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Geweiht der dritte; wer sich weise dünkt,
Geht dann nach Haus. Nicht unser ist der vierte
Mehr, er gehört dem Schimpf; dem Lärm der fünfte;
Der sechste toller Lust; der siebente

Den Schlägerey'n; der achte wildem Schreyn;

Der neunt' dem Zorn; der Wuth der zehnte, reißend
Zum Morde oft: denn viel des Weins in kleines

Gefäß geschüttet wirft leicht um die Trinker.

Sehr gelehrte Herausgeber sprechen dieß Lied dem Anakreon bestimmt ab; nur eine Kleinigkeit, den Beweis, sind sie uns schuldig geblieben.

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Kühn in der Liebe und furchtlos,
Und beym Schmause zum Tänzer
Macht den Jüngling der Gott kömmt.
Sterblichen bringt er den füßen

Zaubertrank, den Sorgenlöser;

Und den Wein, das Kind der Hügel,
Roch gefesselt in der Traube
Schüßt er gütig an den Reben;
Daß, wann sie die Trauben lesen,
Gram und Krankheit sich entferne
Von dem schöngebauten Leibe,
Von dem sanftgestimmten Geiste,
Bis die Jahrszeit wieder kehret.

Diese Ode ist höchst wahrscheinlich am Anfang des Herbftcs, bey herannahender Weinlese gedichtet worden. Sie scheint aus einer vollen Bruft dithyrambisch loszubrechen, geht aber bald in einen fanftern Ton über, den sie bis an's Ende beybes hält. Wer an einem recht luftigen Kontrast von enthusiastischem Lobe und hämischen, recht herabwürdigenden Tadel Unterhal: tung zu finden glaubt, den verweisen wir auf die zwey gelehrten Commentatoren Schneider und Broße. Wir theilen die Urtheile weder des Einen noch des Andern, und meinen, es sey ein ganz

μή. Εἰς Διόνυσον

Ο τὸν ἐν πόνοις απειρ νέον, ἐν πόθοις ἀπαρβῆ, καλὸν ἐν πόνοις χορευτὴν τελέων Θεὸς κατῆλθεν, ἁπαλὸν βροτοῖσι φίλτρον, πότον ἄστονον κομίζων, γόνον ἀμπέλου, τὸν οἶνον, πεπεδημένον οπώραις ἐπὶ κλημάτων φυλάττων, ἵν ̓, ὅταν τάμωσι βότρυν, ἄνοσοι μένωσι πάντες, ἄνοσοι δέμας θεητόν, ἄνοσοι γλυκύν το θυμόν, ἐς ἔτους φανέντος ἄλλου.

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