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495 πυροφόρον, δ 240 πάντας, 429 οπλισάμεθ', 412 κήρ', 656 έβη, 658 αμφοτέροις, 687 πατέρων, 693 άνδρ', 755 ἀρκεσίδας, € 94 ἤσθιε, 97 ἐρωτᾷς, 121 ωρίωνα, 195 ὅθεν, 259 τορνώσετ 293 νέφεσσι, 476 ὑπῆλθε, 492 χείεν; aus Eustathius γ 41 χρυ σέῳ, 73 ὑπὲρ, 123 ἐστὶν, 194 κακὸν ὀλέθρον, δ 106 ἔσχεν, 269 τοῖον, 442 αλιτρεφέων, ε 445 ὃς τις, ζ 179 ἔσχες, 218 οὕτως, 288 μίσγεται, η 28 μοι, 41 εἴασεν, 180 μέγαρα, 321 ἑκατέρω, 9 32 ὃς τις, 39 πάντεσσι, 278 χειε, 311 αὐτὰρ, 404 νεοπρίτου, 1 48 σφισιν, 198 ἱερεὺς, 218 ἐθηείμεθα, 239 έκτοσθεν, 288 χεῖο, 304 δυνάμεθα, λ 72 ὄπισθε, ο 83 αποπέμψει mit Vind. 5, 56, o 163 oquv mit Vind. 56; aus dem Vind. 56, a 237 ἑτάροις, γ 128 ἔχοντες mit Vind. 5, δ 18 κυβιστητήρες, ζ 128 έλασε.

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Auch Worte, namentlich Partikeln fehlen mitunter in den Handschriften, freilich in guten sehr selten: so im Augustanus a 58 zai, ẞ 279 yɛ, 383 8', 391 π', § 781 t'; im Vind. 307 a 47 ye, 166 ws, 185 0, 315 qilov, 321 έ, 406 ď, ß 25 δι, 44 τι, 92 οἱ, 136 μοι, 176 δη, 293 νέαι, 302 οἱ, 374 τε, 383, 432 δ', γ. 20 γάρ, γ 267 ανήρ, 289 δ', 311 οἱ, 359 νῦν, δ 84 καὶ, 143 ὁδ', 328 τι, 344 δέ, 480 τοι, 576 δ ̓, 581 δ ̓, 770 ἄμμι, ε 6 γὰρ, 41 οἱ μοῖρ ̓, 137 νόον, 182 γ', 347 τι, 443 ήν; im Marc. a 197 που, 235 μέν, 293 τε, β 76 γε, 427 δὲ, 6 328 τι, 379 τε. 541 τε, 548 ἐμοὶ, 697 δή, 714 ἢ, ε 102 τε, n 134 θή, 299 μὲν, 9 397 ἔπος; im Harl. α 10 διός, 130 αγων, γ 424 δέ, δ 551 δή, ε 457 δὲ, ζ 18 δὲ, ι 78 τε, 264 γε; im Vrat. a 222 γε, δ 704 ἐπέων, ε 436 δή, ζ 199 μοι, η 231 τε, 9 134 yɛ, 303 zε bei Eustath. & 182 7, 322 g,

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• 485 αἶψ', με 406 δέ, ν 124 γ'.

