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Fortdauer

auch Principales genannt, zu verstehen? derselben bis in die spätesten Zeiten, und daher Einfluss selbst auf die Städteverfassung im Mittelalter (s. Cicer. pro Rosc. Amer. 9. De Nat. Deor. III, 30. und daselbst die Note p. 652. Sueton. Aug. 46. Roth de Municipp. Romm. p. 66. v. Savigny Rechtsgesch. I. p. 18 ff. p. 70 ff. 319. 385 ff.). Die Decurionen werden oft der Gemeine (dem Volk) unter dem Namen οἱ πολιτευταί oder πολιTevóμevol entgegengesetzt, und mit den Honoratioren zusammengestellt (s. Valesius zum Ammian. XXII, 9. pag. 473. Wagner.).

§. 83.

III. Von den Ständen der Römischen Nation (vgl. P. Manutius de Senatu Romano, Venet. 1581. und in Graevii Thes. T. I. Zamoscius de Senatu Romano, Venet. 1563. und in Graevii Thes. T. I. M. C. Curtius de Senatu Romano post tempora reipubl. lib. Halae 1768. Genev. 1769. Chapmann History of the Roman Senate, Cambridge 1750.). Philologische Erörterung über ordo, conditio, ordines, in Beziehung auf die drei Römischen Stände (Ascon. Pedian. ad Cic. Verrin. lib. X. cap. 45. Paul. Manutius ad Cic. epistt. famm. I, 2. pag. 36. ed. Richter.). Vorläufige Andeutung der älteren Ansichten vom Unterschied der Stände in Rom und von der priesterlich-eastenmässigen Haltung der Patricier; und dagegen von dem späterhin aus dem Amtsadel entsprungenen vornehmen Familiengeist (Livius IV, 3. die Fasti consulares und die Commentarii Pontificum bleiben den Plebejern verschlossen, vergl. mit IX, 46. vom Jus Civile. Parallele mit ganz ähnlichen Verhältnissen der Indischen Casten Liv. VI, 41: (ut) nos (patricii) et privatim auspicia habeamus, quae isti (plebeji) ne in magistratibus quidem habent. Prüfung der Gibbon'schen Behauptung (III. Th. p. 219.), die Unterscheidung in Layen und Geistliche sey.

bei Griechen und Römern durchaus unbekannt gewesen (vergl. anten von den Magistraten zu Anfang) und Cicero in Verrin. lib. III. cap. 4: «odistis hominum novorum industrias: despicitis eorum frugalitatem pudorem contemnitis: ingenium vero et virtutem depressam exstinctamque cupitis »).

§. 84.

Ursprung des Senats unter Romulus und ursprüngliche Zahl (Dionys. Hal. II, 12. 42.). Vermehrung unter Tarquinius Priscus (s. Dionys. Hal. III, 67. und dagegen Livius I, 35.) bis zur Zahl von dreihundert. Bedeutsamkeit dieser Zahl und Gleichheit mit den Tagen des cyclischen Jahres (vergl. Niebuhr Röm. Gesch. I. p. 231 f.). Wie lässt sich diese Zahl in Betreff der drei Tribus des Romulus (s. oben) betrachten, und wie verhalten sich dann die Senatores majorum et minorum gentium zu einander? (Chladen. de gentilit. vett. Romm. p. 127. Jo. Laur. Lydus de magistratt. I. §. 16. Niebuhr 1. p. 327.) Ergänzung des Senats nach Vetreibung der Könige durch L. Junius Brutus. Patres Conscripti (s. Festus s. v. Qui patres etc. p. 414. Livius II, 1. vergl, Niebuhr I. p. 327.). Ergänzung des Senats selbst durch Plebejer (z. B. Liv. XXIII, 23.) und Zuwachs des Senats in den späteren Zeiten der Republik, bis auf Cicero's Zeit (cf. Cicer. ad Attic. 1, 13.). Vermehrung unter Cäsar bis zur Zahl von achthundert (Sueton. Caes. 80.); und abermalige Vermehrung durch Antonius bis zur Zahl von tausend. Erinnerung an die Senatores orcini (vergl, oben liberti, servi orcini). Reduction des Senats durch Augustus auf die Zahl von sechshundert (Sueton. August. 35.).

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Eintheilung in Senatores patricii und plebeji. Wann gelangten die Plebejer in den Senat? Zwei charakteri stische Aeusserungen aus dem Anfang und aus der zweiten

Hälfte des vierten Jahrhunderts der Stadt. Liv. IV, 15: <ut quem senatorem concoquere vix civitas posset, re gem ferret (Sp. Maelium). V, 12: «Ipsa plebes mirabatur, se tantam rem obtinuisse, non is modo, qui creatus erat, vir nullis ante honoribus usus, vetus tamen senator » mit den Anmerkk. von Drakenborch. Weiterer Unterschied unter eigentlichen Senatoren und solchen, die blos das Recht haben, im Senat zu erscheinen, nach Livius XXXVI, 3. vergl. mit Gellius Noctt. Att. III, 18. Was hat man unter Senatores pedarii zu verstehen? (s. Schwarz Obss. ad Nieupoort. p. 95.). Ehrenname der Senatoren (Patres, Patres Conscripti; Cicero de Republ. II, 8: principes, qui appellati sunt propter caritatem patres, vergl. die Note und J. Laur. Lydus de magistratt, I. §. 16.).

§. 85.

