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λή. Εἰς ἑαυτόν.

Ἐγὼ γέρων μέν εἶμι, νέων πλέον δὲ πίνω, και δεήση με χορεύειν, σκῆπτρον ἔχω τὸν ἀσκόν ὁ νάρθης δ ̓ οὐδέν ἐστιν. ὁ μὲν θέλων μάχεσθαι παρέστω καὶ μαχέσθω ἐμοὶ κύπελλον, ὦ παι μελιχρὸν οἶνον ἡδὺν ἐγκεράσας, φόρησον. ἐγὼ γέρων μὲν εἰμι, Σειληνὸν ἐν μέσοισι μιμούμενος χορεύσω.

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XXXVIII.

Des Greises Herausfoderung zu
Trunk und Lanz

3 war

war bin ich alt, doch will ich
Tros Jünglingen noch trinken;
Und schwinge, muß ich tanzen,
Den Weinschlauch statt des Thyrsus.
Was tauget auch das Stäbchen?
Wen Lust ergreift zu kämpfen,
Wohlan, der mag's, er kämpfe!
Mir, Knabe, bring den Becher
Mit Wein, dem honigfarbnen
Und füßen, klug ihn mischend.
Zwar bin ich alt, doch will ich
Wie jung, noch den Silenos
Nachahmend vor euch tanzen.

Unser Herder bemerkt irgendwo sehr richtig: „Ein großer Theil der Lieder Anakreon's seven feine Porträte, nach dem schönen Eigenfinn eines Vorfalls gebildet, alleríiebste kleine Ges mälde, welche die Gelegenheit charakteriflrt, die fte gebar.“

1

Bier befindet sich der alte Anakreon bey einem Schmaus an eis nem Bakchosfeste. Lebhafte Jünglinge erhist der Wein zu Zank und Streit. Um den Ausbruch davon zu verhindern, tritt der Alte mit etwas ernster Miene in die Mitte hin, wirft seinen Thyrsus auf den Boden, hebt dafür einen mehr oder weniger vollen Weinschlauch auf und tanzt damit eine Weile recht lustig im Saale herum, dieß Liedchen singend, Weffen Aufmerksamkeit zog er nicht auf sich? Wer konnte sich gutmüthigen Lachens ers wehren über den komischen Einfall des lieben Greises? Wie hätte gemüthlicher Frohsinn und muntrer Scher; in die Gesellschaft nicht wiederkehren sollen? Anakreon, den guten Erfolg bemers kend, läßt sich) Extrawein einschenken, und erbietet sich, recht im Geifte der Veranlassung, den alten Silenos, des Bakchos fröhlichen Pflegevater, tanzend nachzuahmen. Ist im ganzen Liedchen nur ein Zug, der nicht mit den übrigen schön harmo nirt? Führt nicht jeder auf eine so natürliche Voraussehung? Dieses ist der Fall wohl bey den meisten Liedern dieses Buches, wie nicht viel weniger auch der übrigen; und so selten bisher die wahrscheinliche Bekanlaffung bey einzelnen Oden besonders bemerkt und herausgehoben worden, so gewiß wird bey solcher Ansicht allein das Ganze derselben durch die Grazie der lieblich; sten Einheit und Anschaulichkeit belebt. Nimmt man nun noch an, daß der Tanz des halbtrunkenen Silenos von etwas heftis gen und drolligen Geberden begleitet war, so gewinnt Anakres on's Herausfoderung eine komische Würze mehr.

Aehnlichen Geist im Ganzen athmet ein Sinngedicht von

Agathias:

Schon belastete schwer der düftende Bakchos den alten

Dinopion, dennoch seht er den Becher nicht hin.

Sondern er zürnet der Hand, ohn' Unterlaß dürstend des Weines, Wenn sie mußig verweilt, oder zu schöpfen verzieht.

Sieh, es schnarchen bereits die Jünglinge; keiner vermag mehr Nur zu zählen, wie viel heut er Pokale geleert.

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Ein süßer Sänger ist Anakreon;

Wohl ist auch füß Sappho die Sängerin.
Dazu misch' einer mir Pindar's Gefang.

Und schenk' von diesem Göttertrank mir ein!

Es scheinen herrlich diese dreye mir:

Der frohe Bakchos, wenn herab er steigt,
Und Aphrodite in der Schönheit Glanz,

Und Eros

- müßt' ich aus fie trinken gar.

Gleim hat uns von dieser Ode zwey artige Nachbildungen hinterlassen; die eine kürzer und freyer, ein Triolett:

Gebt mir Blumen, gebt mir Kränze,

Bin ich gleich ein alter Mann!

Ich bin freudig aller Tänze!

Gebt mir Blumen, gebt mir Kränze

Daß ich alle Freudentänze

Mit den Musen tanzen kann!

Gebt mir Blumen, gebt mir Kränze,

Bin ich gleich ein alter Mann!

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