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Jooooov. Aber dies Wort wird nicht mit gevov bei Hesych erklärt, sondern vor dem hat der Coder eine von mir übersehene Rasur, Schov erkannte ösevov, Musurus änderte üşevov. Lehtereß paßt zur Aeschylusstelle im Grunde eben so gut: in den Text fann man Hesychiana dieser Art ohnehin in den seltensten Fällen aufnehmen. Bedeutete das Substantiv 9ooooos eine üşevos, so war möglicher Weise legteres in der Bedeutung von apikos Choeph. 292 gemeint, wie bei Sefydy c. 412 ̓́Αξενοι οἱ μὴ ἔχοντες τὸν ξενιοῦντα und bei Jul. Pollux p. 120 Beff. üşevos, noλúževos zusammengestellt sind.

(Fortsegung folgt.)

Der Herausg. der Gothaer Eumeniden.

Bemerkungen zu Cicero's Reden.

De domo sua, 16, 43: Fueris sane tribunus pl. + tam in iure quam lege, quam fuit hic ipse Villius. Von den mannichfachen Besserungsversuchen zu dieser Stelle: tam iure legeque, tam iure tam lege, tam iure atque etiam lege hat keiner Ueberzeugungskraft; ich glaube, daß die Corruptel durch die nicht eben feltene Spaltung eines Wortes durch ein mitten eingeschobenes entstanden und zu schreiben ist: tam fueris inquam lege quam fuit hic ipse Villius.

in Vatinium, 5, 13: Ac tibi iam inde praescribo ne tuas sordes cum clarissimorum virorum splendore permisceas. Mit Recht nahm Garatoni an dem finnlosen inde Anstoß. Es ist zu schreiben: ac tibi iam ante praescríbo, vergl. Verr. II, lib. 5, 42: sic de bello praedonum, sic de classe Siciliensi dicam, ut hoc iam ante confirmem, in hoc uno genere omnes inesse culpas eius maximas.

pro M. Caelio, 5, 11: Qua in aetate nisi qui se ipse sua gravitate - defenderet, quoquo modo a suis custoditus esset, tamen infamiam veram effugere non poteret. Daß infamiam veram nicht richtig sein kann, leuchtet ein; infamiae ventum von Bake kann eben so wenig wie Halms allgemein gesagtes adversam genügen. Der Redner spricht von dem bösen Ruhm, von dem die Jugend insgemein zu leiden habe, so daß nur besonder Begabung und günstige Umstände den Einzelnen der Regel entziehen können. Es wird demnach zu schreiben sein: infamiam universam in demselben Sinne, wie es pro Caelio § 29 heißt: sed

tu mihi videbare ex communi infamia iuventutis aliquam infamiam Caelio velle conflare.

pro Plancio 24, 58: Et quoniam tua fuit perelegans et persubtilis oratio digna equitis Romani vel studio vel pudore. Für den Ausdruck, an dem die Ausleger keinen Anstoß genommen haben, finde ich keine Erklärung, dagegen führt die Betrachtung des Zusammenhang mit Evidenz auf etwas Anderes. Die Rede des Cassius, deren Unzulänglichkeit entschieden genug, aber damit der Freund nicht verlegt werde, mit feiner Ironie der Redner zu zeigen fich angelegen sein läßt, war augenscheinlich sehr mühsam und ausgearbeitet und bot manche entlegene historische Notizen dar, die doch den Kern der Sache nicht trafen. Grade dieser Mangel findet sich, wenn nicht Alles trügt, auch hier bezeichnet und es ift zu schreiben: oratio digna equitis Romani vel studio vel sudore.

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pro Plancio 41, 97: urbem unam mihi amicissimam declinavi, quae se vel potius exscindi quam e suo complexu ut eriperer facile pateretur. Wenn auch der Wechsel der Con. ftruction bei pateretur fich rechtfertigen läßt, wird doch solche Rechtfertigung kaum sich darbieten für das seltsame vel potius, das schon Schüß beanstandet hat. Beide Anstöße zusammengenommen legen den Verdacht einer Verderbniß sehr nahe, sie verschwinden, wenn mit leichter Aenderung geschrieben wird: quae se vellet potius exscindi; die Corruptel wurde durch das eben vorangegan= gene vel potius veranlaßt.

pro Rabirio Postumo, 2, 5: aut quis iam volet quod male accidit bene consultum putare? Aus den Zügen der Handschrift: aut quis iam amovet ergiebt sich mit größerer Leichtigkeit als das von Halm und Madvig vorgeschlagene volet und audet die Lesart aut quis iam avet.

pro Rabirio, 17, 47: sed iam quoniam spero fidem + quam praestiti, Postume, reddam etiam lacrimas quas debeo. Das Richtige scheint zu sein: sed iam quoniam sero fidem antiquam praestiti.

pro Balbo, 6, 14: Quasi vero + levius sit. Anstatt des

gewaltsamen Baiterschen peius ist mit größerer Wahrscheinlichkeit zu Lesen nequius, vergl. in Pisonem, 66: nihil scitute esse nequius. pro Marcello, 4, 10: Equidem cum C. Marcelli - lacrimas modo viderem, omnium Marcellorum 4 meum pectus memoria obfudit. Der Vorschlag Nägelsbachs in memoriam meum pectus se effudit wird weder von Seiten der diplomatischen Genauigkeit noch der Eleganz des Ausdrucks sich Freunde gewinnen. Es ist zu schreiben: omnium Marcellorum meo adspectui se memoria offudit.

