errors]

Hr. Müller versteht mehrmals nicht einmal den Wortsinn reffen was ich sage, richtig. So wenn ich in der Vorrede S. V schreibe daß nach dem Plan meiner Vorlesungen als dritter Theil eine Uebersicht dieser Religionen von Sokrates an bis zum Ende sich verbinden sollte," wo das Imperf. selbst im Bezug auf die VorLesungen (deren Plan nicht immer in einem Semester ganz durchgeführt werden kann) nicht umsonst gebraucht ist, während in Bezug auf das Buch vor und nach nur von der Neuerung der zwei Abtheilungen die Rede ist, legt er. S. 547 dem Verfaffer unter, daß das ganze Werk auf drei Theile berechnet sey, und daß nach dem Plane seiner Vorlesungen als dritter Theil eine Uebersicht sich verbinden foll." S. 545 sagt er daß meine Ansicht über die Molionen auf feine Erinnerung von mir jezt zurückgenommen sey, und wiederholt

S. 560 daß die Deutung derselben jezt von mir aufgegeben sey, mit dem Zusah daß es rathsam gewesen wäre die der Aloiden als Drescher, die zwar passende Gegenstücke zu den Molionen seyen, ebenfalls fallen zu lassen, woraus man wenigstens ersieht daß ihm unter andern auch das schäzbare Talent einer feinen Jronie zu Theil geworden ist. Und doch erkläre ich S. 424, daß die Molionen "das offenbare Bild der Wahrheit daß fest zusammenhalten stark macht, poet σύν τε δι' ἐρχομένω καί τε πρὸ ὁ τοῦ ἐνόησεν, auch, wie es scheine, als zusammengewachsne gerüstete Männer auf einem geschnittnen Stein abgebildet seyen, auch nemlich so wie sie, nach dem Namen Söhne der Mühle mit den zween zusammen. wirkenden, unzertrennlichen und darum Alles aufreibenden Mühlsteinen Berglichen worden waren, was eigentlich viel wißiger, treffender und altvolksmäßiger ist, als was die Heldenmähr,' nachdem der symbolische Name der Unüberwindlichen groß und gangbarngeworden war, hinzudichtete, zusammengewachsne Brüder. Bedeutsame bildliche Namen von Helden enthält ja die Sage nicht wenige. Es war..... einandrer #Geist, ein. andrer Geschmacki herrschendals der Name Löwenklau und manche andre verwandter Art ersonhen wurden; cine vermuthlich noch weit rauhere Zeit war als ein unwiderstehliches Helden - oder Brüderpaar. Mühlsteinpaar genannt wurde, indem man es nach der Gewohnheit Alles zu personificiren und zu genealogisiren so schön als finnreich Moriore nannte. Wer fich in hochalte Zeit nicht hineindenken mag, kann dießt allerdings höchst seltsam finden. Nach dem Hang jener Zeit aber wurde daraus ein Mährchen gemacht. Wenige Gelehrte allerdings verstehn es genugsam sich über den Horizont der geschriebenen Worte hinaus in Zeiten zurückzuversehen auf die, wie in einem Trümmerfelde, nur einzelne Merkmale und dann Gründe zurückführen können, um die vorangegangenen Vorstellungen und Bedeutungen zu erkennen. Im Studium der Mythologie wird man dieß oft genug gewahr.

Daß Hr. Müller meine Ansichten selbst richtig auffaffe oder gar gutheiße, kann ich nicht erwarten auf seinem Standpunkt muß er fie alle, soweit sie nicht mit den klarsten Aussprüchen des Alterthums selbst übereintreffen, verwerfen, wie er sie denu auch in so

[ocr errors]

wesentlichen Punkten, daß es als allgemein gelten kann, für unrichtig erklärt. Er hat in seiner Mythol. der Griech. Stämme, 1. Th. Die griechische Heldensage in ihrem Verhältniß zur Geschichte und Religion 1857, nach den Worten der Vorrede den Stoff (der wissenschaftlichen Mythologie) der. Griechischen Heldensage entnommen - in welcher die mythologische Forschung in der That ihren eigentlichen Schwerpunkt zu suchen habe", und erklärt dieß aus seinem Anschluß an D. Müllers, seines Lehrers, Prolegomena und andere Schriften. Auch nach der Recension (S. 536 f.) scheint ihm daß ein wirkliches System des Griechischen Polytheismus we der vom national-griechischen, noch vom modernen Standpunkt ans fich nicht aufstellen laffe, daß nur eine historische Betrachtung zus lässig sey und diese sich vor Allem die Aufgabe zu stellen habe, die einzelnen Gottheiten für sich zu erforschen, nachzuweisen welchem Stamme sie von Haus aus, angehörten, unter welchen Formen und Vorstellungen sie ursprünglich verehrt worden und auf welchem Wege fie in den nationalen Kanon eingetreten sind und dort ihre Stellung gefunden haben. Werde die Heldensage, deren Kern aus historie schen und religiösen Mythen bestehe und die das bedeutendste "Material für diese Untersuchungen, so wie auch für die äussere Geschichte der Stämme selbst biete, zum Mittelpunkt einer Forschung gemacht, welche streng methodisch und mit: fteter: Berücksichtigung sowohl der äusseren Geschichte der Stämmerals der: religionsgeschichtlichen Aufgabe der Mythologie vorschreite, so sey Aussicht vorhanden zu Resultaten über beide zu gelangen, die eine gesicherte wissenschaftliche Grundlage haben und von dem Belieben, Meinen und Wähnen jedes Einzelnen unabhängig seyen. Diese doppelte Aufgabe, weit entfernt der mythologischen Forschung unserer Tage als festes Ziel vorzuschweben, sey vielmehr auf eine unbegreifliche Weise auffer Acht gelassen worden, seit D. Müllers Lode habe die mythologische Geschichtsforschung fast ganz gefeiert. Die Behandlung der Griechi schen Religion, habe seitdem ebenfalls den geschichtlichen Boden, auf den sie durch ihn gestellt war, vielfach verlassen und scheine mitunter ganz zu vergessen, daß eine historisch gewordene, aus dem geistigen Bewußtseyn des Volks (nagelneu) entsproffene Religion nur im engsten

}

« PreviousContinue »