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Sabina II. pag. 34 f.). Die Thermopolia (s. Mazois der Palast des Scaurus und daselbst Wüstemann p. 29. not. 18.), auch Thermae genannt (Juvenal. Sat. VIII, 168.), und der darin getriebene Unfug, welcher wiederholte Verbote der Censoren, und zuletzt noch des Kaisers Claudius veranlafste (Lipsias Elect. 1, 4.). Erinnerung an Griechische Sitte im Genufs solcher Getränke (s. z. B. Athen. II. p. 45. D. III. 36. und das oben Angeführte).

§. 286.

Unterhaltungen bei den Römischen Gastmahlen. Die bei denselben vorkommenden gesetzlichen Bestimmungen, worüber ein eigener von den Gästen erwählter Vorsteher zu wachen hatte (s. Christ. Commentationes, duae de magisteriis veterum in poculis, Lips. 1745. 1749. nebst Fabricii Bibliograph. antiq. p. 787.) Daher rex, magister bibendi, auch modiperator, strategus u. s. w. (s. Mazois der Palast des Scaurus p. 275. not. 101.). In: wie fern gehört auch hierher der coenae pater bei Horat. Sat. II, 8, 7. mit Heindorf p. 428?

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Allgemein verbreitete Sitte des Bekränzens bei Gastmahlen unter Griechen, wie Römern (s. Paschalius de Coronis, Paris. 1610. Lugd. Batav. 1681. Petr. Lanzonius de coronis et unguentis in antiquorum conviviis, in Sallengre Nov. Thes. Antiqq. Tom. III. vergl. Marini de' fr. Arvali p. 573 sq.). Auswahl unter den verschiedenen, hiezu besonders geeigneten Blumen und Pflanzen, z. B. des Eppich (s. Böttiger Sabina I. p. 240.), der Lorbeerblätter u. s. w., selbst zu einer doppelten Bekränzung um Hals (Visconti zum Museo Pio Clement. T. IV. p. 14. Böttiger a. a. O.) und Haupt. Die verschiedenen Zwecke, welche die Alten damit verbanden (Plutarch. Symposiacc. Quaest. III, 1. pag. 644 sqq. Plin. H. N. XXI, 3.), wodurch sogar das Trinken von Rosenblättern aufkam (corouas bibere, Plin. 1. 1. Böttiger a. a. O. I. p. 243). Wie

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ist aber absorptio rosaria bei Sueton. Ner. cap. 27. fin. zu verstehen? Oder ist mit Casaubonus Tom. IV. P. 185. Wolf. zu lesen aspersio?

J. 287.

Andere Unterhaltungen während der Tafel durch Spiele verschiedener Art (s. Böttiger a. a. O. 1. p. 318.). Das Werfen mit Äpfelkernen (Horat. Sat. II, 3, 273. und daselbst Heindorf), das Kottabusspiel, aus Griechenland angenommen (s. Groddeek in seinen antiquarischen Versuchen, erste Sammlung, Lemgo 1800. p. 163 — 238. Fr. Jacobs in Wielands Attisch. Museum III. pag. 473 — 496.) und andere dergleichen, selbst Hazardspiele, Würfelspiele, obwohl diese untersagt waren (s. Haymann An merkk. za Nieupoort pag. 172. alea: Juvenal. I, 88. Senftlebius de alea veterum, Lips. 1668. Des Jeux de Hazard, en usage chez les Romains, in den Memoires de l'Acad. des Inscriptt. Tom. I. p. 120 ff. J. C. de Pauw de alea veterum, Traject. ad Rhen. 1726.). Ferner kann man auch hierher rechnen die Possenreisser (Scurren). mannigfacher Art, die durch ihre Späfse die Gäste erheitern und unterhalten (scurrae, aretalogi; s. Sueton. August. 74. and dazu Casaubonus Tom. III. pag. 412 sq. Wolf.), die Zwerge und ähnliche Gestalten (moriones; s. Böttiger Sabina II. p. 42. vergl. Casaubon, ad Sueton.. Aug. 83. p. 444. 1. 1.), die Seiltänzer (Petron. Sat. cap. 15.). Musik, verbunden mit Gesang und Tanz (auletae, citharoedae, symphoniaci u. s. w. vgl. oben §. 42. p. 43.

Mimi, Pantomimi: s. Oct. Ferrari de Pantomimis et Mimis, in Sallengre Nov. Thes. Antiqq. Tom. II. Nicol. Calliachi Syntagma posthumum de ludis scenicis Mimorum et Pantomimorum; ebendaselbst. Ziegler de mimis Romanorum, Getting. 1788. - Auch Cinaedi: s. Gierig zu Plin. Epist. IX, 17, 1). Selbst kriegerische Kämpfe und blutige Gladiatorspiele (Petron. Sat. c. 15.);

während dagegen die gebildeteren Römer im Vorlesen durch Sklaven cine edlere Unterhaltung und selbst auch Belehrung beim Gastmahl fanden (anagnostae: vergl. oben §. 41. p. 42. acroama: s. Plutarch. Lucull. 40. init. und daselbst Leopold p. 391. Verschiedene Bedeutungen dieses Wortes. Cornel. Nep. Attic. XIV, 1: Nemo in convivio aliud acroama audivit, quam anagnosten, quod nos quidem jucundissimum arbitramur. Neque unquam sine aliqua lectione apud eum coenatum est, ut non minus animo, quam ventre convivae delectarentur. Sueton. Aug. 74 : Nam et ad communionem sermonis tacentes vel summissim fabulantes provocabat, et aut acroamata et histriones, aut etiam triviales ex circo ludios interponebat, ac frequentius aretalogos; und dazu Ernesti Excurs. VIII. Tom. II. p. 319 sq. ed. Wolf.vgl. Plin. Epist. VI, 31, 13.).

