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Normalmittel der Monate und Jahreszeiten in Prozenten der Jahressummen.

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erfolgt eine allgemeine Abnahme bis zum Februar, der das sekundäre Minimum bringt. Der März ist allgemein wieder niederschlagreicher; ihm folgt im April das absolute Minimum mit 5% des Jahresniederschlags. Von hieran wachsen die Monatsmittel wieder regelmäßig und rasch zum Sommermaximum empor.

Von der ostfriesischen Geest und ihrer nächsten Umgebung sind folgende nach Maßgabe der langjährigen Beobachtungen in Emden reduzierte Niederschlagsmengen bekannt:

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Berechnen wir den Durchschnitt der drei auf der ostfriesischen Geest liegenden Stationen Aurich, Strackholt und Leer nebst Jever, das auch auf der Geest in allernächster Nachbarschaft Ostfrieslands liegt, und ziehen noch dazu das Mittel von Emden, so finden wir für die ostfriesische Geest als Jahresmittel des Niederschlags 760 mm, was der Wirklichkeit verhältnismäßig nahe kommen wird.

Die größten Tagesmengen, welche man nach langjährigem Durchschnitt einmal im Jahre erwarten darf, sind auf den Inseln wesentlich kleiner und weniger verschieden als auf der ostfriesischen Halbinsel. Auf Borkum schwanken sie zwischen 19 und 32 mm; das Mittel liegt bei 26 mm. In Emden beträgt das Minimum der größten Tagesmenge 22 mm, das Maximum 60 mm; das Mittel liegt bei 35-36 mm. Jever weist als Extreme auf 21 mm und 70 mm; Mittel 36-37 mm. Wilhelmshaven hat folgende Extreme: 16 mm und 53 mm; Mittel 30-31 mm. Die größten Tagesmengen werden naturgemäß in den Sommermonaten beobachtet, da sie die Begleiterscheinungen heftiger Gewitter sind.

5. Der Sonnenschein.

Ein wichtiges klimatisches Element ist die Dauer des Sonnenscheins, die man erst in jüngster Zeit auf den großen Beobachtungs

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Rudolf Bielefeld, Die Geest Ostfrieslands.

stationen täglich durch selbst aufzeichnende Instrumente feststellt. Den meisten Sonnenschein bringen die Monate April bis September. Die lichtärmste Zeit des Jahres sind die Monate November bis Februar; März und Oktober bilden den Übergang.

Tabelle VII.

Dauer des Sonnenscheins.

a) in Stunden

Stationen

Beobachtungszeitraum

Kassel.

Celle

Emden

Helgoland

Kassel.
Celle
Emden

Helgoland

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1889-99 44 77 119 160 218 214 197 199 136 93 54 38 1548

1892-99 47 74 123 184 242 253 217 233 154 100 65 45 1737
1893-9950 83 117 183 245 245 206 213 157 100 67 44 1710
1892,1893,
48 81 113 182 256 248 208 232 147 91 62 38 1707
1895-99

b) in Prozenten der möglichen Dauer

1889-99 17 28 32 39 45 43 39 44 36 28 20 16 34,8 1892-99 19 27 34 44 50 50 43 51 41 31 25 19 38,9 1893-99 20 30 32 44 50 49 41 47 42 31 26 19 38,4 1892,1893, | 1895-99

20 30 31 43 52 49 41

51 39 28 25 17 38,3

Der sonnigste Monat ist also der Mai mit 50% der möglichen Sonnenscheindauer; Juni und August stehen ihm wenig nach. Auffällig ist, daß der Juli in Emden noch hinter April und September steht. Die lichtärmsten Monate sind Januar und Dezember, von denen ersterer nur 20% der Sonnenscheinmöglichkeitsdauer, der Dezember sogar noch weniger aufzuweisen hat. Im ganzen Jahre gehen über 60 % der Sonnenscheinmöglichkeitsdauer durch den Wolkenschleier verloren. Nach längerer Beobachtungszeit werden sich die bis jetzt gefundenen Zahlen allerdings noch etwas ändern; doch lassen sie schon jetzt den sichern Schluß zu, daß das Küstengebiet und die Inseln etwa 10 mehr Sonnenschein bekommen als die Stadt Kassel.

