heftige Gewitterentladungen, im Herbst durch starke nächtliche Strahlung bei heiterer warmer Witterung erzeugt. Der modificirte Einfluss secundärer Ursachen tritt auch hervor, wenn die Temperatur gleicher Stunden aus denselben Tagen verschiedener Jahre verglichen wird. So z. B. zeigte in Wien das Thermometer am. 25. December 1853 um 9 Uhr Abends -14o, im Jahre 1854 um dieselbe Stunde 4o; am 21. April 1853 um 2 Uhr Nachmittags +8,40, im Jahre 1854 +20°; am 10. Juli 1853 um 3 Uhr Nachmittags 27,8°, im folgenden Jahre um die gleiche Zeit 17,8°; am 6. October 1853 um 4 Uhr Nachmittags 6,5°, und im Jahre 1854 18,6°. Solche und noch bedeutendere Unterschiede würden sich in Unzahl nachweisen lassen, wenn man in einen grösseren Zeitraum, als den der hier in Betracht gezogenen zwei Jahre, zurückgreifen wollte. Herr Bergrath Fr. v. Hauer übergab zum Abdruck in den Mittheilungen der Gesellschaft das Verzeichniss der von ihm, dann von den Herren Dr. Stache und Dionys Stur im verflossenen Sommer in Siebenbürgen ausgeführten Höhenmessungen. Die Zahl der in diesen Verzeichnissen enthaltenen, früher nicht gemessenen Puncte beträgt 250; die Gesammtzahl der in Siebenbürgen bisher gemessenen Höhen Höhen wird hierdurch auf 1080 gebracht, von denen 560 schon früher bekannt waren, während durch die Aufnahmen der k. k. geologischen Reichsanstalt in den Jahren 1859 und 1860 520 neu hinzukamen. Von anderer Seite wurden, bemerkte Herr v. Hauer, so viel ihm bekannt sei, im Verlaufe dieser zwei Jahre weiter keine Höhenmessungen veröffentlicht; als ein wichtiger Beitrag zur Kenntniss der Höhenverhältnisse des Landes sei dagegen die vor wenigen Monaten in Hermannstadt erschienene Karte von Siebenbürgen von Franz Fischer zu begrüssen, in welcher durch Farbendruck Höhenschichten ersichtlich gemacht sind. Sie ergänzt durch graphische Darstellung die schöne im Jahre 1851 in den Sitzungsberichten der k. Akademie k. Akademie der Wissenschaften erschienene Abhandlung des Hrn. G. Binder, in welcher die merkwürdigen Höhenverhältnisse des Landes anziehend geschildert sind. Noch berührte Hr. v. Hauer näher das Gefälle einiger der Flüsse des Landes, und zeigte, in welchem Zusammenhange dasselbe mit den geologischen Verhältnissen der einzelnen von den Flüssen durchlaufenen Landesstrecken stehe. So ergab sich z. B. für den Lauf der Marosch von Alfalu in der Gyergyo bis Zam an der siebenbürgischen Grenze ein durchschnittliches Gefälle von 5.3 Klafter auf eine Meile. Ganz anders zeigt es sich für einzelne Abschnitte; es beträgt in der Tertiärebene der Gyergyo auf eine Meile 56 Klafter, in dem 6 Meilen langen Trachytdurchbruche zwischen Tapliuza und Deda 17.3 Klafter auf die Meile, beim Laufe quer durch das siebenbürgische Mittelland 54 Klafter auf der nordsüdlichen Strecke zwischen Felsö Vinez und Marospont 3.8 Klafter, endlich in dem weiten Durchbruch durch die westlichen Grenzgebirge zwischen Marospont und Kis-Zam 2.2 Klafter auf eine Meile. (Siehe Abhandlungen dieses Bandes Nr. 1. Seite 1.) Eingegangene Druckschriften. Allgemeine land- und forstwirthschaftliche Zeitung. Wien 1860. Nr. 33-34. Pester Lloyd. Pest 1860. Nr. 260-278. Vom Verfasser. Von der Redaction. Von der Redaction. Die natürliche Grenze. Ein Gedanke für Deutschland. Nebst einer Karte der wahren Von der Gesellschaft. Société de geographie de Genéve. Mémoires et Bulletin I. 1. 