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ནམ་ཉན་ན་སང་

Vorwort.

Da
1873

Keine philosophische Schrift Ciceros ist mehr geeignet die Kenntniss der Ansichten der griechischen Philosophenschulen über das höchste Gut, die wichtigste Frage der Ethik, zu vermitteln, als die Bücher de finibus, welche zu den bedeutendsten der philosophischen Werke Ciceros zu zählen sind. Wenn diese bisher nur selten in den Kreis der Schullectüre gezogen worden sind, so dürfte der Grund dieser Erscheinung wohl hauptsächlich darin zu suchen sein, dass es bisher an einer zweckmässigen Schulausgabe gefehlt hat. Diesem Bedürfniss möchte ich durch die vorliegende Ausgabe nach Kräften mit abzuhelfen suchen.

Was den Text betrifft, so habe ich die Baiter'sche Recension der Baiter-Halm'schen Ausgabe von 1861 zu Grunde gelegt, daneben aber die neue Madvig'sche von 1869 und die neue Baiter'sche der Tauchnitzer Ausgabe von 1863 zur Vergleichung herangezogen.

Die Anmerkungen umfassen gleichmässig das sprachliche und sachliche Gebiet, doch so, dass sie die einer Schulausgabe gesteckten Grenzen nicht überschreiten. Die Schwierigkeiten, die sich hierbei dem Erklärer entgegenstellen, sind bekannt genug und die Schranke zwischen dem Zuviel und Zuwenig nicht immer genau abzumessen. Unter den vorhandenen Hülfsmitteln habe ich besonders Nägelsbachs lat. Statistik für Deutsche (3. Aufl., Nürnberg 1858), Wicherts lat. Stillehre (Königsberg 1856) und Seyfferts Scholae latinae (I Leipzig 1863, II 1857) benutzt, auch häufig auf diese Werke, wie auf die Grammatiken von

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Zumpt und Madvig verwiesen. Für die sachlichen Bemer-
kungen waren mir besonders der musterhafte Commentar
Madvigs, dessen Ausgabe sowohl für die Kritik als für die
Interpretation der philosophischen Schriften Ciceros geradezu
epochemachend gewesen ist, sowie die Arbeiten von Kühner
und Zellers Philosophie der Griechen, von grossem Nutzen.
Wenn bisher in den Schulausgaben griechischer und
römischer Classiker mit erklärenden Anmerkungen die Ge-
wohnheit beobachtet worden ist, einem jeden grösseren Ab-
schnitte oder Buche eine kürzere oder längere orientierende
Inhaltsangabe voranzuschicken, so glaubte ich von dieser Ge-
wohnheit deshalb abgehen zu müssen, weil ich die Erfahrung
gemacht habe, dass eine so vorangeschickte zusammen-
hängende Inhaltsangabe vom Schüler nur selten beachtet zu
werden pflegt. Vielmehr bin ich der Ansicht, dass der Schü-
ler der Inhaltsangabe eine grössere und sorgfältigere Auf-
merksamkeit zuwendet, wenn er sie unter dem Texte findet.
Der leichteren Uebersicht halber habe ich daher nicht nur
jedes der 5 Bücher in bestimmte Abschnitte getheilt, son-
dern auch den Inhalt derselben nach Massgabe der zusammen-
gehörigen Capitel unter den Text gesetzt.

So übergebe ich denn diesen Versuch mit der Bitte,
demselben eine wohlwollende Aufnahme zu Theil werden zu
lassen.

Magdeburg, 24. December 1872.

Dr. Hugo Holstein.

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