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ziemlich genau in der Mitte zwischen beiden Orten. Cameron hielt sich hier lange Zeit auf, vom Oktober 1874 bis Februar 1875. In diesem Central - Lande treffen die Arabischen Händler von der Ostküste und die Portugiesischen Händler von der Westküste zusammen, die Strasse, die Cameron von Njangwe nach der Westküste einschlug, scheint eine der grossen Handelsstrassen durch Süd-Afrika zu sein, sie fällt auch zum Theil mit den Reiserouten von Magyar, Graça und den Pombeiros zusammen.

Hätte sich die „Deutsche Afrikanische Gesellschaft" ursprünglich besser über die in's Innere einzuschlagenden Wege orientirt, so hätte sie ohne Zweifel bessere Erfolge erzielen können als sie bisher erzielt hat, und solche Reisen wie diejenige Cameron's durch ihre Sendboten vielleicht auch leicht ausführen lassen können. Schon im Januar 1873 hatten wir gegenüber der ganzen nördlicheren Küste mit Tschintschoscho &c. den südlichen Weg über Cassange,,vor allen anderen empfohlen" ); noch weiter südlich, von Benguela über Bihe, scheint er eben so leicht oder noch leichter zu sein. Cassange und Bihe, beide in fester Verbindung mit der Küste, sind vielleicht die besten Ausgangspunkte zur Erforschung des Congo-Gebietes, hierher kommen die Portugiesen und entsenden ihre eingeborenen Händler weiter in's Innere nach allen Richtungen. Monteiro, einer der besten gegenwärtigen Kenner jener Portugiesischen Gebiete und Verhältnisse, glaubt, dass man besonders von Cassange aus ziemlich leicht nach Norden vordringen und den Congo würde erreichen können. Was Cameron gethan hat und verhältnissmässig leicht, z. B. im Vergleich zu Livingstone und der ,,Deutschen Afrikanischen Gesellschaft", hat thun können, erregt hauptsächlich einen verstärkten Appetit, mehr von dem grossen Congo-Gebiet zu erfahren.

Werner Munzinger Pascha.

Die,,Geogr. Mittheilungen" haben ihrem hochverehrten, jüngst auf so tragische Weise gefallenen Mitarbeiter Werner Munzinger schon im 2. Heft des laufenden Jahrgangs einen Nachruf gewidmet und die Verdienste hervorgehoben, welche dieser ausgezeichnete Forscher sich in so hohem Grade um die Länder- und Völkerkunde des nordöstlichen Afrika erworben hat. Es sei uns gestattet, hier noch einige Worte wiederzugeben, in denen ein Landsmann Munzinger's, Peter Dietschi (in der Leipziger Illustr. Ztg.), der civilisatorischen Thätigkeit des wie seiner Wissenschaft, so namentlich auch seinem Adoptiv-Vaterlande zu früh Entrissenen gedenkt; zugleich werden wir denselben zwei Briefe aus Ägypten anschliessen, in denen nähere Details über die Katastrophe enthalten sind.

Werner Munzinger war bekanntlich 1872, also 20 Jahre nach seiner Ankunft auf Afrikanischem Boden, zum Gouverneur von Massaua, dem 1873 auch Suakin beigefügt wurde, ernannt worden. Und mit ganzer Kraft widmete er sich nun civilisatorischen Bestrebungen; ,,er erkannte wohl, dass nächst der Begründung der äusseren und inneren Sicherheit die Verbesserung der volkswirthschaftlichen Zustände allein die Möglichkeit biete, auch die socialen und sittlichen Zustände des Landes zu verbessern und für Abes

1) Geogr. Mitth. 1873, S. 71.

sinien eine neue Kulturperiode vorzubereiten. Vor Allem war er darauf bedacht, die Verkehrsverhältnisse des Landes zu heben und den Absatz seiner Produkte nach aussen zu erleichtern. Er verband die Inselstadt Massaua, den Stapelplatz des Landes, durch einen Damm mit dem Festlande und führte ihr von da gesundes Trinkwasser zu; er baute Strassen und stellte Bewässerungs-Anstalten her. Er zog zwischen den wichtigsten Orten der ihm anvertrauten Länder, zwischen Massaua und Suakin am Rothen Meere, Kassala am Gasch und Gos Redscheb am Atbara ein Netz von Telegraphen-Linien und setzte dieselben zugleich in Verbindung mit den grossen Linien nach den nächstgelegenen Kulturländern, nach Ägypten, Indien, Europa. Er suchte Mittel und Wege, die Produkte des Landes auf das beste zu verwerthen und durch Einführung neuer Kulturpflanzen dem Boden den grösstmöglichen Ertrag abzugewinnen. Er schaffte Maschinen herbei und förderte, von tüchtigen Männern unterstützt, die er aus Ägypten und Europa an sich zog, zugleich den Ackerbau, den Handel und die Industrie. Durch Schulen und Bildungs-Anstalten sollte endlich das Gedeihen des Landes gesichert, und auf Grundlage des neu gegründeten Wohlstands auch die edleren Blüthen der geistigen und sittlichen Bildung geweckt werden. Der treffliche Mann sollte sein Werk nicht vollendet sehen. Schreiben von G. Wild an A. Petermann, d. d. Kairo, 17. Januar 1876. Als ich vor vier Jahren bei Werner Munzinger in Massaua auf Besuch war, stand ein junger christlicher Schoa Namens Gohar bei ihm in Dienst als Diener und Koch. Dieser Gohar war ein gutmüthiger, ehrlicher Bursche und dem Munziger sehr treu ergeben, weshalb letzterer ihn auch liebte. Nun langte dieser Gohar den 14. d. M. aus Massaua hier an und erzählte mir den ganzen Hergang der schauerlichen Katastrophe in allen Details, da er dieselbe mitgemacht hat. Der Kampf hat bei Aussa von 2 Uhr Morgens bis 8 Uhr gedauert; circa 175 Leichen Ägyptischer Seits und circa 500 todte Galla bedeckten die Wahlstatt. Munzinger, mit seiner Frau sich im Zelte befindend, das ungefähr in der Mitte des Lagers aufgeschlagen war, wurde durchaus nicht ermordet, sondern er fiel kämpfend, sich vertheidigend, nachdem er selbst mit einem Gewehrschuss und zwei Revolver-Schüssen drei der anstürmenden Galla niedergestreckt hatte. Er erhielt einen Säbelhieb auf den Kopf, ein zweiter zerschmetterte ihm den linken Schulterknochen; ferner erhielt er noch fünf Lanzenstiche, starb aber erst um 12 Uhr Mittags. Es war eine vollständige Verwirrung und ein furchtbares Gemetzel. Gohar weiss nicht, wie viele Galla es waren, allein er schätzt sie auf mehrere Tausende, alle mit Lanzen und theilweis mit Säbeln bewaffnet. Gohar und Haggenmacher, welche beide je einen Galla getödtet haben, sind nicht verwundet worden. Die Flucht der überlebenden Ägypter begann um 8 Uhr und dauerte 5 Tage und 5 Nächte unter unaufhörlichen Kämpfen mit den sie verfolgenden Galla. Haggenmacher, Gohar und einzelne Soldaten blieben noch bei Munzinger zurück. Dieser Letztere diktirte Haggenmacher noch Verschiedenes auf Deutsch, was alles Letzterer auf ein Papier niederschrieb. Frau Munzinger starb an zwei Lanzenstichen. Sie wickelten beide Leichname in leinene Tücher ein und nahmen sie mit auf den Weg: Gohar und drei Soldaten trugen auf den Schultern Munzinger's, und vier

