Ciceros

rhetorische Schriften.

Auswahl für die Schule

nebst Einleitung und Vorbemerkungen.

von

Dr. O. Weißenfels,

Professor am Königl. Französischen Gymnasium in Berlin.

Vorwort.

Diese Auswahl aus Ciceros rhetorischen Schriften ist nach demselben Plane gearbeitet wie die vor einiger Zeit erschienene Auswahl aus den philosophischen Schriften. Der Orator ist unverkürzt aufgenommen worden, obgleich die Schlußkapitel über den kunstmäßigen oratorischen Rhythmus schwerlich je irgendwo unverkürzt mit Schülern gelesen worden sind. Zur Ergänzung dessen, was Cicero in dieser seiner legten und reifsten rhetorischen Schrift vorträgt, schien es nötig, aus dem Brutus die wichtigsten Kapitel aus der Geschichte der griechischen und römischen Beredsamkeit zusammenzustellen und dazu die Geschichte von Ciceros eigenem Entwicklungsgange zu fügen. Aber auch die Bücher de oratore enthalten hochbedeutsame Erörterungen über manche Punkte, die in den späteren Schriften nur berührt werden, vor allem das erste Buch, wo Cicero von Crassus seine eigene ideale Ansicht von der Beredsamkeit vortragen und diese nachher von Antonius bekämpfen läßt.

Zur Empfehlung dieser Schriften müßte man eigentlich nicht nötig haben etwas zu sagen. Was die Form betrifft, so sind sie mit einer vollendeten Meisterschaft geschrieben, so daß selbst der spähende Blick übelwollender daran nichts zu tadeln gefunden hat. Aber nicht weniger bedeutend sind sie