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kleiner als der Minhocão 1). Es ist vielleicht eine Art aus dem Geschlechte der Riesenschlangen, welche noch unbekannt ist.

24. Oktober. Wir sind 10 Legoas von Leopoldina, wo wir heute ankommen wollen. Um das Boot leichter zu machen, warfen wir eine Anzahl Fische und die Anta in das Wasser. Um 4 Uhr Nachmittags waren wir an den Felsenriffen 1 Legoa unterhalb Leopoldina, wären hier fast auf einen Felsen gerannt und das Boot wäre ohne die Erfahrung eines alten Soldaten, welcher den Stoss durch eine entgegengestemmte Stange milderte, zertrümmert worden. Gleich darauf weiter oben sieht man am linken Ufer halb im Grün versteckt die weissen Häuser und rothen Dächer von Leopoldina, welcher Anblick nach so langem Aufenthalte in der Einöde sehr erfreute. Welche Wollust, in einem Hause zu schlafen! Am 26. Oktober brachen wir nach Goyaz auf. Unterwegs noch Abenteuer mit den Unzen, welche Nachts dicht um das Lager herum knurrten, dann Ankunft in Goyaz."

Es folgt nun als Nachtrag eine Beschreibung der Untersuchungsreise eines Bewohners von Santa Rita nach den einstigen Goldminen der Araés am Rio das Mortes im Jahre 1852, wohin dieser von der Lagune Dumbá-pequeno aus in circa 36 Tagen unter fürchterlichen Mühseligkeiten gelangte. 10 Legoas oberhalb dos Araés hat der Rio das Mortes einen mächtigen, circa 50 palmos hohen Salto 2). Den Rückweg nahmen sie in der Richtung auf die 14 bis 15 Legoas entfernte Strasse nach Cuyabá hin, welche sie bei Passa-vinte erreichten. Beschreibung einer anderen. Expedition, 1854, von einem Mönche zur Bekehrung der Chavantes unternommen, an den Rio das Mortes, welcher gross, fast so breit wie der Araguaya, ohne Felsen und Schwellen ist. Sie gelangten in 10 Tagen bis an eine Cachoeira 3) dicht unter Araés, circa 40 Legoas von der Mündung des Flusses entfernt, wo, d. h. bei der Cachoeira +), sie umkehrten und in 4 Tagen in Araguaya ankamen.

Ich halte es für sehr bedauerlich, dass der Forscher, dessen Reisenotizen hiermit enden, nicht im Stande war, die meiner Ansicht nach sehr dankbare und das allgemeine

1) In ganz Brasilien trifft man die Erzählung von der Existenz eines riesengrossen, meist unterirdisch in Höhlen lebenden Wurmes oder einer solchen Schlange, welche Niemand gesehen, sondern von welcher nur Alle haben sprechen hören. Von einer besonderen Furcht vor derselben oder einem Schaden, welchen sie anrichten soll, habe ich nie gehört. In San Paulo werden die Amphisbänen cobra de duas cabeças, d. h. zweiköpfige Schlange, oder auch mitunter minhoca genannt, also würde minhocão die grosse minhoca bedeuten, das wäre etwa Riesenwurm, was lebhaft an unseren Lindwurm erinnert.

2) Wasserfall.

3) Stromschnelle.

4) Daraus sieht man, dass sie vom Araguaya aus zu Wasser vordrangen.