Es sind

Soldaten Frau Munzinger's Leiche; allein von den Galla hart verfolgt, mussten sie bald beide Leichname zurücklassen, um sich selbst zu retten. Sie waren 5 Tage ohne Wasser, und Nahrung fanden sie erst am achten Tage in Tadjurra. Die ersten Tage tranken sie ihren eigenen Urin, so wie Blut der unterwegs Sterbenden. Am vierten Tage kamen sie zu einer Pfütze stinkenden Wassers und dort fanden Haggenmacher und viele Andere ihren Tod. Haggenmacher wollte trinken, allein er war schon so schwach, dass er das schlechte Wasser, kaum im Munde, wieder auswerfen musste. Er verschied unter Gohar's Augen. ungefähr ihrer fünfzig auf der Flucht gestorben. Nun ist leider auch das oben besprochene Papier Haggenmacher's verloren und weil Gohar nicht Deutsch versteht, so kann er eben nicht sagen, was alles Munzinger diktirt hatte. Es hatte dieser Letztere die Gewohnheit, seine Bücher, Schriften &c. in einer braunen Blechbüchse auf allen seinen Reisen bei sich zu führen, und weil ich das wusste, so fragte ich Gohar nach dieser Büchse; er sagte, dass Munzinger diese Büchse wirklich bei sich gehabt habe, sie sei aber mit Inhalt zerstört worden. Ich nehme nun Gohar zu mir in Dienst und er wird wahrscheinlich dem Khedive vorgestellt werden. Frau Haggenmacher und Kinder waren nicht dabei; sie leben zur Zeit in Kassala.

Schreiben von Th. v. Heuglin an A. Petermann, d. d. Kairo, 22. Januar 1876. Sie werden mir mit Recht zürnen, wenn ich so lange keine Silbe von mir hören lasse. Doch was sollte ich Ihnen Viel mittheilen? Die letzten Ereignisse von Gundet und vom Bada-See sind längst keine Neuigkeiten mehr, obwohl Vieles noch unaufgeklärt ist und bleiben wird, und von mir selbst weiss ich eigentlich Nichts zu berichten, als dass ich leider noch in Kairo sitze und auf weitere Dispositionen warte.

Indess sind, wie Sie längst auch wissen, Ägyptische Truppen, etwa 12.000 Mann, nach Massaua transportirt worden, und der sogenannte König Johannes steht mit circa 40.000 Mann in Hamabién. Es kann bald zu einer Entscheidung kommen und dürfte sich der Kampf wohl nur um den Besitz von Hamasién drehen. Nicht erfahren konnte ich, ob es wirklich gelungen ist, Schoa und Amhara vollkommen von Tigrié abwendig zu machen und so Kasai zu isoliren. Eine ähnliche Politik befolgten bekanntlich auch die Engländer seiner Zeit mit grossem Erfolg, und Johannes oder Kasai selber war damals derjenige, der sich verkaufte, von Theodor abfiel und den feindlichen Armeedurchzug unterstützte. Ledsch Ubié hätte sich wahrscheinlich auf dieselbe Weise gewinnen lassen, und Schoa käme kaum in Betracht. Sehr begierig bin ich über die Wahl des Weges, den die Ägyptische Armee einschlagen wird. Hiervon hauptsächlich wird der Erfolg abhängen und letzterer ist zu einer Kapitalfrage in Bezug auf alle Unternehmungen des Khedive geworden. Leichte Arbeit hat der Ägyptische Feldherr nicht, wenn sich die Tigrianer nicht etwa in offener Schlacht stellen, was nach dem ersten errungenen Sieg nicht unmöglich.

Vor wenigen Tagen gelangte ein junger Schoaner Namens Gohar nach Kairo. Derselbe war Diener bei Munzinger und Zeuge der Katastrophe am See von Aosa. Herr Wild, ein in Kairo ansässiger Schweizer und Freund Munzinger's, brachte den jungen Mann zu mir und ich werde

letzteren heute dem auswärtigen Minister, Scherif Pascha, vorstellen. Wild hat, wie er mir sagt, bei Gohar Erhebungen über den Überfall gemacht und selbige Ihnen bereits schriftlich überreicht.

Der Überfall fand am See selbst Statt und zwar in der Nacht des 17. Schaual.

Der Sultan von Aosa, Mohamed el Aferi, soll sich nicht am Gefecht betheiligt haben. Unser Berichterstatter, der nur sehr gebrochen Arabisch spricht, schiebt die Schuld hauptsächlich auf den Verrath des Schech Mohamed el Chĕtah, der den Truppen entgegenkam, von Munzinger mit Tarbusch, Mantel und Säbel belohnt wurde und diesen bis zum See geleitete. Die Truppen hatten sich in Tadjurra nur für 10 Tage verproviantirt, während sie 16 Tage bis zum Bada-See unterwegs waren. Hier langten sie in einem Zustand von höchster Erschöpfung an. Viele Kameele waren während des Marsches theils gefallen, theils geschlachtet worden. Der Lagerplatz am See scheint sehr ungünstig gewesen zu sein, nämlich zwischen zwei steilen Hügeln und dem Gewässer selbst.

