Page images
PDF
EPUB

oppida Latinorum und coloniae Latinae verschwanden aber in Folge der Verordnung des Caracalla.). Fortdauer des jus Italicum auch jetzt noch, aber nur dem einen Element nach, der Freiheit des Grund und Bodens und der Befreiung von Kopfsteuer, nicht der freien Verfassung nach. - Des Kaisers Justinian Ertheilung der Civität an die Latini Juniani und Dedititii hatte auf die Verfassung natürlich keinen Einfluss. Desselben Kaisers allgemeine Verleihung des quiritarischen Grundeigenthums, aber deswegen nicht Aufhebung der Grundsteuer. Daher das im Pandectentitel de censibus (lib I tit. 15.) und im Codex (XI, 20. als Vorrecht von Constantinopel) vorkommende jus Italicum eigentlich praktisch beurtheilt nichts anders mehr als Steuerfreiheit war (v. Savigny über d. Röm. Steuerverf. p. 24.):

grofsen Staatswesens, des alten Verwaltungssystems aus, und erschütterten die Municipalverfassungen bis in ihre Grundpfeiler (Gibbon Histor. Tom. III. p. 24. ed. Basil.) — und als der (nach Jo. Laur. Lydus de Magistratt. III, 30. die Wissenschaften liebende!) Kaiser Justinian in Constantinopel die Sophienkirche und im ganzen Römischen Reiche so viele andere Kirchen zu bauen anfing, mufsten die öffentlichen Beamten auf alle Weise Mittel herbeischaffen. Dą folgten die häufigen Besteurungen und Vermögensconfiscationen (Libanius UTEP TV lepov Tom. II. p. 170 Reiske.), da waren die duɛvσεs an der Tagesordnung (Cod. Theodos. lib. XI. tit. 20. p. 249. Ritter), da wurden den heidnischen Philosophen und Lehrern der freien Künste ihre Besoldungen eingezogen (s. Zonarae Annall. XIV, 6.) und vgl. Prooemium zum Olympiodor. in Alcibiad. p. XII. und annos. p. 141.).

[ocr errors]
[blocks in formation]

Die ältere, auch die frühere Literatur der Neueren s. bei Fabricius in der Bibliographia antiquar. cap. XVII, §. 4 sqq. p. 813 sqq. vergl. besonders über die Griechischen Schriftsteller, die davon gehandelt, dessen Bibliotheca graeca Vol. IV. pag. 222 sqq. und im Artikel yom Polybius (dessen lib. VI. cap. 19-40. eine Hauptquelle ist) ebendaselbst p. 332 sqq. ed. Harles. wozų jetzt noch das Verzeichnifs der Schriftsteller kommt, welche Jo. Laur. Lydus de Magistrr. Romm. I, 47. p. 82. anführt.

[ocr errors]

Zusatz, die ältere Literatur betreffend: Hygini Gromatici et Polybii de castris Romanis libri gr. et lat. cum notis R. H. S. (Schelii) 1660. befinden sich in einer Heidelbergischen Bibliothek mit handschriftlichen Anmerkungen von Grävius, wovon einigemal Gebrauch gemacht worden. Über Ουρβικίου Τακτικά vergl. man Salmasii Epistolae ad Peirescium I, 32. p. 73. — Ferner bemerke man: Aeneae Taciti Commentarius de toleranda obsidione, graece et latine ed. cum comment Is. Casauboni, notis Jac. Gronovii, Koesii, Caspar. Orellii aliorumque et suis J. Conr. Orellius, Lips. 1818. 8. (auch unter dem Titel: Supplementum Editionis Polybii Schweighaeuseranae.). Ingleichen: „Πέρι παραδρο

μῆς πολέμου τοῦ κυροϋ Νικηφόρου του Βασιλέως, De velitatione bellica Domini Nicephori Augusti, als Anhang von Leonis Diaconi Historia ed. C. B. Hase, Parisiis 1819. fol. p. 111-167.

Zu den neueren Schriften: die Abhandlungen von Le Béau l'ainé sur la Légion Romaine, in den Mémoires de l'Academie des Inscriptions etc. Tom. XXIX. XXXII. XXXV. XXXVII. XXXIX. XLI. und XLII. und Anderer Abhandl. über die Läger u. s. w. ebendaselbst. Stiernemann Principes de l'art de la guerre, tirés de la discipline militaire des Romains, Strasbourg 1764. und dessen Essai sur l'application de la discipline militaire des Grecs et des Romains à notre tems, ebendas. 1772. Nast und Rösch Römische Kriegsalterthümer, Halle 1782. 8. Christ. Gottl. Schwarzii Exercitationes de aetate et statura militari veterum, ad illustrand. vs. 13. capitis IV. Epistolae ad Ephesios (in dessen Exercitationes Academicae quibus Antiquitatis et Juris Romani nonhulla capita illustrantur, ed. Th. Chr. Harles, Norimbergae 1783. p. 80 sqq.). Guil. Vincent Quaestio de Legione Manliana, Londin. 1792. — Über das Kriegsrecht s. Heineccii Syntagma Antiqq. Romm. Jurispr. illustrantt. lib. I. Append. §. 56 sq. und die daselbst angeführten Schriftsteller.

-

[ocr errors]

§. 221.

