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Printed in Germany

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Dieses Lehrbuch ist der Inhalt der Vorlesungen über die Ästhetik, welche Bürger vom Jahre 1784 an bis zu seinem Tode im Jahre 1794 auf der Universitåt zu Göttingen mit Beifall wiederhohlt, die er im merfort berichtigt und erweitert, und zuleht fast ganz umgearbeitet hat. Sie können in der Zeit, welche seitdem verflossen ist, nichts an ihrem Werthe verlos ren haben. Das Wahre, das Gute und Schöne bleibt viel länger unveraltet.

In wie fern es dem Verfasser gelungen sey, die Schwierigkeiten der Aufgabe, welche er sich selbst hoch genug gestellt hatte, zu überwinden, oder zu umge hen, darüber kann der Ausspruch der Kenner nun entscheiden. Wie sich aber auch nach den verschiedenen Ansichten die Stimmen theilen möchten, so werden sie sich doch unstreitig dahin vereinigen, dieses Werk für eine höchst interessante Erscheinung gelten zu lassen, als das erste und einzige, in welchem ein wahrhaft großer Dichter seine Kunst in ihrem gan zen Umfange theoretisch und systematisch behandelt hat.

Es gehört übrigens nur wenig Bekanntschaft mit der Literatur dieses Faches dazu, um die Bemer kung zu machen, daß der Verfasser bei jedem einzelnen Gegenstande seine Vorgänger benußt habe. Ein Feind alles Scheins und jeder Täuschung, hat er es gewöhnlich mit Anführung ihrer Nahmen und Schriften, und meist mit ihren eigenen Worten gethan. Eben in dem fleißigen Zusammenlesen, der verständigen Anordnung, und der lichten, ungekünstelten Darstellung dessen, was die denkenden Köpfe aller Nationen zu dem Gebäude dieser Wissenschaft beigetragen haben, dürfte ein Hauptverdienst der Arbeit bestehen.

Ich werde Bürger's Vorlesungen über den Deutschen Styl unmittelbar und in gleicher Art nachfolgen lassen. Man kann sich von diesem Lehrbuche, das einem allgemein gefühlten Bedürfnisse abhelfen wird, schwerlich im voraus zu viel versprechen, wenn man auch nur nach des Verfassers Abhandlung „über Anweisung zur Deutschen Sprache und Schreibart" im 6. Bande meiner neuen Ausgabe seiner Schriften, (Berlin, 1823 — 4,) — von der die Vorlesungen dem Plane gemäß ausgeschlossen blieben, an welche sie sich aber anreihen, urtheilen wollte.

Berlin, am 8. Aprill, 1825.

Inhalt des ersten Bandes.

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Einleitung.

Erster Abschnitt. Vom Inhalte und der Beschaffenheit der Ästhetik, wie auch von Entstehung dieser Wissenschaft. Ein Begriff im Ganzen. Seite 3. Sinnlichkeit. 6. Verstand. 7. Erkenntniß-, Gefühlsund Begehrungs-Vermögen. 7. Kunst. 13. Mechanische und freie Künste. 14. Schöne Wissenschaften und Künste. 15. Ästhetische Künste, ästhetische Werke. 16. Gegenstände des Verstandes und Gegenstände des Gefühls. 17. G. F. Meyer. 19. Von der Geschichte und dem Namen der Ästhetik. 22. Aristoteles, Plato, Longin, Cicero, Quinctillian, Du Bos. 26. A. G. Baumgarten. 27. Will, Kant. 30.

Zweiter Abschnitt. Von dem Grundgeseße der ästhetischen Künste.

Schönheit. 33. Vollkommenheit. 41. Mannigfaltigkeit. 43. Zusammenstimmung des Mannigfaltigen. 44. Sinnliche Erkenntniß der Zusammenstimmung des Mannigfaltigen zu einem Endzwecke. 47. Symbolische und anschauende Erkenntniß. 49. Vergnügen. 50.

Dritter Abschnitt. Von den ästhetischen Künsten und ihren verschiedenen Arten.

Eintheilung nach Materie und Form. 72. Neuheit, Lebhaftigkeit, Stärke und Moralität der Gefühle und Einbildungen. 72. Kunstwerke, welche die Gefühle eines Menschen unmittelbar selbst darstellen. 76. Kunstwerke, welche die Seelenrührung eines Menschen beschreiben, und zugleich die Vorstellungen und Bilder andeuten, die sie erregten. 77. Kunstwerke, die bloß die Vorstellungen und Bilder selbst darstellen, welche den Künstler rührten. 78. Kunstwerke, die Vorstellungen und Bilder darstellen, die den Künstler rührten, aber zugleich auch mit das Gefühl beschreiben, welches die Vorstellungen und Bilder erregten. 78. Die Nachahmung, [uunois,] des Aristoteles. 81. Toinois und Metanoinois. 88. Metapoetische Künste. 1) Tönende Darftellungen. 88. 2) Zeichnende und bildende Künste, deren Darstellungen nicht Sachen selbst sind, sondern nur gewisse andere Sachen im Stande der Ruhe oder der Bewegung

31.

72.

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