Interesse der gesammten Provinz Goyaz sehr fördernde Aufgabe, die Befahrung des Araguaya zu beleben, die zerstreuten, unpassend angelegten Ansiedelungen an den Strom als natürliche Verkehrs-Ader zu ziehen und so den abgelegenen Landstrich, welcher bis jetzt fast ausschliesslich durch eine sehr lange, mit Gefahren aller Art verknüpfte, sich Monate lang fast nur durch Einöden, wo die Indianer streifen, ziehende Landreise zu erreichen ist, in den Weltverkehr zu ziehen. Ich habe verschiedene Leute gesprochen, welche die Landreise durch San Paulo nach Goyaz und Cuyabá gemacht hatten und mir die Gefahren und Mühseligkeiten derselben schildern lassen. Natürlich können bloss Maulthiertropen zu dem Transporte der Waaren &c. benutzt werden, und es wurde mir versichert, dass, als einstmals die Regierung den wunderbaren Entschluss fasste, das Eisenwerk Ipanema bei Sorocaba (Provinz San Paulo) dicht an einem äusserst reichen eisenhaltigen Gebirge Arasorocaba eingehen zu lassen, und die vortrefflichen Maschinen auseinander nehmen liess und, einzeln auf Maulthiere verladen, nach Goyaz oder Cuyabá zur Anlage eines neuen derartigen Werkes schickte, unterwegs ein grosser Theil der Thiere den mächtigen Anstrengungen bei dem Tragen dieser ungewöhnlich grossen Lasten erlag, so dass die kostbarsten Maschinentheile liegen bleiben mussten und noch theilweis zu meiner Zeit (1862-66) dicht an der Strasse, halb von Gras überwachsen, zu finden sein sollten. Tausende waren vergeblich vom Staate verschwendet und ein gut eingerichtetes Werk, dessen grossartige Reste ich auf einer Reise besuchte, vollständig ruinirt worden. So geht es leider fast. stets mit den öffentlichen Unternehmungen in Brasilien und am meisten in Folge des zu häufigen Wechsels der Behörden. Ein durch einen intelligenten, patriotischen ProvinzialPräsidenten in das Werk gesetztes, allgemein nützliches Unternehmen, als Bau einer Strasse &c. wird, wenn nach Ablauf der vierjährigen Wahlperiode ein Präsident der Gegenpartei oder auch nur eine andere Persönlichkeit an dessen Stelle tritt, halbvollendet nach Vergeudung fabelhafter Summen dem Verfall überlassen und ein neues begonnen, welches meist dasselbe Geschick ereilt. Kleinliche Kirchthurmpolitik, Verfolgung egoistischer Pläne, vollständiger Mangel an Verständniss für das Wirken in gemeinnützlichem Interesse ist das hauptsächlichste Characteristicum der innern Verwaltung des Brasilianischen Kaiserreiches. Während grossartige Summen auf den Bau von Strassen, Brücken &c. verwandt werden, findet man wohl nirgends schlechtere als hier, da der grösste Theil des Geldes in den tiefen Taschen der verschiedenen Personen, durch welche es zu laufen hat, verschwindet.

Den Umstand, dass der reisende Dilettant leider nicht, was doch viel wichtiger, und interessanter gewesen wäre,

die in den Araguaya mündenden Flüsse zu erforschen suchte, statt der wiederholten Besuche verschiedener Lagunen, erkläre ich mir einestheils aus Mangel an Zeit und anderntheils aus der angeführten auffälligen Furchtsamkeit der Begleitung; möglicherweise erschienen solche Untersuchungen dem Herrn Präsidenten selbst nicht gefahrlos und besser für spätere Zeiten bei stärkerer Bevölkerung der Araguaya

Gestade aufschiebbar. Immerhin erscheint mir die Erzählung dieses Ausfluges des Beachtenswerthen genug zu bieten und die Schlichtheit der Erwähnungen, die Nüchternheit der Auffassung, der gänzliche Mangel an Abenteuersucht, das ganze Gepräge der Glaubwürdigkeit, welches die einzelnen Notizen tragen, macht sie zu einer angenehmen Lektüre.

Walker's Statistischer Atlas der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika 1).

Dieser Atlas, ganz in jenem grossartigen Stile angelegt und durchgeführt, den wir bei derartigen offiziellen Publikationen der Vereinigten Staaten kennen und bewundern, enthält eine solche Menge des interessantesten Materials, dass es vielleicht sehr angezeigt wäre, wenigstens einzelne Theile aus diesem in Deutschland doch wohl sehr spärlich nur verbreiteten Schatze dem Deutschen Publikum einmal in zugänglicherer Form vor Augen zu führen. Wir finden in ihm Karten über Gegenstände der physischen Geographie und namentlich über zahlreiche Verhältnisse der Bevölkerung der Vereinigten Staaten; das Ganze zerfällt in drei Theile: Part I, Physical Features of the U. St.; Part II, Population, Social and Industrial Statistics; Part III, Vital Statistics.

Diesen Karten sind als Begleitworte die folgenden Dissertationen vorausgeschickt: F. A. Walker: Preface and Introduction; J. D. Whitney: The Physical Features of the U. St.; W. H. Brewer: The Woodlands and Forest Systems; C. H. Hitchcock and W. P. Blake: The Geological Maps of the U. St.; R. W. Raymond: Mines and Mining of the West; C. H. Hitchcock: The Coal Measures of the U. St.; S. W. Stocking: Political Divisions; S. A. Galpin Minor Political Divisions; F. A. Walker: The Progress of the Nation; E. B. Elliot: Population, 1780-1880; E. B. Elliot: An Approximate Life-table for the U. St.; F. A. Walker: Relations of Race and Nationality to Mortality in the U. St.

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Betrachten wir die einzelnen Karten.

