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Dem Notherbenrecht der sui heredes stand das prăs

torische Notherbensystem zur Seite, hier, wie immer, das

* Ausser den bessern eregetischen Schriftstellern zu den Pandectentiteln de bonorum possessione contra tabulas (XXXVII. 4.) und de legatis praestandis, contra tabulas bonorum possessione petita (XXXVII. 5.) sind hier noch folgende Schriften zu bemerken: Guil. MARANUS Paratitla ad Titt. Dig. de b. p. c. t. et de leg. praest. (in opp. ed. C. H. TROTZ p. 363-378.) Joh. Fernand, de RETES Adversaria de b. p. c. t. und ad Tit. de legat. praestandis (in Ger. MEERMANI Thesauro jur. civ. et canon. Tom. VI. p. 494-522.) Fr. Guil. Car. SARTORIUS Diss. de p. p., quam c. tab. parentum liberi agnoscunt. Lips. 1775. 4. Aug. Guil. FOERSTER de b. p. liber. praeteritorum c. tabb. parentum (Vratisl. 1823. 8.) Partic, posterior. p. 137461. I. C. Bluntschli Entwickelung der Erbfolge gegen den lezten Willen (von 1829) S. 8-14. S. 60 W. Francke das Recht der Noth

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Glücks Erläut. d. Pand. 37. Th.

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Civilrecht auf zeitgemäße Art fortbildend, es bald erweis ternd, bald beschränkend, ohne jedoch das Grundprinzip desselben ganz zu zerstören 1).

Nach dem prätorischen Edict müssen nicht blos sui heredes, sondern alle zur bon. posesssio intestati ge rufenen Descendenten gehörig enterbt oder eingesetzt wer den 2). Das Rechtsmittel, wodurch dies prätorische Noths

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erben und Pflichttheilsberechtigten (Göttingen 1831) S. 10-13. S. 121-163. Eine erschöpfende Darstel lung der Lehre von der contra tabulas bonorum possessio fann natürlich noch nicht erwartet werden. Der Zweck ist hier nur darauf gerichtet, daß die späteren Rechtsänderungen in Beziehung auf das Notherbenrecht, welche in diesem Titel erörtert werden müssen, vollständig erkannt werden können. Auch für diesen Zweck ist dasjenige völlig ungenügend, was sich hierüber in dem VII. Bde. d. Commentars §. 551. S. 289 u. 290. und S. 212 u. 13. findet.

1) M. f. 3. B. L. 12. §. 1. D. de B. P. (XXXVII 1.) ,, Ubicunque Lex, vel Senatusconsultum, vel Constitutio capere hereditatem prohibet, et bonorum possessió cessat. L. 4. §. 2. D. de B. P. contra tabb. MARANI Paratitla ad Tit. de B. P. c. t. p. 364. col. B. In den Quellen werden, wenn von Noth erben die Rede ist, welche nicht sui sind, gewöhnlich nur Emancipirte, gewissermassen als Repräsentanten dieser Notherben genannt. Dieß wird, der Kürze halber, auch in der folgenden Darstellung geschehen.

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2) L. 1. pr. und §. 6. D. de B. P. c. tabb. L. 1. §.6. D. si tabulae tastamenti nullae extabunt unde liberi. — §. 12. J. de heredit. quae ab int. Die schon von älteren Schriftstellern (z. B. von MARANUS 1. 1. p. 363. in f. sqqu.) vertheidigte, besonders aber bei den Neuern (z. B. bei v. Löhr in dem von v. Grolman und ihm

erbenrecht geschüßt wird, ist die contra tabb. bon. possessio, welche von allen dazu Berufenen binnen der Zeit und in der Folge angenommen werden muß, wie die b. p. intestati unde liberi 3), also binnen eines utilis annus *), und so, daß die nächsten Descendenten desselben Stammes den entfernteren vorgehen 5), jedoch mit

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herausgegebenen Magazin für Rechtswissenschaft und Gesetzgebung III. Bd. S. 254 fgg., France Notherbenrecht §. 10. S. 121 fgg.; vgl. auch FOERSTER 1. 1. p. 142. not. 7. p. 145 sq. not. 10. und HAUBOLD Epicrisis ad Heineccii Antiquitatt. roman. Syntagma p. 941. ad Tit. de B. P. §. 1. u. 2.) sich findende Ansicht, daß nicht — wie gewöhnlich angenommen wird (auch noch von v. Savigny über das Interdict quorum bonorum, in der Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissenschaft S. 14 fg., und Bluntschli a. a. D. §. 9. S. 67.) diese B. P. für die in väterlicher Gewalt sich nicht befindenden Descendenten zuerst eingeführt sey, sondern gerade umgekehrt ursprünglich den Zweck gehabt habe, dem Civilerben zum Besitz des Vermögens zu verhelfen, scheint mir durch das, was bisher dafür vor, gebracht ist, keinesweges hinreichend begründet. Indes, sen mag dieß, als unserem gegenwärtigen Zwecke fremd, auch hier noch auf sich beruhen bleiben. Vgl. Bd. XXXV. d. Commentars S. 353. Note 22.

