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Die Anmerkungen, welche zu den Episteln gegeben sind, wollen weiter nichts, als den Schüler in seiner Vorbereitung unterstützen, ihm über die Schwierigkeiten hinweghelfen, welche sich seinem Verständnis der Worte entgegenstellen; die Erläuterungen sachlichen Inhalts und die kurzen Angaben über Personen sollen ihn der Mühe des Nachschreibens beim Vortrag des Lehrers überheben und zugleich dazu dienen, seine Aufmerksamkeit auch auf diese Seite hin zu richten. Von Nutzen konnten sie aber nur sein, wenn sie bestimmt in ihrer Fassung waren; es sind deshalb auch bei zweifelhaften und philologischer Forschung unterliegenden Stellen und Daten nur in seltenen Fällen mehrere Auffassungen angeführt worden. Die Herstellung der Übersetzung, die Entwickelung des Inhalts und des Zusammenhangs der Gedanken ist der Unterrichtsstunde überlassen, in der Ars poetica aber ist hier und da ein Fingerzeig gegeben. Was über Horaz und sein Leben, seine Sitten und Ansichten zu sagen ist, hat Rosenberg in seiner Ausgabe der Oden, welche den ersten Band dieser Horaz-Edition bildet, und in seiner Lyrik des Horaz hinreichend erörtert. So wünsche ich denn nur, 105376

dafs die Erklärung brauchbar befunden werde und dazu diene, unserer Jugend auch diesen Teil horazischer Poesie mehr zugänglich zu machen; ich selbst werde für jede Belehrung und jeden Wink zur Verbesserung des Gegebenen herzlich dankbar sein.

Naumburg a. S., 1888.

H. S. Anton.

OF THE

UNIVERSITY

OF

Q. HORATII FLACCI EPISTULARUM

LIBER PRIMUS.

I.

AD MAECENATEM.

Prima dicte mihi, summa dicende Camena,
spectatum satis et donatum iam rude quaeris,
Maecenas, iterum antiquo me includere ludo:
non eadem est aetas, non mens. Veianius armis

5 Herculis ad postem fixis latet abditus agro,

Epist. 1, 1. Maecenas hatte den Dichter aufgefordert, seine Beschäftigung mit der lyrischen Poesie wieder aufzunehmen; Horaz erwidert, dafs ein Mann in seinem Alter lieber versus et ludicra bei Seite lasse und sich mehr dem Studium der praktischen Philosophie zuwende. Wann aber die Epistel geschrieben, ist in derselben nicht angedeutet.

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spectatae virtutis.

summa]

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1. Camena] (C. 3, 4, 21 Camenae) casmena carmena carmen cano, altitalische Gottheit des Gesanges und römische Benennung der Musen, metonymisch für Gesang, Lied selbst. extrema. C. 3, 28, 13. 2. spectatum] rude] ,, ein Stock mit einem Knopfe oder einer Kugel am Ende, dessen sich die Gladiatoren und Soldaten bedienten, wenn sie angreifen und sich verteidigen lernten, oder wenn sie sich zum Vergnügen übten“. (Rich). Einen solchen Rapierstab erhielten Gladiatoren, sei es vom Veranstalter der Spiele oder vom lanista, wenn sie sich erprobt hatten und mit Einwilligung des Volkes vom weiteren Dienst entbunden wurden (rude donari). Sie weihten dann ihre Waffen dem Herkules und hingen sie in einem Tempel desselben auf; ad postem, an einem Pfeiler. 3. ludo] sc. gladiatorio. ludus ist eine Schule zum Unterrichten, sei es in den Wissenschaften und Künsten (litterarius), oder im Saitenspiel (fidicinus) oder in der Kampfesweise der Gladiatoren (gladiatorius). Letzteres geschah unter Leitung eines lanista. 4. Veianius] Name eines solchen verabschiedeten Gladiators, der damals eine besonders bekannte Persönlichkeit war. 5. fixis] wie adfixa in C. 3, 5, 19. –

HORATII EPISTULARUM.

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