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Die neuen administrativen Eintheilungen Japan's.

Von Leo Metschnikoff.

(Mit Karte, s. Tafel 21.)

Die uralte, wesentlich geographische Eintheilung des Japanischen Reiches in neun grosse Landschaften oder Provinzen, deren jede wieder in eine Anzahl Kuni, Bezirke zerfällt, ist bereits bekannt und wird hier nur zur Orientirung gegenüber der neuen Eintheilung kurz vorausgeschickt. Nach Angabe der Japanischen Chronisten wurde die alte Eintheilung schon in der Mitte des 2. Jahrhunderts durch den Kaiser Sai-ma,,den natürlichen Verhältnissen des Landes entsprechend festgestellt. Diese Provinzen sind:

1. Kinai, die centrale Landschaft, galt als das unveräusserliche Eigenthum der Kaiserlichen Familie, selbst zu jenen Zeiten, wo der Kaiser (Tenno) durch den Regenten (Dai Siogun, auch Kuambaku) gänzlich seiner Macht beraubt war. Nur die Einkünfte aus der reichen Stadt Osaka fielen, seit Taiko Hideyosi, stets dem Regenten zu. Die Provinz besteht aus 5 Bezirken: Jamasiro, Jamato, Kawatsi, Idsumi, Setzu.

2. Tokaido, d. i. Östliche Meerstrasse, enthält 15 Bezirke: Ika, Ise, Sima, Owari, Mikawa, Tootomi, Suruga, Kai, Musassi, Sagami, Idsu, Simosa, Hikatsi, Kadsussa, Ara.

3. Tosando, d. i. Östliche Bergstrasse, 13 Bezirke umfassend: Omi, Mino, Hida, Sinano, Kodsuke, Sinodsuke, Iwaki, Iwasiro, Usen, Rikusen, Rikutsiu, Ugo, Mutsu. Die Bezirke Ugo und Usen sind in neuerer Zeit aus dem vormaligen Bezirke Dewa gebildet. Einige in Japanischen geographischen Namen häufig vorkommende Suffixe sind: sen Vordertheil, tsin Mitteltheil, go Hintertheil.

4. Hokurokudo, d. i. Nördliche Continental-Strasse, besteht aus 7 Bezirken: Wakassa, Etsisen, Kaga, Etsisiu, Etsigo, Noto, Insel Sado.

Die drei letzteren Provinzen, Tokaido, Tosando und Hokurokudo, bilden zusammen das historisch sehr wichtige Land Kuanto, d. i. das Land östlich der Schutzwehr; die nachfolgenden vier werden dem gegenüber häufig unter dem Namen Kuansai (d. i. das Land im Westen der Schutzwehr) vereinigt. Als Schutzwehr, Kuan, soll man die von früheren Kaisern in Kinai erbauten Burgen, Siro, betrachten.

5. Sanindo, d. i. Bergstrasse an der Sonnenseite, 8 Bezirke umfassend: Nagato (Tsiu-siu), Suro, Aki, Bigo, Bitsiu, Bisen, Harima, Mimasaka.

Petermann's Geogr Mittheilungen. 1876, Heft XI.

6. Sanjodo, d. i. Bergstrasse an der Schattenseite, 8 Bezirke: Irami, Isumo, Hoki, Inaba, Tasima, Tango, Tamba, Insel Oki.

7. Nankaido, d. i. Südliche Meerstrasse, enthält nur Einen auf der Hauptinsel ') liegenden Bezirk, Kiy, dann die 4 Bezirke der Insel Sikoku: Sanuki, Awaj, Tosa und Iyo, so wie die Insel Awadsi, den heiligen Wohnort des Götterpaares Isanagi und Isanami no Mikoto.

8. Saikaido, d. i. Westliche Meerstrasse, besteht aus der Insel Kiu-siu und allen übrigen südlich liegenden Inseln des Japanischen Archipels, welche letztere Dependentien des Fürstenthums Satzuma bilden. Zur Zeit des Lehenswesens konnte dieses Fürstenthum, der Familie Simadsu gehörig, gewissermaassen als ein abgesonderter Staat angesehen werden. Der König der Riu-kiu oder Lu-tschuInseln war seit der Mitte des 17. Jahrhunderts ein Vasall von Satzuma; zu fast derselben Zeit wurden die westlich liegenden Amakusa-Inseln von Murata, einem Lehnsmanne der Simadsu, erobert. Die 9 Bezirke von Saikaido heissen: Busen, Bugo, Tsikugo, Tsikusen, Hisen, Higo, Hiuga, Oosumi und Satzuma. Der Bezirk Hiuga ist ein Hauptschauplatz der Japanischen Geschichte, die Wiege des seit Zinmu Tenno regierenden Kaiserhauses. Der echt Japanische Name Hiuga (der Sonne zugewandt) ist nahezu ein Synonym des später aus zwei Chinesischen Worten gebildeten ,,Nip-pon" (Jits-pang).