I. River Systems, by A. v. Steinwehr. Die Flussgebiete sind in Flächenkolorit angelegt, so dass ihr Grössenverhältniss klar in die Augen springt; so z. B. tritt namentlich die immense Ausdehnung des Mississippi - Gebietes hervor. Den verschiedenen Gebieten sind statistische Angaben über Areal, Regenfall, Korn-, Weizen-, Tabak-, Reis- und Zucker

1) Walker, F. A., M. A., Superintendent of the 9th Census: Statistical Atlas of the United States, based on the results of the ninth census, 1870, with contributions from many eminent men of science and several departments of the government. Compiled under authority of congress.

Produktion, benutzte Dampf- und Wasserkraft nach dem
Census 1870 in blauen Ziffern aufgedruckt.

=

II. Distribution of Woodland 1873, compiled by W. H. Brewer. Die Skala unterscheidet unter: 40 acres Waldland auf der Q.-Mile weiss, 40-120, 120-240, 240-360, 360-560, 560 und mehr acres auf der Q.-Mile in fünf verschiedenen Abstufungen von Grün. Die weissen, also am ungünstigsten bewaldeten Landestheile beginnen im Allgemeinen westlich vom 96° W. L. v. Gr.; die grösste Ausdehnung erreicht das Wald-Areal in Florida, Maine, Michigan, auf den Grenzgebieten von Idaho und Montana und an der Nordwestküste bis hinab zum 39° N. Br.

III. Rain Chart, by Joseph Henry and Chas. A. Schott. Isohyeten und Flächen-Kolorit; weiss bis 20 Zoll Regenfall, 2032, 32-44, 44—56, 56 und mehr Zoll in blauen Stufen. Über 60 Zoll finden wir zu beiden Seiten der Mississippi - Mündung, im südlichen Florida, an der Nordwestküste bis hinab etwa zum 42° N. Br.; im äussersten Nordwesten werden 80 Zoll erreicht.

IV. U. St. Signal Service Chart, showing the Frequency of Storm Centres; Number of Storm Centres passing over each point deduced from the average of the two years March 1871 to Febr. 1873. 6 Stufen in Braun; enthält nur das Land östlich vom 100° W. L. v. Gr.

V. Temperature Chart, by Henry and Schott. Die höchste mittlere Jahres-Temperatur, über 72° Fahr., im südlichen Florida und Texas; die niedrigste, unter 36°, im nördlichen Minnesotah und im Felsengebirge; das von Nord nach Süd lang gestreckte Thal des inneren Californien hat über 60°. Die Karte ist den Publikationen des Smithsonian Institute entlehnt.

VI. U. St. Signal Service Chart, showing the mean temperature at 4,35 P. M. of the hottest weak of 1872, and 7,35. A. M. of the coldest weak of 1872-73. Rothe Curven für die heisseste Woche; blaue für die kälteste. Die Linie der grössten Wärme beginnt an der Atlantischen Küste bei ca. 37° N. Br., endet in Montana am Missouri in 48° N. Br. (weiter westlich nicht ausgezogen). Dagegen dringen die

Linien der grössten Kälte tief nach Süden in die Prairien hinein und biegen nach der Atlantischen Küste hin nach Norden aufwärts. Westlich vom Felsengebirge sind nur an drei Punkten Temperatur-Angaben eingezeichnet: bei Portland in Oregon, San Francisco und San Diego; interessant ist der Vergleich mit entsprechenden Punkten der Ostküste; die grossen Temperatur - Differenzen ein und desselben Punktes an der letzteren Küste treten sehr hervor. VII. U. St. Signal Service Chart, showing annual means of barometer and total movement of air with resultants from June 1872 to May 1873.

VIII. Hypsometric Sketch of the U. St., by Guyot and Schott. Reproducirt aus den Vital Statistics, Ninth Census, 1870. Sehr schön tritt das mächtige Landgebiet Unter 400 Fuss" im Osten und Südosten hervor; leider sind die Grossen See'n schon auf der schwarzen Basis mit Schraffirung bedeckt, so dass die darüber gelegte braune Höhenstufe schlecht erkennbar ist; die Fläche des Ontario zeigt die Kolorirung der Höhenstufe ,,400 bis 800 Fuss", obwohl die Ufer des See's die Stufe ,,Unter 400 Fuss" haben.

IX. Coal Fields, by Hitchcock. Innerhalb der Kohlengebiete sind unterschieden: Formationen unter den Kohlen, untere Kohle, obere Kohle, Anthracit, Triassische Kohle, Alluvium. Aufgedruckte Zahlen geben die in den einzelnen Gebieten geförderte Produktion des Census-Jahres 1870; die Punkte wirklicher Bearbeitung der Felder sind nicht besonders angegeben.