Bisweilen sind auch Verse oder Versstücke ausgelassen und dann zum Theil später bei der Correctur am Rande zugesetzt, auch stehen manchmal einzelne Verse in einer anderen Ordnung. Hier entscheidet hauptsächlich der Werth und die Menge der Handschriften. So werden wir unbedenklich diejenigen Verse auswerfen, die in dem gröfsten Theile der Handschriften fehlen, wie ẞ 493, ₪ 531, × 265, 430, 470, 482, λ 60, 92, 343, μ 147, § 515, o 63, 193, ę 49, σ 393, 413. g 66, 276, y 320, dagegen diejenigen unbedenklich beibehalten, die nur in wenigen Handschriften fehlen, wie d 57, 224, 432, 511, 614, & 91, 133, 157, 9 99, 309, x 280, § 369, g 55, σ 280, τ 165, w 277, wenn nicht andere Gründe für die Unechtheit solcher Verse sprechen. Die Verse, die von den Alexandrinern für unecht erklärt wurden, stehen fast alle in den Handschriften: schon Aristarch liefs diese Verse stehen, bezeichnete sie aber mit dem Obelus, der aufser dem Venetus A sich nur sehr selten in Handschriften findet. Verse die in den Handschriften am Rande stehen, sind entweder von den Abschreibern übersehen und später zugefügt worden, oder sie fehlten wirklich in dem ursprünglichen Exemplar und dann hat die spätere Hinzufügung

derselben am Rande keine besondere Bedeutung. So steht im Vind. 133 303 am Rande, derselbe fehlt aber beinahe in allen anderen Handschriften: im Harl. stehen am Rande y 78, x 475-479, 48, die alle in einem Theile der Handschriften fehlen. Dasselbe Bewandtnis hat es mit den Versen & 224, 614, die im Augustanus, p 191, § 162-164, die im Vind. 56, 78, ε 157, 253, 265, 368-372, 430, 456, 569 die im Marcianus am Rande stehen. Es macht auch einen Unterschied, ob dieselbe oder eine spätere Hand einen oder mehrere Verse am Rande hinzugefügt hat: im ersteren Falle ist die Auslassung der betreffenden Verse meistens durch Buchstaben neben den Versen im Texte angezeigt. Manchmal hat die Weglassung eines Verses in einer einzigen Handschrift schon Bedeutung, wie zum Beispiel die von 434 im Augustanus, da in dem Scholium zu 28 von der Athetese dieses Verses die Rede ist. Seltener tritt der Fall ein, dass in einzelnen Handschriften Verse zugesetzt sind, wie im Marc. nach 121, 353 (mit Vind. 133), im Vind. 5 nach a 329, im Vind. 56 nach a 93 (mit H..Aug.), 4,962 (mit Pal.), im Vind. 133 nach 315, x 225 (mit Vind. 50), 369, σ 184, im Harl. nach 412, z 233 (mit Ambr. Q, Vind. 50, 133, Vrat.). Auch für diesen Fall entscheidet der Werth und die Anzahl der Handschriften. Existieren Scholien zu Versen, die in einzelnen Handschriften fehlen, so sind diese beizubehalten, das Fehlen der Scholien ist auch schon ein Kriterium für Echtheit oder Unechtheit, jedoch nicht für sich allein.

Trotzdem haben die Handschriften für die Textkritik noch einen bedeutenden Werth, denn sie sind in den meisten Fällen die einzige Ueberlieferung: dass man diese Ueberlieferung mit grofser Vorsicht benützen muss, dürfte aus dem, was hier über die Handschriften bemerkt ist, zur Genüge klar geworden sein. Wien. J. La Roche.

Zu Plato n.

Charmides 170 A. B. Die von Kritias aufgestellte Definition der σωφροσύνη als τὸ γιγνώσκειν ἑαυτόν 164 D wird von diesem selbst aus einer ἐπιστήμη ἑαυτοῦ 165 CD in ἐπιστήμη ἑαυτῆς 166 C umgewandelt. Bei Untersuchung der so formulierten Definition unterscheidet der platonische Sokrates zwei Gesichtspuncte, ob onun kriotηuns möglich sei, und, wenn sie möglich, welchen Werth sie habe. Die Verfolgung des ersteren Gesichtspunctes 167 D 169 C führt nur zu Gründen, welche gegen die Möglichkeit sprechen. Doch mag man einmal trotz dieser unwiderlegten Gegengründe ihre Möglichkeit zugeben (νῦν μὲν τοῦτο ξυγχωρήσωμεν, δυνατὸν εἶναι γενέσθαι ἐπιστήμην ἐπιστήμης 169 D), so fragt es sich, welchen Werth sie für den haben würde, der sie besitzt. Denn wenn jemand das Wissen des Wissens besitzt, εἴ τις ἔχει ἐπιστήμην ἢ αὐτὴ αὐτὴν γιγνώσκει 169 E, wie soll sich daraus mit Nothwendigkeit ergeben, dass er wisse was er weils und was er nicht weils, ἔχοντι τοῦτο τίς ἀνάγκη εἰδέναι ἥ τε οἶδε καὶ ἃ μὴ οἶδεν; Dieser Frage entgegnet Kritias durch Οτι, ὦ Σώκρατες, ταὐτόν ἐστι τοῦτο ἐκείνῳ in welchen Worten offenbar