Kriegsankündigung, so wie Friedens- und BündnissAbschluss, und die dabei vorkommenden Gebräuche: die Fetiales (Fabric. Bibliogr. antiq. XVII, 4. p. 813. *). Züvörderst die Schreibart des Namens: Fetiales, nicht Feciales (s. Nolten. Lex. Antibarb. p. 63. und Marini gli Atti de Fratelli Arvali p. 708. vergl. p. 714. 754. **). Ihre Einführung angeblich durch Numa (Dionys. Hal. II, 71. p. 390. Reisk.); Wahl und Ernennung auf ähnliche Art,

**) S. Beier ad Cic. Off. I, 11. p. 84. besonders Ritter de Fet. in Martini Thesaur. Diss. II, 2. p. 188 — 234. Br. **) S. Hagenbuch. in Orelli Collectio Inscriptt. p. 392 ff. (auch überhaupt über die Fetialen.).

Br.

wie bei den übrigen Priesterwürden (vergl. oben §. 121. p. 159.). Ihre Zahl, unbestimmt, wie es scheint, bald zwei, bald vier, fünf, zehn, auch zwanzig: s. Davis. ad Cic. de Legg. II, 9. p. 215. vgl. Varro de vit. pop. Rom. III. apud Nonium:,,Si cujus legati violati essent, qui id fecissent, quamvis nobiles essent, ut dederentur civitati, statuerunt, fetialesque viginti, qui de his rebus cognoscerent, statuerent, constituerunt." Das Collegium Fetialium Dionys. 1. 1, u. VI, 89. p. 1245. Liv. XXXVI, 3. Ihre Bestimmung: Cic. de Legg. II, 9. §. 21.:,,foederum, pacis, belli, induciarum oratores, fetiales, judicesve sunto, bella disceptanto". Varro de Ling. Lat. IV, 15.: „fetiales fidei publicae inter populos praeerant. Per hos enim fiebat, ut justum conciperetur bellum, et ut foedere fides constitueretur. Ex his mittebant, antequam conciperetur, qui res repeterent; et per hos etiam nunc fit foedus". Das jus fetiale; die dabei beobachteten Cärimonien (vergl. Gell. N. A. XVI, 4. und Dirksen Übersicht der Zwölf - Tafel - Fragmente pag. 639 f.). Die Insignien, die Verhüllung des Hauptes (vergl Liv. I, 32.); die verbena (Servius ad Virg. Aen. XII, 120.: Verbena proprie est herba sacra, sumpta de hoc sacro Capitolii, qua coronabantur fetiales, et pater patratus, foedera facturi et bella indicturi.) u. s. w.

§. 222.

Vorbemerkung. Nothwendige Unterscheidung des Römischen Kriegswesens nach den verschiedenen Zeitaltern des Staats. Verschiedene Einrichtung desselben zu den Zeiten der Könige, in mehreren Perioden der Republik, besonders zur Zeit des Gallischen Kriegs, der Kriege mit den Carthagern u. s. w., zur Zeit des Marius und endlich unter Cäsar und Augustus, wie späterhin unter den. Kaisern, besonders seit dem Aufkommen eines stehenden Heeres (vergl. Ch. G. Schwarz

Observv. ad Nieupoort. p. 338 sq.). Angabe der beiden Hauptepochen, die sich zu den Zeiten der freien Republik im Römischen Kriegswesen bequem feststellen und bei der Betrachtung desselben unterscheiden lassen, unter P. Cornelius Scipio Africanus major und Julius Cäsar; jedoch mit Berücksichtigung der Römi schen Kriegsverfassung in früherer Zeit unter den Königen und im Beginne der Republik, aus der die späteren Einrichtungen hervorgingen, so wie der zuletzt unter den verschiedenen Römischen Kaisern veränderten Einrichtung des Römischen Kriegswesens (Heinecc. Syntagm. Append. §. 56. 57. vergl. die wichtige Anmerkung Niebuhrs, R. G. II. p. 475. not. 74.).

§. 223.

Bildung eines Römischen Heeres (s. die Hauptstelle beim Polybius in den Fragmenten des sechsten Buchs cap. 19. 20. pag. 493 --497. ed. Schweigh., welche natürlich die Sache darlegt, wie sie im sechsten Jahrhunderte Roms war, vergl. Le Béau l'aîné,,de la manière, dont on levait les soldats pour composer la légion", in den Mémoires de l'Academ. des Inscriptt. Tom. XXXII. p. 318 ff.). Recht und Befugnifs der höheren Magistrate, einen aelectus zu veranstalten. Zu diesem Zweck zuvörderst Erwählung der Tribuni militum und Geschäft derselben bei Aushebung der Soldaten. - Kriegsdienstpflichtigkeit nur der fünf ersten Bürgerclassen. Das ganze Römerheer eine Frucht von dem Classensystem des Servius Tullius (vergl. oben §. 98-101.), welches noch bis ins fünfte Jahrhundert der Stadt auf die Einrichtung der Römischen Heere Einflufs hatte, so wie hinwieder die Veränderung der Legion vielleicht auf die Verfassung der Centurien einwirkte (Niebuhr R. G. I. p. 280. [I. p. 491 f. vergl. mit 606 f. 2te Ausg.] H. p. 479.). Im sechsten Jahrhundert folgte nun mit den Punischen Kriegen die gänzliche Umschaffung

« PreviousContinue »