9. Hokukaido, oder Nördliche Meerstrasse, wurde in neuerer Zeit gebildet. Jetzt, nach dem Austausch der Insel Sachalin gegen die Kurilen, besteht diese Provinz aus 11 Bezirken, von denen 10 auf der Insel Jesso liegen: Osima, Iburi, Siribesi, Hidaka, Tokatsi, Kusiro, Nemoro, Isikari, Tesiro und Kitami. Der 11. Bezirk heisst Tsi-sima, d. i. die Tausend-Inseln, und umfasst die Kurilen.

Diese alte Eintheilung des Reiches entsprach schon seit Jahrhunderten den Bedürfnissen der Verwaltung nicht mehr.

1) Die Europäer nennen bekanntlich die Hauptinsel Nippon, aber diese Anwendung des Namens des ganzen Reiches für die grösste Insel ist eine ganz willkürliche. Die Japaner nennen die von uns Nippon genannte Insel Nai tsi, d. i. Continent, Inneres Land, Sikoku heisst,,die vier Provinzen", und Kiu-Siu:,,neun Provinzen". Die Wörter Koku und Siu sind sehr gebräuchliche Chinesische Ausdrücke für Kuni. Jesso (Jebisu Kura) bedeutet das Wildenland, wird in der officiellen Sprache nicht gebraucht.

51

Nur ausnahmsweise fielen in den letzten Zeiten des Lehnswesens die Grenzen eines Fürstenthums mit denen eines Bezirkes zusammen. Das ganze Reich wurde von sechs grossen fürstlichen Familien beherrscht: Tokugawa (in Kinai und Tokaido), Simadsu (in Saikaido), Mori, Uye-Sugu, Mayeda und Satake. Das Siogunat war in der TokugawaFamilie erblich geworden; die anderen Familien aber, namentlich die Simadsu und Mori, kümmerten sich um die Regierung des Siogun eben so wenig wie um die des Tenno oder Mikado. Die ersten Vertreter dieser Geschlechter vereinigten mehrere Bezirke unter ihrer Herrschaft; dagegen musste sich die Mehrzahl der kleineren Daïmios mit wenigen Kreisen eines Bezirkes begnügen.

Bekanntlich wurde im Jahre 1869 das Lehnswesen in Japan aufgehoben, jedoch blieben die Daïmios in den vormals von ihnen beherrschten Gebieten als Kaiserliche Gouverneure. Schon im J. 1871 wurde dann im ganzen Reiche eine neue administrative Eintheilung eingeführt, mit der wir uns nun beschäftigen wollen.

Diese neue Eintheilung ist eine den jetzigen Verhältnissen Rechnung tragende Ausbildung des seit der Zeit des Kaisers Ten-dsi üblichen aus China entlehnten Gunken-Systems, welches 1871 nach dem Muster der Französischen Departements modificirt wurde. Das heutige Ken entspricht daher dem Französischen Departement, der Gouverneur desselben, Ken-rey, dem Präfekten.

Das Gun-ken - System.

Die drei Hauptstädte Japan's bilden eximirte Verwaltungs-Bezirke, mit der Chinesischen Benennung Fu, unter einem vom Kaiser unmittelbar ernannten Ober-Bürgermeister. Es sind diess die beiden eigentlichen Reichs - Hauptstädte, Kio, und das Japanische Venedig, Osaka, die Residenz einer vormals sehr mächtigen Handels-Aristokratie.