X. Geological Map, by Hitchcock and W. P. Blake.

Im 2. Theile des Atlas finden wir zuerst XI. Map, showing the acquisition of territory and its distribution among political divisions, 1776-1874, by Stoking. Flächen-Kolorit in Abstufungen von Violett; zeigt hauptsächlich die ursprünglichen 13 Staaten, die Spanische Cession 1819, die Französische 1803 (die kolossale Province of Louisiana), die Mexikanischen Cessionen 1848 und 1852 und die Annexion von Texas 1848. Leider ist diese, im Entwurfe höchst interessante Karte in Abstufungen einer einzigen Farbe ausgeführt, so dass das allmähliche, beispiellose Wachsthum der Union und die Umfangsveränderungen und Theilungen der einzelnen, namentlich der alten Staaten und Territorien, nur wenig in das Auge springen.

XII--XXI. The progress of the nation, 1790-1820. Diese neun Karten (von Walker) mit der Darstellung des Wachsthums der Bevölkerungs-Dichtigkeit und -Vertheilung gehören unzweifelhaft zu den interessantesten des Atlas. Sie beschränken sich auf die Gebiete östlich vom 100° Westl. L. v. Gr.; nichttaxirte Indianer sind unberücksichtigt geblieben; sämmtliche Census - Ergebnisse, 1790-1870, sind, jedes auf einer besonderen Zeichnung, dargestellt. Es sind fünf Stufen unterschieden; ,,unter

zwei Einwohnern auf die Quadrat-Mile" ist weiss gelassen, 2-6, 6-18, 18-45, 45-90, 90 und mehr auf einer Q.-Mile in abgestuftem violetten Flächen - Kolorit angelegt; den Curven nach zu urtheilen ist die County als berechnete Einheit zu Grunde gelegt. Sehr zu loben ist, dass nur die Zeichen und Namen der zur Zeit des respektiven Census über 8000 Einwohner zählenden Städte eingetragen sind; denn abgesehen davon, dass das Bild durch möglichst wenig Schrift natürlich an Deutlichkeit gewinnt, so wird andererseits auch durch Aufnahme nur der Städte von einer bestimmten Grösse die Zeichnung bedeutend logischer: die Vertheilung und das Wachsthum der städtischen Bevölkerung gegenüber der ländlichen werden auf diese Weise in einem richtigen Verhältnisse zur Geltung gebracht. Höchst interessant ist ein Vergleich unter den Zeichnungen der verschiedenen Censen; 1790, 1800, 1810 und 1820 zeigen ein wachsendes Vorrücken der Bevölkerung am Ohio hinunter, von 1810 an gesellt sich dazu ein Eindringen in das Land von New Orleans stromaufwärts. Mit 1830 wendet sich der Strom der vorrückenden Bevölkerung nach Nordwesten in die Länder am Missouri und namentlich am oberen Mississippi; diese Richtung bleibt permanent bis zum letzten Census. 1850 wird Texas in Angriff genommen, 1860 beginnt eine schnell zunehmende Verdichtung am Ufer des Michigan-See's. Auf dem Blatte 1870 sind auch die Jagdgebiete und Reservationen der Indianer durch zwei verschiedene gelbe Töne angegeben; die östlichste Reservation finden wir in Michigan am Südufer des Oberen See's. Die zusammenhängende Fläche mit einer Dichtigkeit von mehr als zwei Einwohnern auf der Quadrat-Mile liegt östlich einer nach Nordwest gebogenen Linie, die sich vom Westende des Oberen See's über Omaha zur Mündung des Rio bravo del Norte zieht; grössere schwächer bevölkerte Stellen treten in diesem Gebiete nur vereinzelt auf, so am Ufer des Golfes und im südöstlichen Florida. Weiter westlich liegt dagegen das Land mit einer dichteren Bevölkerung nur zerstreut: ein schmaler nordsüdlich laufender Strich in Colorado und Neu-Mexiko, das Mormonen-Gebiet, und Strecken in den Pacifischen Staaten, wo San Francisco einen Ausgangspunkt bildet.

XXII. Auf diesem Blatte (von Walker) sind die Hauptbestandtheile der Bevölkerung jedes Staates (Fremde, eingeborene Farbige, eingeborene Weisse, im Staate ihres Aufenthaltes oder ausserhalb Geborene) durch ihrer Zahl proportionirte Rechtecke dargestellt, welche aneinandergefügt ein Quadrat bilden, das der Gesammteinwohnerzahl des Staates entspricht: 350.000 Ew. 1 Qu.-Zoll.

