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p. 712.,, Forte poëtastris annumerandus eras] Poëta-
et mox calvaster, voces non usitatae Latinis.
P. 713.

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Spumantis temeti cyathos octove novenive"] Imo temeti prima et secunda longa.

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P. 717. Illum adamantini pectoris esse putem."] Rectius scripsisset, adamantei. 4)

p. 720.,,Ergone te, dixit, sospite, servus ero"] Ergo ultima brevi, ut et p. 721 et alibi, contra melioris aetatis consuetudinem. Idem a Mureto perperam tentatum esse in Ennio, monui ad Catull. Manl. v. 48.

p. 723. ,, Inclyta nobilium soboles, Nicolae, parentum Nicolae prima brevi, perperam et p. 730.

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P. 725. Musa suvs vetat mori: dat vivere Musa"] Vereor, ne inter has voces usque vel ipsa exciderit. p. 727. Cui cautus auceps, furtifica manu“] furtifica, vox comica, non convenit Alcaico.

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p. 742.,,Perfossa ut rutilis corda mucronibus"] Primam syllabam perperam in mucronibus corripit, ut p. 676. p. 762.,, Cui duos tota pares aliis si Europa tuduos monosyllabum facit, satis audacter. p. 769. Sum Raphael. hei mi, quid loquor? immo fui" imo ultima brevi, male.

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Doctus saporavit coquus"] Inauditum, puto, veteribus verbum saporavit.

p. 774. Ne quis satyram hanc esse dicat, non comoediam] Ut senarium inveniam, coniicio, quis priorum Editorum negligentia irrepsisse.

Namque et ego nitido capiti, flavisque capillis"] Ultimam in ego produxit ut p. 784 et 785. Quae labes recentiorum carmina saepe deformat.

P. 775. Potiusque cumulum miseris adiiciunt mali"] Ut metrum constet, scribendum, adiciunt, ut p. 667. reicit pro reiicit.

p. 781. „Et prorsus tali nubere digna viro"] prorsus vox prosa, non usitata Elegiacis.

p. 798.,, Ipse viam meritis facit ad sublimia virtus"] Puto, Ipsa.

p. 817.,,lrasci noli temere; nil foedius ira"] Quantitate lapsus sit, an caesura produxerit, temere, dubium. Videtur tamen quantitatem tertiae et secundae declinationis adverbiorum confudisse. Ceterum ex Mureti carminibus apparet, eum aures magis Comicis et Tragicis, quam Elegiacis, tritas habuisse.

3) V. Nolten. p. 656.

4) Hoc producitur, illud corripitur.

VII.

Über das Antisigma des Kaiser Claudius.

· Berichtigung einer Berichtigung.

Durch einen Zufall kommt uns itzt erst ein Stück der Lpz. Litt. Zt. des vorigen Jahrgangs in die Hand, wo A. L. G. Krehl, damals Prof. an der Ritterakad. zu Dresden, eine Meinung des vor kurzem verstorbenen A. L. Schneider mittelst einer Berichtigung eines grammatisch - historischen Irrthums zu widerlegen versucht. Das Unwahre dieser von Neuem zu berichtigenden Berichtigung zu zeigen, scheint auch itzt noch um so nöthiger, als sie in einem Tone abgefafst ist, der durch seine Sicherheit, die Andere bei einem Andern Anmassung nennen würden, der aufgestellten neuen Meinung Ansehn u. Nachdruck bei der nur zu leicht gehorsamen Menge zu verschaffen im Stande seyn möchte. Daselbst in No. 62 S. 496 wird die bisher gangbare Meinung zurückgewiesen, dafs der Kaiser Claudius anstatt des Doppelkonsonannten PS u. BS ein neues Buchstabenzeichen, u. zwar, ein antisigma eingeführt habe. Diese Annahme, die wie Krehl sagt, er selbst durch seine Ausgabe des Priscian zu verbreiten beigetragen, sey falsch, weil alle Handschriften des Priscian 1 p. 558. (p. 40. T. 1. ed. Krehl.) entweder antisima oder antissima hätten, man müsse vielmehr άvtíotpc im Priscian lesen, u. überhaupt dieses Wort, das sonst durch keine Auktorität begründet ist, in die Griech. Wörterbücher nachtragen: endlich, das Wort bezeichne zwei halbmondförmige Figuren, dergestalt zusammengestellt, dafs die Kreislinien sich in Einem Punkte berührten, wie ungefähr OC. So hätten wir denn auf einmal ein neues Griech. Wort u. eine neue Nachweisung der Figur des von den Grammatikern vielbesprochenen Lautes.

