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serung reichlich, kleine Flüsse und Bäche sind allenthalben in Menge." Die Nordinsel ist zum grossen Theil mit Wald bedeckt, während die nicht mit Wald bestandenen Ländereien zumeist mit gesellig lebenden Farnkräutern bedeckt sind;,,Graswiesen sind in der Nordinsel selten und von geringer Bedeutung, nur im südlichen Theile derselben sind sie häufiger."

Jedoch ist andererseits der äusserste Norden der Insel dadurch für die Viehzucht sehr geeignet geworden, dass seit der Vernichtung der ehemals das dortige innere Bergland bedeckenden Kauri - Wälder ausgedehnte Flächen mit Gras und Farn bedeckt sind. Der Viehstapel der Kolonie (incl. der kleinen Chatham-Insel) betrug

1871 1874

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Prov. Auckland 229.189 Acker gegen 60.201 Acker im J. 1858, Taranaki 40.350 12.155 Wellington 295.414 26.023 Hawke's Bay 118.254 1.330 Der Südosten, namentlich aber die Provinz Hawke's Bay haben also hier den grössten Fortschritt aufzuweisen. Betrachten wir dieselben Verhältnisse auf der Südinsel. Auch diese besitzt jenes feuchte Klima, erfreut sich derselben reichlichen Bewässerung des Bodens; gerade hier "gewähren die Gletscher und Schneefelder des Hochgebirges den Flüssen oft eine Wasserfülle, die mit ihrer Länge nicht im Einklang steht." Die auf der Nordinsel selteneren und erst in deren südlichem Theile häufiger werdenden Graswiesen treten in grosser Zahl und Ausdehnung auf der Südinsel auf, in ihren östlichen Küstenebenen, in den Thälern des Gebirges, auf den alpinen Höhen und in Otago selbst. auf den niederen Höhen. Der wichtigste Klimagegensatz, den Neu-Seeland aufweist, nämlich der zwischen den Ostund Westküsten der Kolonie, zeigt sich freilich schon in der Nordinsel,,,tritt aber in der Südinsel auf das aller

schärfste hervor, wo die mit Wasserdampf geschwängerten Westwinde auf die hohen Berge der Küste stossen und furchtbare Regengüsse hervorbringen, während dieselben. Winde die Ostküste als trockene Winde erreichen und dadurch den merkwürdigen Unterschied in der Masse der Niederschläge zur Folge haben, der die beiden Küsten so auffallend von einander unterscheidet". Verschiedene Gegenden, namentlich der Nord-, Ost- und Südküsten dieser Insel, erfreuen sich eines besonderen Rufes als gute Anbauplätze. So liegt an der Blind-Bai in Nelson,,die schöne und fruchtbare, bereits gut angebaute Waimea-Ebene; die Fruchtbarkeit des Bodens und die Milde des Klima's, welche den vor den Westwinden schützenden Bergen verdankt wird, haben dieser Gegend den Namen des Gartens der Südinsel verschafft. Die an der Cloudy - Bai in Marlborough liegende Wairau-Ebene gehört zu den gepriesensten Weidedistrikten der Insel. Hinter der die Mitte der Ostküste bildenden Banks-Halbinsel breitet sich die Ebene von Canterbury aus, eine Küstenebene von einer Grösse und Bedeutung, wie keine ähnliche in Neu-Seeland sich findet, einige 30 Meilen lang und an der breitesten Stelle 8 Meilen breit; ihr Boden ist an den meisten Stellen fruchtbar, zum Theil bereits bebaut. Die Bewässerung dieser Ebene durch die aus den Bergen kommenden Flüsse ist reichlich. Im Ganzen giebt es daher jetzt kein stärker bewohntes und besser bebautes Land in der Kolonie, als die Ebene von Canterbury, die den besten Theil der gleichnamigen Provinz bildet". Diese in mancher Hinsicht am weitesten fortgeschrittene Gegend der Kolonie macht sich auch auf der Karte durch das entwickeltere Eisenbahnnetz kenntlich. Der Süden der Insel, Provinz Otago, weist ebenfalls weite Strecken auf, die für Viehzucht höchst geeignet sind. Man kann in Otago drei von einander abweichende Hauptlandestheile unterscheiden, einen östlichen, mittleren und westlichen. Das östliche Otago bildet ein Hochland von durchschnittlich nur mässiger Höhe, dem die Waldungen mangeln, nur die Küstenberge sind bewaldet; im Übrigen ist der steinige Boden grösstentheils nur mit Gras und niedrigen Sträuchern bedeckt und bloss als Weideland zu benutzen, dazu auch bereits stark verwerthet. Das Klima ist gegen andere Theile Neu-Seeland's auffallend trocken". Das mittlere Otago, der östlichen Abtheilung ähnlich gebildet, unterscheidet sich doch dadurch, dass hier die zur Viehzucht geeigneten wiesenreichen Thalbecken von geringerer Ausdehnung sind, wenigstens in den nördlichen Gegenden; die südlicheren Gegenden dieses Landestheiles, die grossen, wiesenreichen Te-AnauDowns gehören dagegen zu den werthvollsten Weidedistrikten des Landes. ,,Das westliche Otago ist der am wenigsten bekannte Theil von Neu-Seeland, er ist ganz mit rauhen und steilen Bergen angefüllt, deren Schwerzugänglichkeit