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τοῦτο (eine evidente und seit Bekker allgemein angenommene Emendation des Cornarius statt des handschriftlichen τὸ αὐτὸ) den Gedanken εἰδέναι ἅ τε οἶδε καὶ ἃ μὴ οἶδεν zusammenfasst, und durch ἐκείνῳ die ἐπιστήμη ἐπιστήμης, ἐπιστήμη ἢ αὐτὴ αὐτὴν γιγνώσκει gemeint ist. Sokrates fahrt darauf fort: Ἴσως, ἔφην, ἀλλ' ἐγὼ κινδυνεύω ἀεὶ ὅμοιος εἶναι· οὐ γὰρ αὖ μανθάνω ὡς ἔστι τὸ αὐτὸ ἃ οἶδεν εἰδέναι καὶ ἅ τις μὴ οἶδεν εἰδέναι. Πῶς λέγεις, ἔφη. ὧδε, ἦν δ ̓ ἐγώ. ἐπιστήμη που ἐπιστήμης οὖσα ἄρα πλεῖόν τι οἵ τ ̓ ἔσται διαιρεῖν, ἢ ὅτι τούτων τόδε μὲν ἐπιστήμη, τὸ δ οὐκ ἐπιστήμη; Οὐκ, ἀλλὰ τοσοῦτον. Ταὐτὸν οὖν ἐστὶν ἐπιστήμη τε καὶ ἀνεπιστημοσύνη ὑγιεινοῦ, καὶ ἐπιστήμη τε καὶ ἀνεπιστημοσύνη δικαίου; Οὐδαμῶς. Ἀλλὰ τὸ μέν, οἶμαι, ἰατρική, τὸ δὲ πολιτική, τὸ δὲ οὐδὲν ἄλλο ἢ ἐπιστήμη. Welche Unterscheidung durch die Worte οὐ γὰρ αὖ μανθάνω - μὴ οἶδεν εἰδέναι gemeint sein muss, ist durch den weiteren Verlauf der Erörterung aufser allen Zweifel gestellt, insbesondere durch die Sätze Οὐκ ἄρα εἴσεται ὃ οἶδεν ὁ τοῦτο ἀγνοῶν, ἀλλ' ὅτι οἶδε μόνον. 170 C. Οὐκ ἄρα σωφρονεῖν τοῦτ ̓ ἂν εἴη οὐδὲ σωφροσύνη, εἰδέναι ἃ τε οἶδε καὶ ἃ μὴ οἶδεν, ἀλλ' ὡς ἔοικεν, ὅτι οἶδε καὶ ὅτι οὐκ οἶδε μόνον, also die Unterscheidung zwischen dem Wissen davon, dass etwas ein Wissen, eine Wissenschaft ist, und dem Wissen eines bestimmten Erkenntnisgegenstandes. Dass diese Unterscheidung in den fraglichen Worten gemeint sei, ist denn auch seit Schleiermacher's treffender Bemerkung zu dieser Stelle die einstimmige Erklärung der Herausgeber, Heindorf und Stallbaum, und auch das Mittel, durch welches sie diese Deutung erreichen, ist, obschon nicht gleichmäfsig ausgedrückt, doch im wesentlichen dasselbe, nämlich man solle zu τὸ αὐτὸ den Beziehungspunct aus dem vorhergehenden hinzudenken, τῇ ἐπιστήμῃ ἐπιστήμης, das heifst τῷ εἰδέναι ὅτι οἶδεν ἢ μὴ οἶδεν, Aber eine solche Voraussetzung durch welche aus den überlieferten Worten der durch den Zusammenhang erforderte Sinn gewonnen werden soll, ist sprachlich und sachlich unmöglich. Wenn jemand zu zo αὐτό zwei durch και verbundene Glieder setzt, ὡς ἔστι τὸ αὐτὸ ἃ οἶδεν εἰδέναι καὶ ἅ τις μὴ οἶδεν εἰδέναι, und irgend eine andere Beziehung des rò autó in keinerlei Weise auch nur andeutet, so muss der Hörer oder Leser der Worte voraussetzen, dass die beiden durch zaí verbundenen Glieder, also ἃ οἶδεν εἰδέναι und ἅ τις μὴ οἶδεν εἰδέναι, eben diejenigen sind, um deren Identität oder Nichtidentität es sich handelt. So müsste denn auch der Unterredner Kritias diesen Satz verstehen und würde auf die einen verkehrten Gedanken ganz unzweideutig aussprechenden Worte, schlagfertig wie er ist, gewiss mit einem Ausdrucke des Erstaunens erwidern, nicht mit dem einfachen, nur weitere Erläuterung veranlassenden Πως λέγεις; Und wollte man selbst zur Rettung der überlieferten Worte das unglaubliche grammatische σιωπώμενον zugeben, das sachliche ist wo möglich noch bedenklicher. Die Formel ἐπιστήμη ἐπιστήμης, ἐπιστήμη ἢ αὐτὴ αὐτὴν γιγνώσκει unterliegt einer zwiefachen Auffassung, nämlich dass darunter zu denken sei εἰδέναι ἅ τις οἶδεν oder εἰδέναι ὅτι οἶδεν. In der vorausgegangenen Erorterung über die Möglichkeit eines solchen Wissens des Wissens ist, wo sich einmal Anlass zu verbalem Ausdrucke fand, ohne Bedenken εἰδέναι ἅ τε οἶδεν καὶ ἃ μὴ οἶδεν gesetzt 178 A. Die andere, blofs formale Bedeutung, εἰδέναι ὅτι οἶδεν ἢ μὴ οἶδεν, wird eben erst jetzt bei der Untersuchung über den Werth jenes Wissens des Wissens aufgestellt und als die ausschliefslich dem Ausdrucke ἐπιστήμη ἐπιστήμης Zuzuerkennende nachgewiesen. Es findet sich also der Gedanke, den man mit grammatischen Gewaltmitteln dem τὸ αὐτό zum Beziehungspuncte geben will, im vorigen noch gar nicht angedeutet. Will man τὸ αὐτό auf das im vorhergehenden vorkommende ἐπιστήμη αὐτὴ αὐτὴν γιγνώσκει, oder, was dem Sinne nach das nämliche ist, auf ἐκείνῳ beziehen, so kann und darf ja doch niemand voraussetzen, dass dies plötzlich eine andere Bedeutung angenommen habe, als die bisher mít den gleichen Worten verbunden wurde. Unter solchen Umständen ist es auffallend, dass von den neueren Herausgebern nicht nur Bekker, Stallbaum, die Züricher, K. Fr. Hermann, sondern auch Hirschig, der in