XXIII-XXIV. Darstellungen der Verbreitung der farbigen Bevölkerung und ihres Prozentsatzes zur GesammtBevölkerung; von Walker.

XXV-XXVIII. Walker: Verbreitung und Prozentsatz der fremden Bevölkerung und derjenigen fremder Abstammung; dieser Theil der Nation ist am stärksten nördlich vom 38° N. Br., besonders am oberen Mississippi.

XXVIII-XXXVII. Walker: Verbreitung und Prozentsatz der Iren, Deutschen, Britisch-Amerikaner, Engländer und Walliser, Schweden und Norweger. Die Iren sitzen besonders im Norden, namentlich im Nordosten, im Gebiete der grossen Städte; die Deutschen sitzen ebenfalls im Norden, daneben in Texas. Centra der Deutschen Bevölkerung: Zusammenfluss des Missouri und Mississippi, Oberlauf des letzteren, Ostufer des Michigan - See's. Skandinavier im Nordwesten, besonders in Minnesota.

XXXVIII. Walker: Analphabeten - Karte.

XXXIX. Walker: Chart of the illiteracy of the white male population.

XXXX.

Walker: Darstellung des Grössen - Verhältnisses der Confessionen, durch proportionirte Rechtecke in zwölf Farben.

XXXXI. Walker: Graphische Darstellung der ErwerbsVerhältnisse der einzelnen Staaten.

XXXXII. Walker: Distribution of wealth. Unterschieden sind sechs Stufen von ,,unter 175 Doll. per Kopf" bis ,,1300 Doll. und mehr".

XXXXIII. Walker: Degree of public indebtedness. per capita. Ebenfalls sechs Stufen, von ,,unter 1 Doll." bis,,34 Doll. und mehr per Kopf".

XXXXIV. Walker: Fiscal Chart. Graphische Darstel

OCEANE, NAUTIK.

lung der Staatseinnahmen und Ausgaben, so wie der Staatsschuld von 1791-1870.

XXXXV-XXXXVIII. Walker: Verbreitung und Intensität einiger Hauptprodukte des Ackerbaues; Weizen, Reis, Tabak, Hopfen, Hafer, Baumwolle, Heu, Zucker. XXXXIX. Walker: Improved land in farms.

L. Walker: Total agricultural production.

LI. Walker: Verbreitung und Intensität der Maiskultur. LII. Walker: Verbreitung und Intensität der Milchwirthschaft.

LIII-LXI. Galpin: Die Pacifische Küste, nach Bevölkerungszahl und -Verhältnissen.

Den 3. Theil des Atlas eröffnet LXII. Walker: Map of predominating sex.

LXIII. Walker: Graphische Darstellung des Vorherrschens bestimmter Altersstufen in den einzelnen Staaten und Stämmen.

LXIV. Walker: Verhältniss der Kinder unter 1 Jahr zu den Altersstufen der Erwachsenen.

LXIV-LXX. Walker: Verbreitung verschiedener

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Geographische Literatur.

Atlantique nord. Intensité et direction probables des vents. 4 cartes. Paris, Dépôt de la marine, 1875. (Nr. 3381, 3382, 3383, 3384.) à 2 fr.

Boguslawski, Dr. G. v.: Die neuesten Resultate der Forschungen über die Tiefen- und Temperatur - Verhältnisse der Oceane mit besonderer Berücksichtigung der Tiefsee - Forschungen Sr. Majestät Schiff,,Gazelle". Mit 1 Profiltafel. (Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin, X, 1875, 2. Heft, S. 117-142.)

Ueberblick über die Resultate in Bezug auf Tiefe und Form des Atlantischen Beckens und auf die Meeres - Temperaturen, wobei der Verfasser der Carpenter'schen Theorie von einer allgemeinen Cirkulation beipflichtet. Die Karte ist den „Hydrographischen Mittheilungen" 1875, Nr. 5, entnommen. Brault, Lieut. L.: Du progrès que peut apporter l'étude du régime des vents dans la question des itinéraires maritimes et d'un nouveau système de cartes de navigation donnant à la fois la direction et l'intensité probables des vents. Mémoire lu dans le 2e groupe du Congrès international de géographie. (Revue maritime et coloniale, Dezember 1875, p. 805-817.)

Carpenter, W. B.: Ocean circulation. (Nature, a weekly illustr. journal of science, 23. Sept. 1875, p. 454-455.)