noch durch dichte Wälder vermehrt wird." Die südlichste Gegend der Provinz Otago und damit also auch der ganzen Südinsel ist die ehemalige Provinz Southland, die weniger gebirgig ist, als die Nachbarlandschaften und viel ausgedehntere Ebenen hat. Sparsamer sind die ebenen Landstrecken an der Westküste der Insel vertheilt. Denn indem das Hochgebirge des Innern, die nach Osten allmählicher, nach Westen aber steil abfallenden Südlichen Alpen sich der Küste, namentlich nach Süden zu mehr und mehr nähern, lassen sie nur schmale Landstriche zwischen sich und dem Meere. Nur nach Norden hin treten sie etwas weiter von den Küsten zurück, so dass das Litorale in seinem nördlichen Theile, der (eben deshalb) den Mittelpunkt der jetzigen Provinz Westland bildet, am breitesten ist. Fast überall ist das Küstenland mit schönen Wäldern bedeckt, und grasreiche Wiesenstrecken sind selten; zahlreiche Flüsse gewähren eine reichliche Bewässerung, allein keiner ist schiffbar, vielmehr sind alle durch Barren gesperrt. Wir finden nun hier auf der Südinsel folgende Verhältnisse der Viehzucht und des Ackerbaues. Während sich der Viehstand der Nordinsel, wie oben gezeigt, im Jahre 1871 auf 1.853.551 Schafe und 181.096 Stück Hornvieh belief, gegen 2.692.914 Schafe und 230.380 Stück Rindvieh im Jahre 1874, finden wir auf der Südinsel im Jahre 1871: 7.830.100 Schafe und 254.781 Stück Rindvieh, gegen 8.981.949 Schafe und 263.103 Stück Rindvieh im Jahre 1874.

Vertheilung des Viehstandes auf die Provinzen der Südinsel:

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Die künstlichen Wiesen spielen in dieser Tabelle die Hauptrolle, sie nehmen immer über die Hälfte des ganzen Kulturlandes in Anspruch. Charakteristisch tritt dabei der Unterschied zwischen der so wiesenreichen Südinsel und der weit weniger mit natürlichen Wiesen gesegneten Nordinsel hervor; auf der letzteren nehmen die künstlichen Wiesen (sown grasses) stets über 90, und nur einmal bloss fast 90 Prozent ein, während sie auf der Südinsel nie 80, im Süden (Canterbury und Otago) sogar nicht 60 Prozent erreichen. Dem entsprechend ist andererseits der Prozentsatz des Getreidelandes am grössten auf der Südinsel, namentlich in Canterbury und Otago. Wir fügen noch zwei Tabellen an, welche ebenfalls die Bedeutung der beiden letztgenannten Provinzen illustriren.