1860. Memorie. T. VIII. 2. IX. 1. 1860. Vom Institute. 45–47. Centralblatt für die gesammte Landescultur. Prag 1860. Nr. Memorie del R. Istituto lombardo di scienze, lettere ed arti. VIII, della Ser. II. Fasc. Vom Vereine. Von der Redaction. Militär-Zeitung. Wien 1860. N. 92-94. Von der Redaction. Verhandlungen und Mittheilungen des n. ö. Gewerbe-Vereines. Wien 1860. Hft. 7-8 Vom Vereine. Lotos. Zeitschrift für Naturwissenschaften. Prag. October 1860. Vom Vereine. Astronomische Beobachtungen, begründet von H. C. Schumacher. Herausgegeben von Karte der Provinz Tche Kiang. Wien 1842. Mappa specialis Walachiae... par F. J. Ruhedorf. 1788. A map of the danish Island St. Croix in the West Indies. Survayed 1799 by P. H. Oxholm. London 1809. Halbinsel Jütland, Glogau 1848. Patrimonio di San Pietro. Olim Tuscia suburbicaria etc. Descritto da G. Fil. Ameti Romano. 1696. Il Lazio con le sue più cospicue cascine, strade etc. descritto da G. F. Ameti. 1693. Vom Hrn. Bergrath Foetterle. Giftpflanzenbuch und Giftpflanzenkalender, enthaltend die Beschreibung der in Oesterreich und in Deutschland wild wachsenden oder in Gärten gezogenen schädlichen Gewächse etc. Von Ad. Nitsche. Wien 1860. Oesterreichs und Deutschlands wildwachsende oder in Gärten gezogene Giftpflanzen u. S. W. in naturgetreuen Abbildungen, herausgegeben von A. Hartinger. Lieferung 1. Bl., 1-4. Wien 1861. Vom Herausgeber. Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. Organ des germanischen Museums. Nürnberg 1860. N. 8-11. Vom Museum. Versammlung am 18. Dezember 1860. Der Vice-Präsident Se. Exzellenz Herr K. Freiherr von Hietzinger führte den Vorsitz. Den Statuten entsprechend wurden zu ordentlichen Mitgliedern gewählt die Herren Adolf Arche Ingenieur der k. k. a. pr. Kaiserin Elisabeth Westbahn, Dr. Adolf Beer Professor der Handelsakademie, Carl Beraun Vorsteher des technischen Revisionsamtes der k. k. a. pr. Kaiser Ferdinands - Nordbahn, Rudolf Ditmar k. k. landesbefugter Fabriksbesitzer, Joseph Hönigsvald Ingenieur - Assistent der k. k. a. pr. Kaiser Ferdinands - Nordbahn, Jakob Jacobi Buchhalter und Vorsteher des administrativen Revisionsamtes der k. k. a. pr. Kaiser Ferdinands - Nordbahn und Verwaltungsrath, Joseph Kibitz Ober-Ingenieur der k. k. a. pr. Kaiser Ferdinands - Nordbahn, Eduard Kleszczynski Amts - Ingenieur der k. k. a. pr. Kaiser Ferdinands - Nordbahn, Moritz Mandl Amts-Ingenieur der k. k. a. pr. Kaiser Ferdinands Nordbahn, J. E. Polak, Doctor der Medizin, Franz Stockert Amts-Ingenieur der k. k. a. pr. Kaiser Ferdinands - Nordbahn, Victor Edler von Werthheimstein, Ingenieur-Eleve der k. k. a. pr. Kaiser Ferdinands - Nordbahn, Dr. Adolf Wagner Professor an der Handelsakademie. Nachdem der Secretär Hr. k. k. Bergrath Foetterle die seit der letzten Versammlung der Gesellschaft zugesendeten Druckschriften vorgelegt hat, besprach er eine ihm zugesendete Mittheilung über die Erdbeben und Schall - Erscheinungen der Umgebung von Litschau in NiederOesterreich von Herrn k. k. Hofrath W. Haidinger, welcher ein Verzeichniss dieser sich häufig wiederholenden Erscheinungen von Herrn Franz Rauscher in Josephsthal erhielt. (Siehe Abhandlungen