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Philipp. 14, 5, 13: Etiam in eos qui omnes suas curas in rei publicae salute defigunt + impetus crimen invidiaque quaeretur? Um zu entdecken, was in dem unzweifelhaft verderbten impetus fich verbirgt, bedarf es nur einer genauen Erwägung des vorangehenden Sages: nonne satis est ab hominibus virtutis ignaris gratiam bene merentibus non referri? Es ist leicht ersichtlich, wie in den beiden Säßen sich alle Theile genau entspre chen: bene merentibus und qui omnes suas curas in salute reipublicae defigunt; gratiam non referri und crimen invidiaque quaeretur. Noch übrig ist ab hominibus virtutis ignaris; um auch hierfür das entsprechende Glied zu finden ist zu schreiben: ab impiis.

.. Philipp. 14, 6, 15: impii cives unum se in locum ad illam curiam partibus potius suis quam reipublicae infelicem congregabant. Partibus ist ein Nothbehelf für das handschriftliche iuris. Das Richtige ist furiis, mit welchem Ausdruck Clodius und feine Anhänger in den Reden oft genug bezeichnet werden.

Philipp. 14, 6, 15: Quae res patefecit, patres conscripti, sed suo tempore totius huius sceleris fons aperietur. Für patefecit bietet b' patefeci. Wenn schon an sich der Ausdruck quae res patefecit, der nach Drelli bedeutet haec consilia res ipsa manifestavit, bedenklich ist, werden wir ihn uns noch weniger gefallen lassen können, wenn wir uns nach dem durch das gleichfolgende sed serforderten Gegensatz zum folgenden Saz umfehn. Wir gewinnen diesen Gegensaß, wenn wir nach Anleitung von b1 schreiben quae aegre patefeci.

Phil. 14, 21 i volusenum zu streichen, da es weiter nichts ist als eine aus dem gleich folgenden voluissent entstandene Verschreibung. vandilula sa mg

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Philu 12,93, 7s Illi, illi, inqnam, urbi fortissime conanti e manibus est ereptus Antonius. Es fehlt das ergänzende Zeit. wort zu conanti und der Begriff, auf den sich e manibus est ereptus bezicht.upBeides gewinnen wir, wenn wir schreiben: fortissime conanti constringere e manibus est ereptus Antonius, vergl. Phil. 94 27: taetram et pestiferam belluam ne inclusam et constrictam dimittatis cavete.

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Phil. 12, 14, :26: Ni Brutum colligassemus in Graecia et eius auxilium ad Italiam vergere quam ad Asiam maluissemus; non ut ex ea acie respectum haberemus, sed ut ipsa acies subsidia haberet etiam transmarina: Mit Vergleichung von Phil. 10, 9 schreibe ich: non ut ex acta respectum haberemus, sed ut ipsa acta subsidium haberet. Das Wort: acta, dessen sich Jeder aus den Verrinen erinnern wird, ist absichtlich gewählt. Das Heer des Brutus bietet zwar nach Phil. 10, 9 ei nen pulcherrimum respectum (gebräuchlicher in diesem Sinne wäre prospectum) dar, wie man ihn gern auf einem lieblichen, der Lust und Erquickung dienenden Seeufer, einer acta, hat, aber darüber ist doch nicht zu vergessen, daß das Wichtigste das der acta felbst gewährte subsidium ist.

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Phil 6, 3: Hodierno autem die nescio qua eis. obiecta re remissior senatus fuit, V: dies non est (non est punctirt) penescio quae is obiectarem remissior. Rau: die pacis nescio qua obiecta spe remissior. Das Richtige ist im genauen Anschluß an die Handschrift: die spe nescio qua pacis obiecta remissior *). Phil 2, 15, 37: Quo quidem tempore si ut dixi meum consilium auctoritasque valuisset, tu hodie egeres, nos liberi essemus. Wenn auch oft genug in diesen Reden und noch kurz vorher § 36 von der egestas des Antonius die Rede ist, an dieser Stelle erfordert schon der Gegensatz zu liberi essemus so wie der

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*) [Dieselbe Verbefferung wurde Jahrg. XII, 3, S. 466 vorges schlagen. D. Med. J

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