Erwiderung auf Einwände J. Croll's gegen die Theorie der allgemeinen oceanischen Cirkulation. Caspari, E. La météorologie nautique au XVIIe siècle. 8°, 16 pp. Nancy, Berger-Levrault, 1875.

Challenger. Bemerkungen über die Meeres - Temperaturen der China-, Sulu-, Celebes- und Banda - See. (Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 1875, Nr. 19 und 20, S. 384-389.)

Uebersetzung des T. H. Tizard'schen Berichtes in der offiziellen Publikation über die Challenger Expedition.

Petermann's Geogr. Mittheilungen. 1876, Heft VI.

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(Geographical Magazine, September 1875, p. 276-280; November, p. 339-342; Dezember, p. 358-362.)

Bericht über den Verlauf der Challenger - Expedition von Sydney durch den südlichen Theil des Grossen Oceans nach Somerset an der Nordostspitze von Australien, nach Hongkong, durch den Indischen Archipel und nach Yokohama. Challenger, The work of the (Nature, a weekly illustrated

journal of science, 25 November 1875, p. 70-72.)

Prof. W. Thomson's Bericht an die Admiralität über die Arbeiten des „Challenger" zwischen Yokohama und Honolulu, Juni bis August 1875.

Chemin de fer sous-marin entre la France et l'Angleterre. Rapports sur les sondages exécutés dans le Pas-de-Calais en 1875. 4o, 43 pp. et 3 plans. Paris, imp. Chaix, 1875.

Coote, W. Three Months in the Mediterranean. 8°. London, Stanford, 1876. 5 s.

Croll, J. The ,,Challenger's crusial test of the wind and gravitation theories of oceanic circulation. Read before the British Association, August 1875. 8, 9 pp. (Philosophical Magazine, September 1875.) Gegen Dr. Carpenter's ,,Summary of recent observations &c." in Nr. 7 der Proceedings of the R. Geogr. Soc. von 1875 gerichtet, sucht der Verfasser nachzuweisen, dass die Temperatur-Beobachtungen der Challenger - Expedition sowohl im Atlantischen wie im Pacifischen Ocean mit Dr. Carpenter's Theorie unvereinbar seien, sich dagegen durch die Winde erklären lassen. Croll, J. The wind theory of oceanic circulation. Objections examined. Further remarks on the,,crucial-test" argument. (Philosophical Magazine, Oktober und November 1875.)

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30

Gazelle, Die Expedition S. M. S.

Capitain z. See Freiherr v. Schleinitz. 4. Vorläufiger Bericht über die Reise von der Kapstadt bis zu den Kerguelen-Inseln. Die Kerguelen - Inselgruppe nach den daselbst angestellten wissenschaftlichen Untersuchungen. Meteorolog. Beobachtungen auf der Kerguelen - Insel. Meteorol. Beobachtungen südlich vom 45° S. Br. und zwischen 40 — 70° Ö. L. 5. Reisen nördlich und südlich von den Kerguelen. 6. Reise von der KerguelenInselgruppe bis Mauritius und von da durch den Indischen Ocean bis West-Australien und bis Koepang auf Timor. Mit Karte. 7. Reise von Amboina auf Ceram bis Brisbane in Ost-Australien. 8. Wissenschaftliche Beobachtungen und Untersuchungen auf der Reise von der West- und Nordwestküste Australien's durch die Ombay-Passage nach Amboina. 9. Reise von Brisbane über Auckland, die Fiji- und SamoaInseln, durch die Magellan-Strasse bis Montevideo; Tiefsee-Forschungen im Stillen Ocean. (Annalen der Hydrographie, 1875, Nr. 7 und 8, S. 106-122; Nr. 19 und 20, S. 351-365; Nr. 21 und 22, S. 399 -418; 1876, Nr. 1, S. 1-14; Nr. 2, S. 45-55; Nr. 4, S. 133 -143.)

Die Tiefsee-Lothungen und Temperatur-Messungen der "Gazelle" auf diesem Theil ihrer Reise sind ganz besonders werthvoll, weil die Untersuchungen des ,,Challenger" den Indischen Ocean nur in seinem südlichsten Theile berühren. Das Profil von Mauritius nach West- Australien zeigt eine ziemlich gleichmässige Tiefe des Meeresgrundes von 2500 bis 2900 Faden, nur der Rücken, auf welchem sich südlicher Neu-Amsterdam und St. Paul erheben, kommt der Oberfläche bis auf 1600 Faden nahe. Die Serien der Temperatur - Messungen beweisen, dass auch im Indischen Ocean die erwärmten Schichten eine geringe Tiefe haben und die grosse Masse des Meerwassers eiskalt ist. Die Tieflothungen und Boden-Temperatur-Messungen ergaben folgende Zahlen : L. v. Gr. Temperatur des Wassers C. am Boden.