Saikio - Fu, oder „Bezirk der westlichen Hauptstadt", begreift die Stadt Kioto oder Miako, die im Jahre 790 n. Chr. vom Kaiser Kan- mu gegründet und ,,Schloss des Friedens" (Hei-an-zio) genannt wurde; bis zum Jahre 1868 ist sie stets Kaiserliche Residenz gewesen. Die geographische Lage des Kaiserlichen Palastes') ist 35° 1' 20" N. Br., 4° 1' 40" W. L. v. Tokio (Jeddo) 2). Die Stadt ist sehr malerisch auf den Hügeln der zwei Bezirke (korori oder gun) Kadono und Atagi der Provinz Jamasiro gelegen, dicht beim Flusse Kamo, und erfreut sich eines schönen Klima's, da sie sich ausserhalb der Wirkung des Kuro-siwo befindet und durch Gebirge (Fuku-jama, Omine und Nagane) gegen die kalten Luftströmungen des Ochotskischen und Bering'schen Meeres geschützt wird. Die Stadt

1) Noch heutzutage Hei-an-zio genannt.

2) Der Meridian von Jeddo oder Tokio 139° 46′ 6′′ Ö. L. v. Gr.

wird in zwei Theile, obere und untere, dann in 65 Abtheilungen eingetheilt und enthält 63.217 Häuser, 93 Sintoistische und 945 Buddhistische Tempel. Die Bevölkerung wird zu 238.663 Seelen 1) angegeben, davon 117.558 männlichen Geschlechtes.

Die Japanesen betrachten diese entthronte Hauptstadt als eine Art Athen, da Saikio oder Kioto seit Alters der Mittelpunkt der nationalen Gelehrsamkeit ist, und der hier gesprochene Dialekt als das klassische Japanisch gilt. Saikio ist auch das Centrum mehrerer wichtigen Produktionszweige, von denen die Porzellan- und Bronze-Fabrikation den meisten Ruhm geniessen. Doch hat seit dem Fortgange des Hofes diese uralte Stadt sehr abgenommen. Eine Französische für die Wiener Ausstellung herausgegebene Schrift vom Jahre 1873 2) giebt noch für Saikio 374.663 Einwohner an, dabei muss ich aber bemerken, dass die Angaben dieser Französischen Schrift überhaupt wenig Zutrauen verdienen.

Tokio-Fu, oder der Bezirk der östlichen Hauptstadt" (Jeddo) 3) mit dem Hafen Sinagawa nebst mehreren kleinen Ortschaften der Bezirke Musassi und Simossa, welche in der unmittelbaren Nähe der Hauptstadt liegen. Diese Stadt wurde zu Ende des 16. Jahrh. von dem berühmten Gongen Sama (Tokugawa Yeyasu) gegründet und zur Hauptstadt der von ihm gestifteten Siogun-Familie erhoben. Diese Hauptstadt Japan's ist den Europäern am besten bekannt und schon von mehreren Schriftstellern genau beschrieben worden 1).

Obgleich dicht an der Küste eines der grössten und schönsten Meerbusen der Welt liegend, geniesst Jeddo nur wenige von den Vortheilen einer Hafenstadt, da die Rhede von Sinagawa für grosse Schiffe kaum zugänglich ist, obgleich die Regierung sie für die Kriegsschiffe und eine neulich gebildete Japanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft ") für ihre der Amerikanischen Pacific Mail S. S. Cabgekauften Dampfer benutzen wollen.

Nennen wir Kioto das Japanische Athen, so muss Jeddo das Babylon des fernen Ostens betitelt werden. Die Theater von Jeddo sind die besten des ganzen Reiches; die Restaurants und Theehäuser gelten im Reiche als das non plus ultra ihrer Art; die Gey-sia (Tänzerinnen und Sängerinnen) und die Dsioro der Josiwara (Lupanarien) von Jeddo kennen keine Nebenbuhlerinnen im ganzen Osten.

1) Im J. 1875. S.,,Nihon tsi si Sai-yo". (Grundriss der Statistik des Japanischen Reiches.)

2) Une notice sur l'Empire du Japon. Jokohama 1873.
3) 35° 40 49" N. Br.

4) S. Mitford's,,Tales of Old Japan"; Alcook's,,The Capital of the Taycoons"; ferner Aimé Humbert, R. Lindau, Baron v. Hübner und ein in Jokohama herausgegebenes Werk,,Tokio Guide" by a resident (1874). 5) Die Gesellschaft Mitsubisi, welche von der Regierung patronirt wird und zwei Mal monatlich nach Hakodadi und nach Schanghai einen Dampfer befördert.

Die Umgegend Jeddo's ist die grösste und fruchtbarste Ebene des Japanischen Kaiserreiches und die Reis-Produktion hier daher sehr wichtig; dagegen hat die Stadt nur eine geringe industrielle Entwickelung aufzuweisen; nur einige Kunst- und Luxus- Fabrikate (hauptsächlich Lack- und Bronzewaaren) müssen erwähnt werden.