Der Angriff erfolgte, nachdem der Mond untergegangen, etwa um 2 Uhr in der Früh. Die Wachen sollen sämmtlich, vor Ermüdung und Hunger erschöpft, geschlafen haben, wie auch der Ägyptische Theil der Truppen überhaupt viel mehr gelitten, als die schwarzen Soldaten. Die Angreifer müssen sehr zahlreich gewesen sein. Nur wenige waren mit schlechten Schuss waffen versehen; der grösste Theil mit Lanze, Schild und Säbelmesser bewaffnet. Dieselben bestanden aus Teltal, Dōda, Adal und Azābo-Gāla. Die kleine Truppe Munzinger's, aus 350 Mann bestehend, wurde sofort in den See gesprengt, nachdem viele im Schlaf erschlagen.

Durch einen Angriff der Negertruppe vom Wasser aus konnte wenigstens der grösste Theil der Munition gerettet werden.

Munzinger starb schon am folgenden Mittag an seinen Wunden, nachdem derselbe Haggenmacher noch seinen letzten Willen diktirt. Haggenmacher kam auf der Flucht um, und zwar ganz nahe am Asal-See. Ob Versuche gemacht sind, dessen Papiere zu retten, ist mir nicht bekannt. Seine Frau und Kinder haben den Feldzug nicht mitgemacht und sie befinden sich in Kassala. Nach äussersten Beschwerden und Entbehrungen und 4 Tage lang von den Afern verfolgt, langten etwa 50 Verwundete und 70 Unverletzte der Armee nach 8tägigem Marsch in Tadjurra an. So berichtet mir Gohar.

Von den übrigen Expeditionen (Kordofan, Dar - Fōr, Bahr el djebel &c.) liegen nicht wenige Berichte vor, doch bestehen dieselben, so weit ich sie kenne, meist aus Fragmenten ohne den nöthigen Zusammenhang. Ein ausführlicher Bericht nebst Karte des verstorbenen Linant wird eben veröffentlicht durch die Geogr. Gesellschaft. Auch zahlreiche meteorologische Beobachtungen, eine über eine Mondfinsterniss und eine zweite über den Venus-Durchgang am Radjef-Gebirge ausgeführt, sind eingeschickt worden.

Der Generalstab des Khedive producirt ganze Serien höchst interessanter Kartenaufnahmen aus allen Distrikten, die im Laufe der letzten Jahre erobert wurden, aber viele dieser Arbeiten sind immer noch nicht in die Öffentlichkeit gelangt.

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ciété d'exploration et de colonisation indo - océanienne. 8°, 38 pp., 1 carte et 2 grav. Paris, Delagrave, 1875. Aymonier, Lieut. de v. E.: Notice sur le Cambodge. 8°, 68 pp. Paris, Leroux, 1875.

Barbot de Marny's geological explorations in the region of the Amu Darya. (Geographical Magazine, Dezember 1875, p. 362-366.)

Nach den Iswestija der Kaiserl. Russ. Geogr. Gesellschaft, 1875, Nr. 2. Baudens, Lieut. de vaisseau G.: Quelques mots sur le Japon et les établissements russes de l'extrême orient. (Bulletin de la Soc. de géogr. de Paris, Oktober 1875, p. 417-427.)

Notizen über die politische Umwälzung Japan's im letzten Dezennium, über den Charakter der Japanesen, den Russischen Hafenort Wladiwostok und die Insel Sachalin.

Bax, Capt. B. W.: The Eastern Seas; being a narrative of the voyage of H. M. S. Dwarf in China, Japan and Formosa, with a description of the coast of Russian Tartary, and Eastern Siberia, from the Corea to the River Amur. 8°, 290 pp. with map and illustr. London, Murray, 1875.

12 s.

Bellew, Surgeon-Major H. W.: Kashmir and Kashgar. A narrative of the journey of the embassy to Kashgar in 1873-74. 8°, 438 pp. London, Trübner, 1875. 16 s. Der Weg von Kaschmir durch Ladak nach den Städten Ost-Turkistan's ist uns nichts Neues mehr, Schlagintweit, Hayward, Shaw, Forsyth, Henderson haben ihn beschrieben und uns zugleich mit der Scenerie und den Zuständen in Ost- Turkistan selbst bekannt gemacht, aber Dr. Bellew, der die zweite Forsyth'sche Reise nach Kaschgar begleitete und als tüchtiger Reisender und Beobachter bereits durch seine Werke „Journal of a mission to Kandahar in 1857-58" und „From the Indus to the Tigris" sich erwiesen hat, versteht_vortrefflich zu erzählen und anschaulich zu beschreiben, so dass sein neues Buch eine angenehme Lektüre bildet, ja noch mehr, es enthält auch für die mit der vorhandenen Literatur Vertrauten manches Neue und Belehrende. Ausser den Schilderungen von Land und Leuten, welche den wesentlichen Inhalt bilden, giebt er viel Geschichtliches, auch finden wir im Text zerstreut eine kleine Anzahl Höhenmessungen, die mit Kochthermometer und Aneroid angestellt, nur annähernde Werthe ausdrücken, aber immerhin notirenswerth sind und deshalb hier zusammengestellt werden sollen.

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Ganz vortrefflich ist die kurze, alles Wichtigste zu einem greifbaren Bild vereinigende geographische Einleitung über Ost- Turkistan. Wir entnehmen daraus, dass die 13 Ortschaftsgruppen, auf die sich die Bevölkerung des Landes beschränkt und die längs der Flüsse angebaut, Oasen in der allgemeinen Wüste bilden, im Jahre 1874 in sieben Provinzial - Gouvernements eingetheilt waren, deren jedes von einem Dadkhwah oder Magistrat regiert wurde. Diese sieben sind von Süd nach Nord und Ost folgende: Khotan einschliesslich Tschatschan, Jarkand, Kaschgar mit Jangihissar und Maralbaschi, Aksu und Utsch Turfan, Kutscha, Kurla, Charaschar incl. Lob und Turfan oder Kuhna Turfan (siehe diese Eintheilung in Stieler's Hand-Atlas, 1875, Nr. 64). Jede Ortschaftsgruppe hat einen befestigten Ort als Centrum, darum breiten sich die Häuser in kleinen Gruppen inmitten ihrer Felder bis an die Grenze der künstlichen Bewässerung aus, worauf sofort die nackte Wüste beginnt. Kommt der Reisende aus der Wüste auf eine solche Oase zu, so erhält er den Eindruck des Ueberflusses und dichter Bevölkerung, tritt er aber ein, so zeigt sich sogleich, dass die Wohnungen weit zerstreut unter den Baummassen liegen; nach sorgfältigen Erkundigungen veranschlagt Dr. Bellew indess immerhin die Gesammt - Bevölkerung des Gebietes von Kaschgar, einschliesslich die dem Khan untergebenen nomadischen Kirgisen und die Bergvölker von Mustagh und Sirikul auf,,beträchtlich weniger als 1 Millionen Seelen", wogegen Walichanow sowohl wie Forsyth nur 580.000 annehmen.