3) L. 1. §. 1. D. de B. P. c. tabb. „Vocantur ad c. t. b. p. liberi eo jure eoque ordine, quo vocantur ad successionem ex jure civili“. SARTORIUS Diss. cit. p. 55 sqq.

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4) L. 1. S. 12. D. de successorio edicto (XXXVIII. 9.) §. 9. Inst. de B. P. FOERSTER 1. 1. §. 95. (p.331.) und §. 98. (p. 335 sqqu.)

5) L. 4. S. 1. L.6. §. 1. D. de B. P. c. tabb. Ein Gleis ches gilt denn auch von dem modus succedendi: Enkel

der (ebenfalls für die b. p. unde liberi geltenden) Modifikation, daß die in der Gewalt des Großvaters zurückgebliebenen Enkel mit ihrem aus derselben herausgegange nen Vater zur Hälfte concurriren 6).

Die Bedingung nun der contra tabb. b. p. ist, daß Notherben präterirt seien, jedoch in einem Testamente, dem sonst zu seiner Giltigkeit nichts fehlt, woraus also, wären nicht die Notherbenrechte verlegt, die Erbschaft erworben, oder eine wirksame sec. tabb. b. p. nachge sucht werden könnte. Fehlt mithin ein sonstiges Erfors derniß zu einem rechtsgiltigen Testamente, z. B. die Form, oder die Testamentsfähigkeit, oder aber sind die eins gesezten Erben vor des Testirers Lode sämmtlich wieder weggefallen: so bedarf es der b. p. contra tabb. übers all nicht, es tritt vielmehr die reine Intestaterbfolge ein 7).

bekommen zusammengenommen eine Stammportion. L.8. S. 14. D. de B. P. e. tabb. ,,Praetori propositum

est, quum c. t. b. p. dat, eas partes unicuique liberorum tribuere, quas intestato patre mortuo in hereditate habiturus esset, si in potestate mansisset.“___ L. 12. pr. cod, L. 1. §. 9. D. de conjungendis cum emancipato liberis. (XXXVII. 8.)

6) Der Urheber dieser, unter dem Namen der nova clausula bekannten Bestimmung war der bekannte Jurist Salvius Julianus (unter Hadrian). Die Rubrik des davon handelnden Pandecten-Litels: de conjungendis cum emancipato liberis (XXXVII. 8.) drückt den wesentlichen Inhalt dieses Zusaßes zum Edict aus. M. vgl. über diese nova clausula od b. possessio §. 8. S. 114 118. Glück Intestaterbfolge S. 95. S.355-357. (der 2. Aufl.). Vor allen aber FOERSTER 1. 1. §. 53-58. p. 259 sqqu.

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7) L. 19. D. de B. P. c. tabb. L. 7. §. 6. D. de Car

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Ist indessen beim Ableben des Teftirers ein, auch nur nach prätorischem Recht formell giltiges Testament vors handen, so wird die c. t. b. p. gegeben, auch wenn der eingesetzte Erbe, später wieder weggefallen ist, sey es daß er mit Tode abging, oder die Erbschaft ausschlug, oder die Bedingung nicht eintrat, unter welcher er eingeseßt war, oder daß ein zum Erben eingeseßter Postumus gar nicht erschien 8). Denn dadurch insonderheit unters scheidet sich die c. t. b. p. von der querela inofficiosi testamenti, daß diese gegen die Person des eingesetzten Erben zu richten ist, die erstere dagegen wider das Testament selbst 9); m. a. W. die c. tabb. b. p. ist den dazu Berufenen mit dem Augenblick eröffnet, wo der Tes stirer stirbt 10); es ist also an sich gleichgiltig, ob der eins

boniano Edicto, SARTORIUS Diss. cit. p. 35 sq. '—FOERSTER 1. 1 S. 80. 81. p. 309 sqqu. - Vgl. auch Bd. XXXVI. d. Commentars p. 327. Note 18.

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L. 8.

8) L. 4. pr. D. de B. P. c. tabb. L. 19. eod. S. 5. eod. Sed si post mortem testatoris decesserint heredes scripti, Marcellus putat, contra tabb. bonorum possessionem semel natam competere, Sed etsi defecerit conditio institutionis, adhuc tantundem dicit, praeteritum ab eo gradu filium c. tabb, b, possessionem petiturum. Idem scribit, etsi postumus, qui institutus fuit, non fuerit natus; nam adhuc c. t. b. possessionem competere filio, Marcellus ait." MARANUS ad Tit. D. de B. P. c. tabb. p. 365. u. p. 367. de RETES Adversaria ad eund. Tit. Cap. I. §. 2. FOERSTER 1. 1. §. 83-85. p. 313 sqqu. GI 9) L. 4. pr. in f. D. de B. P. c. tabb. Et hoc est quod dicimus, contra ipsum testamentum liberis competere b. possessionem." L. 19. D. eod. S. Bd. XXXV, d. Commentars S, 355. Note 27. 28.

10) Anders verhält es sich mit der Querel,quoniam non

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