Das von dem Sohne des berühmten Gongen-sama dekretirte Gesetz des ,,Sankin", welches alle Daïmio jährlich zu einer sechsmonatlichen Residenz in der Hauptstadt verpflichtete (während ihre Familien sogar das ganze Jahr Jeddo nicht verlassen durften), hat zu einer ungemein schnellen Entwickelung dieser östlichen Hauptstadt mächtig mitgewirkt. Seit der Aufhebung des Sankin-Gesetzes (1866) hat die Einwohnerzahl stark abgenommen, so dass wir heutzutage hier kaum 600.000 ) Einwohner finden, statt der vormaligen 1 Million.

Osaka - Fu 2), in der Provinz Setzu, wurde vom Kaiser Nintoku im Anfange des 4. Jahrhunderts gegründet, und war unter dem Namen Kotsu-miya für eine kurze Zeit die Hauptstadt des Kaiserreiches. Später, im 16. Jahrhundert, spielte sie wieder eine wichtige politische Rolle als Residenz des Regenten Kuanbaku (später Taiko) Toyotomi Hideyosi. Zu jeder Zeit aber war Osaka die Hauptstadt des Handels. Diese Bedeutung verdankt Osaka ihrer günstigen Lage nahe bei den Mündungen des schiffbaren Yodogara, welcher, aus dem Biwa - See herausfliessend, eine bequeme Verbindung Kioto's mit dem Meere begünstigt. Osaka selbst hat keine den grossen Schiffen. zugängliche Rhede und benutzt als Ausladungs - Punkt die ihr gegenüber liegende Stadt Hiogo (40.000 Einwohner), deren Vorstadt Kobe jetzt eine der wichtigsten Residenzen der fremden Kaufleute ist. Seit der Eröffnung mehrerer Häfen für den fremden Verkehr hat Osaka sehr an Bedeutung und Reichthum verloren. Heute hat diese dritte Hauptstadt Japan's 271.992 Einwohner. Die Einrichtung einer regelmässigen Flussdampfschifffahrt zwischen Osaka und Fusimi in der Nähe von Kioto und die seit zwei Jahren eröffnete Eisenbahn nach Hiogo konnten die Abnahme der Stadt nicht hemmen; es ist zu fürchten, dass die Vollendung der schon seit 1 Jahren im Bau begriffenen Bahn nach Kioto der Stadt ebenfalls nicht viel helfen wird, da sich der ganze Handel des Landes mehr und mehr in Jeddo und Jokohama concentrirt.

Das ganze Reich, mit Ausnahme der drei oben genannten Fu und der Provinz Hokukaido, wurde 1871 in 66 Ken eingetheilt; später ist diese Zahl auf 60 reducirt.

1),,Nihon tsi si Sai- yo" giebt ihr 595.905 Einwohner und 149.383 Häuser, nebst 104 Sinto- und 1026 Buddhistische Tempel. 2) 34° 40′ 40". N. Br., 4° 16′ W. L. v. Tokio.

Jedes Ken wird von einem Ken-rey verwaltet, der unmittelbar vom Ministerium des Innern ressortirt; der Name der Hauptstadt ist zugleich derjenige des betreffenden Ken. Wir beginnen das folgende Ken-Verzeichniss mit den Namen der vier für Ausländer zugänglichen Ken-Hauptstädte.

1. Kanagawa (Bezirk Musassi) an der Bai von Jokohama; nur nominell Hauptort des Ken, da die Behörden in Jokohama ihren Sitz haben. Eine 7 Ri ') lange Eisenbahn führt von Jokohama über Kanagawa, Tsurumi, Kawasaki und Sinagawa nach Jeddo. 2. Hiogo (Bez. Setzu). — 3. Nagasaki (Bez. Hisen, Kiusiu). 4. Niigata (Bezirk Etsigo) ist der einzige geöffnete Hafen am Japanischen Meere, jedoch wegen der Entfernung von den Hauptsitzen der Produktion von nur untergeordneter Bedeutung; dazu macht der von den Flüssen Niigata und Sinano herbeigeführte Sand die Rhede grossen Schiffen oft kaum zugänglich.

