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(leges sumtuariae), die lex Fannia, Licinia und andere (Gellius N. A. II, 24. mit den Auslegern; Platner Exercitatt. II. de legibus sumtuariis, Lips: 1754. cf. Schwarz ad Nieupoort. p. 204. und Haymann zu demselben p. 42.).

§. 108.

Die Verpachtungen. Grofse Abstufung nach Verschiedenheit der Zeiten. Anfangs nur Verpachtung der` Zölle, des Ertrags der Salinen und der geringen Bauten, nachher ein grofses Verpachtungssystem durch die drei Theile der alten Welt. Cic. de Legg. III, 3, 7: „, Censores urbis templa, vias, aquas, aerarium, vectigalia tuento" *). Öffentliches Verfahren dabei (Polyb. VI, 17. pag. 489. ed. Schweigh. Liv. IV, 8. XI, 15. XXIX, 37. Cic. Agrar. I. cap. 3.). Ausdehnung dieser Geschäfte, Menge der Subalternen; Veränderungen unter den Kaisern (Lipsius de magnitudine Rom. pag. 692. Pet. Burmanni Vectigalia populi Romani, Leid. 1737. Heinecc. Syntagm. A. R. I. Illustr. lib. I. Tit. II. §. 18. pag. 44. Hegewisch über die Römischen Finanzen, Altona 1804.). Die Verpachtung der öffentlichen Bauten, sowohl ganz neuer, als auch der Ausbesserungen (Polyb. VI, 13. p. 482. Schweigh. VI, 17. p. 490. und Joh. Laur. Lydus de magistratt. I, 43. fin.).

*) Der Herr Professor Schubert erweiset mir in seinem Buche de Romanornm Aedilibus die Ehre zu sagen, dafs ich die archaïsirenden Gesetzesvorschläge, die Cicero in seinen Büchern De Legibus niedergelegt, für Worte von wirkli chen Gesetzen halte. Die Leser mögen aus meinen Anmerkungen in Mosers Ausgabe ersehen, dafs mir eine solche Ansicht niemals in den Sinn gekommen. Im Verfolg werde ich noch einige Proben solcher gütigen Auslegungen meiner Worte aus Hrn. Schuberts Buch zu geben Gelegenheit haben.

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6. 109.

Zahl der Censoren, zwei (Cic. de Legg. III, 3, 7.). Wahl derselben (Cic. in Rullum II, 11. mit Niebubr II. p. 183.). Ihre Macht. Waren sie verantwortlich? (Dionys. Halic. Excerptt. p. 2358. ed. Reisk.:,,Ettend' of tηy ἀνυπεύθυνον ἔχοντες ἀρχὴν, οὓς ἡμεῖς τιμητὰς καλούς μεν. Jo. L. Lydus I, 43.: "Αρχὴ δὲ ἦν αὕτη των μεγί καὶ οὐδεὶς ἦν ἔξω τῆς τοῦ Κηνσωρος ἐξουσίας, “ vergl. mit Athenäus XIV. p. 66o. c. p. 404. Schweig.: ,, καὶ παρὰ Ῥωμαίοις δὲ οἱ τιμηταί, μεγίστη δ' αὕτη apx;" vergl. oben §. 106. 107. und Schwarz ad Plin. Paneg. XLIV, 4. p. 188.). Zuweilen wurde ein Censor auch selbst zum Princeps Senatus ernannt (Liv. XXVII, 11. XL, 41. vergl. Wenck zum Gibbon I. pag. 152.). Doch Milderung der Macht durch die Vertheilung derselben unter zwei Personen, deren verschiedene Ansichten nicht selten den Verurtheilten Schutz gewährten. Desto furchtbarer war ihre Eintracht, die daher zuweilen ausdrücklich bemerkt wird (Liv. XL, 15. p. 838 sq. Drakenb.:,, Plures quam a superioribus (censoribus) et senatu emoti sunt et equos vendere jussi. Omnes idem ab utroque et tribu remoti et aerarii facti sunt; neque ullius, quem alter notaret, ab altero levata ignominia."). Betrachtungen über den Geist des Censoramtes und seine Vortheile für den Staat: Montesquieu de la grandeur et decadence des Romains, chap. 8. Man verbinde damit die jetzt zusammengestellten Fragmente des 4ten Buchs von Cicero's Republik cap. VI, p. 282 sq. ed, Stuttg.

§. 110.

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Amtstracht und Insignien der Censoren: die sella curulis. Ganz purpurne Togen, wenigstens in älterer Zeit (Polyb. VI, 53. p. 568. Schweigh: toyräs δὲ τιμητής, πορφυράς, dagegen Athenäus XIV. p. 660. legt ihnen Thy Tepiπópquçov, d. h. die toga praetexta bei;

