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Music

ML 3925 •K14

Alle Rechte vorbehalten.

STELLFELD

Den

Manen Beethovens

geweiht.

Erstes Kapitel.

Ein Konzertabend.

Drum lehrt der Dichter,

Gelenkt hab' Orpheus Bäume, Felsen, Fluten,
Weil nichts so stöckisch, hart und voll von Wut,
Das nicht Musik auf eine Zeit verwandelt.
Der Mensch, der nicht Musik hat in sich selbst,
Den nicht die Eintracht füßer Töne rührt,
Taugt zu Verrat, zu Räuberei und Tücken;
Die Regung seines Sinns ist dumpf wie Nacht,
Sein Trachten düster wie der Erebus.
Trau keinem solchen!*)

Shakespeare: Der Kaufmann von Venedig.

eges Leben herrschte im hell erleuchteten Konzertsaale einer deutschen Residenzstadt. Wieder einmal stand eines der Konservatorien-Konzerte bevor, die jahraus jahrein den stattlichsten Zuhörerkreis herbeilockten. So war es auch heute abend, wo eine ganz ansehnliche Reihe auserlesener Kunstjünger und Kunstjüngerinnen den Schauplah der Öffentlichkeit betreten sollte.

Ob die armen Kunstnovizen sehr zu bemitleiden waren? Bemächtigte sich wohl manch eines zarten Künstlerherzens der Zweifel, die Angst, oder gar bange Furcht, weil es heute

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Did feign, that Orpheus drew trees, stones and floods
Since nought so stockish, hard and full of rage,

But music for the time doth change his nature.

kalischer, Die Macht Beethovens.

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