Auch im Hinblick auf die Verteilung des Niederschlags auf die einzelnen Monate macht sich wiederum der verzögernde Einfluß des Meeres deutlich bemerkbar, der das Niederschlags maximum vom Juli auf den August verlegt, auf den Inseln sogar das festländische sekundäre Oktobermaximum zum Hauptmaximum erhebt. Auf die Sonnenscheindauer übt die Nähe des Meeres keinen nachteiligen Einfluß aus.

VI. Pflanzengeographie der ostfriesischen Geest.

In einer kursorischen pflanzengeographischen Skizze der ostfriesischen Geest, wie sie im Rahmen einer geographischen Arbeit gegeben werden kann, mußte Abstand genommen werden von einer Zerlegung des Artenbestandes der Geestflora in die drei ursprünglichen Elemente, die teils der atlantischen Assoziation angehören, teils aber kontinentalen Ursprungs sind, indem sie von Östen her einwanderten, teils endlich, namentlich in den jüngsten Elementen, im subarktischen Gebiet autochthon vorkommen, von woher noch in jüngster Zeit Einwanderungen erfolgten, die man nicht mit Unrecht mit dem Vogelzuge in kausale Verknüpfung gebracht hat. Namentlich würde das subarktische Florenelement eine längere Erörterung erheischen, da über manche Arten, die z. B. auch in den Juramooren der Schweiz angetroffen werden, eine eingehendere klärende Auseinandersetzung nicht umgangen werden könnte. Es wäre einer umfangreichen Untersuchung wert, die Flora der gesamten nordwestdeutschen Geest in ihrem entwicklungsgeschichtlichen Werden historisch zu klären, eine Arbeit der norddeutschen Botaniker, auf die wir noch immer warten, weil sie pflanzengeographisch nicht bloß viel Interessantes bieten, sondern auch neue Ausblicke eröffnen würde. Die vorliegende geographische Arbeit nimmt ihren Ausgangspunkt von der Tatsache der vorhandenen, an einen milden, aber regenreichen Sommer und an einen milden Winter, sowie einen hohen Feuchtigkeitsgehalt der Luft angepaßten Geestflora, deren geographische Verteilung über das besprochene Gebiet kurz zu schildern sein wird 1).

1) Literatur: G. F. W. Meyer, Chloris Hannoverana. 1836. (Enthält zum Teil gefälschte Angaben, wie Buchenau in seinen „Kritischen Studien zur Flora von Ostfriesland" nachgewiesen hat.) S. Lantzius-Beninga, Beiträge zur Kenntnis der Flora von Ostfriesland. 1849. A. W. Wessel, Flora Ostfrieslands. 1. Aufl. 1858, 2. Aufl. 1869, 3. Aufl. 1879, 4. Aufl. 1888. - Derselbe, Die Pflanzenwelt Ostfrieslands. Ostfries. Monatsblatt 1877. Derselbe, Beiträge zur Flora Ostfrieslands. Ostfries. Monatsblatt 1877. Derselbe, Bemerkungen zur Flora Ostfrieslands. Im Festbericht d. naturforsch. Gesellschaft in Emden 1890. Fr. Sundermann, Beiträge zur Flora der Stadt und des Amtes Norden. Ostfries. Monatsblatt 1878. Derselbe, Über die Kompositen zwischen Unterems und Unterelbe. Ostfries. Monatsblatt 1878. Derselbe, Ein wenig von Wasserpflanzen. Ebenda 1887. Derselbe, Botanisches. Ebenda 1882. C. E. Eiben, Die Laub- und Lebermoose Ostfrieslands. Abhandl. d. naturwiss. Vereins Bremen, Bd. IX, 1887. Fr. Buchenau, Flora der nordwestdeutschen Tiefebene. Leipzig 1894. Derselbe, Kritische Studien zur Flora von Ostfriesland. Abhandl. d. naturwiss. Vereins Bremen 1897, Bd. XV. R. Bielefeld, Beitrag zur Flora Ostfrieslands.

