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erzählend seyn soll, dieses Büchlein aber die Untersuchungen selbst nicht aufnehmen konnte, so war die Hauptaufgabe, die Anführungen aus den Quellen und Hülfsmitteln möglichst vollständig zu geben, und die wichtigsten Stellen der alten Schriftsteller, so viel es der Raum gestatten wollte, selbst wörtlich mitzutheilen. Letztere wurden auch deswegen beigefügt, weil sie zu den nöthigen kritischen und exegetischen Bemerkungen Stoff und Anlass darbieten. Akademische Lehrer und Studirende werden hoffentlich nicht über die grosse Anzahl der Anführungen klagen. Eher werden sie manche Gegenstände vermissen, die sonst in den Lehrbüchern der Kömischen Antiquitäten vorzukommen pflegen. Die Gründe dieser Einschränkung liegen in Folgendem: Zunächst waren diese Paragraphen für meine Vorlesungen dahier bestimmt, d. h. an einer Universität, wo von den trefflichsten Lehrera Rechtsgeschichte und alle Theile des Römischen Civilrechts in ordentlicher Folge vorgetragen werden. Alles dort Vorkommende bleibt also von dem Plane meiner Lehrvorträge billig ausgeschlossen. Andere Capitel der Römischen Alterthümer werden theils von meinen Amtsgenossen theils von mir in den Vorlesungen über Römische Literaturgeschichte, über Mythologie und Archäologie abgehandelt. Endlich finden einige Gegenstände, die in diesem Abrisse keine besonderen Capitel haben, in der Einleitung (z. B.

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die Lehre von der Römischen Zeiteintheilung bei §. 7, die nöthigen Notizen vom Münzwesen bei §. 9.) ihre Erläuterung. Die am Ende beigefügten Verbesserungen und Zusätze sollen manchen während des Vortrags bemerkten Mängeln abhelfen, Ueber andere hoffe ich von Alterthumsforschern und Civilisten, die etwa diesen Abriss ihrer Aufmerksamkeit würdigen wollen, freundliche Belehrung.

Heidelberg, den 28. Febr. 1824.

Friedrich Creuzer.

Vorrede zur zweiten Ausgabe.

Wenn gleich die Umstände nicht erlaubten, diesem Abrisse die von manchen Lesern gewünschte Ausführlichkeit eines Handbuchs zu geben, so wird man doch, wie ich hoffe, in dieser neuen Ausgabe mein Bestreben nicht verkennen, die frühere möglichst zu verbesseren und zu vervollständigen. Jedoch auch bei der gegenwärti– gen neuen Bearbeitung vorliegenden Abrisses muss ich bitten, den Sinn dieses Titèls nicht zu vergessen, und wo, dem Zweck eines solchen Büchleins gemäss, kurze Sätze, Andeutungen und Fragen über verschiedne Ansichten zusammengè

drängt werden mussten, dieses Alles nicht, wie neulich jemand gethan, als meine eignen Behauptungen wunderlich genug mir selbst unterzuschieben. In einer Reihe von Abhandlungen über einzelne Lehren werde ich dem geneigten wie dem ungeneigten Leser Gelegenheit genug darbieten, meine eigenen Meinungen zu beurtheilen; und ich habe damit bereits den Anfang gemacht. Herr Professor Bähr hat diesmal zu den letzten Kapiteln einige kurze aber nützliche Anmerkungen geliefert. Ganz besonders bin ich aber meinen verehrten Freunden, den Herrn Professoren Dirksen in Königsberg und Birnbaum in Löwen, für die schätzbaren Beiträge verpflichtet, womit sie dieses Compendium gütigst ausgestattet haben. Da die Bemerkungen des Letzteren grösstentheils zu ausführlich waren, um unter dem Texte füglich ihre Stelle zu finden, so haben sie in einer besonderen Abtheilung am Ende desselben niedergelegt werden müssen. Den hiesigen Herrn Professoren Hautz und Brummer bin ich sehr dankbar für die Bemühungen, womit sie theils die Vorbereitungen zum Druck theils diesen selbst besorgt haben. Der erstere hat auch das Register ganz umgear

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beitet und in dasselbe auch den Inhalt der Birn

baumischen und meiner eigenen Zusätze aufge

nommen.

Heidelberg, d. 28. April 1829.

Friedrich Creuzer.

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