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sachen begründete Studien schliesslich hochwichtige Aufschlüsse ergeben müssen für die Lösung der schwierigsten und eingreifendsten Fragen der Wissenschaft. Zudem finde der menschliche Geist, wenn er sich gegen die Annahme der Hypothese von der Arten - Entstehung sträube, kaum eine einigermaassen befriedigende Erklärung für die Ver

breitung der lebenden Wesen über die Oberfläche der Erde, wie sie augenblicklich besteht, also in Gestalt mehr oder weniger zahlreicher Gruppen von sich nahestehenden und einander ähnlichen Formen, die bestimmt zu sein scheinen, dieselben Rollen in der Ökonomie der Welt zu spielen.

Zur Entdeckungsgeschichte der West-Australischen Wüste.

(Mit Karte, s. Tafel 2.)

Im Jahrgang 1863 der ,,Geogr. Mittheilungen" (S. 27 ff.) wurde in den Begleitworten zu einer Karte von West-Australien für Stieler's Hand-Atlas der Versuch gemacht, die Natur des Landes in kurzen Sätzen zu charakterisiren. Man kannte es damals nirgends weiter als 50 bis 60 D. Meilen landeinwärts von der Küste, nur dieser verhältniss mässig schmale Streifen konnte daher in Betracht gezogen werden und es schien eine Unterscheidung von drei Regionen. gerechtfertigt: einer südlichen von der Südküste bis 29° S. Br., einer mittleren, die Flussgebiete des Murchison und Gascoyne umfassenden zwischen 29° S. Br. und dem Wendekreis, und einer nördlichen mit den Flussgebieten des Ashburton, Fortescue, Sherlock, Yule und De Grey. südliche Abtheilung wurde bezeichnet als eine öde Hochebene von 1000 bis 1500 Fuss durchschnittlicher Meereshöhe, mit sehr wenig entwickeltem Flusssystem, vielen Salzsee'n und Sümpfen, mangelndem Thierleben. Die zweite hat mehr geneigte Ebenen, daher weniger Salzsee'n und Sumpfe, die Flüsse Gascoyne und Murchison führen das Regenwasser ab, bisweilen in gewaltigen, zerstörenden Fluthen, ihre Thäler und Nebenflüsse bieten grasreiche, von jagdbaren Thieren und Eingeborenen belebte Landstriche, wahrend nach der Küste hin die trostlosesten, wasserarmen, zum Theil mit undurchdringlichem Dickicht bewachsenen Flächen sich ausdehnen und nur südlich vom Murchison ein für Ackerbau geeignetes, fruchtbares Hügelland, der Victoria-Distrikt, die Meeresküste begleitet. Die nördliche Abtheilung, ein von Flüssen durchzogenes Terrassenland, bietet gunstigere Bedingungen des Bodens und der Bewäs serung, als die beiden anderen, erschwert aber den Anbau durch das tropische Klima.

Damals war man weit entfernt von dem Glauben, dass das ganze weite Innere des Landes von einer Wüste erfillt sei, dass die Hochflächen im Süden nur einen Theil dieser Wüste ausmachen, dass sie sich auch im Westen zwischen Gascoyne und Murchison bis an die Küste heranziehe, indem die Flussthäler nur eine geringe Unterbrechung darstellen, und dass im Norden bereits die dritte Petermann's Geogr. Mittheilungen. 1876, Heft I.

Terrasse von der Küste aus der Beginn jener Wüste sei, dass die gras- und thierreichen Landstriche, die man hier und dort gefunden, nicht die Anfänge des guten Landes im Innern, sondern nur Oasen in der trostlosen Wüste bezeichnen. Und es war von unberechenbarem Nutzen für die Erforschung von West-Australien, dass man an der Hoffnung festhielt, im Innern günstigere Naturbedingungen zu finden, denn schwerlich hätte man mit den äussersten Anstrengungen und unsäglichen Leiden, mit Todesverachtung und grossem Kostenaufwand die Entdeckungsreisen fortgesetzt, wenn man vermuthet hätte, was heute klar vor Augen liegt, dass West-Australien mit Ausnahme einiger Küstenstriche, aber mit Einschluss eines beträchtlichen Gebietes von Süd-Australien eine der grössten Wüsten der Erde ist. Die Hoffnung, die nie erlahmende, allverbreitete Triebfeder des Menschen in seinem Streben und Glauben, hat auch die Meere und Wüsten erschlossen, und eins der frappantesten Beispiele von ihrer Lebenskraft giebt uns die Entdeckungsgeschichte der West-Australischen Wüste.