Blanford über das Windsystem Nord - Indien's. Über die Vertheilung der Luftfeuchtigkeit und des Regenfalles in Nord-Indien. (Zeitschrift der Österr. Gesellschaft für Meteorologie, 15. Septbr. 1875, S. 282-288.)

Blanford über die Temperatur-Vertheilung in Nord-Indien. (Zeitschrift der Österr. Gesellschaft für Meteorologie, 1875, Nr. 19, S. 301 -302.)

Auszug aus der grossen Abhandlung Blanford's über die Winde von NordIndien in den „Philosophical Transactions", Vol. 164, 1874. Bogdanowitch, Colonel: Le chemin de fer de Sibérie. Communication faite le 6 août 1875, au Congrès international des sciences géographiques. (L'Explorateur géogr. et commercial, 1875, No. 28, p. 163 -165.)

Böhr, Marine-Stabsarzt Dr. E.: Japan. (Aus allen Welttheilen, Oktober 1875, S. 25-29; November, S. 51-54; Dezember, S. 80-83.) Breeks, J. W.: An account of the primitive tribes and monuments of the Nilagiris. 8°. London, Allen, 1875. Bretschneider, Dr. E.: Notes on Chinese mediaeval travellers to the West. 8°, 130 pp. Shanghai (London, Trübner), 1875. Siehe darüber ,,Geogr. Mittheilungen" 1875, S. 372. Broutelles, E. de: Exposé de la situation de la Cochinchine en 1873. (Revue maritime et coloniale, August 1875, p. 377-384.) China, Die südlichen Grenzländer 's. (Das Ausland, 1875,

Nr. 22, S. 432-434; Nr. 23, S. 458-461.) Cooper's Reise in den Mischmi - Bergen; Major Sladen's Expedition nach Momeën 1868; Oberst Browne's Expedition 1875; Die Kachyen und die Schan. China, Letters from and Japan. By L. D. S. 8°, 216 pp. London, H. S. King, 1875. 718. Clercq, F. S. A. De: Eenige aanteekeningen over de Ambonsche Eilanden. Mit 1 Karte. (Tijdschrift van het Aardrijkskundig Genootschap gevestigd te Amsterdam, No. 6, p. 242-246.)

Unter Beigabe einiger Notizen zur Berichtigung von Dr. J. J. Hollander's Handleiding bij de beoefening der Land- en Volkenkunde van NederlandschIndie" erhalten wir hier eine Karte von Amboina und benachbarten Inseln, die, gestützt auf Melvill van Carnbee's Karte, viele Berichtigungen, namentlich Bereicherungen in der Nomenklatur gewährt. Sie rührt von einem einheimischen Lehrer, D. P. Siahaija, her.

Cochius, Dr. H.: Nara. (Mittheilungen der Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ost-Asien's, 7 Heft, 1875, S. 32-36.)

Vier Deutsche Meilen südlich von Kioto gelegen, ist Nara, die alte Residenzstadt der Mikados, noch jetzt wegen ihrer Sinto - Heiligthümer und ihrer Buddhistischen Tempel unter den Wallfahrtsorten Japan's von besonderer Bedeutung.

Compiègne, Marquis de: Explorations dans l'Asie centrale. Les voyages du docteur Leitner dans l'Asie centrale et spécialement au Dardestan. (L'Explorateur géogr. et commercial, 1875, No. 32, p. 253 -254.)

Cordes, J. W. H.: De Djati-bosschen in Nederlandsch - Indië. Mit 1 Karte. (Tijdschrift van het Aardrijkskundig Genootschap gevestigd te Amsterdam, 1875, No. 7, p. 269-281.) Corner, A.: Journey in the interior of Formosa. (Proceedings of the R. Geogr. Soc., Vol. XIX, 1875, No. VII, p. 515–517.)

Der Verfasser besuchte mit dem Deutschen Consul Dr. Kraul von Amoy aus die Britische Niederlassung Takao an der Südwestküste von Formosa und ging von dort zwei Tagereisen östlich nach einem 1700 Fuss hoch am Fuss eines 9000 F. hohen Berges gelegenen Dorfe der Eingeborenen, von denen er eine kurze Schilderung giebt.

Croizier, Comte de: L'Art khmer.

Étude historique sur les monu

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David, Abbé A.: Journal de mon troisième voyage d'exploration dans l'empire chinois. 2 vols. 18°, 743 pp. et 3 cartes. Paris, Hachette,

1875. 7 fr. Debelak, Hauptmann J.: Die Central - Asiatische Frage. (Streffleur's Österr. Militär-Zeitschrift, 1875, Heft VIII und IX, S. 117-148; X, S. 33-48; XI, S. 85-107.)

Eine im Ganzen den Vambéry'schen Ansichten beipflichtende Darstellung der politischen Zustände mit geschichtlichen Rückblicken, statistischen und beschreibenden Auszügen aus der neuesten Literatur.

De Gubernatis, A.: Storia dei viaggiatori italiani nelle Indie orientali. 16°, 400 pp. Livorno, Vigo, 1875.

Desgodins, Abbé: Itinéraire de Yerkalo à Tse-kou, octobre-novembre 1873. Mit 1 Karte. (Bulletin de la Soc. de géogr. de Paris, Oktober 1875, p. 337-349.)

Detaillirte Beschreibung eines Reisewegs am Lan-tsang-kiang entlang von Yerkalo abwärts bis zu dem etwa unter 28° N. Br. liegenden Tse-ku. Desgodins ging diesen Weg als Flüchtling bei Ausbruch der Christenverfolgung im Herbst 1873. Die Karte, im Maassstab von 1:2.000.000, umfasst die Grenzgebiete von Yünnan, Tibet und Birma und enthält viel neues Detail. Drew, Fr.: The Jummoo and Kashmir Territories. A geographical account. 8o, 568 pp., mit 1 Karte. London, Stanford, 1875.