Die übrigen 56 Ken-Städte sind den Fremden noch verschlossen. Ihre Namen sind folgende: 1. In Kinai: Nara (34° 41' N. Br., 3° 56' W. L. v. Tokio; 21.158 Einwohner; im Bezirk Yamato), Sakai (Bezirk Idsumi; 34° 35' N. Br., 4° 18' W. L. v. Tokio; 38.838 Einw.). 2. In Tokaido: Saitama und Kumagaja (Bez. Musassi), Asigara (Bez. Sagami), Tsiba 2) (Bez. Simosa), Nibari und Totsiki (Bezirk Hitatsi), Mije und Wataraie (Bez. Ise), Aitsi (Bez. Ovari), Hamamatsu (Bez. Tootomi), Sidsuoka (Bez. Suruga), Jamanasi (Bez. Kay). In Tosando: Siga (Bez. Omi), Gifu (Bez. Mino), Ibaraki (Bez. Simodsuke), Tsukuma und Nagano (Bez. Sinano), Mijagi und Midsusawa (Bez. Rikusen), Fukusima und Wakamatsu (Bez. Iwaki), Iwamaje (Bez. Iwassiro), Iwate (Bez. Rikutsin), Awomori (Bez. Mutsu), Jamagata und Oitama (Bez. Usen), Akita und Sakata (Bez. Ugo). In Hokurokudo: Tsuruga (Bezirk Etsisen), Nigawa (Bez. Etsisiu), Isikawa (Bez. Kaga), Aikawa (Insel Sado, berühmt durch alte Goldwäschereien). In Sanindo Sikama (Bez. Harima), Hozio (Bez. Mimasaka), Okajama (Bez. Bisen), Ota (Bez. Bitsiu), Hirosima (Bezirk Aki), Jamagutsi (Bez. Suwo). In Sanjodo: Toyooka (Bez. Tasima), Totori (Bez. Inaba), Simane (Bez. Idsuma), Hamada (Bez. Iwami). In Nankaido: Wakajama (Bez. Kiy), Mioto (Bez. Awa), Kagawa (Bez. Tyo), Kotsi (Bez. Tosa). Saikaido Fukuoka (Bez. Tsikusen), Saga (Bez. Hisen), Midsuma (Bez. Tsikugo), Kokura (Bez. Busen), Oowake (Bez. Bugo), Sirokawa (Bez. Higo), Miasaki (Bez. Hiuga), Kagosima Bez. Satsuma) 3).

') 1 Ri kann zu 4 Kilometer angenommen werden. Die Bahn von Oosaka nach Kobe ist 8 Ri lang.

2) Die von Metschnikoff eingesandte Karte schreibt Tsita. 3) Eine uns vorliegende Nummer der Zeitung,,The Japan Weekly Mail", vom 17. Januar 1874, führt eine Anzahl Ken auf, die wir bei

Auf die Provinz Hokukaido ist das Gun-ken - System nicht ausgedehnt, dieselbe steht vielmehr unter einer Kolonial-Verwaltung, Kaitakussi genannt. Der Gouverneur von Jesso residirt in Hakodadi. Als ich (im Dezember 1875) Japan verliess, war viel die Rede von der Gründung einer neuen Hauptstadt im Norden der Insel, im Bezirke Iburu.

Jedes Ken zerfällt in eine Anzahl Gun oder Kowori (Distrikte); und zwar fallen solcher Gun auf Kinai 55, Tokaido 129, Tosando 132, Hokurokudo 33, Sanindo 53, Sanjodo 81, Nankaido 51, Saikaido 97 und Hokukaido 86. Ganz Japan zählt also 717 Gun.

Der oben citirten officiellen Statistik entlehne ich folgende Tafel über die Grösse der Haupt-Landestheile:

Nai tsi (d. i.,,Nippon" mit Sado, Oki, Awatsi,
Hatsizio)

Saikaido

Nankaido (Sikoku)

Hokukaido.

Riu-Riu mit Mioka-Sima

Q.-Kilom.

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Der stehende Friedensfuss beträgt nur 4 Regimenter Infanterie und 1 Reg. Cavallerie, nebst 2 Batterien und 1 Genie-Bataillon.

Die Kriegs- Marine besteht aus 21 Schiffen (davon 2 eiserne Panzer - Fregatten) mit zusammen 60 Kanonen und 3672 Mann (davon 272 Offiziere). Der erste MarineBezirk hat seinen Sitz in Oodsu im Miura-Kowori (Bezirk Sagami); der zweite in Kagosima.

Eintheilung für Schulzwecke.