Aenderung des Ueberlieferten nicht allzuängstlich ist, die Stelle unberührt gelassen haben. Indessen, eine wahrscheinliche Emendation des vorliegenden Satzes vorausgesetzt, durch welche der nothwendige Gedanke ɛiðévai or older hineingebracht wäre, sind wir noch keineswegs im folgenden ähnlichen Schwierigkeiten enthoben. Sokrates erläutert diesen Gedanken des Wissens dass man weifs durch die Worte επιστήμη που - οὐκ ἐπιστήun; d. h. ein Wissen des Wissens könnte doch keine andere Bedeutung haben, als das Vermögen zu unterscheiden und zu beurtheilen, ob etwas ein Wissen ist oder nicht. Nachdem der Mitunterredner dies zugegeben, fahrt Sokrates fort: Ταὐτὸν οὖν ἐστὶν ἐπιστήμη τε καὶ ἀνεπιστημοσύνη iyuuou zt. Hier wiederholt sich dieselbe Kunst der grammatischen Auslegung. Zu tautóv sind zwei durch 7 und zaí verbundene Glieder gesetzt, wiederum ohne jede Andeutung eines anderen Beziehungspunctes für ταὐτόν, und wiederum sollen wir zu ταυτόν den Beziehungspunct aus dem vorigen hinzudenken, nämlich τῇ ἐπιστήμῃ ἐπιστήμης. Und will man sich wirklich überreden, dass eine solche Härte und Unverständlichkeit des Ausdruckes möglich sei, so muss man doch dadurch Platon etwas Schiefes in der Gedankenfügung zumuthen. Platon beabsichtigt zu zeigen, dass das Wissen des Wissens eben nur die Einsicht in die formalen Bedingungen des Wissens sein müsste und nicht die Kenntnis irgend eines Wissensobjectes einschliefse, also nicht identisch sei mit dem Wissen dessen was gesund oder dessen was gerecht ist, oder was sonst für ein bestimmtes Wissen als Beispiel möchte gesetzt werden. Statt dessen nun lässt man Platon die Sache umkehren und zeigen, dass das Wissen über das Gesunde, das Gerechte u. ä. nicht identisch sei mit dem Wissen des Wissens. Hiernach wird auch dieser Satz einer Aenderung der überlieferten Worte schwerlich entrathen können.