42 s. Das Gebiet, welches Gulab Singh, der Vater des jetzigen Maharadscha von Jummoo und Kaschmir, unter seinem Scepter vereinigt hat, besteht aus dem Lande Jummoo, der Provinz Kaschmir und den Gouvernements Ladakh, Baltistan und Gilgit. Es umfasst nach offizieller Annahme der Britisch-Indischen Statistiker ca. 79.784 Engl. Q.-Meilen (3753 D. geogr. Q.-Meilen) und wird von 1.534.972 Menschen bewohnt (Census von 1873), welche in sechs ethnographische Abtheilungen sich trennen: die Arischen Dogra, Tschibhali, Pahari, Kaschmiri und Dard, und die Turanischen Tibetaner (Balti, Ladakhi und Tschampa). Alle diese Länder, Gebiete und Völker hat Frederic Drew im Verlauf von zehn Jahren kennen gelernt, und zwar hat er jeden Theil des Gebietes längere Zeit bewohnt oder doch wiederholt besucht, so dass seine Kenntniss des Landes in der That eine so vollständige ist, wie sie wohl Niemand anders besitzt. Früher bei der Geologischen Aufnahme von Gross-Britannien angestellt, trat er 1862 in den Dienst des Maharadscha von Kaschmir (so wird der Fürst von den Engländern gewöhnlich bezeichnet, während ihn die Pandschabi Maharadscha von Jummoo nennen, die offizielle Bezeichnung aber beide Ländernamen enthält), durchsuchte dessen Ländergebiet einige Jahre bindurch nach nutzbaren Mineralien, übernahm dann die Leitung des Forstwesens und bekleidete zuletzt den Posten eines Gouverneurs von Ladakh. Hatte er somit vortreffliche Gelegenheit zum Studium, so hat er sie auch in höchst anerkennenswerther Weise benutzt, um ein ernstes, reiches Werk zu gestalten, das in systematischer Anordnung die Geographie und Ethnographie jener in beiden Beziehungen äusserst mannigfaltigen und interessanten Gegenden eingehend darstellt. Er beschreibt Natur und Volk jedes einzelnen Theiles von den Vorbergen an der Grenze des Pandschab bis zu den Hochplateaux von Ladakh, widmet dann ein besonderes Kapitel den verschiedenen Sprachen, giebt einen Abriss der Grammatik der Dogri - Sprache nebst vergleichenden Vokabularien, fügt eine Reihe von Itineraren und die Hauptzahlen der 1873 im Gebiete des Maharadscha vorgenommenen Volkszählung bei, und beschenkt uns ausserdem mit einer Reihe von sehr verdienstlichen Karten, die auch in einem besonderen Abschnitt erwünschte Erläuterungen finden. Es sind diess eine grössere Karte in 1:1.013.760 und fünf ebenfalls das ganze Gebiet umfassende Karten in 1:2.027.520, deren eine die politische Eintheilung klar stellt, während eine zweite als Confessionskarte die Verbreitung der Buddhisten, Hindus, Sikhs und Mohammedaner darstellt, eine dritte die Sprachen, eine vierte die Nationalitäten unterscheidet und die fünfte als "Schneekarte" erkennen lässt, welche Theile der Gebirge mit Gletschern bedeckt sind, wo mindestens drei Monate des Jahres Schnee liegt, wo weniger als drei Monate lang Schnee liegt und wo überhaupt kein Schnee liegen bleibt. Bei den Bevölkerungskarten ist zweckmässiger Weise das unbewohnte Gebiet durch eine besondere Farbe ausgezeichnet. Endlich sind auch lehrreiche Querprofile und isometrische Gebirgs-Panoramen beigegeben.

Dubernard, Abbé: Les sauvages Lyssous du Lou-tze-kiang. Extrait d'une lettre de l'Abbé Desgodins. (Bulletin de la Soc. de géogr. de Paris, Juli 1875, p. 55-66.)

Dupuis Projet français d'exploration de la Chine centrale. Mit 1 Karte. (L'Explorateur géogr. et commercial, 1875, No. 42, p. 489-496.)

Veranlasst durch die Eröffnung Tongking's für den fremden Handel, erörtert einer der besten Kenner dieses Landes, dessen Bemühungen jene Eröffnung hauptsächlich zu danken ist, die Produkte Yünnan's und der benachbarten Länder, die bei dem Handel auf dem Fluss von Tongking in Betracht kommen. Zugleich werden Notizen über Tongking und seinen Fluss gegeben und auf das Projekt Dupuis', das Land zur näheren Erforschung seiner commerziellen Hülfsmittel &c. zu bereisen, hingewiesen.

Estrey, Meyners d' Une excursion dans les Moluques. (L'Explorateur géogr. et commercial, 1875, No. 23, p. 28-31.)

:

Fauvel, Dr. A. The province of Shantung, its geography, history &c. Hongkong 1875.

natural

14 s.

Fogg, W. P.: Arabistan; or, the land of the Arabian nights. Being travels through Egypt, Arabia and Persia, to Bagdad. With an introduction by B. Taylor. 8o, 360 pp. London, Low, 1875. Fritsch, G. Über den Verlauf der Deutschen Expedition zur Beobachtung des Venus-Durchganges nach Ispahan in Persien. (Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin, II, 1875, Nr. 4 u. 5, S. 102-107.)

Garnier, Fr. Le rôle de la France en Chine et en Indo-Chine. (La Revue scientifique de la France et de l'étranger, 9. Oktober 1875. p. 337-346.)

Garnier's Schilderungen aus Yünnan. (Globus, XXVIII, 1875, Nr. 3, S. 33-38; Nr. 4, S. 49-55; Nr. 18, S. 276-281; Nr. 19, S. 293-297; Nr. 23, S. 353-357; Nr. 24, S. 369-373.) Géographie générale. Asie. T. I. Asie occidentale et septentrionale. T. 2. Asie orientale et méridionale. 8°, 1124 pp. Bar-le-Duc, imp. Bertrand, 1875.

Greiner, Dr. Over land en zee. Herinneringen uit mijn verblijf in Indië. 8o, 362 pp, Leiden, Noothoven van Goor, 1875. f. 3. Gross, W. Soghd, das schönste der vier Paradiese. (Das Ausland, 1875, Nr. 31, S. 614-618.)