Antheil der einzelnen Provinzen an der gesammten
Weizen-Produktion der Kolonie im J. 1872:

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Westland

wieder der Süden und Südden Provinzen den ersten

Otago und Canterbury, also osten, nehmen danach unter Rang ein, während Westland eigentlich kaum Viehzucht treibend genannt werden kann. In Otago ist eine Abnahme der Rindviehzucht zu constatiren, in Westland eine solche der Schafzucht. Das unter dem Pfluge befindliche Land betrug auf der ganzen Südinsel im J. 1858: 44.456 Acker, gegen 864.070 Acker im J. 1874. Die Vermehrung des Ackerlandes darf also wohl eine ganz ausserordentliche genannt werden. Vergleichen wir damit die entsprechenden Zahlen der Nordinsel, so tritt uns zunächst entgegen, dass das Verhältniss zwischen beiden sich umgekehrt hat; während im J. 1858 das Ackerland der Südinsel noch weit weniger als die Hälfte dessen der Nordinsel betrug, hat es im Jahre 1874 jene weit überholt. Noch 1858 hatte Auckland, damals noch der Hauptpunkt der Kolonisation, mehr

Auckland.
Taranaki

Wellington
Hawke's Bay
Nordinsel.

4,22 Proz.

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Wenden wir uns zur Betrachtung der mineralischen Produkte der Provinzen. Kohlenlager sind an mehreren Punkten bekannt. So ist das Gestein des Berglandes Kapowairua (im nördlichsten Theile von Auckland) basaltisches Conglomerat,,,das im Südtheile des Gebirges tertiäre Schichten mit Kohlenlagern umschliesst". Eben so enthält die Watamarana-Kette (im nordwestlichen Nelson) an ihrem nördlichen Ende kohlenführende Schichten, die bereits zur Gründung von Kohlengruben Veranlassung gegeben haben. ,,Die Papahaua - Berge, die nahe der Westküste bis zum Kawatiri gegen Süden ziehen, bestehen aus Kohlensandstein, der wichtige Kohlenlager einschliesst. Der südliche Theil des Paparoha-Gebirges enthält werthvolle Kohlengruben. In den östlicheren Theilen der Southern Alps finden wir Kohlen führende Sandsteine. Längs der ganzen Südküste von Otago tritt Kohlensandstein mit reichen Kohlenlagern auf." Kupfererze, die schon jetzt Gegenstand des Bergbaues sind, finden wir auf der Insel Otea im Golf von Hauraki. Ferner findet sich auf der Insel Kawau Kupfererz, das bergmannis-ch in Angriff genommen, aber jetzt wieder verlassen ist. Das wichtigste mineralische Produkt des Landes ist natürlich das Gold, das sich über die verschiedensten Gegenden zerstreut findet. Die Berge der CoromandelKette bestehen aus silurischen Schiefern, denen die Goldablagerungen entstammen, welche hier zuerst in Neu-Seeland (1852) entdeckt, die Veranlassung zu dem jetzt so lebhaft betriebenen Bergbau gegeben und das Aufblühen der Stadt Shortland an der Mündung des Kaweranga zur Folge gehabt haben. Die Western Ranges im nordwestlichen Nelson bestehen im Allgemeinen im Innern aus einem Strich Glimmerschiefer, den auf beiden Seiten breite Gürtel von Gneiss umgeben; in diesen Gesteinen findet sich das Gold, das in den diese Berge umgebenden Alluvionen an allen Seiten derselben entdeckt worden ist. Am Nordabhange der Wakamama-Kette ist zuerst in der Südinsel Gold entdeckt (1857). Gold wird ferner im Thale des Greenstone, eines Zuflusses des Taramakau, gewaschen.

