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λθ'. Εἰς ἑαυτόν.

Οι ̓ ἐγὼ πίω τὸν οἶνον,
τότε μεν ἰανθὲν ἦτο
Μούσας λιγαίνειν ἄρχεται,
ὅτ' ἐγὼ πίω τὸν οἶκον,
ἀπορίπτονται μέριμναι,
πολυφρόντιδές τε βουλαὶ
ἐς ἁλικτύπους αήτας. ...
ὅτ ̓ ἐγὼ πίω τὸν οἶνον,
λυσιπήμων τότε Βάκχος
πολυανθέσιν μὲ ἐν ὥραις
δονέει, μέθῃ γανώσας.
ὅτ ̓ ἐγὼ πίω τὸν οἶνον,
στεφάνους ἄνθεσι πλέξας,
ἐπιθεὶς δὲ τῷ καρήνῳ,
μέλπω βιότου γαλήνην.
ὅτ' ἐγὼ πίω τὸν οἶνον,
μύρῳ ἐϋώδεϊ τέγξας

δέμας, ἀγκάλαις δὲ κούρην γ. κατέχων, Κύπριν αείδω.

ὅτ' ἐγὼ πίω τὸν οἶνον, ὑπὸ κυρτοῖσι κυπέλλοις τὸν ἐμὸν νέον ἁπλώσας, θιάσῳ τέρπομαι κούρων. ὅτ ̓ ἐγὼ πίω τὸν οἶνον, τόδ ̓ ἐμοὶ μόνον τὸ κέρδος, τόδ ̓ ἐγὼ λαβὼν ἀποίσω. τὸ θανεῖν γὰρ μετὰ πάντα.

Wenn ich trinke des Weines,

Fühlt bey weiten Pokalen
Meine Seele sich freyer,

Tänze freun mich der Jugend.

Wenn ich trinke des Weines,

Ist das einz'ger Gewinn mir;
Andern nehm' ich mit mir nicht,
Alles endet der Tod ja!

Ist dieses Lied ein Runds, ist es ein Wechselgesang? Ramler ist für ersteres, Broße für lehteres. Dieser meint, es werde von zwey Freunden abwechselnd gesungen, wovon der eine einen fanften und zärtlichen, der andre einen muthigen und ungestüz men Charakter behaupte. Diese Schönheit der Ode, diese hohe Kunst der Darstellung sey bis auf ihn von keiner Seele je bez merkt oder gefühlt worden. Darin dürfte er leicht allzu scharf sehen. Mich dünkt, man kann das Lied für einen Rund oder für einen Wechselgesang nehmen, je nachdem man die Strophen unter mehrere Parthien von Freunden oder nur unter zwey verz theilt, und die befondre Schilderung zwey verschiedner Charaks tere ist eine Vision. Die Hauptsache ist, daß die Ode als Trinklied durch die Schicklichkeit, Wahrheit und Harmonie be lebter Empfindungen sehr schön ist; die neuere Poesie möchte nicht gar viel schönere Trinklieder aufzuweisen haben. Ob sie übrigens von Anakreon selbst ist, oder nicht, wer mag ängstlich) darnach fragen?

Gerne gesteh' ich, in der Uebersehung dieses Trinklieds hier und da hinter der nachdrucksvollen Stärke des Originals etwas zurück geblieben zu seyn. So lautet die zweyte Strophe wörtlich: wenn ich Wein trinke, so werden die Sorgen und

die kummervollen Plane den meerpeitschenden Winden hingeworfen." Die dritte überseht Gail wörtlich in Profa: „,Quand je bois, l'enjoué Bacchus me balance dans mon ivresse dans les airs parfumés de toutes sortes de fleurs;" und De Saint Victor mit kleinen Verschönerungen in Versen:

Quand je bois, mon ame charmée,

Au sein d'un nuage odorant,
Avec Bacchus va parcourant
De l'Ether la plaine embaumée,

D'un vol plus léger que le vent.

Endlich heißt die sechste Strophe wörtlich:,, wenn ich Wein trinke, so entfaltet, erweitert bey hohlen, bauchigen Pokalen sich mir die Seele und ich ergöge mich an den bakchischen Tänzen der Jugend."

Trefflich gelingt es dem Italiäner Pagnini, die ganze Stärke des Originals in seiner reichen, poetischen Sprache auszudrücken :

Quand' io di vin m'inebbrio,

Il cuor tutto confortasi,

E desir nuovo infiammalo

Le Muse a celebrar.

Quand' io di vin m'inebbrio,
Le cure e i pensier torbidi
Su l'ale ai venti sgombrano
Dibattitor del mar.

Quand' io di vin m'inebbrio,

Bacco festoso in aliti

Di fior tutto avvolgendomi

Ebbro mi fa brillar.

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