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Für die erstere Stelle hat schon Schleiermacher die Vermuthung ausgesprochen, dass Platon etwa so geschrieben s čσri Tò avrò TO OT τις οἶδεν εἰδέναι τὸ ἃ οἶδεν εἰδέναι καὶ ἃ τις μὴ οἶδεν εἰδέναι, aber dadurch offenbar mehr den zu erreichenden Sinn, als die wahrscheinlichste ursprüngliche Gestalt der Worte bezeichnen wollen; jedenfalls lassen sich Emendationen herstellen, welche den Ausdruck natürlicher machen, als es durch diesen Vorschlag geschehen ist, und einen wahrscheinlichen Anlass des Verschreibens zeigen, z. Β. ὡς ἔστι τὸ αὐτὸ ὅτι οἶδεν εἰδέναι καὶ ἅ τις οἶδεν εἰδέναι, oder ὡς ἔστι τὸ αὐτὸ ἃ οἶδεν εἰδέναι καὶ ὅτι οἶδεν εἰ δέναι, oder indem man an die folgende Verbindung von επιστήμη καὶ ἀνεπιστημοσύνη so wie an das vorher und nachher häufig vorkommende d τε οἶδε καὶ ἃ μὴ οἶδεν denkt, ὡς ἔστι τὸ αὐτὸ ἃ οἶδεν εἰδέναι καὶ ὅτι οἶδεν ἢ μὴ οἶδεν εἰδέναι, oder ὡς ἔστι τὸ αὐτὸ ἃ οἶδεν ἢ μὴ οἶδεν εἰς δέναι καὶ ὅτι οἶδεν ἢ μὴ οἶδεν εἰδέναι. Widerholtes Vorkommen derselben Worte würde jedenfalls hier, wie so häufig in philosophischen Schriften, den Ursprung des Fehlers erklären; welcher Restitutionsversuch oder ob ein anderer von diesen verschiedener die gröfste Wahrscheinlichkeit für sich habe, wird schwer zu entscheiden sein. Dagegen ist der andere in Frage gestellte Satz mit dem leichtesten Mittel zur Klarheit zu bringen, indem man einigen Casusendungen ein Jota unterschreibt: Tavror our ἐστὶν ἐπιστήμῃ τε καὶ ἀνεπιστημοσύνη ὑγιεινοῦ καὶ ἐπιστήμῃ τε καὶ ἀνεπιστημοσύνη δικαίου; mist sie, nämlich die ἐπιστήμη ἐπιστήμης, identisch mit dem Wissen und dem Nichtwissen über das Gesunde u. s. w?" Nicht für nothwendig, aber für wahrscheinlich halte ich, dass aufserdem für lorir das damit häufig verwechselte čora zu setzen sei, entsprechend dem oia 7 fora in den zunächst vorausgehenden Worten und der im nächsten Verlaufe eingehaltenen Ausdrucksweise εἰκότως ἂν γιγνώσκοι 170 Β, εἴσεται, εἴσεται 170 τ.