In den Alluvionen der Westküste, westlich von den Südlichen Alpen, ist das Gold sehr häufig und hat hier die Veranlassung zur Gründung der blühenden BergwerksNiederlassungen in Westland gegeben.

In Westland führen alle Flüsse bis zur Jackson - Bai herab Gold; diese Gold-Alluvionen sind es, die in neuester

Zeit dieser Gegend eine so grosse Bedeutung verschafft haben.

Die Gesteine der Bergketten, welche über das Hochland Von Otago streichen, sind Glimmer und Chloritschiefer; ihnen gehören ganz wie in Nelson und Westland die Gollablagerungen besonders in den Gegenden um das Thal des Manuherikia an, die Otago eine Zeit lang eine solche Berühmtheit verschafft und die Goldfelder von Nelson in tiefen Schatten gestellt, auch Anfangs reiche Erträge geliefert haben, bis sie gegen die reicheren Goldfelder in Westland ganz in den Hintergrund getreten sind; jetzt sind sie jedoch wieder die ergiebigsten der Insel. Es betrug der Werth der Gold-Exporte des Jahres 1871 aus den Häfen: Auckland 364.080 L, Greymouth 600.466

1.188.708 L, Hokitika. 347.500,, Dunedin.

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theilen, welche die Verbindung mit diesem Continent gewährt, Theil nehmen zu können, liegt es doch wieder so fern davon, dass es eine bestimmte Selbstständigkeit zu bewahren vermag. Diese Vortheile werden durch die Bildung der Küsten bedeutend gesteigert." Namentlich sind die Ostküsten der beiden Inseln in einer Handel und Schifffahrt zumeist sehr begünstigenden Form gestaltet; an den Ostküsten finden wir die meisten guten Häfen. Besonders gilt das von der Nordinsel.

„Die Nordinsel hat an der Ostküste eine Reihe tiefer, mit Inseln erfüllter Meereseinschnitte, die mit einer Fülle schöner Häfen ausgestattet sind; dasselbe gilt von den Ufern der Cooks - Strasse, besonders dem südlichen. Diese Küsten werden daher auch in Zukunft die Hauptmittelpunkte für die Handelsthätigkeit der Eingeborenen bilden, wie sie es schon jetzt sind. Die Südinsel hat an der Ostküste, so sicher auch die Fahrt an ihr ist, weniger Häfen, hauptsächlich nur an der Banks-Halbinsel. Die Westküsten der beiden Inseln sind auffallend hafenarm. Die Nordinsel ist hier von Sanddünen eingefasst; die Meereseinschnitte bilden grosse, doch mehr oder weniger seichte Baien, deren schmale Eingänge fast immer durch Sandbarren gesperrt sind, während das Innere nur bei Fluth mit Wasser bedeckt zu sein, bei der Ebbe trockene, von einzelnen tiefen Kanälen durchschnittene Schlammbänke zu bilden pflegt. Das Vorherrschen der Westwinde und die starke Meeresschwelle erschwert noch die Beschiffung dieses Küstenlandes. Die Westküste der Südinsel ist ganz hafenlos, bis vom Milford - Sunde an im südlichen Theile dieser Küsten eine grossartige Fjorden - Bildung eintritt." — Die hervorragendsten Hafengebiete der Nordinsel sind die Insel - Bai und die Gegend um Auckland.

,,Die Insel-Bai schliesst mehrere trefflich geschützte und sichere Ankerplätze und Häfen in sich und ist deshalb lange Zeit bis zur Gründung von Auckland der Mittelpunkt alles Verkehrs des Landes gewesen."