Für das Schulwesen ist das Reich in 7 Bezirke eingetheilt:

1. Schul-Bezirk Tokio enthält nebst Tokio-fu 9 ken,
Aitsi enthält 9 ken,

Q.-Ri.

14.592

246.604,8 2.457 41.623,3 1.170 = 19.773

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2.

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Total 23.740 401.306 = ca. 7255 geogr. Q.-Meilen.

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7.

Militärische Eintheilung.

Das ganze Reich zerfällt in 6 Kriegs-Bezirke:

Erster Kriegs-Bezirk in Tokio (Jeddo) besteht aus 3 Si-kuan oder Mili-
tär-Distrikten.

Zweiter Kriegs-Bezirk in Sendai (Bezirk Rikusen): 2 Si-kuan.
Dritter Kriegs-Bezirk in Nagoya (Bezirk Owari): 2 Si-kuan.
Vierter Kriegs-Bezirk in Osaka: 3 Si-kuan.

Fünfter Kriegs-Bezirk in Hirosima (Bezirk Aki): 2 Si-kuan.
Sechster Kriegs-Bezirk in Kumamoto (Bezirk Higo): 2 Sikuan.

Artillerie-Dépôts und Arsenale sind in Tinagawa (Jeddo's
Vorstadt), Osaka, Hiogo, Nagasaki, Kagosima und Hakodadi.

Metschnikoff vermissen, wogegen andererseits einige der oben genannten hier fehlen; bei einigen Namen finden wir eine in beiden Quellen sehr abweichende Schreibweise. Die letzteren sind Ashiba (J. W. M.) Tsiba, Tsita (Metschn.); Gumma (J. W. M.) = Kumagaja (M.); Utsunomiya (J. W. M.) = Mije (M.); Nanao (J. W. M.) = Nagano (M.). Folgende Ken fanden sich nicht bei Metschnikoff: Iruma, Kisaradze, Yemba, Nukada, Chikuma, Inungami, Kashiwazaki, Kamiyama, Oida, Yatsushiro, Tsutsuki, Mimitsu; dagegen fehlen in der Jap. W. M.: Tsukuma, Musaki und Oowake.

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Osaka enthält nebst Osaka und Saikio-fu 10 ken,
Hirosima enthält 8 ken,

Nagasaki enthält 9 ken,

Niigata enthält 7 ken,

Aomori enthält 8 ken und die Provinz Hokukaydo. Jede Bezirks-Stadt besitzt eine höhere Schule, Daygaku-ko. Mittlere Schulen, Tsin-gaku-ko, giebt es 224 im ganzen Reiche; Elementar-Schulen, Sio-gaku-ko, 47.040, für eine Bevölkerung von 33.423.715 Seelen (worunter 16.955.047 männl.). Die Normal-Schulen (Sihan) und Special-Schulen sind bei diesen Angaben ausser Acht gelassen.

Postämter und Telegraphen-Verbindung.

Das Reich zerfällt in 8 Haupt-Postämter, nämlich 1. Tokio, 2. Saikio, 3. Jokohama, 4. Oosaka, 5. Motomura, 6. Oodsu, 7. Sakai und 8. Kobe.

Telegraphische Verbindung ist bereits eingerichtet zwi

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Bilder aus dem hohen Norden.

Von Karl Weyprecht.

7. Der Walross - Jäger.

(GEOGRAPHIE UND ERFORSCHUNG DER POLAR-REGIONEN, Nr. 122.)

Noch vor wenigen Jahren zog alljährlich aus dem nördlichsten Theile Europa's, von Tromsö, Vardö, Hammerfest und aus den Fjorden, die tief nach Finnmarken einschneiden, eine ganze Flotte nach Norden und Osten zum arktischen Eise. Ihr Zweck war die Jagd in den Gewässern von Spitzbergen und Nowaja Semlja. Geladen mit Speck und Häuten, mit Pelzen und Walrosszähnen, kehrte sie im Herbste zurück.

Mit der rasch vermehrten Zahl der Jäger wurde aber auch rasch die Beute geringer, und die Folgen des Gemetzels unter den hochnordischen Thieren liessen nicht lange auf sich warten. Die Jagd wurde immer schwieriger und immer weniger entsprechend ihr Lohn. Je tiefer im Eise die Jäger nach dem seltener gewordenen Wild suchen mussten, desto grösser war auch die Zahl der Schiffe, die, zerquetscht oder von ihren Bemannungen verlassen, dem Eise als Opfer

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