H. Bonitz.

Zweite Abtheilung.

Literarische Anzeigen.

Quaestiones Sophocleae. Inauguraldissertation von Karl Stuerenburg. 66 S. 8. Berlin, Nicolai, 1865. 10 Sgr.

Die vorliegenden kritischen Untersuchungen unterscheiden sich von manchen anderen ähnlichen Schriften vortheilhaft durch besonnenen Ernst der Forschung; und wenn man auch nicht überall mit dem Hrn. Verf. in Betreff der Annahme von Corruptelen übereinstimmen kann, so folgt man doch mit Interesse diesen Untersuchungen, die von methodischer Behandlung, sorgfältiger Observation des sophokleischen Sprachgebrauchs und von Scharfsinn zeugen.

Zuerst erinnert Hr. St. daran, dass viele Fehler der Ueberlieferung dadurch entstanden sind, dass der Schreiber des Laurentianus oder jener Handschrift, deren Copie der Laurentianus ist, den letzten oder die letzten Buchstaben des vorhergehenden Wortes zum folgenden zog oder umgekehrt den ersten oder die ersten Buchstaben des folgenden Wortes dem vorausgehenden hinzufügte, dass er ferner fälschlich ein Wort in zwei zerlegte oder zwei zu einem vereinigte. Von den Belegen, die dafür S. 6 angeführt werden, sind freilich nach des Ref. Ansicht manche entschieden auszuschliefsen, weil an den betreffenden Stellen die Ueberlieferung vollkommen richtig ist. So ist El. 686 gegen Musgrave's Conjectur taqéos das überlieferte quoɛ beizubehalten; jene Conjectur ist nicht nur unnöthig, sondern auch an und für sich unstatthaft (vgl. meine Beitr. I, 44 ff.). Ebenso halten wir Εl. 354 οὐ ζῶ; κακῶς μὲν, οἶδ', ἀπαρκούντως δέ μοι (Brunck δ ̓ ἐμοί) für richtig, da gar kein Grund vorhanden ist, die stärkere Form des Personalpronomens anzuwenden; die Kraft des zwischen κακῶς und ἀπαρκούν Tws stattfindenden Gegensatzes würde durch uoí, welches auch nachdrücklich hervorgehoben werden müsste (da man als Gegensatz ooí hinzudenken würde), unpassender Weise beeinträchtigt werden. Aлaozovvros dé μo ist gerade so richtig, wie in der Periphrase κακὸν μὲν ἔχω βίον, στέργω δὲ autóv die Auslassung von yo richtig wäre. Ebenso ist unserer Ansicht nach O. C. 1741 τí dñ9' væɛgvoɛis (Graser öлɛQ vоɛis) aufrecht zu halten. Was nun die Stelle betrifft, an welcher Hr. St. einen ähnlichen Fehler, wie er an den von ihm angeführten Stellen wirklich oder nur vermeint

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