Hann, J. Klimą im Pandschab. (Zeitschrift der Österr. Gesellschaft für Meteorologie, 1875, Nr. 21, S. 325-330.) Harmand, Dr. J. Projet de voyage scientifique dans l'intérieur de l'Indochine. Mit 1 Kartenskizze. (Bulletin de la Soc. de géogr. de Paris, April 1875, p. 401-412; November, p. 525.)

Marine Arzt Dr. Harmand, der nach vierjährigem Aufenthalt in Cochinchina bei Garnier's Eroberung von Tongking thätig war und dann nach Frankreich zurückkam, reiste wieder nach Saigon, um eine Erforschungs-Expedition in's Innere von Hinter-Indien zu unternehmen. Er führt an, wie viel noch in geographischer, naturhistorischer, historischer und ethnographischer Beziehung dort zu thun übrig bleibt und skizzirt sein Projekt, das im Wesentlichen darauf gerichtet ist, den Grossen See von Cambodja und die Ruinen von Khmer zu exploriren, über Land nach Bassac zu gehen, dort die Herbst-Regen 1875 abzuwarten, dann von Bassac aus verschiedene Exkursionen, namentlich auch nach den Bergen im Osten des Mekong, zu machen, den Se-kong so weit wie möglich zu erforschen und auf dem Rückweg durch unbekanntes Gebiet über Land nach Saigon zu gehen. Leider hat Unwohlsein ihn an der Durchführung dieses Projektes verhindert. Er verliess Saigon am 25. Mai 1875, hielt sich nur kurze Zeit bei den Ruinen von Khmer auf und war Anfang August wieder in Saigon zurück. Er hat Thiere und Pflanzen gesammelt und eine Anzahl Photographien der Ruinen zurückgebracht, scheint aber wenig ausgerichtet zu haben.

Hellwald, Fr. v.: Die Erforschung des Tian Schan. (Vierter und fünfter Jahresbericht der Geogr. Gesellsch. in München, 1875, S. 220-236.) Hellwald, Fr. v. Hinterindische Länder und Völker. 8°, 358 SS. Leipzig, Spamer, 1875. 6 M., geb. 7,5 M. Hilgendorf, Dr. Bemerkungen über die Behaarung der Ainos. (Mittheilungen der Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde OstAsien's, 7. Heft, Juni 1875, S. 11-13.) Howorth, H. H.: Balasaghun, the capital of Kara Khitai. (Geographical Magazine, Juli 1875, p. 215-217.)

Sucht nachzuweisen, dass die Hauptstadt des Reiches Kara Khitai, gewöhn lich mit dem ganz unbestimmten Namen Balasagun, d. h. Stadt, bezeichnet, an der Stelle der Ruinen von Sari-Kurgan am Tschu lag. Howorth, H. H.: Notes on Kara Khitai. (Geographical Magazine, Dezember 1875, p. 378-379.)

India, Memorandum on the census of British
of 1871-72.
Presented to Parliament. 4o, 65 pp. London, 1875.
8 d.
Henry Waterfield im Statistischen und Handels-Departement des India Of
fice hat in dieser nützlichen Arbeit die hauptsächlichen Ergebnisse der grossen
Indischen Volkszählung von 1871-2 zusammengestellt, so dass man hier über-
sichtlich und bequem zum Gebrauch bei einander findet, was in den Spezial-
werken über die Zählungen in den einzelnen Provinzen, freilich mit ungleich
grösserer Ausführlichkeit, enthalten ist. Diese Spezialwerke sind die von
Beverley über Bengalen, von Plowden über die Nordwest-Provinzen, von Neill
über die Central-Provinzen, von Cornish über Madras, von Lumsdaine über
Bombay, von McIver über Britisch-Burma, von Lindsay über Coorg und Mysore.
Die Gesammt-Bevölkerung von Britisch-Indien stellt sich nun zu 190.563.048
heraus; zählt man hierzu die Feudalstaaten, deren Gesammt-Bevölkerung nach
den vorhandenen besten Schätzungen 48.267.910 beträgt, so resultirt als Be.
wohnerzahl Indien's 238.830.958. Wie excessiv die Dichtigkeit der Bevölkerung
im Gangesthal ist, geht aus folgender Vergleichung hervor. Bengalen, Oude
und die Nordwest- Provinzen haben (nach Abzug der Chittagong Hill Tracts
und von Cooch Behar und Kumaon im Norden, der Sunderbunds und von
Chota Nagpoor und Jhansi im Süden) ein Areal von 201.581 Engl. QMeilen
und eine Bewohnerzahl von 96.788.049, also eine Volksdichtigkeit von 480 auf
1 Engl. Qu. Meile, also ist dort auf einen Land-Complex, der grösser als Spa-
nien und nicht viel kleiner als Frankreich ist, die Volksdichtigkeit um 7 Pro-
zent grösser als in Belgien und um fast 14 Prozent grösser als in England, den
am dichtesten bevölkerten Ländern Europa's. Dabei leben von den 96.788.049
Menschen nur etwa 7 Millionen in Städten von 5000 oder mehr Einwohnern,
während von den 22 Millionen Menschen in England und Wales 94 Millio-
nen oder 42 Prozent in Städten von 20.000 oder mehr Einwohnern leben; die
dichte Bevölkerung ist demnach in den Ganges - Ländern viel gleichmässiger
ausgebreitet.

India, Statistical Abstract relating to
London, King, 1875.

1865-1874. Nr. 9. 8°. 6 d.

Indische Schetsen. Van Batavia naar Buitenzorg door Dignori. 8°, 101 pp. 's Gravenhage, Susan, 1875. f. 0,90. Jaarboek van het mijnwezen in Nederlandsch Oost-Indië. 3. Jaarg., 1874, 2. deel. 8°, 248 pp., mit 3 Karten. 4. Jaarg., 1875, 1. deel. 8°. 242 pp., mit 2 Karten. Amsterdam, Stemler, 1875. à f. 5. Der zweite Band von 1874 beginnt mit zwei Arbeiten über Südwest-Borneo: den 1852, 1853 und 1855 von C. De Groot ausgeführten geognostischen Arbeiten, die bereits im 14. Bd. der Natuurkundig Tijdschrift voor Nederlandsch Indië veröffentlicht wurden, und einem Bericht von Berg-Ingenieur Renaud über die Kohlenminen Oranje-Nassau zu Pengaron. Dann folgen Abhandlungen über

die Untersuchung von Kohlen nach der Methode van Hilt's von Berg-Ingenieur Everwijn, über die Nummuliten des eocenen Kalksteins von Borneo von Berg-Ingenieur Verbeek und über das Bohren und Bohrmaterial auf Bangka von Berg-Ingenieur Menten. Den Schluss bildet P. H. van Diest's „Bijdrage tot de geschiedenis van Billiton, gedurende de eerste 15 jaren onzer vestiging aldaar, bepaaldelijk met het oog op het reeds te dien tijde bekend zijn van het voorkomen van tinerts aldaar". Auch enthält der Band wiederum eine Sektion der grossen geologischen Karte von Bangka in 1:60.000, den 1863-70 von Renaud bearbeiteten Distrikt Soengeiselan umfassend.