Tiefe

S. Br. 33° 59' 34

Meter Faden

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6,5

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46 24

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41 53,5

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zelle"

.

In Bezug auf die Strömungen und das specifische Gewicht hat der Commandant der,,Gazelle", Kapitän Frhr. v. Schleinitz, wiederum eingehende Untersuchungen und Betrachtungen angestellt, besonders ist beachtenswerth, dass er keine nach dem antarktischen Meere gebende Oberflächen - Strömung fand und daher Unterströme annimmt, welche das in immensem Quantum, wenn auch unmessbar langsam, von den Polar - Meeren nach den Tropen andringende Wasser ersetzen, und dass er ferner im westlichen Theil des Indischen Oceans zwischen 40 und 45° S. Br. eine Zone fand, wo die Differenzen im Salzgehalt die Differenzen in den Temperaturen in der Weise aufwiegen, dass Wasser verschiedener Temperaturen und verschiedenen Salzgehaltes neben einander im Gleichgewicht sein können, d. h. ohne merkbare Strömung. Die SüdwestSpitze der Insel Neu- Amsterdam wurde zu 37° 50',7 S. Br., 77° 34' Oestl. L. festgelegt, die Höhe der Insel zu ca. 640 Meter bestimmt. Gazelle, Die naturwissenschaftlichen Ergebnisse der Expedition S. M. S. 1. Zoologische Beobachtungen an Bord S. M. S.,,Gavon Plymouth bis zu den Cap-Verden; von Dr. Hüsker. 2. Zoolog. Beobachtungen von den Cap-Verden bis Capstadt; von Dr. Hüsker. 3. Bericht über die botanischen Sammlungen und Beobachtungen; von Dr. Naumann. Mit einer Karte der Kerguelen-Insel, nach den Aufnahmen der Offiziere S. M. S.,,Gazelle" und der Englischen Admiralitäts-Karte; Mst. 1: 500.000. (Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin, XI. Bd., 1876, 1. Heft, S. 59-78.) Germain, M. A., Ing. Géogr.: Rapport sur la partie de l'exposition de géographie relative à l'hydrographie maritime et sur les travaux du 2e groupe du Congrès international tenu à Paris. (Revue maritime et coloniale, Bd. XLVIII, Lfg. 174, p. 710-726.) Gorringe, Lieut. - Commdr H. H.: Coasts of the Mediterranean Sea. Part I. S. and SE. coasts of Spain, from Mala Bahia to Cape Creux,

Balearic Islands, and N. coast of Africa from Ceuta to La Cala. 8o, 441 pp. with views. Washington, Hydrographic Office, 1875. (Nr. 37.) Haeckel, E.: Arabische Korallen. Ein Ausflug nach den Korallenbänken des Rothen Meeres und ein Blick in das Leben der Korallenthiere. Populäre Vorlesung mit wissenschaftlichen Erläuterungen. Fol., 52 SS., mit 7 Tafeln. Berlin, G. Reimer, 1875. 15 M. Hann, Dr. J.: Das specifische Gewicht des Eismeerwassers in Beziehung auf die Theorie der Meeresströmungen. (Mittheilungen der K. K. Geogr. Gesellschaft in Wien, XVIII, 1875, Nr. 8 u. 9, S. 351-357.) Hauslab, General Inference applied to Geography, with special reference to Ocean Currents and the Arctic Regions. (Journal of the R. Geogr. Soc., Vol. XLV, p. 34-45.) Kerguelen, Die Vermessungsarbeiten S. M. S.,,Gazelle" an den Küsten der Kerguelen-Inselgruppe. Mit 1 Karte. (Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 1875, Nr. 19 und 20, S. 351-365.) Während des Aufenthaltes der astronomischen Expedition zur Beobachtung des Venus-Durchganges auf Kerguelen hat die „Gazelle" unter Kapitän Frbr. v. Schleinitz und Kapitän - Lieut. Jeschke den mittleren Theil der Nordost. küste genauer vermessen. In rohen Umrissen war sie zwar bekannt und werthvoller wäre unstreitig eine Aufnahme der Süd- und Westküste gewesen, indess haben die Arbeiten der „Gazelle" die Karte der Insel doch wesentlich verbessert. Die vermessenen Küsten, Inseln, Halbinseln, Buchten, hie und da auch kleine Landstrecken, liegen zwischen den Swain Inseln im Nordwesten und Betsy Cove im Südosten. Die von A. Welcker gezeichnete Karte dieser Strecke hat den Maassstab von 1:150.000. Der Text enthält ausser einem kurzen Bericht über den Verlauf der Arbeiten ausführliche Segelanweisungen und Küstenbeschreibung der Nordostseite der Kerguelen-Inseln v. Frhr. v. Schleinitz. Zur Erinnerung an die Vermessungen eines Deutschen Kriegsschiffes finden wir auf der neuen Karte Namen wie Bismarck Halbinsel, JachmannHalbinsel, Prinz Adalbert - Insel, Roon - Halbinsel, Stosch - Halbinsel, KaiserBassin, Deutsche Bai, Jeschke-Hafen, Credner-Hafen &c.