Als den Beginn kann man Eyre's entsetzliche Reise längs der Grossen Australischen Bucht (1840) betrachten, aber erst in den letzten Jahren hat sich die Ansicht geltend gemacht, dass das wüste Litoral, das Eyre beging, schon den Rand der grossen Wüste des Innern bildet. Zwar hatten die verschiedenen Versuche, von der Grossen Australischen Bucht aus in das Binnenland einzudringen '), für das Gebiet von Süd-Australien mit unerbittlicher Übereinstimmung die ununterbrochene Fortsetzung der Wüstennatur vom Meeresstrande nach Norden hin dargethan, und bei einer zweiten Reihe von Expeditionen, die von den

1) Miller und Dutton 1857 von der Streaky-Bai gegen Norden. (Geogr. Mitth. 1859, Tafel 7.)

Stuart 1858 im Westen des Gairdner-See. (Geogr. Mitth. 1860,
Tafel 13.)

Holroyd 1859 von der Fowler-Bai aus. (Geogr. Mitth. 1860, S. 46
und 78.)

M'Farlane 1863 von der Streaky- und Fowler-Bai aus (Geogr. Mitth.
1864, S. 229.)

Delisser und Hardwicke 1865 von dem Kopf der Gr. Australischen
Bucht durch die Nullarbor Ebene gegen Nordwesten. (Geogr.
Mitth. 1867, S. 156; Ergänzungsheft Nr. 30, Tafel 1.)

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West-Australischen Ansiedelungen ausgehend ostwärts die Hochflächen durchzogen 1), fand man nichts als eine Fortsetzung des öden Wüsten - Plateau's mit seinen trockenen oder sumpfigen Salzsee'n von der Küste bis gegen den 30. Breitengrad und 124. Längengrad (v. Gr.) hin, aber es bestand noch eine breite Lücke zwischen diesen WestAustralischen und jenen Süd-Australischen Forschungen und sie konnte nordwärts von Eyre's Reiseweg das gehoffte gute Land bergen. Man war in den Kolonien hiervon so fest überzeugt, dass man annahm, es könnten recht wohl Flüsse aus dem Innern in die Grosse Bucht sich ergiessen, Eyre werde bei seinen Nachtmärschen die sandigen Mündungsbarren überschritten haben, ohne es gewahr zu werden. So kam es, dass J. und A. Forrest noch 1870 mit der guten Absicht auszogen, solche Flüsse zu entdecken; aber gerade ihre Reise um die Grosse Bucht herum nach Süd-Australien verscheuchte die lockenden Phantasiegebilde und erwies, dass die Wüste des Meeresufers sich weiter nach Norden fortsetzt, denn sie hielten sich entfernter vom Meere als Eyre und machten an verschiedenen Stellen Exkursionen landeinwärts.

Weiter nördlich begannen die grossen Unternehmungen zur Erforschung des Innern 1846 mit der Reise der drei Brüder Gregory 2) nach dem Jackson-Berg, Moore-See und Arrowsmith-Fluss, der 1854 die grosse Expedition unter Robert Austin folgte 3). Die letztere kam beträchtlich weiter nach Nordosten, entdeckte den Austin-See, den mittleren Lauf des Murchison-Flusses und mühte sich vergebens in der Wüste zwischen diesem und dem Gascoyne ab, so

1) Roe 1848-9 von Perth südöstlich nach King George's Sound und östlich bis zu den Russell-Bergen. (Journal of the R. Geogr. Soc., XXII, 1852, p. 1.)

C. und A. Dempster, Clarkson und Harper 1861 von Northam am
Avon ostwärts bis zum Kennedy-Berg und Deborah-See. (Geogr.
Mitth. 1863, S. 95 und Tafel 4; 1864, Tafel 10.)
Lefroy 1863 von York ost- und nordostwärts bis zum Burges- und
Robinson-Berg. (Geogr. Mitth. 1864, S. 293 und Tafel 10.)
Hunt 1864 von York über den Deborah-See und Burges-Berg nach
den Hampton-Ebenen. (Proceedings of the R. Geogr. Soc., IX,
1864-5, p. 111; Geogr. Mitth. 1869, Tafel 23.)

C. und A. Dempster 1865 von der Esperance-Bai an der Südküste nach Norden bis gegen die Hampton-Ebenen. (Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin, II, 1867, S. 522.)