,,Der Golf Hauraki bei Auckland ist 14 Meilen von Norden nach Süden lang und 4 bis 7 Meilen breit und durch den Reichthum an schönen Häfen für den Verkehr eben so wichtig als durch die vielen Inseln und die Schönheit der mannigfach gebildeten Uferländer malerisch und anziehend. Ganz im Innern liegt der Hafen Waitemata, einer der schönsten der Erde, der tief in das Land eindringt. An seinem Südufer liegt die Hauptstadt des nördlichen Neu-Seeland, Auckland. Die Bedeutung dieser Stadt erklärt sich aber nicht bloss aus der Sicherheit dieses Hafens, sie beruht auch auf ihrer Lage auf einem Isthmus, der hier die Westküste des Golfes von der der Insel scheidet und im Ganzen 1 Meile breit ist, an zwei Stellen jedoch kurze Trageplätze enthält (am Wahu, einem Zuflusse des Waite

mata von Meile Breite und 34 Meter Höhe, und am Temaki, einem Zuflusse der gleichnamigen Strasse, bei Otahuhu von 4000 Fuss Breite und 20 Meter Höhe), über welche schon früher die Eingeborenen ihre Boote zu ziehen pflegten. Der Boden des Isthmus ist im Ganzen eben und von einzelnen Thälern durchschnitten, fruchtbar und bereits gut angebaut; er gewährt jetzt einen ganz Europäischen Charakter, zumal da die ursprüngliche Vegetation grossentheils von Europäischen Pflanzen verdrängt ist. Die Westseite des Isthmus bildet der tief in das Land eindringende Hafen Manukau, der von allen an der Westküste der beste und für grosse Schiffe zugänglich ist, wenn auch nicht ohne Beschwerde, und dessen Inneres grosse, bei der Ebbe trockene und durch schmale Strassen getrennte Schlammbänke enthält."

Wenn also erst, was doch nur eine Frage der Zeit ist, Auckland durch einen für Seeschiffe fahrbaren Kanal mit der Westküste verbunden ist, werden zu den Vortheilen, welche die Stadt ihrer Isthmus - Lage verdankt, auch die eines Hafens an einer Meeresstrasse treten. Auckland wird dann nicht nur in direkte Verbindung mit den Westküsten der Nordinsel treten, sondern es werden dadurch auch die Wege nach den Ost- und Westküsten der Südinsel erheblich abgekürzt.

,,In den Hauraki - Golf münden der Waiho und Piako, von denen der erste für kleine Schiffe 12 und für grosse Boote 25 Meilen fahrbar ist, während der Piako ebenfalls kleine Schiffe zulässt."

Einer der schönsten und sichersten Häfen der Insel ist ferner Port Nicholson, der Mittelpunkt des Verkehrs für die Cooks-Strasse; an seiner Südseite ist am Lambton-Hafen die Stadt Wellington angelegt.

,,Die Südküste der Cooks-Strasse hat vor der nördlichen grosse Vorzüge und ist namentlich durch die tiefen, Fjorden ähnlichen Busen und Sunde sehr ausgezeichnet. Das Innere dieser Busen ist oft reich an Häfen, so enthält der Königin Charlotte - Sund eine Menge herrlicher Häfen; alles Land aber ist derart mit steilen Bergen von 5- bis 600 Meter Höhe bedeckt, dass nur vereinzelte kleine Stellen, die für den Anbau geeignet sind, übrig bleiben, und darin liegt es, dass dieser Sund trotz seiner Vorzüge noch nicht die Bedeutung gewonnen hat, die ihm zukommt. Das meiste ebene Land findet sich um die beiden am Grunde des Sundes liegenden Buchten Newton und Milton, weshalb hier die Hauptstadt der Provinz Marlborough, Picton, gegründet worden ist. Der grosse Pelorus - Sund, weiter westlich, reicht ebenfalls tief in das Innere und besitzt mit seinen zahlreichen Armen und Buchten, die an allen Seiten bis nahe an die umliegenden Sunde reichen, einen Küstenumfang von über 60 Meilen und über 30 wohlgeschützte Häfen."

Die grosse Blind - Bai umschliesst mehrere gute Ankerplätze und Häfen; am Grunde der Bai liegt der Hafen Nelson, der durch eine lange nach Westen gehende Bank von Geröllen und Geschieben gebildet wird, die vor der Meeresschwelle schützt.