Allein kaum bedarf diese Ansicht einer weitern Widerlegung. Um von dem Argumente, das Hr. Krehl aus der Lesart der Handschriften hernimmt, nicht zu reden, frage ich Hn. Krehl, was denn dvtíciua in seiner Beugung bezeichnen solle, u. ob denn nicht in der Bezeichnung angegeben werden müsse, was halbmondförmig gekrümmt werden solle, wobei ich noch ungerügt lasse, dafs avriouos entgegengekrümmt, aber keinesweges doppelt gekrümmt bedeuten kann.

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So kommen wir auf die alte bisherige Meinung zurück, die auch Schneider (Ausführl. Lat. Grammatik I. Abth. 1. Bnd. p. 5.) theilte, u. die wir durch ein noch nicht benutztes Argument zu befestigen die Absicht haben. Da über die Richtigkeit des Worts antisigma anderer Gewährsmänner wegen gar kein Zweifel Statt finden kann, so kann blofs noch die Frage übrig bleiben, ob die Figur dieser Schriftzeichen, nach der gewöhnlichen Vermuthung wirklich wie OC gewesen. Allein sie wird genügend beantwortet durch dieselbe Bemerkung, deren wir uns, um avtíopa zurückzuweisen, bedient haben. avríoiyua kann vielmehr nichts anderes heifsen, als ein Gegensigma, d. h. ein umgekehrtes Sigma, welches nach Schneider's richtiger Vermu thung keine andere Figur haben konnte, als , der bekannten Sigle gleich, die auf Inschriften häufig statt der Sylbe CON gebraucht wird. Diese Vermuthung wird zur vollkommenen Gewissheit durch die Vergleichung eines der Bedeutung nach zwar verschiedenen, jedoch dem Worte nach gleichen Griechischen Zeichens, das Claudius nur mit veränderter Bedeutung der Lateinischen Sprache einzuverleiben -freilich vergebens

sich bemühte. Ich meine nämlich das Aristarchische Zeichen, avríoyua asintov genannt, von Gestalt ein verkehrtes Sigma in Sichelgestalt, 0, mit welchem man das Gegenzeichen ἀντίσιγμα περιεζιγμένον vergleichen kann, 3. Von diesen beiden Zeichen, die zu meiner Verwunderung bei dieser Untersuchung noch nicht berücksichtigt worden, gibt das grammatische Fragment Nachricht, welches Villoison Proleg. ad Iliad. S. LX aus einer Handschrift der Markusbibliothek hat abdrucken lassen. Daselbst heifst es aufser anderm Hiehergehöri gen: Ο τὸ δὲ καθ ̓ ἑαυτὸ ἀντίσιγμα πρὸς τοὺς ἐναλλασμένους τόκους καὶ μὴ συνάδοντας, wo aber ἐνηλλαγμένους zu lesen ist, wie auch ein anderes, denselben Gegenstand ausführlicher behandelndes Fragment beweist, welches wir aus einer im Collegio Romano zu Rom aufbewahrten Handschrift des X. Jahrh. nächstens bekannt zu machen gedenken: im Voraus bemerken wir von diesem Fragmente nur noch, dafs die beiden Antisigmen daselbst dieselbe Gestalt haben, wie bei Villoison. Endlich findet hier noch die Bemerkung einen passenden Platz, dafs die Römer unter dem Sigma fast keine andere Gestalt, als die Sichelförmige verstanden haben, oder wenigstens nur unter solcher sich desselben bedient haben, wie die Stelle des Jo. Laurentius Lydus de mensibus p. 9. zeigt: καὶ τοῦτο δῆλον ἐκ τῶν ὑποδημάτων

αὐτοῦ, ἐν οἷς σεληνίσκος τις εκτετύπωται εἰς τύπον τοῦ σίγματος *) ςοιχείου, δι ̓ οὗ τὸν ἑκατὸν ἀριθμὸν οἱ Ρωμαῖοι σημειοῦνται· ἐςὶ γὰρ παρ ̓ αὐτοῖς τὸ λεγόμενον κάππα μικρόν. Ja selbst die Griechen, wenn sie eine halbmondförmige Gestalt zu bezeichnen haben, nehmen ihre Ausdrücke von aiyua schlechtweg her. Siehe Xenoph. Hell. 4, 4, 10. In dieser Bedeutung steht häufig σiyuatoidns: siehe Schol. Townleian. ap. Thiersch. Act. Philol. Monac. 2, 4. p. 562 u. Schneider unter diyua.

Jena.

VIII.

Fr. Osann.