A. Forrest 1871 von Perth ostwärts über die Hampton - Ebenen hinaus und dann südwärts nach der Esperance-Bai. (Geogr. Mitth. 1872, S. 230; Journal of the R. Geogr. Soc., XLII, 1872, p. 388 und Karte.)

2) Journal of the R. Geogr. Soc., XVIII, 1848, p. 26 und Karte. Auf dieser Karte ist ausser der Gregory'schen Reise die des Lieut. Helpman angegeben, der ebenfalls 1846 von Fremantle zu Schiff nach dem Irwin-Fluss sich begab, um dort die Kohlenlager zu untersuchen. Da aber die kurze Route Helpman's auf der Karte wenig bemerkbar ist und der Titel der Karte leicht zu dem Glauben verführt, Helpman sei mit den Gregorys zusammen gereist, so findet man in Abhandlungen wie auf Karten hie und da in der That Helpman als Begleiter der Brüder Gregory genannt.

3) Journal of the R. Geogr. Soc., XXVI, 1856, p. 235 und Karte. Siehe Gregory's und Austin's Reisen auch in Geogr. Mitth., Ergzheft Nr. 30, Tafel 1.

dass sie endlich genöthigt war, am Murchison abwärts die wirthlicheren Küstenstriche aufzusuchen. Austin hat mit seinen 9 Begleitern alle Schrecken der Wüste reichlich kennen gelernt und er spricht es selbst aus, es komme ihm wie ein Wunder vor, dass seine Expedition aus der gefährlichsten Lage in dem schrecklichen Lande wiederholt gerettet worden sei, aber dennoch war er voller Hoffnung, dass man weiter im Osten ein fruchtbares Land auffinden werde. Er hatte auf dem Weg vom Austin-See zum Murchison-Fluss vier grosse, für gewöhnlich freilich wasserleere Zuflüsse des letzteren überschritten, die aus Nordosten kommen und eine Gegend durchfliessen, in der rothe Kängurus, Emus und Trappen trotz des unfruchtbaren Bodens gesehen wurden. Auch schon vorher hatten er sowohl wie vor ihm die Brüder Gregory das grosse rothe Känguru (Osphranter rufus) in den fernsten von ihnen berührten Gegenden des Innern wahrgenommen und weil dieses Thier weiter gegen Südwest nicht vorkommt, sich angeblich aber nur in sehr fruchtbaren Gegenden aufhält, so lag der Schluss nahe, dass das Land weiter im Innern fruchtbarer sein müsse. Es war diess der beste, ja der einzige auf eine Thatsache sich stützende Grund für die Aufrechthaltung jener Hoffnung, aber auch er sollte sich schliesslich als ein Phantom erweisen.

Vier volle Längengrade östlich über die fernsten Punkte Austin's hinaus drang John Forrest 1869 in die Wüste ein, er erklärt ausdrücklich die von ihm bereisten Gegenden für werthlos nicht nur zum Ackerbau, sondern auch als Weideland, aber auch er traf das grosse rothe Känguru an und fand an seinem östlichsten Punkte einen lichten Wald von Eucalypten, er kehrte daher mit der Nachricht zurück, dass er eine Änderung in der Natur des Landes zum Besseren gefunden habe 1).

Ähnliches wiederholt sich im Norden. Als Augustus Gregory 1856 vom Victoria-Fluss aus gegen Süden bis jenseit des 20. Breitengrades vordrang 2), kam er zwar zuletzt in eine Sandwüste mit Salzsee'n, aber er hatte unterwegs die grasbewachsene, waldbegrenzte Denison-Ebene am SturtCreek angetroffen, und man erinnerte sich lieber dieser Oase als der Wüste. Sein Bruder Frank Gregory kam nach Entdeckung des De Grey- und Oakover-Flusses am 2. September 1861 östlich vom Oberlauf des Oakover 30 D. Meilen von der Nordwestküste in,,ein weites Flachland, bedeckt mit höchst merkwürdigen, von Wasser ausgewaschenen rothen Treibsand- Dünen, die in parallelen Linien mehrere hundert Yards auseinander lagen und gleichmässig in der Richtung von N. 109° O. verliefen. Der Sand ist durch

1) Geogr. Mitth. 1869, S. 467 und Tafel 23; 1870, S. 145. 2) Journal of the R. Geogr. Soc., XXVIII, 1858, p. 1; Geogr. Mitth., Ergzheft Nr. 29, Tafel 1 und 3.

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