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der

Pandecten

nach
Hellfeld

ein Commentar

bon

D. Christian Friedrich von Glück
Geheimen Hofrathe und ordentlichem Lehrer der Rechte an
der Friedrich - Aleranders Universität in Erlangen, Ritter
des Civil-Verdienst- Ordens der bayer. Krone.

Nach des Verfassers Lode fortgesett

von

D. Christian Friedrich Mühlenbruch
Geheimen Justizrathe und ordentlichem Lehrer der Rechte an
der Georg-Augustus Universität in Göttingen, Ritter des
rothen Adler-Ordens dritter Klasse.

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Fortsetzung des Titels:

De liberis et postumis heredibus instituendis vel exheredandis.

S. 1421. i.

Prätorisches Notherbenrecht *).

Dem Notherbenrecht der sui heredes stand das präs

torische Notherbensystem zur Seite, hier, wie immer, das

*) Ausser den bessern eregetischen Schriftstellern zu den Pans dectentiteln de bonorum possessione contra tabulas (XXXVII. 4.) und de legatis praestandis, contra tabulas bonorum possessione petita (XXXVII. 5:) sind hier noch folgende Schriften zu bemerken: Guil. MARANUS Paratitla ad Titt. Dig. de b. p. c. t. et de leg. praest. (in opp. ed. C. H. TROTZ p. 363-378.) Joh. Fernand, de RETES Adversaria de b. p. c. t. und ad Tit. de legat. praestandis (in Ger. MEERMANI Thesauro jur. civ. et canon. Tom. VI. 494-522.) p. Fr. Guil. Car. SARTORIUS Diss. de p. p., quam c. tab. parentum liberi agnoscunt. Lips. 1775. 4.Aug. Guil. FOERSTER de b. p. liber. praeteritorum c. tabb. parentum (Vratisl. 1823. 8.) Partic. posterior. p. 137461.`J. C. Bluntschli Entwickelung der Erbfolge gegen den leßten Willen (von 1829) §. 8-14.. S. 60 117.-W. Francke das Recht der Noths A

Glücks Erläut. d. Pand. 37. Th.

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Civilrecht auf zeitgemäße Art fortbildend, es bald erweis ternd, bald beschränkend, ohne jedoch das Grundprinzip desselben ganz zu zerstören 1).

Nach dem prätorischen Edict müssen nicht blos sui heredes, sondern alle zur bon. posesssio intestati gerufenen Descendenten gehörig enterbt oder eingesetzt wer den 2). Das Rechtsmittel, wodurch dies prätorische Noth

erben und Pflichttheilsberechtigten (Göttingen 1831) S. 10-13. S. 121-163. - Eine erschöpfende Darstellung der Lehre von der contra tabulas bonorum possessio fann natürlich noch nicht erwartet werden. Der Zweck ist hier nur darauf gerichtet, daß die späteren Rechtsänderungen in Beziehung auf das Notherbenrecht, welche in diesem Titel erörtert werden müssen, vollständig erkannt werden können. Auch für diesen Zweck ist dasjenige völlig ungenügend, was sich hierüber in dem VII. Bde. d. Commentars §. 551. S. 289 u. 290. und S. 212 u. 13. findet.

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1) M. f. z. B. L. 12. §. 1. D. de B. P. (XXXVII. 1.) Ubicunque Lex, vel Senatusconsultum, vel Constitutio capere hereditatem prohibet, et bonorum possessio cessat. L. 4. §. 2. D. de B. P. contra tabb, MARANI Paratitla ad Tit. de B. P. c. t. p. 364. col. B. In den Quellen werden, wenn von Notherben die Rede ist, welche nicht sui sind, gewöhnlich nur Emancipirte, gewissermassen als Repräsentanten dieser Notherben genannt. Dieß wird, der Kürze halber, auch in der folgenden Darstellung geschehen.

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2) L. 1. pr. und §. 6. D. de B. P. c. tabb. L. 1. §. 6. D. si tabulae tastamenti nullae extabunt unde liberi.

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-

§. 12. J. de heredit. quae ab int. Die schon von älteren Schriftstellern (z. B. von MARANUS 1. 1. p. 363. in f. sqqu.) vertheidigte, besonders aber bei den Neuern (z. B. bei v. Löhr in dem von v. Grolman und ihm

erbenrecht geschüßt wird, ist die contra tabb. bon. possessio, welche von allen dazu Berufenen binnen der Zeit und in der Folge angenommen werden muß, wie die b. p. intestati unde liberi 3), also binnen eines utilis annus), und so, daß die nächsten Descendenten desselben Stammes den entfernteren vorgehen 5), jedoch mit

Francke Nothauch FOERSTER 1. 1.

herausgegebenen Magazin für Rechtswissenschaft und
Gesetzgebung III. Bd. S. 254 fgg.,
erbenrecht §. 10. S. 121 fgg.; vgl.
p. 142. not. 7. p. 145 sq. not. 10. und HAUBOLD Epi-
crisis ad Heineccii Antiquitatt. roman. Syntagma
p. 941. ad Tit. de B. P. §. 1. u. 2.) sich findende An-
sicht, daß nicht wie gewöhnlich angenommen wird
(auch noch von v. Savigny über das Interdict quo-
rum bonorum, in der Zeitschrift für geschichtliche Rechts-
wissenschaft S. 14 fg., und Bluntschli a. a. D. §. 9.
6.67.)- diese B. P. für die in väterlicher Gewalt sich
nicht befindenden Descendenten zuerst eingeführt sey, son-
dern gerade umgekehrt ursprünglich den Zweck gehabt.
habe, dem Civilerben zum Besiz des Vermögens zu
verhelfen, scheint mir durch das, was bisher dafür vor-
gebracht ist, keinesweges hinreichend begründet. Indes-
sen mag dieß, als unserem gegenwärtigen Zwecke fremd,
auch hier noch auf sich beruhen bleiben. Vgl. Bd. XXXV.
d. Commentars S. 353, Note 22.

3) L. 1. §. 1. D. de B. P. c. tabb. „Vocantur ad c. t. b. p. liberi eo jure eoque ordine, quo vocantur ad successionem ex jure civili". — SARTORIUS Diss. cit. p. 55 sqq.

4) L. 1. S. 12. D. de successorio edicto (XXXVIII. 9.) §. 9. Inst. de B. P. -FOERSTER 1. 1. §. 95. (p.331.) und §. 98. (p. 335 sqqu.)

5) L. 4. §. 1. L.6. §. 1. D. de B. P. c. tabb. - Ein Gleiches gilt denn auch von dem modus succedendi: Enkel

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