Auch der erste Band von 1875 bringt als Hauptaufsatz eine Arbeit über Borneo; die geologische Beschreibung der Distrikte Riam - Kiwa und Kanan im Südosten der Insel, nach den Aufnahmen von Berg-Ingenieur Verbeek aus den Jahren 1869 und 1870, mit einer geologischen Karte der Gegend zwischen Bandjermasin und Martapoera in 1:100.000, einer geologischen Uebersichtskarte des südöstlichen Borneo, einer geologischen Karte der Distrikte RiamKiwa und Kanan in 1:100.000, Profilen und Abbildungen. Ferner enthält der Band zwei Berichte von R. D. M. Verbeek, die mit der geologischen Aufnahme von Sumatra's Westküste zusammenhängen: über das Alter der Steinkohlen von Oembilien-Kolenveld in den Padang'schen Aussenlanden und die sedimentären Formationen von Sumatra im Allgemeinen; und über den Gebrauch von Aneroiden bei der geologischen Aufnahme von Sumatra. Die kleineren Beiträge bestehen in Berichten über das Niederländisch-Indische Minenwesen im Jahre 1874, über die Zinnproduktion von Billiton 1874-5, über artesische Brunnenbohren bei Batavia, und in einer chemischen Untersuchung des Zinnes von Bangka durch Dr. C. L. Vlaanderen.

Jacolliot, Mme L.: Trois mois sur le Gange et le Brahmapoutre. 18o, 294 pp. mit Illustrat. Paris, Dentu, 1875. 4 fr. Jacolliot, L.: Voyage aux ruines de Golconde et à la cité des Morts (Indoustan). 8°, 398 pp. Paris, Dentu, 1875.

Knorr, Corv.-Kapit.: Aus den Reiseberichten S. M. S.,,Hertha". (Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 1875, Nr. 17 und 18, S. 311-323.)

Reise der „,Hertha" von Rio de Janeiro bis Singapore, 5. Januar bis 11. März 1875; über einige Häfen auf Borneo und den Philippinen; Bemerkungen über das Klima der Philippinen; Hydrographische Beobachtungen und Wahrnehmungen während der Reise der ,,Hertha" von Singapore über Borneo, die Sulu - Inseln und Philippinen bis Hongkong.

Kohn, A. Die Mongolen. (Globus, XXVIII, 1875, Nr. 22, S. 344 -347; Nr. 23, S. 360-363; Nr. 24, S. 378-381.) Kohn, A. Schilderungen Inner-Asiatischer Zustände. (Globus, XXVIII, 1875, Nr. 17, S. 268-270; Nr. 18, S. 284-286; Nr. 19, S. 299 301; Nr. 20, S. 314-316.)

1. Die Tanguten; 2. Die mohammedanische Revolution in Nordwest - China. an der Malabar-Küste. (GloKoragars, Die Pariah-Kaste der

bus, XXVIII, 1875, Nr. 4, S. 59-61.) Kühne, Corv.-Kapit. Aus den Reiseberichten S. M. S.,,Ariadne". (Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 1875, Nr. 13 und 14, S. 232-237.)

Bemerkungen über den Hafen von Amoy und meteorologische Beobachtungen zu Amoy vom 7. März bis 3. April 1875; Gruppe der Pescadores-Inseln oder der Ponghou-Archipel; die Häfen von Taiwan-fu und Takow an der Westküste von Formosa.

Kuntze, O. Der Geysir in Atami, Halbinsel Simoda, Japan. (Mittheilungen der Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde OstAsien's, 7. Heft, 1875, S. 30-32.)

32 s.

Laird, E. K.: The rambles of a globe trotter in Australasia, Japan, China, Java, India and Cashmere. 2 vols. 8°, 690 pp. with map and 40 illustr. London, Chapman and Hall, 1875. Lerch, P. Ein Blick auf die Resultate der Hissar'schen Expedition. (Röttger's Russische Revue, IV, 1875, 8. Heft, S. 178-188.)

Die „Turkestanische Zeitung" und nach ihr das Journal de St.-Pétersbourg 12./24. August 1875 veröffentlichte unter dem Titel „Kurze Nachrichten über die Resultate der Hissar'schen Expedition" einen vorläufigen Bericht über eine Reise, die zusammen mit den Rekognoscirungen des ,,Havildar" und des „Munschi" (siehe unten unter Trotter) die Kenntniss des bisher unbekannten Gebietes, das der Oxus zwischen Wachan und Buchara durchströmt, in seinen wesentlichsten Zügen aufgeschlossen hat. Die Herren Majew, Schwarz und Wischniewski erforschten von April bis Juni 1875 das Gebiet zwischen Schahrisebs im Norden, Karschi im Westen und dem Oxus im Süden und Osten, besuchten u. A. das sogenannte „Eiserne Thor" bei Derbend, das 629 Hiuenthsang gesehen hat und als ein zweiflügeliges, mit Eisen beschlagenes Thor zwischen den hohen Mauern eines Engpasses beschrieb, zu dem aber nie ein Europäer gekommen war, denn auch Clavijo ging 1404 nur in der Nähe vorbei und hörte, dass früher in dem Pass eine eiserne Pforte gewesen sei. Ferner besuchten sie die in einem Hochthal gelegene Stadt Baissun, stellten fest, dass der Tupalan nicht direkt in den Oxus mündet, sondern vermittelst des Surchan, und, was besonders wichtig, sie gelangten ostwärts bis an den Surchab, dessen Mündung in den Panja, d. i. den aus Wachan kommenden Quellarm des Oxus, sie astronomisch bestimmen wollten. Dann wurden sie durch Krankheit verhindert, aber ihre zu erwartende Karte wird trotzdem in Verbindung mit der Arbeit des Havildar Gewissheit über die Lage jener Mündung bringen. Lerch fügt dem Bericht dankenswerthe Erläuterungen bei.

