Zeitschrift für Philosophie und philosophische im Vereine mit mehreren Gelehrten Dr. J. H. v. Fichte, o. ö. Professor der Philosophie a. D. in Stuttgart, Dr. Hermann Ulrici, o. ö. Profeffor der Philosophie an der Universität Halle, und Dr. J. U. Wirth, evangel. Pfarrer zu Winnenden. Neue Folge. Halle, 6. E. M. Pfeffer. Philosophische Aphorismen eines Mathematikers. Vom Wilhelm Rosenkranz Philosophie. Von Laurenz Müll - Gegen die Seelenleugner gerichtete Forschungen von Dr. Carl Scheide= macher. Regensburg, Manz, 1876. Von H. Ulrici. Zwei Briefe über Verursachung und Freiheit im Wollen, gerichtet an John Stuart Mill. Von R. G. Hazard. Aus dem Englischen überseßt. New York, Westermann (Leipzig, Hermann) 1875. Von Demselben Ueber Religion. Natur. Die Nüßlichkeit der Religion. Theismus. Von John Stuart Mill. Drei nachgelassene Essays. Deutsch von E. Lehmam. Berlin, F. Duncfer, 1875. Von Demselben Friedrich Ueberweg's Grundriß der Geschichte der Philosophie. Erster Theil: Das Alterthum. Fünfte Auflage, bearbeitet und herausgegeben von Dr. M. Heinze, ord. Profesfor d. Philosophie an der Universität Leipzig. Berlin, Mittler, 1876. Von Demselben Zur Psychophysik der Moral und des Rechts. Zwei Vor- Dargestellt von Dr. Georg von Gizycki. Leipzig und Heidelberg, Wintersche Ver- Seit: 1 15 56 71 100 112 122 127 135 141 146 146 169 173 Der Pessimismus. Von Johannes Huber. München, Berichtigung. Von Prof. Dr. Otto Liebmann Erwiderung. Von Dr. Günther Thiele Zur Leibniz'schen Theodicee. Von Dr. Gustav Schulze 1. C. S. Barach und J. Wrobel: Bernardi Silvestris de 4. A. Budinszky: Die Universität Paris und die Fremden an derselben. Berlin 1876. Von Demselben 5. M. Eisler: Vorlesungen über die jüdischen Philo= sophen des Mittelalters. 1. Abtheil. Wien 1876. 2te Ebendas. 1870. Von Demselben 6. M. Joël: Beiträge zur Geschichte der Philosophie. 2 Bde. Breslau 1876. Von Demselben Seite. 193 224 237 237 237 237 237 237 237 Eine 253 263 E. Laas: Kant's Analogieen der Erfahrung. 269 1872. 276 J. Schmidt: Leibniz und Baumgarten, ein Beitrag Halle 1875. 288 290 Anthropologische Vorträge von J. Henle. Erstes Heft. Ueber die Verwandtschaft des Genies mit dem Jrre- 305 308 312 Philosophische Aphorismen eines Mathe matikers. Vom Geheimen Schulrath Dr. Schloemilch. Μηδεὶς ἀγεωμέτρητος εἰσίτω. I. Ueber analytische und synthetische Urtheile. Immer und immer wieder begegnet man Philosophen, welche gegen die Kant'sche Unterscheidung analytischer und synthetischer Urtheile polemifiren, und entweder diesen Unterschied gar nicht anerkennen oder meinen, daß bei fortschreitender Erweiterung der menschlichen Kenntnisse alle synthetischen Urtheile nach und nach in analytische übergehen müßten. Es ist dieß um so unbegreiflicher, als heut zu Tage auf jedem Gymnasium Mathematik und Physik, also zwei Wissenschaften gelehrt werden, die durch und durch aus synthetischen Urtheilen bestehen. Die Jünger der exacten Wissenschaften sind vorsichtige Leute, fie unterscheiden genau zwischen „Definition“ und „Eigenschaften“ eines Objectes. Die Definition enthält schlechterdings nichts weiter als diejenigen nothwendigen und hinreichenden Merkmale, mittelst deren das Object (oder eine Klasse von Objecten) vollständig bestimmt wird. Alles was sonst noch von dem Objecte gesagt werden kann, also nicht eine ganze oder theilweise Wiederholung der Definition ist, gehört in das Capitel der Eigenschaften. Ein Dreieck z. B. ist diejenige Figur, welche entsteht wenn drei, nicht auf einer Geraden liegende Punkte durch gerade Linien mit einander verbunden werden, und nichts weiter; daß aber die hierbei entstandenen drei Winkel zusammen zwei rechte Winkel ausmachen, ist ein Novum, welches nicht zur Definition gehört, logisch auch nicht daraus folgt, sondern eine Eigenschaft des Dreiecks darstellt. Vielleicht haben es die Mathematiker ihrem strengen Festhalten an dieser klaren Unterscheidung mit zu verdanken, daß in der Mathematik niemals Begriffsverwirrungen vorgekommen sind, wie sie die Geschichte der Philosophie in Menge zeigt. Zeitschr. f. Vhilos. u. philos. Kritik, 70. Band. 1 |