II. Leichengebräuche der Römer.

§. 288.

S. Fabricii Bibliograph. antiquar. cap. XXIII. §. 16 p. 1019 ff. §. 4. p. 1034 ff. Anmerk. Da die Kenntnifs dieses Gebiets der Römischen Alterthümer aus einer Menge von Denkmahlen, als Grabmählern, Columbarien, Sarkophagen, Altären, Urnen, Malereien, Mosaiko's, Lampen, Leuchtern, Glasarbeiten u. s. w. zum Theil geschöpft werden mufs, so gehören hierher eine Menge von gröfseren und kleineren archäologischen Werken, die Beschreibungen unter dem Namen Museen, die Antichita d'Ercolano, die Beschreibungen von Pompeji u. dergl., worüber die oben §. 4. angeführten Lehrbücher von C. D. Beck und G. B. Vermiglioli die vollständigste Literatur enthalten. Man vergleiche ferner die oben §. 6. ff.. §. 17. angeführten. Werke, und über die Columbarien §. 32. p. 31. und verbinde damit

in C. G. Siebelis Sachregister zu J. Winckelmanns Werken (B. VIII. besonders p. 103. p. 151. und p. 270 f.), wozu neuerlich viele Monographien gekommen, wie z. B. W. Uhden das Grab der Claudia Semne in Wolfs und Buttmanns Museum der Alterthumswissenschaft I. Bd. p. 534-554. Description des Tombeaux qui ont été decouverts à Pompei dans l'année 1812. Par le chevalier A. L. Millin, Naples 1813. 8. mit sieben Kupfertafeln ; so wie auch in Desselben Werk über die Gräber #zu Canossa und vielen andern Sammlungen, deren Gegenstand Griechische und Etrurische Grabstätten und dort gefundene Vasen, Urnen und andere Geräthschaften sind, manches hierher Gehörige vorkommt. In Betreff der späteren, besonders christlichen Denkmahle dieser Art müssen die Werke von Aringhi, D'Agincourt, Cicognara und Anderer verglichen werden.

Über die in diesem Abschnitt oft angeführten Verordnungen der Zwölf Tafeln, die Leichenfeier betref fend, dürfen die ausführlichen Erörterungen von H. E. Dirksen nicht übersehen werden, in Dessen so eben erschienenen Werk: Übersicht der bisherigen Versuche zur Kritik und Herstellung des Textes der Zwölf-TafelFragmente, Leipzig 1824. besonders p. 641 ff. 659 ff.

§. 289.

Vorerinnerungen: allgemeine Betrachtung über die verschiedenen Arten der Todtenbehandlung und Todtenbestattung bei den Alten (s. Zoega de Obeliscc. IV, 1. §. 13. 14. p. 245 ff. Fr. Schlegel Vorlesungen über die Geschichte der Literatur I. p. 160 ff. vergl. die Note zu Cicero de Legg. II, 22. p. 321.). Der Orient Ägypten, Griechenland; die älteste einfache, in Attica eingeführte Todtenbestattung, angeblich aus Cecrops Zeit, ihre Ausartung, so wie ihre Einschränkung durch die Solonische Gesetzgebung, eben so wie in Rom durch das

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Zwölftafelgesetz. Cio. de Legg. II, 25. §. 63. pag. 859: Nam et Athenis jam ille mos a Cecrope, ut ajunt, per mansit, ocius terra humandi ; quam cum proximi injecerant, obductaque terra erat, frugibus obserebatur, ut sinus et gremium quasi matris mortuo tribueretur, solum autem frugibus expiatum ut vivis redderetur. Sequebantur epulae, quas inibant propinqui coronati: apud quas de mortui laude cum quid veri erat praedicatum, (nam mentiri nefas habebatur) justa confecta erant (vgl. Commentatt. Herodott. P. I. p. 339 sq.). Postea, cum, ut scribit Phalereus, sumtuosa fieri funera et lamentabilia coepissent, Solonis lege sublata sunt. Quam legem eisdem prope verbis nostri decemviri in decimam tabu. lam conjecerunt. Vergl. ibid. II, 26. §. 66. pag. 365.. Dabei die Ansichten der Philosophen: vergl. Plato de Legg. XII. pag. 629. Tom. III, 3. pag. 312. Bekker. und daraus Cicero de Legg. II, 27, p. 366 ff. mit den Noten. Eipe strenge Beobachtung der Geschlechts- und Stammverhältnisse sowohl anderwärts, wie zunächst in Rom (Cic. de Legg. II, 22. §. 55. pag. 321: Jam tanta religio est sepulcrorum, ut, extera sacra et gentem inferri, fas negent esse: idque apud majores nostros A. Torquatus in gente Popilia judicavit.). Religiöse Ansichten des alten Welt über das Schicksal der Abgeschiedenen, ihr Glauben von Tod und jenseitigem Leben, so wie vom Loose der Unbeerdigten (Virgil, Aen. VI, 325 ff. 362 ff. und daselbst Heyne), als bedingend eine Anzahl von Pflichten der Hinterbliebenen gegen ihre abgeschiedenen Verwandten, und selbst gegen Fremde, und geschehe es nur symbolisch durch das Werfen von Erde auf den Unbegrabenen (Horat. Od. I, 28, 23 f.); die Unterlas sung dieser Pflichten aber ein schweres Verbrechen, das nur durch gewisse Opfer gesühnt werden kann. Eigene gesetzliche Bestimmungen darüber (Mar. Victoria. Art. Gramm. 11. p. 2470: qui justa defuncto non fece

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