Leffings Verbindung mit der unglücklichen Hamburgischen Theaterunternehmung veranlaßte ihn zur Abfaffung der Dramaturgie, die in einzelnen Stüden, jedes zu einem halben Bogen, ausgegeben, die Vorstellungen des neuen Rationale theaters, sowohl in Nüdsicht der Stüde, als auch in Bezug auf die Darstellung, schrittweise und Abend für Abend begleiten sollte. Anfangs gieng die Sache nach Wunsch, bald aber traten Störungen ein; die Schauspieler wollten auch nicht vers blümt getadelt fein, und der Nachdruc in Leipzig und Hamburg bemächtigte ßich des Blattes. Dem ersten Bedenken, dem der Schauspieler, ließ sich leicht abhelfen; Leffing schwieg ganz über die edle Gesellschaft, die nicht wußte, welcher Vorzug es für fie sein werde, von Leffing erwähnt zu sein. Dem Nachdrude, der freilich Leffings Interesse nicht unmittelbar gefährdete, war schwerer zu begegnen. Die Einstellung der wöchentlichen Lieferungen schwächte die Theilnahme und die lang. fame Nachlieferung ganzer Reihen von Nummern, deren legte (83—104) im Mai 1768 hätten erscheinen müssen, aber erst ein Jahr später herauskamen, verwandelte bie Zeitschrift in ein Buch, an das man andre Anforderungen macht und daß sich selbst andre Aufgaben stellt, als ein Blatt. Daher die ungleiche Behandlung su Anfang und am Schluffe. Während dort, wenn auch ausführliche, doch sich immer unmittelbar an das Stück haltende Beurtheilungen geboten wurden, verwandelten fich hier die Beurtheilungen zu selbstständigen Abhandlungen, die mit den kritifierten Stüden nur lofen Zusammenhang hatten. Die Dramaturgie war in diesem Sinne tein Blatt für ihre Zeit, aber ein Buch für alle Zeiten, denen es um das Mufter einer stets fortschreitenden productiven Kritik zu thun ist. Leffing hatte sich schon frühe von den Einwirkungen der französischen Bühne zu befreien gesucht, selbst da schon, als er denselben, wie in dem jungen Gelehrten, noch erlag. Er hatte geschäft, was alle Zeitgenossen mit ihm schäßten, die lieben Franzosen, den großen Voltaire, deffen Geschmack der Geschmad der Welt war; aber er hatte doch schon nach englischen Antrieben ein bürgerliches Trauerspiel, van dem die Franzosen damals noch kein Beispiel aufzeigen konnten; er hatte ein deuts sches Luftspiel geschaffen und konnte, als er die Hamburgische Dramaturgie begann, die lieben mustergültigen Franzosen weder sonderlich mehr lieben, noch ihre Seis stungen füș Mufter ansehen, da er fich inzwischen auch in den fremben Siteraturen 255038 |