1. Johannes Fust und Peter Schöffer, Erfinder der Buchdruckerkunst.

Auf meiner Rückreise aus Holland theilte mir am 18. Weinmond 1821 Hr. Prof. Abeken zu Osnabrück folgende Nachricht mit, die als gedrucktes Zeugnifs für die Geschichte der Erfindung der Buchdruckerkunst, noch dazu aus einem sehr seltenen, fast unbekannten Buche, um so mehr Aufmerksamkeit verdient. Sie findet sich am Ende eines Lat. Breviarium's, das im Jahre 1616 auf Kosten des Stifts Osnabrück durch Johann Schöffer zu Mainz gedruckt wurde. Es sind davon, so viel ich erfahren konnte, nur noch drei Exemplare vorhanden; zwei auf der Bibliothek des evangelischen Gymnasiums zu Osnabrück, (wovon das eine aber mangelhaft!) u. das dritte in Händen des Weihbischofs. Hier der Titel, worin die ausgefüllten Abkürzungen durch andere Schrift gezeichnet sind:

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BReuiarium iuxta morem et obseruantiam insignis ecclefie Ofnaburgenfis et totius dioc. de Reuerendissimi in christo patris et domini domini Erici dei et apostolice fedis gratia eiufdem Ofnaburgen, et Padeburnen. ecclefiarum Epifcopi ducisque Brunfrvicen. dicteque sue ecclefie Uenerabilis Capituli communi confenfu fumma laborum elucubratione nuper impreffum: vna cum correctifsimis omnium capitulorum et historiarum biblie ceterorumque nouorum festorum quotationibus hinc inde decoratum.

*) Beiläufig machen wir diese Stelle bemerklich gegen diejenigen, welche sich auf Porson ad Euripid. Med. 476 stützend, das Wort oyua für indeklinabel halten: Siehe Sturzii Lex. Xenoph. T. 4. p. 32. v. oijua u. Riemer's

Wörterbuch.

Die Nachricht selbst lautet, wie folgt:

Hic patet origo artis Imprefforie, a quo primo inuenta: quamdiu in fecreto habita. Et quomodo poftea diuulgata sit,

Impreffum et completum eft praefens (Offenbruggen, dioc.) Breuiarium Anno domini, MD xvi. in vigil. Pentecoft. In nobili famofaque vrbe Moguntina: huius artis imprefforie inuentrice prima. Per Joannem Schöffer: nepotem quondam honefti viri Joannis Fufth ciuis Moguntin, memorate artis primarij auctoris. Qui tandem imprimendi artem proprio ingenio excogitare fpecularique cepit anno dominice Natiuitatis M. cccc. 1. indictione. xiij. Regnante illustriffimo Ro. imperatore Frederico iij. Prefidente sancte Moguntine fedi Reuerendiffimo in Chrifto patre domino Theoderico pincerna ds (?) Erpach principe electore Anno autem. M. cccc. lij. perfecit deduxitque eam (diuina fauente gratia) in opus imprimendi (Opera tamen ac multis neceffarijs adinuentionibus Petri Schöffer de Gerns'heym miniftri fuique filij adoptiui) Cui etiam filiam fuam Chriftinam Fusthinam pro digna laborum multarumque adinuentionum remuneratione nuptui dedit. Retinerunt autem hi duo iam praenominati Joannes Fuft et Petrus Schöffer hanc artem in fecreto (omnibus ministris ac familiaribus eorum: ne illam quoquomodo manifeftarent: iureiurando astrictis) Quo tandem de anno domini Mcccc. lxij. per eosdem familiares in diuerfas terrarum prouincias dimulgata haud parum fumpfit incrementum.

Adenstädt, bei Peina, 27. Weinm. 1821.

2. Johannes Müller, hochdeutscher Prediger zu Leyden, Erfinder der Stereotypen,

Während meines Aufenthalts zu Leyden sah ich in der Luchtmannschen Buchhandlung eine stereotypirte bleierne Quart - Platte von der Holländischen Staaten - Bibel. Vergebens suchte ich nähere Auskunft darüber u. erfuhr nur so viel, dafs die Familie Luchtmans schon in der Mitte des vorigen Jahrhunderts die Staaten - Bibel in quart u, fol. zu wiederholten Malen drucken liefs, was denn auch aus dem gestochenen Titelblatte hervorgeht, worauf in der Jahrszahl merkliche Änderungen vorgenommen wurden, obschon der Abdruck immer derselbe ist. Diese Art zu drucken mufste aber für jene Zeit zu kostspielig seyn, u. die Familie Luchtmans verkaufte endlich vor einigen

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