Kuro-siwo, Reihentemperatur-Beobachtungen im

und am nördlichen Rande desselben, angestellt am Bord des V. St. D.,,Tuscarora" zwischen Japan und der Insel Tanaga (Aleuten) im Juni und Juli 1874. (Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 1875, Nr. 17 und 18, S. 340-343.)

Le Gras, A.: Mer du Nord. 4e partie. La Tamise, les côtes de la mer du Nord, depuis le cap Gris-Nez jusqu'à la pointe Skagen. 8o, 380 pp. Paris, Dépôt de la marine, 1875. 6 fr. Oesterreicher, Kapitän F. Ritter v.: Lothungen im Chinesischen Meere und bei Japan. (Segelanweisungen und Hydrographische Nachrichten, Pola, 1875, Nr. 1; Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 1875, Nr. 23 und 24.) Orth, Prof. Dr.: Beiträge zur Meereskunde. 1. Über einige Aufgaben betreffend die Kartographie des Meeresbodens und die Benutzung der Seekarten. 2. Die Zusammensetzung der in den Jahren 1873 und 1874 in der Ostsee und in der Nordsee von einigen Vermessungsschiffen der Kaiserl. Marine aufgenommenen Meeresgrundproben. Mit Kartenskizzen. (Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 1875, Nr. 15 und 16, S. 302-310.)

Orth, Prof. Dr.: Über einige Aufgaben der wissenschaftlichen Meereskunde. (Annalen der Hydrographie, 1875, Nr. 7 und 8, S. 126-133.) Befürwortet und giebt Rathschläge für die Untersuchung des Meeresgrundes. Reclus, Elisée: Le Bosphore et la Mer Noire. (Le Globe, journal géographique, T. XIV, 1875, p. 19-35.)

Berechnungen über Niederschläge, Verdunstung &c. mit Rücksicht auf die Frage von den Strömungen im Bosporus. Reibnitz, Kapit. z. See Freiherr v.: Aus den Reiseberichten S. M. S. ,,Arcona". (Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, Nr. 15 und 16, S. 271-281; Nr. 21 und 22, S. 422-425.)

Reise von Yokohama über Honolulu und San Francisco nach Valparaiso ; Beobachtungen im Kuro siwo; Bemerkungen über die Hawaiï- (Sandwich-) Inseln und über den Hafen von Honolulu; Segelanweisungen; Wasser-Tem. peraturen an der Oberfläche.

Reibnitz, Kapit. z. See Freiherr v.: Oberflächen - Temperaturen und Strömungen in den Äquatorial-Gegenden des Atlantischen Oceans, beobachtet an Bord S. M. S. ,,Arcona", Oktober und Novbr. 1875. (Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 1876, Nr. 1, S. 30-32.)

Schück, Kapitän A.: Über die Wege des Oceans für Segelschiffe. Mit 1 Karte. (Zweiter Jahresbericht der Geogr. Gesellschaft in Hamburg, 1874-75, S. 110-126.)

Auf Grund der Arbeiten von Maury, des Utrechter Meteorologischen Instituts, des Englischen Meteorological Office &c. bespricht der Verfasser die hauptsächlichsten Seewege und giebt zwei Weltkarten in Merkator's Projektion (1:74.200.000) hinzu, welche jene Seewege für die einzelnen Monate des Jahres zur Anschauung bringen. Wie uns dünkt, ist der Maassstab dieser Karten zu klein, so dass die mühevolle Arbeit nicht ganz zur Geltung kommt. Tunnel (Le) de la Manche. Mit Karte und Profil. (L'Explorateur géographique et commercial, 1875, Nr. 45, p. 574-580.)

Eine Französische Commission, bestehend aus den Herren Lavalley, Delesse, Potier, Lapparent und Larousse hat im Sommer 1875 Sondirungen im Kanal

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