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vergl. Schweigh. ad Athen. Tom. VII. p. 669.).
religiös - bürgerliche Cärimonie des öffentlichen Census.
Hergang dabei (Cic. de Divin. I, 45. Liv. I, 44. Dionys.
Hal. IV, 22, p. 690 sq.). Censum agere; die obsignatio
tabularum; die Geschäfte im Aerarium. - Das Verfah-
ren in den Municipien, Colonien und Provinzen. Das
lustrum (Festus p. 209.), die suovetaurilia oder die lepsia,
das feierliche Opfer (Athen. a. a. O. Heinecc. Syntagm.
Append. I, 1, 54. p. 275.) — sub lustrum censeri (Cic.
Attic. I, 18. fin.); lustrum condere und die zuweilen ein-
tretenden religiösen Hindernisse (Liv. III, 22.). Verän-
derung unter den Kaisern, und somit veränderter Sprach-
gebrauch von lustrum (Sueton. in Domitian. cap. 4. Cen-
sorin. de die natal. cap. 18. Gruteri Inscriptt. pag. 332.
vergl. Schwarz Obss. ad Nieupoort. p. 204.). Die chro-
nologische Bedeutung, Verhältnifs der lustra zu der Cen-
sorenfolge (Liv. III, 22. X, 47. mit Niebuhr II. p. 184.);
frühere und spätere Unterlassung der Censur und Cen-
sorenwahl, mit den Folgen für die Römische Zeitrech-
nung (Sueton. in Octavian. cap. 37. in Claud. cap. 16.)
Die Veränderung unter dem Principat betreffend, so
wurde dem Julius Cäsar nach Pompejus Tode die Prac-
fectura morum erst auf drei Jahre übertragen (wie früher
dem Pompejus selbst), sodann auf Lebenszeit. Gründe
dieser Bezeichnung, die nachher auch unter August und
andern Kaisern beibehalten ward. Verschiedene Mei-
nungen: Casaubon. ad Sueton. Jul. Caes. cap. 76. p. 203.
ed. Wolf. Schwarz ad Plin. Panegyr. XLV, 4. p. 189.
und dagegen Reimarus ad Dion. Cass. XLIII, 14. p. 350.
und der daselbst angeführte Ez. Spanheim de U. et Pr.
Numismm. Tom. II. p. 472 sq. vgl. XLIV, 5. p. 384.).
Das Wesen der Censorgewalt ging auf die Kaiser über,
wenn sie gleich nicht Censoren genannt seyn wollten.
(Dio Cass. LIII, 17. mit Reimar. p. 711. vergl. p. 748.
Daher keine Censoren mehr gewählt. Domitianus wird

Censor perpetuus; das entgegengesetzte Betragen des Trajanus und der Antonine: Plin. Paneg. a, a. O. „Ideo non Censuram adhuc, non Praefecturam morum *) recepisti," mit Schwarzens Note, vergl. Gibbon II. cap. 10. p. 134.). Spätere Versuche die Censur als eine eigene Magistratur wiederherzustellen. Der Kaiser Decius und der Censor Valerianus (Scriptt. Hist. Aug. p. 173 sq. und Gibbon a. a, O. p. 133-135.). Mifslungene Versuche (Symmachi Epistoll. IV, 45. vergl. Mich. Conr. Curtii Commentarii de Senatu Romano post tempora Reipubl. liberae, lib. IV. cap. 4. p. 105. ed. Genev.).

I.

Cap. VI.
Staatsverwaltung.

Römischer

§. 111.

cher Senat. Literatur: s. oben §. 83. und vergl. die Hauptstelle des Varro beim Gellius XIV, 7. und Fabricii Bibliograph. Ant. cap. XIV. pag. 706 sq. Schwarz Observv. ad Nieupoort. pag. 89. und Haymann zu demselben pag. 7. Der Senat zu den Zeiten der Könige; während der Zeiten der freien Republik;

*) Aus der Praefectura morum scheinen sich auch einigermafsen dis crimina extraordinaria der Kaiserzeit entwickelt zu haben. Ich habe über den Ursprung derselben viel in meiner Abhandlung über Crimen und Delictum gehandelt, und manches Hiehergehörige steht im 4ten Cap. der Abhandlung Molitor's, welches überschrieben ist de notatis ex edietis princip. Birnbaum,

unter den Cäsaren vergl. Heinecc. Syntagm. I, 2. §. 46 sqq. p. 66 sq.). Hoffa (J.) De Senatu Romano qualis fuerit Reipublicae Romanae temporibus. Marburgi 1827. Betrachtungen des Senats im Einzelnen, als Rath, Collegium u. s. w. *). Zusammenberufung desselben, in ältester Zeit durch die Könige (Livius I, 48.), dann später gewöhnlich durch die Consuln, Praetores u. s. w. (Cic. Epp. ad Famil. X, 12. 28.). Welchen magistratus kam überhaupt das Recht zu, den Senat zu versammeln? Hatten es die tribuni plebis (Cic. 1. 1. de Orat. III, 1. Gellius XIV, 7. vergl. Dio Cass. LVI, 47. p. 844. ed. Reimar. mit der Anmerk. und ebendaselbst über das Recht der Tribunen, den Senat zu vertagen **), oder die triumviri (Gellius XIV, 7. 8.)? Art der Zusammenberufung. Edictum oder edicere senatum (vergl. Heinecc. 1. 1. §. 47. p. 68.). Feierliche Formel des Präco (s. Gellius 1. 1. Brissonius de formull. 11. p. 264.). Art der Einberufung der auf dem Lande (ruri [doch auch rure: Seyfert latein. Sprachl. §. 1806. Ruddimanni Institutt. Gramm. lat. II. pag. 276. ed. Stallbaum.] agentes) sich aufhaltenden Senatoren (vergl. Cic. de Se

*) Über die privatrechtlichen commoda des Senatscollegii. Jus arcam publicam habendi. Coleri parerg. c. 28. in f. (in Otto Thesaur. T. I. p. 380.). Cramer in der Ausg. der Comm. vet. in Juvenal. Sat. X, 24. p. 380–382. XIV, 261. P. 530. Dirksen. **) Dion. Halic. X, 31. p. 2073, anno 554. vor Chr., 298 (300) u. c. setzte es der Tribun Ícilius zum ersten Male durch, dafs die Volkstribunen, auch wenn sie nicht Senatoren waren, Senat halten durften. Nachher (a. u. c. 623.) ward darin durch das Plebiscitum Atinium eine Änderung getroffen. (Fabric. ad. Dion. Cass. 1. 1. und Gell. XIV, 8. mit Gronov's Note, dafs die Volkstribunen aus der Zahl der Senatoren gewählt werden sollten.) Auch hatten sie das Vertagungsrecht (s. ibid.).

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