Lindo, J. A. Description of a trip to Nijgata and back by the Mikuni Pass. (Transactions of the Asiatic Soc. of Japan, Vol. III, Part I, Oct.-Dec. 1874.)

Malacca, Zustände auf der Halbinsel

Nr. 41, S. 816-820.)

(Das Ausland, 1875,

Uebersetzung eines offiziellen Berichtes des Britischen Residenten Davidson in Salangor, der jedoch nichts von besonderem Interesse enthält.

Maley Peninsula, Correspondence relating to affairs of certain native states in the in the neighbourhood of the Straits Settlements. Presented to Parliament. 4o, 271 pp., mit 4 Karten. London, 1874. 5 s. Marthe, Dr. F.: Russisch-Mongolische Beziehungen und Erforschungen. (Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin, X, 1875, 2. Heft, S. 81-109.)

Nach einer interessanten Einleitung über den Zusammenhang der im Theehandel eingetretenen Veränderungen mit den neuen Russischen Unternehmungen in der Mongolei, giebt Marthe aus den Iswestija der Kaiserl. Russ. Geogr. Gesellschaft Berichte über Paderin's Reise nach Uliassutai nebst einem kritischen Abschnitt über seine Entdeckung der Ruinen von Karakorum, so wie über die Expeditionen Miroschnitschenko's, Matussowsky's, Ssosnowsky's und Morosow's am oberen Irtysch und weiter bis Chobdo Uliassutai und Barkul. Mitchell, R.: Khivan mission to India. (Geographical Magazine, Juni 1875, p. 176-178.)

Kurzer Bericht über eine Gesandtschaftsreise von Chiwa über Merw, Herat und Cabul nach Simla im J 1871. Moellendorf, Dr. v.: Ein Ausflug in Nord-China. (Mittheilungen der Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ost- Asien's, 7. Heft, 1875, S. 17-20.)

Kurze Beschreibung einer vierzehntägigen Exkursion in die Berge, welche die Ebene von Peking im W. und NW. begrenzen, mit Bemerkungen über Vegetation und Thierwelt.

Molon, Ch. de: De la Perse. Etude sur la géographie, le commerce,
la politique, l'industrie, l'administration, &c. 8°, 64 pp. Versailles,
Etienne, 1875.
1 fr.
Mit 1 Karte.

Mongolia, Recent Russian explorations in Western
(Geographical Magazine, Juli 1875, p. 196-200.)

In Karte und Text werden die Reisen von Sosnowsky und Miroschnitschenko am Schwarzen Irtysch 1872-73, von Matussowsky nach dem Ektag Altai und die der Morosow'schen Karawane nach Kobdo, Üliassutai und Barkul 1872 vorgeführt. Von der letztgenannten Reise wird das Itinerar mitgetheilt. Die von Miroschnitschenko bestimmten Positionen mögen, da sie in den,,Geogr. Mitth." noch nicht aufgeführt sind, hier folgen: N. Br. Ö. L. v. Gr.

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Mündung des Kran in den Irtysch

84o 58' 85 35

47 24 28

86 31

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47 50 39

88 3

47 5 13

87 25

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47

21 26

87 30

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Mündung des Burtschum in den Irtysch 47 42 28 Mündung des Kaba in den Irtysch Morgan, E. D.: A sketch of Mongolia and the country of the Tangutans. (Geographical Magazine, Oktober 1875, p. 305-307.) Morice, Dr. Voyage en Cochinchine, 1872. (Le Tour du Monde, XXX, 2e semestre de 1875, p. 369-416.)

Müller, P. J.: Die Nikobaren. (Aus allen Welttheilen, September 1875,
S. 374-380.)
Napier, Captain

's travels in Northern Persia. (Geographical

Magazine, Juli 1875, p. 193-196.)

Im Jahre 1874 hat Capt. G. C. Napier das nordöstliche Persien bis an die Grenzen von Turkmenien bereist. Er verliess Teheran am 3. Juli, ging über Schahrud und Abbasabad nach Mesinan, besuchte von da aus das nördlicher gelegene Thal von Dschuwein und das mit ihm parallel laufende, nordwärts durch den Ala-dagh begrenzte Thal von Isferayin, und begab sich über Maaden, dessen Türkisminen der Persischen Regierung einen immer noch wachsenden Gewinn abwerfen, nach Nischapur und Meschhed. Nachdem er von hier aus einen Abstecher nach Kelat gemacht, ging er nach Kutschan und Dereges und von dort über Schirwan, Budschnurd, Sangas, Dschadscherm und Nodeh nach Asterabad, von wo er über Aschraf, Sari und Barferusch nach Teheran zurückkehrte.

Niewerth, Apotheker: Eine botanische Exkursion im Monat August von Yedo nach Niko. (Mittheilungen der Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ost-Asien's, 7. Heft, Juni 1875, S. 9-11.) Pistorius, A. W. P. V. Een bezoek aan Singapora en Djohor. Eene voordracht. 8°, 47 pp., mit 1 Karte. 's Gravenhage, Nijhoff, 1875.

f. 0,60.

Prshewalsky, N.: Die Mongolei und das Land der Tanguten. 1. Bd. 8°, 390 SS.. mit 2 Karten. St. Petersburg 1875. (In Russischer Sprache.)

Der erste Band dieses Werkes über Stabskapitän Prshewalsky's grosse und erfolgreiche Reisen in der Mongolei, Nordwest-China, Kukunor und Tibet enthält den eigentlichen Reisebericht mit Inbegriff des geographischen und ethnographischen Materiales, während der zweite Band die meteorologischen, hypsometrischen, astronomischen, magnetischen, zoologischen und mineralogischen Beobachtungen, der dritte die Flora behandeln wird. Aus dem ersten Band hat Dr. S. Schmidt in Röttger's Russischer Revue (1875, 6. Heft, S. 513-538) das zehnte Kapitel, welches eine Schilderung der Tanguten und eine Geschichte des Dunganen Aufstandes in Kansu enthält, vollständig übersetzt. Rein, Dr. J. J.: Naturwissenschaftliche Reisestudien in Japan. 1. Nikko (Schluss); 2. Die Küste von Sendai und Nambu. (Mittheilungen der Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ost - Asien's, 7. Heft, 1875, S. 21-29.)

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