Fernere Erfordernisse: ein bestimmtes Vermögen (census) zufolge der Anordnung des Servius Tullius, und zwar verschieden nach den verschiedenen Zeiten (Schwarz Observv. ad Nieupoórt. p. 93 sq.). Beispiele von Armuth vornehmer Senatoren aus früherer Zeit (Livius II, 16. 33.). Auch: magistratus gestus. Hiebei verschiedene Fragen und Meinungen. Behielten blos die höheren Magistrate nach Verflufs ihrer Amtszeit Sitz und Stimme im Senat? Hatten die Volkstribunen blos Sitz oder auch Stimme im Senat, und zwar während oder auch nach ihrer Amtszeit? Gab es etwa supernumeräre Senatoren? oder wie verhütete man die Überfüllung dieses Collegs? (Cic. epist. fam. I, 1. 7. mit Manut. Gell. N. A. III, 18. Plutarch. Cato cap. 3. p. 338. A. B.

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Quintil. Instit. Or.
Casaubon.

XII, 6. Lipsius ad Taciti Annall. III, 29.
ad Sueton. Octavian. cap. 38. Vergl. besonders Dio Cass.
XXXVII, 30. mit der Anmerk. p. 131. ed. Reimar. und
XXXVII, 46. p. 140. vergl. p. 757. und 912.). Die Ob-

servanz vor dem Jahr der Stadt 693 und nachher,

WO

man sich oft um eine Prätur u. dergl. bewarb, um wieder unter die Senatoren aufgenommen zu werden.

6. 86.

Insignien, z. B. latus clavus (s. Schwarz 1. 1. p. 97. 375. Rubenius de Re Vestiaria Veterum, praecipue de lato clavo, Antv. 1665. in Graevii Thes. Antiqq. Tom. VI. vergl. Spalding. ad Quintilian. Inst. Or. XI, 3. 138. pag. 441 sq.), nigri calcei (s. Horat. Sat. 1, 6, 27. und daselbst Heindorf p. 143. Rubinus de calceo senatorio, bei Bened. Balduinus de calceo antiquo, Paris. 1615. Amstelod. 1677.), später compagi, lunula (s. oben) u. dgl. Auszeichnungen anderer Art, z. B. Ehrenplatz im Theather (Orchestra - Podium und daher ad podium spectare). Daher Würde und Ansehen der Senatoren. Verbot gewisser Gewerbe, als Handelschaft und dergl. (vgl. Sigon. de Jur. Antiq. Pop. Rom. II, 1.). Daher die Ausdrücke amplissimus, clarissimus ordo und dergl. (s. Cic. pro Sext. 65. vergl. pro Rabir. Posth. 7. pro Cluent 56.); auctoritas im Gegensatz gegen splendor (s. Ernesti Cl. Cic. s. v.); honesti. Abnahme und Sinken der senatorischen Würde in den späteren Zeiten des Kaiserdespotismus. Ohne Erlaubnifs des Kaisers dürfen sie Italien nicht verlassen (Tacit. Annall. XII, 22. mit Lips.), erhielten aber auf Reisen oft liberum commeatum (Jul. Paul. Sententt. Tit. ad Municipal. p. 215. ed. Schulting.).

Feierliche Aufnahme in den Senat durch das Ablesen des Censor (legere) und Ausstofsen durch Auslassen (senatu movere, geschärft e tribu movere). Was ver steht man dagegen unter dem princeps senatus (cf. Liv. XXXIX. cap. 52. ibiq. Interprr. p. 414 sq. ed. Drakenborch. vergl. auch Ernesti Cl. Cic.).

§. 87.

Ritterstand, ordo equester.

Standpunkt für die Untersuchung und Berücksichtigung der verschiedenen Zeiten (vergl. Schwarz ad Nieupoort. p. 105 sqq. Eybenius de ordine equestri, Argentor. 1684. und in Sallengre Thes. Tom. I.). Ältere Ansicht über die Gründung des Instituts der Ritter (equites) durch Romulus, und deren Vermehrung unter Servius Tullius und Tarquinius Priscus, nach den Hauptstellen bei Plin. Hist. Nat. XXXIII, cap. und 2. Sect. VII sqq. Tom. II. p. 606 sqq. Harduin. Plutarch. Romul. cap. XXV. p. 152. Leop. Liv. I, 15. und Dionys. Halic. II, 13. Alte Benennungen: Celeres (s. Plin. 1. 1. Festus s. v. Plutarch. Rom. X. p. 108. Leop. Coriolan. 11. Erinnerung an das Äolische xeλng s. xéλng, vergl. Schwarz 1. 1. p. 106. Ruhnken. ad Gregor. Corinth de Diall. p. 140 142. Koen. P. 306. Schaef. und Ruhnken. Opuscc. Tom. II. pag. 711 sq. edit. secund. Leid.) nachher auch Flexumines genannt, auch Trossuli (Er. klärung dieses Namens: entweder syncopirt aus torosulus, d. i. ó Év μıxpã лaxis, nach der Ableitung von torus, wie Nonius angiebt I. nr. 240; oder mit verändertem Begriff abgeleitet von Tovooós, delicatus; s. Festus s. v. p. 577. und daselbst Scaliger und Dacier). Neuere Ansicht (vergl. Niebuhr Röm. Gesch. I. pag. 222 f.). Wie sind die Equites in der ältesten Zeit zu nehmen, analog den inлɛïs in den Griechischen Städten und den Equites in andern Italischen Städten, z. B. in Capua (Liv. VIII, 14.)? Was sind diese älteren Ritter rücksichtlich ihrer Abkunft (vergl. Niebuhr R. G. I. p. 376.)? und wie ist die Nachricht zu verstehen, dass L. Tarquinius der Ältere allen ritterlichen Geschlechtern das Patriciat verliehen, wie verhält es sich mit den neuen Centurien eben desselben (vergl. ibid. I. p. 239. coll. II. p. 36. not. 38. p. 170.)? Wie hat man sich demnach die Ritter der älteren Zeit zu denken, auch hinsichtlich des Vermögens

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