,,Die Bildung des Küstenlandes der Provinz Canterbury ist in vielen Beziehungen recht vortheilhaft. Die auffallend von tiefen Baien zerschnittene Küste der Banks-Halbinsel enthält zwei Baien mit trefflichen Häfen; an der Nordseite des einen, Port Victoria, der sehr sicher und brauchbar ist, liegt Lyttelton, die Hafenstadt von Christchurch. Die ganze Küste der Ebene ist ein einförmiger, von niedrigen, aus Geröllen bestehenden Steilufern eingefasster Strand ohne einen Einschnitt."

,,Otago, der einzige Hafen der Ostküste bis auf die der Banks-Halbinsel, ist ein grosses, weit in das Innere dringendes Becken, dessen Eingang durch eine für alle Handelsschiffe passirbare Barre gesperrt ist, und das vollkommenen Schutz und guten Ankergrund gewährt. An der Nordseite liegt die Stadt Chalmers, die Hafenstadt von Dunedin, der Hauptstadt Otago's, die am Grunde der Bai gebaut ist, der für Schiffe zu seicht ist."

„Die Küste des südwestlichen Otago ist interessant durch die zahlreichen tiefen Fjorde, die sie durchschneiden; diese Sunde enthalten manche gute Häfen und würden den Verkehr und die Verbreitung einer höheren Kultur sehr begünstigen, wenn nicht die steilen Berge umher für den Landbau ganz ungeeignet wären; anbaubare Stellen sind selten und von beschränktem Umfang. Die sonst sichere Foveaux - Strasse wird nur durch das stürmische Wetter, das an der Südspitze von Neu-Seeland zu herrschen pflegt, besonders durch die vielen Weststürme gefährdet. Bluff Harbour ist ein weites Becken, das aber für grosse Schiffe nur beschränkten Ankerplatz bietet, mit einem engen Eingange. Das grosse, sundähnliche Becken, an dessen Westküste der Oreti mündet, und an dessen Ostseite Invercargill, die Hauptstadt des früheren Southland, gegründet ist, hat im Eingange eine Barre, die nur kleine Schiffe zulässt."

Die Westküste der Südinsel ist auf ihrer grössten Erstreckung von einer sehr einfachen und den Verkehr wenig begünstigenden Bildung. Zumeist tritt ein einförmiger Sandstrand auf; stellenweis findet ein Wechsel von kleinen Sand-Baien und felsigen Kaps Statt. Der einzige brauchbare Ankerplatz an dieser ganzen Küste ist die Jackson-Bai, die von einer hügeligen, durch einen sandigen Isthmus mit dem Lande verbundenen Halbinsel gebildet wird und den Schiffen wenigstens gegen Süden und Westen Schutz gewährt.

Die Bethätigung der verschiedenen Häfen der Kolonie an der Ausfuhr zeigt nun folgende Tabelle:

Petermann's Geogr. Mittheilungen. 1876, Heft IV.

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Auckland 26.722, Lyttelton 26.140, Wellington 18.540, Dunedin 10.571. Wolle :

Dunedin 559.520, Lyttelton 495.843, Wellington 206.426, Invercargill und Bluff Harbour 127.010, Napier 79.592, Auckland 68.778, Wairau 48.937.

Also fielen von der Gesammtsumme, 1.586.106 Ł, nicht weniger als 1.055.363 £ nur auf die beiden Häfen Lyttelton und Dunedin!

Die Zahl der den Neu-Seeländischen Häfen gehörigen Schiffe belief sich am 31. Dezember 1871 auf 371, mit 27.107 Tonnen Gehalt, gegen 384 Schiffe mit 26.733 Tonnen im Vorjahre. Wie gewöhnlich in den jetzigen Jahren fiel die Zahl der Schiffe, während der Tonnengehalt sich steigerte. Jene 371 Fahrzeuge vertheilten sich nach Häfen folgendermaassen :

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