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Die oro-morphographische Einteilung der ostfriesischen Geest bietet auch für ihre Pflanzengeographie einige Anhaltspunkte. Als einheitliches Gebiet löst sich aus der Gruppe der physiographischen Individualitäten der ostfriesischen Geest pflanzengeographisch das Binnenland der Tergaster Endmoräne sehr selbständig heraus. Es bildet das Gebiet der natürlichen Wiesen oder Meeden Ostfrieslands, dem auch das glaziale Stromtal zuzurechnen ist. Ihm gegenüber steht das Gebiet der hohen Geest, in dem Ackerland und Wiese miteinander abwechseln. Pflanzengeographisch sind mit ihr auch große Gebiete der Innenmoränenlandschaften im Nordwesten und Nordosten, sowie der Geröllåsar im Osten zu vereinigen, soweit sie nicht den unkultivierten Heidestrecken angehören, endlich noch das Vorland der Tergaster Endmoräne. Man kann es pflanzengeographisch als das Gebiet der kultivierten Geest zusammenfassen. In ihm finden wir die Wälder der hohen Geest und diejenigen des Saumgeländes, die zwischen der hohen Geest und dem Gebiete der natürlichen Wiesen gelegen sind. Am Ostrande der hohen Geest und in den beiden Landschaften der deckenförmigen Innenmoräne, besonders in der nordöstlichen, sowie am Südsaume des Gebietes der Geröllåsar im Osten liegen zum Teil recht triste Heidestrecken. Sie beherbergen die nur arme Flora des Heidegebietes und den typischen Kiefernheidewald. Demnach gliedert sich die ostfriesische Geest pflanzengeographisch folgendermaßen:

1. das Gebiet der natürlichen Wiesen oder Meeden,

2. die kultivierte und die bewaldete Geest,

3. das Gebiet der Heide und des Kiefernheidewaldes.

1. Das Gebiet der natürlichen Wiesen oder Meeden Ostfrieslands.

Die Meeden Ostfrieslands bilden dasjenige Florengebiet der ostfriesischen Geest, welches, abgesehen von dem naturwüchsigen, zum Teil noch im uralten Zustande verharrenden Gebiete der Heiden, am wenigsten von der Hand des Menschen verändert worden ist. Die größten Meedengebiete liegen im Binnenlande der Tergaster Endmoräne, das sie fast ganz erfüllen, und im glazialen Stromtal nebst dessen glazialen Nebentalungen, deren unteren Teil sie einnehmen. Kleinere Meedengebiete gehören dem Nordosten Ostfrieslands an, wo sie die Harle und ihre Nebenflüsse begleiten (zwischen Esens und Wittmund) oder, wie nordöstlich von dem Dorfe Etzel, die glazialen Flachrinnen erfüllen. Sie beherbergen in ihrer Gesamtfläche mesophile Pflanzenvereine. Nur in der Nähe der Grundmoränenseeen wird das Vegetationsbild mit hydrophilen Florenelementen durchsetzt und der Wiesen

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Abhandl. d. naturwiss. Vereins Bremen 1895, Bd. XIII. Derselbe, Flora der ostfriesischen Halbinsel und ihrer Gestadeinseln. Norden 1900. Derselbe, Über den Wechsel im Artenbestand der Flora zwischen Jade und Dollart. 85. Jahresbericht der naturforsch. Gesellschaft in Emden 1901. Derselbe, Das Forlitzer Becken. Geologisch-botanische Skizze. 87. Jahresbericht der naturforsch. Gesellschaft in Emden 1903.

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