dieses Bandes Nr. Ill. Seite 34). Herr Prof. Friedr. Simony beendigte seine in der letzten Versammlung begonnenen Mittheilungen über die Wärmeverhältnisse Wiens mit der Darstellung des jährlichen Temperaturganges. Den Einfluss der geographischen Breite, so wie der oceanischen und continentalen Lage auf die Gestaltung des Klimas, in verschiedenen Beispielen erläuternd, zeigte der Vortragende, wie die Hauptstadt Oesterreichs vermöge ihrer Position im Centrum des reich gegliederten Westeuropas die Mitte halte zwischen den marin gelegenen Orten Britanniens, Frankreichs und des mediterranen Gebietes, welche den kleinsten, und den centralcontinentalen Orten Russlands, welche den grössten Spielraum im Wärmegange des Jahres aufzuweisen haben. Nach den auf der Sternwarte von 1775 bis 1850 angestellten und in den Jahrbüchern der meteorologischen Centralanstalt veröffentlichten Beobachtungen beträgt im allgemeinen Durchschnitt der Spielraum zwischen der Mitteltemperatur des kältesten und wärmsten Monats (Jänner - 1,40; Juli 16,7°) 18,1° (für die nachfolgenden Orte ergaben vieljährige Beobachtungen als Mittel des kältesten und wärmsten Monats Edinburgh + 2,40 und 11.9°; London 2,40 und 14,3°; Paris 1,50 und 15,0°; Gibraltar 11,00 und 19,60; Funchal 12,50 und 17,8°; Petersburg 7,50 und 13,7°; Moskau 9,10 und 14,8°; Orenburg - 12,70 und 16,8°; Astrachan 5,4o und 20,4°). In einzelnen Jahren ist dagegen der Spielraum bedeutend kleiner oder grösser; so betrug er im Jahre 1843 nur 15° (Jänner+0,7; Juli 14,4°), im Jahre 1811 24,4° (Jänner 4,9o; Juli 19,5°). Der wärmste und kälteste Jänner während der 75jährigen Periode fallen auf die Jahre 1796 und 1830 (+ 3,9° und - 6,6o); der wärmste und kälteste Juli auf die Jahre 1794 und 1837 (+ 19,50 und 13,4o). — Wird der Spielraum der Jahreswärme nach der tiefsten und höchsten Temperatur des kältesten und des wärmsten Tages bestimmt, so ergibt sich eine durchschnittliche Differenz von 34,9°, indem das mittlere absolute Minimum im Jänner 9,6°, das Maximum 25,30 (im Schatten) beträgt. (Nach den erst in neuerer Zeit zur Verwendung gekommenen Maximum- und Minimumthermometers dürfte sich als mittleres absolutes Minimum 11o, als Maximum 270 mithin als durchschnittliche Differenz 38° ergeben). In einzelnen Jahren ist auch dieser Spielraum kleiner oder grösser. So weisen die Aufzeichnungen des Jahres 1843 nur eine Differenz von 32 (-80 und + 24°), jene vom Jahre 1850 dagegen 46,9° (-20,40 und 26,5o) aus. Die äussersten Grenzpuncte der Scala aber, innerhalb welcher sich die Temperatur Wiens während des bezeichneten Zeitraumes überhaupt bewegt hat, schliessen einen Unterschied von 51,40 ein. Am 14. Juli 1832 erreichte das Thermometer im Schatten 31°, am 22. Jänner 1850 sank es auf 20,4° herab. Die mittlere Jahrestemperatur ergiebt für den 75jährigen Durchschnitt 8,1° (Edinburgh 6,7°; London 8,40; Brüssel 8.1°; Paris 8,6°; Mailand 9,7°; Nizza 12,5°; Gibraltar 14,3°; Kopenhagen 6,4°; Berlin 7,0°; Petersburg 3,4°; Astrachan 7,6°; Konstantinopel 11,8°; Prag 7,6°; Lemberg 5,9°; Ragusa 13,0°). Einzelne Jahrestemperaturen reichen bis 1,5° über oder unter das Mittel; so hatte das Jahr 1838 eine Mittelwärme von nur 6,5°, jene von 1811 und 1822 betrug dagegen 9,5o. Auch grössere Zeitabschnitte als die eines Jahres weisen noch namhafte Differenzen in den Temperaturmitteln nach. Auf die 15jährige Periode von 1806-20 entfällt eine Durchschnittswärme von 8,5, dagegen auf jene von 1836 - 50 nur 7,5°, eine Differenz gross genug, um auf manche physische Erscheinungen, z. B. die Entwicklung der Waldvegetation, einen länger andauernden Einfluss zu üben. Hr. k. k. Oberbergrath Otto Freiherr von Hingenau theilte einige Beiträge zur Landeskunde des nordöstlichen Ungarn mit, die er sich auf einer Reise in jenen Gegenden im Jahre 1858 als Theilnehmer an den geologischen Aufnahmen des Reichsgeologen Hrn. k. k. Bergrathes Franz Ritter von Hauer, hierbei überdiess geographisch-statistische Zwecke verfolgend, gesammelt hatte, wobei er durch den damaligen Vicepräsidenten Hrn. Freiherrn von Poche wesentlich unterstützt wurde. Es umfasst das von ihm berührte Gebiet das sogenannte „Oberungarn", dessen eigentliche geographische Grenzen mit den administrativen nicht zusammenfallen, indem vorzugsweise das Flussgebiet der oberen Theiss bis zur Aufnahme des Sajóflusses als Ober-Ungarn zu bezeichnen wäre. Hr. Freih, v. Hingenau berührte in seinem Vortrage namentlich die klimatischen Verhältnisse des Zipser und Sàroser Comitates und die hier häufig vorkommenden raschen Temperaturschwankungen. Schlüsslich legte Herr Bergrath Foetterle eine grössere Anzahl von Aquarell-Ansichten aus Vorarlberg, namentlich aus dem Gebiete der Bregenzer Ache und dem Bodensee zur Ansicht vor, meisterhaft ausgeführt von dem k. k. Rathe und Professor Hrn. Thomas Ender, der sie zu diesem Zwecke Hrn. Foetterle freundlichst überliess. Eingegangene Druckschriften. Abhandlungen der historisch. Classe der k, bayer. Akademie der Wissenschaften VIII. 3. München 1860. Abhandlungen der mathem. physical. Classe u. s. w. VIII. 3. München 1860. Address at the aniversary Meeting of the R. Geograph. Society. London 28. Mai 1860. Reise des Ingenieurs A. Thies nach den Kupferbergwerken Namaqua Land's in SüdAfrica, Mitgetheilt von Dr. Zerrener, Freiberg 1860, Zeitschrift für allgemeine Erdkunde. Berlin XI. 3. 1860. Von Hrn. Dr. Zerrener. Von der geograph. Ges. Pester Lloyd. Pest 1861. N. 79-89. Bollettino dell' Associazione agraria friulana. Udine Protocoll der 15. Sitzung der Kronstädter Handels- Gospodarski List. Zagrebu 1860. N. 49–50. Von der Redaction. 1860. N. 35-36. Von der Gesellschaft. und Gewerbekammer im J. 1860 am Von der Kammer. Von der Landwirth, Ges. Von der Redaction. Mittheilungen des historischen Vereins für Krain. Laibach. November 1860. Centralblatt für die gesammte Landescultur. Prag 1860. N. 48-49. Vom Verein. Von der k. k. patr. öcon. Ges. Mittheilungen der Geschichts- u. Alterthumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes. V. 2. 3. Altenburg 1860. Von der Gesellschaft. Mittheilungen von J. Perthes geographischer Anstalt über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesammtgebiete der Geographie von Dr. A. Peterman n. Gotha 1860. N, XI. Von der Anstalt. Mémoires de l'Academie de Stanislas. An. 1833-1859. Nancy 1854-1860. 8. Von der Akademie. Mittheilungen über Gegenstände der Landwirthschaft und Industrie Kärntens. Klagenfurt IX. Jahresbericht des Marien-Vereins zur Beförderung der kathol. Mission in Central- |